wenig geschmiedetes
4 de janeiro de 2018 19:19
Interessant, das mit der Chromkarbidbildung, und gut zu wissen.
Kann man das irgendwie wieder (mit für einen Schmied zugänglichen Mitteln) reparieren?
Für so einen Haken wäre Federstahl oder C45 wahrscheinlich besser, oder?
Würdet ihr ihn härten?
Hübscher Haken übrigens. Ich hoffe du bist nicht vom Baum gefallen und wirst es auch nicht tun ;)
VG, Edgar
Kann man das irgendwie wieder (mit für einen Schmied zugänglichen Mitteln) reparieren?
Für so einen Haken wäre Federstahl oder C45 wahrscheinlich besser, oder?
Würdet ihr ihn härten?
Hübscher Haken übrigens. Ich hoffe du bist nicht vom Baum gefallen und wirst es auch nicht tun ;)
VG, Edgar
4 de janeiro de 2018 19:36
...mit Edelstahl hab ich keine Erfahrung.
C45 ist für mich die Wahl für Hammerstahl.
Ich würde Federstahl nehmen und nicht härten - eher langsam abkühlen lassen, da meiner Meinung nach elastischer und für solche Zwecke sicher brauchbarer...
Grüße vom Holledauer
C45 ist für mich die Wahl für Hammerstahl.
Ich würde Federstahl nehmen und nicht härten - eher langsam abkühlen lassen, da meiner Meinung nach elastischer und für solche Zwecke sicher brauchbarer...
Grüße vom Holledauer
Unikate müssen nicht zwingend schön sein, nur einzigartig.
4 de janeiro de 2018 20:09
.......mal ganz ehrlich, ich stehe absolut auf selbstgeschmiedete Sachen und hab auch als Baumkletterer und Zapfenpflücker gearbeitet aber Werkzeugen, denen ich mehr oder weniger meine Gesundheit anvertraue, kaufe ich lieber im Fachhandel, Die sind geprüft und man weiß welche Belastung Sie aushalten. Edelstahl, ist schon wie Oli sagt, mit Sicherheit nicht der richtige Werkstoff um am Leben zu bleiben, C45 bedingt es sei denn Du kannst genau die Härte und Zähigkeit nach dem härten bzw. anlassen bestimmen. Bleibt der Federstahl, gut für so etwas geeignet aber ungehärtet. Ich würde Dir wie gesagt den Fachhandel empfehlen dann bist Du auf der sicheren Seite.
Gruß aus Nordhessen
Manfred
Gruß aus Nordhessen
Manfred
4 de janeiro de 2018 20:28
So!
Zuerst mal ein Link: Schmiede das Eisen Chrom Nickel Stahl Schmieden
Das Problem entsteht eigentlich und meistens beim Schweißen der "alten" austenitischen Chrom-Nickel Stähle (1.4301). Der im Stahl enthaltene Kohlenstoff reagiert mit dem im Stahl enthaltenen Chrom, dass an den Korngrenzen sitzt. Es bilden sich Chromkarbide und die verhalten sich halt mal anders wie das Chrom. Es kommt zu Korrosionsvorgängen an den Korngrenzen entlang. Eine ziemlich heikle Sache.
Deshalb gibt es heute sog. "Low Carbon" Stähle (z.B. 1.4307 als Ersatz für den 1.4301) da geht der C-Gehalt gegen 0 und dadurch entstehen beim Schweißen diese Probleme nicht. in der Industrie werden die Rostfreien Stähle meistens in Induktionswärmeanlagen oder in Gasöfen mit "Oxidierender Atmosphäre" erwärmt. Dann ist das Chromkarbidproblem ausgeklammert. Beim Erwärmen in der Esse diffundiert Dir Kohlenstoff ins Material, Wärme ist genügend vorhanden also bildet sich Chromkarbid.
Ein weiters Beispiel ist das Flammrichten von Konstruktionen aus Edelstahl rostfrei. Die Brennerflamme muss stark sauerstoffüberschüssig eingestelt werden, damit der Kohlenstoff im Acetylen sicher verbrannt wird und keine Reaktionen mit dem Chrom im Stahl eingehen kann.
