5. März 2018 um 18:41
Moin, Welder

Die ausgezogenen Ohren sehen Prima aus! Das muss ich mal probieren,spalte die bisher nur mit einem scharfen Meissel ab.
Hast du dir dafuer ein Werkzeug gemacht?


Gruss
            Alex
Stahl---ist Männerknete!
5. März 2018 um 19:06
Ich nutze da einen Körner mit dem ich von innen nach aussen arbeite.
Schmieden lernt man am Amboß

6. März 2018 um 20:36
Hier mal eine Schmiedearbeit aus dem Leben eines Dorfschmiedes:

Bilder im warmen Zustand fehlen a) weils ein Unikat war. und b) weil wir keine Zeit hatten für "Tüdelkram". Aber hier sollten alle wissen wie warmbiegen funktioniert

An einem Traktor wurde durch einen Auffahrunfall ein Unterlenker beschädigt. Ein Kollege hatte versucht, mit dem Brenner das Ganze ohne größeren Aufwand zu richten. Problem: Die Lage des Aufhängepunktes verschob sich noch mehr als es der Unfall eh schon verbogen hatte...

Material: S355 in 90x25 (Preis eines Unterlenkers so um die 1000€ zuzügl. MwSt.)

1: Wir haben den Unterlenker "geradegebogen". Anschließend sein Spiegelbild genau vermessen und
haben dann mal ne Vorrichtung gebaut und die hat Tadellos funktioniert:

2: Wir haben das Teil in einer Hitze unter nachwärmen mit einem Brenner 13-20mm gebogen auf exaktes Maß und Winkel! In einem Versuch! (Länge: - 1mm, Winkel laut Lehre genau!)

3: Wir haben das Teil auf Oberflächenrisse nach dem Biegen mit dem Farbeindringverfahren geprüft und nix gefunden.

Hier mal die Vorrichtung und das Endergebnis!
P1040753.jpgDer Unterlenker im Warm gerichteten Zustand vor dem Erwärmen und biegen...

P1040754.jpg
 Vorrichtung kurz vor dem Biegen, in Erwartung des Werkstückes, (die Tischplatte wiegt 160 Kg)

P1040755.jpgDer fertige Unterlenker mit "Einbrenngrundierung". Das Material hielt so stark gegen, dass wir eine 1,5 m Lange Brechstange in die Kugel als Hebelverlängerung einsetzen mussten...

Gruß

Oli
Zuletzt bearbeitet: 6. März 2018 um 21:27
7. März 2018 um 06:46
Oli, tolle Aktion, Klasse gemacht!
Ich kenne aus der Landwirtschaftt die Sorgen und Nöten mit verbogenen Unterlenkern.....

Grüße

Alex
Schmieden, kann man am besten am Amboss.
7. März 2018 um 11:15
Mal eine Arbeit aus der wirklichen Praxis. Dafür sind Schmiedekenntnisse auch heute noch was wert. Ich gehe davon aus, daß Du als Fachmann die Wärmebehandlung richtig durchgeführt hast. Ich weß nur daß hochbelastete Stähle z.B. Lkw Rahmen nicht geschweißt werden sollten, wegen Gefügeveränderung im Stahl
Volker
7. März 2018 um 17:37
Hallo Oli,
das iss ne wirkliche Arbeit aus dem Dorfschmiedealltag super umgesetzt, danke fürs Zeigen. In großen Werkstätten wie Raiffeisen etc. iss sowas leider nicht mehr möglich, jedenfalls bei uns in der Gegend nicht.

Gruß

Manfred
7. März 2018 um 18:39
Hallo zusammen
 Die Nagellöcher und Falze haben sich von selbst so ergeben durch das Ausschmieden.Man könnte sie noch sauber verschweisen,doch dann sieht man nicht mehr ,dass es ein Hufeisen war .Wie ich die Ohren gemacht habe kann ich in Worten schlecht erklären,eigentlich gezogen wie man an den Hufeisen die Kappen zieht .Als Werkzeug habe ich nur ein kleines Hämmerchen mit der Finne voran verwendet . Das Herzförmige Teil von Knoesterpitter gefällt mir aber immer besser,werde das wohl demnächst auch probieren(Wenn ich die Idee übernehmen darf natürlich ).
Das ganze ist ja  für die Kinder und Mädels entstanden,deren Pferde wir beschlagen und uns zuschauen. Um zu zeigen,was ein Schmied so kann aus Schrott und um ihnen  ein bleibendes  Andenken aus einem  Eisen vom eigenen Pferd anzufertigen  ! Und ein paar Hammerschläge können sie dann selbst auch noch machen .

