Hallo zusammen,
ich habe vor 2 Monaten eine Gasesse KSO von Hans Wenthaus aus Ungarn gekauft ... KATASTROPHE !!!
Für alle, die nicht den ganzen Artikel lesen wollen, hier eine Liste der Mängel, die ich während des Betriebs nach 1,5 Stunden feststellen musste:
- Keramikfasern sind offenliegend und treten beim Betrieb aus
- vordere Verschlusstüre schief eingebaut, fast 1 cm
- Blechgehäuse verzogen sich, sodass der Verschiebe-Stein nicht mehr zu bewegen war
- Verschraubung des Gasschlauches undicht-Flammen schlugen hier heraus
- nach dem Auspacken starker Knick im Schlauchpaket
- Keine CE-Konformitätserklärung (nur ein Aufkleber)
- fehlende Schlauchbruchsicherung (ist aber in Deutschland laut BG vorgeschrieben)
- fehlende Flammenrückschlagsicherung (ist aber in Deutschland laut BG vorgeschrieben)
- die 2 Brenner haben keine Möglichkeit, die Luftzufuhr zu dosieren, primitive Bauweise
- Blechgehäuse nur 1,5 mm dick … Verzug und Verschleiß sind vorprogrammiert
- keine Möglichkeit der Rückgabe oder Garantie -trotz der vollmundigen Angaben auf der Homepage von Hans Wenthaus
- während der Rücksendung (ich kann den Ofen ja so nicht gebrauchen) angeblich Totalschaden. Hans Wenthaus meldet diese aber bei DHL nicht an-sendet auch keine Fotos
Fazit: ich muss klagen, um an meine 990 €+ 2 x Versand zu kommen. Der Gerichtsstand ist in Ungarn
Hier die Geschichte mit mehr Details:
Vor dem Kauf teilte ich Herrn Wenthaus mit, dass ich die Esse gewerblich nutzen möchte und Mitarbeiter habe, d.h. ich verantwortlich bin für die Sicherheit. Da mir die erste Kommunikation und die Aufmachung der Homepage gefiel, bestellte ich den Ofen und überwies im Vertrauen auf eine seriöse Bearbeitung per Vorkasse gesamt 1030 €.
Gasesse KSO mit Doppelbrenner und zusätzlich ein Brenner für eine alte Gasesse, die schon bei uns in Betrieb ist
Als ich die Esse auspackte, fiel mir sofort auf, dass die vordere Tür schief eingebaut / verschweißt war. Das sollte bei einem Serienprodukt nicht passieren. Der dazugehörige Gasschlauch hatte einen starken Knick … auch nicht so toll.
Nachdem ich die Esse ca. 1 Stunden zum Glühen von Bauteilen in Betrieb genommen hatte, wölbte sich das Blechgehäuse hinten so stark, dass ich den hinteren Verschiebe-Stein nicht mehr bewegen konnte. Außerdem fiel mir auf, dass es zwar einen CE-Aufkleber gab, aber die Konformitätserklärung nicht beilag. Dies ist aber in der EU verpflichtend, da es hier ja um das Thema Verbrauchersicherheit geht. Auch auf Nachfrage stellte mir Herr Wenthaus diese nicht aus. Während des Betriebs schlugen dann Flammen aus einer Gasverschraubung des Brenners, das reichte mir, Herrn Wenthaus freundlich mitzuteilen, dass der Ofen nicht für meine Zwecke geeignet ist und ich ihn zurückgeben möchte. Die Versandkosten würde ich auch übernehmen. Herr Wenthaus unterstellte mir sofort, dass ich den Ofen "gepimpt" hätte.
Da zeigte der zunächst freundliche Herr sein wahres Gesicht: Ich hätte kein Widerrufsrecht, da ich ja gewerblich tätig sei (mittlerweile weiß ich, dass auch Gewerbetreibende/ Unternehmer dieses Recht haben, es sei denn der Verkäufer schließt dies in seinen AGBs aus). Falls es mir nicht passen sollte, so könnte ich ja klagen ... der Gerichtsstand ist in Ungarn!
Ich schickte den 1,5 Stunden benutzten Ofen auf meine Kosten zurück, mit der Antwort aus Ungarn: Leider wäre der Ofen total beschädigt angekommen, sodass nur noch ein geringer Restwert von 370 € vorhanden wäre. Herr Wenthaus meldete diesen Schaden aber nicht bei DHL an. Das wäre eine gute Möglichkeit gewesen (und auch seine Pflicht), um den Schaden für mich als Käufer gering zu halten.
Ich ließ mich daraufhin bei der Verbraucherzentrale und bei meiner Handwerkskammer beraten: Die Rechtslage ist eindeutig. Herr Wenthaus kann für die Benutzung zwar einen Wertverlust in Rechnung stellen, aber nicht in dieser Höhe. Diesen und die Rücksendekosten hatte ich ihm aber auch angeboten. Hatte ich seinen Verpflichtungen der Rücknahme oder Garantie nicht nachgekommen.
Meine Motivation ist nun zu verhindern, dass andere Schmiede in diesem Falle tappen.
Dieser Ofen ist aus meiner Sicht Schrott und dazu noch gemeingefährlich. Wenn man sich als Hersteller mehrere Jahre mit dem Bau solcher Produkte beschäftigt, sollen solche Fehler nicht passieren.Da ich z.B. keine CE-Erklärung erhalten habe, vermute ich, dass es diese gar nicht gibt. Das wäre dann sogar kriminell.
Der „Service“ (und damit meine ich: wie reagiert der Hersteller bei Unzufriedenheit des Kunden ?) ist katastrophal.
Sollte Herr Wenthaus mir keine angemessene Rückerstattung leisten, so ist er in meinen Augen ein Betrüger, der aus dem rechtsfreien Raum Ungarn hier in Deutschland agiert.
Zum Glück habe ich von allen hier angesprochenen Mängeln Fotos und auch ein Video gedreht. Was hätte ich sonst nach dem Zurücksenden in der Hand gehabt?
Ofen weg, Geld weg ... keine Beweise?
Wer noch mehr Informationen dazu braucht, kann mich gerne auch in meiner Firma Metallobjekte Hoffmann in Wuppertal anschreiben.
Mein Tipp zum Ofenbau; besorgt euch selber die einzelnen Komponenten wie Gasflasche, Gasanschlussschläuche, Brenner und Beton und macht den Ofen selber. Oder wendet euch an Hersteller wie Angele, Pharos, Schmiedeglut ...
Ich wünsche ein gutes, friedvolles Jahr 2025.
Mit freundlichen Grüßen
Uwe Hoffmann