Bei Versuchen im Schweißfachmann Teil 3 haben wir uns mal den Spaß gemacht und flammgerichtet mit Neutraler Acetylenflamme und stark sauerstoffüberschüssiger Flamme (Sauerstoffdruck statt 2,5 bar auf 4 bar und dann das Acetylen weit zurückgedreht).
Das Ergebnis: Wir konnten mit neutraler Flamme beim Anschleifen der Wärmepunkte schon mit bloßem Auge Veränderungen im Schliffbild des Stahls bis zu ca. 1 mm tief feststellen (Punktuelle Anwärmzeiten von ein paar Sekunden pro Wärmefigur). Bei Sauerstoffüberschuss gab es nur Anlauffarben an der Oberfläche.
Soweit ich weiß lassen sich diese Reaktionen nicht (oder nur sehr schwer) rückgängig machen. Es wird vermieden durch stabilisieren der Stähle mit Titan oder Niob als Legierungselemente oder halt über das Entfernen des Kohlenstoffs in der Schmelze im Verhüttungsprozess.
Gruß
Oli
Zuerst mal ein Link: Schmiede das Eisen Chrom Nickel Stahl Schmieden
Das Problem entsteht eigentlich und meistens beim Schweißen der "alten" austenitischen Chrom-Nickel Stähle (1.4301). Der im Stahl enthaltene Kohlenstoff reagiert mit dem im Stahl enthaltenen Chrom, dass an den Korngrenzen sitzt. Es bilden sich Chromkarbide und die verhalten sich halt mal anders wie das Chrom. Es kommt zu Korrosionsvorgängen an den Korngrenzen entlang. Eine ziemlich heikle Sache.
Deshalb gibt es heute sog. "Low Carbon" Stähle (z.B. 1.4307 als Ersatz für den 1.4301) da geht der C-Gehalt gegen 0 und dadurch entstehen beim Schweißen diese Probleme nicht. in der Industrie werden die Rostfreien Stähle meistens in Induktionswärmeanlagen oder in Gasöfen mit "Oxidierender Atmosphäre" erwärmt. Dann ist das Chromkarbidproblem ausgeklammert. Beim Erwärmen in der Esse diffundiert Dir Kohlenstoff ins Material, Wärme ist genügend vorhanden also bildet sich Chromkarbid.
Ein weiters Beispiel ist das Flammrichten von Konstruktionen aus Edelstahl rostfrei. Die Brennerflamme muss stark sauerstoffüberschüssig eingestelt werden, damit der Kohlenstoff im Acetylen sicher verbrannt wird und keine Reaktionen mit dem Chrom im Stahl eingehen kann.
Bei Versuchen im Schweißfachmann Teil 3 haben wir uns mal den Spaß gemacht und flammgerichtet mit Neutraler Acetylenflamme und stark sauerstoffüberschüssiger Flamme (Sauerstoffdruck statt 2,5 bar auf 4 bar und dann das Acetylen weit zurückgedreht).
Das Ergebnis: Wir konnten mit neutraler Flamme beim Anschleifen der Wärmepunkte schon mit bloßem Auge Veränderungen im Schliffbild des Stahls bis zu ca. 1 mm tief feststellen (Punktuelle Anwärmzeiten von ein paar Sekunden pro Wärmefigur). Bei Sauerstoffüberschuss gab es nur Anlauffarben an der Oberfläche.
Soweit ich weiß lassen sich diese Reaktionen nicht (oder nur sehr schwer) rückgängig machen. Es wird vermieden durch stabilisieren der Stähle mit Titan oder Niob als Legierungselemente oder halt über das Entfernen des Kohlenstoffs in der Schmelze im Verhüttungsprozess.
Gruß
Oli
Última edição: 4 de janeiro de 2018 20:33
5 de janeiro de 2018 16:37
Sehr ausführlicher und verstädlich geschrieber Beitrag. Als Laie in Sachen Stahl und Metalle gibt es einige Mysterien auf dem Gebiet. Allgemein in Foren ist es oft so, das Halbwissen verbreitet wird und sog. "Experten" ihr Pseudowissen als Wahrheiten verkünden. Deshalb schätze ich es sehr auf Leute zu treffen, mit fundierter Sachkenntnis, Ahnung und Erfahrung die bereit sind Ihr Wissen zu teilen! Davon lebt ein Forum. Vielen Dank dafür.
Ich bin auch ein Freund von Höflichkeit und Respekt im Umgang miteinander, das sorgt für gute Stimmung.
Was das technische betrifft, da wäre dann ein anderer Stahl wohl besser geeignet. Vielleicht Federstahl, und lackieren?
Eine Frage stellt sich mir dann doch noch, rein aus Neugier: läßt sich die Bildung von Chromkarbid denn verhindern, indem man den 1.4301 mittels Sauerstoff/Acetylen erhitzt? Damit wäre ja das Eindringen von Kohlenstoff von außen unterbunden.
Übrigens, ja die Haken gibt es auch zu kaufen, z.B. hier: http://dmmprofessional.com/products/captain Sehr chick, aus Alu und nicht ganz billig. Schaut euch mal das Viedeo an, da kann man sehen das der Kletterer zuerst mal in der Krone an einem Umlaufenden System gesichert ist. Der haken dient lediglich dazu, sich an den gewünschten Standort quasi " bei zu ziehen". Bei richtiger Anwendung, und bei eingeschaltetem Verstand(!) ist also ein Absturz selbst im Falle des Versagens auszuschließen da man ja am Umlaufenden System gesichert ist. Klopfe mal auf Holz.
Grüße
Beni
Ich bin auch ein Freund von Höflichkeit und Respekt im Umgang miteinander, das sorgt für gute Stimmung.
Was das technische betrifft, da wäre dann ein anderer Stahl wohl besser geeignet. Vielleicht Federstahl, und lackieren?
Eine Frage stellt sich mir dann doch noch, rein aus Neugier: läßt sich die Bildung von Chromkarbid denn verhindern, indem man den 1.4301 mittels Sauerstoff/Acetylen erhitzt? Damit wäre ja das Eindringen von Kohlenstoff von außen unterbunden.
Übrigens, ja die Haken gibt es auch zu kaufen, z.B. hier: http://dmmprofessional.com/products/captain Sehr chick, aus Alu und nicht ganz billig. Schaut euch mal das Viedeo an, da kann man sehen das der Kletterer zuerst mal in der Krone an einem Umlaufenden System gesichert ist. Der haken dient lediglich dazu, sich an den gewünschten Standort quasi " bei zu ziehen". Bei richtiger Anwendung, und bei eingeschaltetem Verstand(!) ist also ein Absturz selbst im Falle des Versagens auszuschließen da man ja am Umlaufenden System gesichert ist. Klopfe mal auf Holz.
Grüße
Beni
6 de janeiro de 2018 00:12
6 de janeiro de 2018 19:21
Krez und Beil
Da jetzt meine Enkelkinder zu Besuch sind hab ich ihnen mal Kruz und Beil geschmiedet.( Kreuz fürs Mädchen Beil für den Jungen.)
Diese Art Kreuz nennt sich glaube ich Bergland Kreuz, ich habe es mir viel komplizierter vorgestellt zu schmieden. Wicon hat dazu mal eine Tabelle erstellt, aus der ich nicht richtig schlau wurde. Habe dann aber gemerkt, daß es das wichtigste ist die sich überschneidenden Einschnitte mindesten mit der Materialstärke des Eisens überlappen zu lassen. Etwas mehr ist eher besser.
Volker
Da jetzt meine Enkelkinder zu Besuch sind hab ich ihnen mal Kruz und Beil geschmiedet.( Kreuz fürs Mädchen Beil für den Jungen.)
Diese Art Kreuz nennt sich glaube ich Bergland Kreuz, ich habe es mir viel komplizierter vorgestellt zu schmieden. Wicon hat dazu mal eine Tabelle erstellt, aus der ich nicht richtig schlau wurde. Habe dann aber gemerkt, daß es das wichtigste ist die sich überschneidenden Einschnitte mindesten mit der Materialstärke des Eisens überlappen zu lassen. Etwas mehr ist eher besser.
Volker
23 de janeiro de 2018 10:40
Nutze gerade die Wintertage um mich an Zierbändern zu probieren und habe damit die Schiebetore meiner Werkstatt "bespielt".
Werde die eine oder andere Form später mal an einem Holzbalkon verwenden. Ausgangsmaterial waren Flachstähle 40 und 50mm breit, bzw. Vierkant 10mm für die Schnörkel. Wollte die Bänder eigentlich mit Nägel befestigen, das geht aber wegen der OSB-Platten nicht, so dass sie einfach nur angeschraubt sind. Bitte das Bild in der Mitte der Tür nicht überbewerten, hatte grad nix anders da
Grüße
Alex
Werde die eine oder andere Form später mal an einem Holzbalkon verwenden. Ausgangsmaterial waren Flachstähle 40 und 50mm breit, bzw. Vierkant 10mm für die Schnörkel. Wollte die Bänder eigentlich mit Nägel befestigen, das geht aber wegen der OSB-Platten nicht, so dass sie einfach nur angeschraubt sind. Bitte das Bild in der Mitte der Tür nicht überbewerten, hatte grad nix anders da
Grüße
Alex
Schmieden, kann man am besten am Amboss.
23 de janeiro de 2018 17:58
Hallo Alex,
warum stellt Du den Beitrag unter wenig geschmiedetes ein ? Ich finde die Bänder, Schnörkel und Griff sehr gelungen, leider kann ich die Bänder nicht vergrößern, wie bzw. womit hast Du die Oberfläche bearbeitet. Zur Befestigung bei den Platten, nimm stinknormale Spax, Die Du dann mit nem Ziernagelkopf verblendest. Ich denke Du hast die Schnörkel an die Bänder geschweißt, an dieser Stelle ein Bündchen als Blende sähe noch gut aus.
Jedenfalls danke fürs Zeigen.
LG
Manni
warum stellt Du den Beitrag unter wenig geschmiedetes ein ? Ich finde die Bänder, Schnörkel und Griff sehr gelungen, leider kann ich die Bänder nicht vergrößern, wie bzw. womit hast Du die Oberfläche bearbeitet. Zur Befestigung bei den Platten, nimm stinknormale Spax, Die Du dann mit nem Ziernagelkopf verblendest. Ich denke Du hast die Schnörkel an die Bänder geschweißt, an dieser Stelle ein Bündchen als Blende sähe noch gut aus.
Jedenfalls danke fürs Zeigen.
LG
Manni
Última edição: 23 de janeiro de 2018 17:59
23 de janeiro de 2018 20:45
Hallo Manni,
diese Bänder sind für mich Probeexemplare, sie sind nicht perfekt, aber es war mir wichtig den Weg der Herstellung zu finden und mit verschiedenen Formen und Radien zu arbeiten, die mir für spätere Anwendungen hilfreich sind.
Und da im Forum gerade eine Diskussion zum Messerthema stattfindet, war ich der Meinung ein paar simple Beispiele zum Thema Schmieden würden passen. Daher habe ich es unter "ein wenig geschmiedetes" gezeigt.
An dieser Stelle sei erwähnt, dass ich einen tiefen Respekt vor dem Können der Messerfreunde habe, aber es ist nunmal nicht mein Thema.
Es ist an den Bändern nix geschweist, ich habe diese lediglich gebohrt und mit normalen Schrauben fixiert. Die Bänder liegen ja fest auf den OSB-Platten auf, so dass eine Verkleidung mit Bündchen nur bedingt möglich wäre. Es war sozusagen ein Arbeiten in der 2-Dimensionalen Ebene.
LG
Alex
diese Bänder sind für mich Probeexemplare, sie sind nicht perfekt, aber es war mir wichtig den Weg der Herstellung zu finden und mit verschiedenen Formen und Radien zu arbeiten, die mir für spätere Anwendungen hilfreich sind.
Und da im Forum gerade eine Diskussion zum Messerthema stattfindet, war ich der Meinung ein paar simple Beispiele zum Thema Schmieden würden passen. Daher habe ich es unter "ein wenig geschmiedetes" gezeigt.
An dieser Stelle sei erwähnt, dass ich einen tiefen Respekt vor dem Können der Messerfreunde habe, aber es ist nunmal nicht mein Thema.
Es ist an den Bändern nix geschweist, ich habe diese lediglich gebohrt und mit normalen Schrauben fixiert. Die Bänder liegen ja fest auf den OSB-Platten auf, so dass eine Verkleidung mit Bündchen nur bedingt möglich wäre. Es war sozusagen ein Arbeiten in der 2-Dimensionalen Ebene.
LG
Alex
Schmieden, kann man am besten am Amboss.