Gruss Welder
Zuletzt bearbeitet: 7. März 2018 um 18:40, Welder
8. März 2018 um 13:13
... zu Ideen und Figuren: Seht mal in die homepage von Jens Eichler rein: www.atelier-funkenflug.de Der Korkenzieher mit Bockskopf liegt nicht nur gut in der Hand, er macht, wie der Kapselheber auch, schon Vorfreude auf den Inhalt der Flasche.
Nachmachen ist erlaubt, aber schwierig bei dieser Qualität.
Let's try it again!

Meinhard
14. März 2018 um 13:23
Ich hab letztes Wochenende auch wieder eine Grillgabel als Geschenk geschmiedet.
Schwenkergabel.jpg
15. März 2018 um 08:28
Sehr gelungen,  hast du Wald und Wiesenstahl dafür benutzt? Und am Ende mit Leinöl behandelt?
Liebe Grüße
Christoph
15. März 2018 um 09:30
Ja, das Ausgangsmaterial war normaler 16x16er Stahl. Wenn ich keine Kuh wenden will, sollte das ausreichen
Wurde am Ende oben mit Bienenwachs und an den Zinken mit Leinöl behandelt
15. März 2018 um 16:33
Coole Grillgabel, auch wenn ich beim Grillen die Erfahrung gemacht habe dass niemand die Gabeln wirklich benutzt, sind die doch immer wieder toll zu schmieden. Vor allem wenn sie lang genug für Marshmallows ist, das geht auch am Schmiedefeuer

Ich habe hier grad das Foto von meinem ersten Korkenzieher wiedergefunden, das Foto ist leider nicht toll denn der Korkenzieher wurde an heiligmittag geschmiedet um am 1. Weihnachtsfeiertag an meine Tante verschenkt zu werden, drum hatte ich kaum Zeit.
naja, hoffe es gefällt euch:

DSC_0015_klein.jpg
Einen Flaschenöffner mit Herz- Design hab ich auch gemacht, für mich, aber von dem hab ich noch keine Fotos (die kommen noch irgendwann)
VG, Edgar 
16. März 2018 um 07:07
Da muss ich Edgar recht geben, die Gabeln werden wenig benutzt.. 
Eine "Gabel" wollte ich auch für das Osterfeier schmieden, um entsptannt das Würstchen grillen zu können.  DA wollte ich nen 18x18 Stahl nehmen, um die dementsprechende Länge zu bekommen.

Das Bild zeigt den Zieher doch in seinem natürlichen Umfeld. Also gutes Foto.  Den Zieher hast du super hinbekommen, wie hast du die Spitze gedreht, das bekomme ich einfach nicht hin. :/ 
Liebe Grüße
Christoph
16. März 2018 um 08:12
Also ich benutze beim Grillen immer eine Grillgabel. Für Würstchen vielleicht nicht ganz so praktisch, aber bei uns gibt es mehr Schwenker und Kaninchenteile vom Grill. Dafür ist eine Grillgabel perfekt. und für Marshmallows ist sie auch lang genug.

Schöner Korkenzieher, Edgar. An sowas wollte ich mich auch mal probieren.
16. März 2018 um 08:20

Servus Bosco.

Gibt mehrer Möglichkeiten für die "Schraube": Lage an Lage um einen Dorn wikeln (Schweißdraht) und dann warm in die Länge ziehen.

Oder: Ich nehm  5mm Schweißdraht  schmiede ihn flach, auf ca. 6-7mm Breite. Schleife die Kanten scharf, dann gut anwärmen (Schweißbrenner) und wie eine Förderschnecke eindrehen, kurze Windungen.

Kleine Gag: Korkenzieher links gedreht: Sagsd zum Gast: Bitte öffen du die Flasche... sollte er es nicht schaffen, nimmsd den du den Korkenzieher und, schwupp, schon ist der Stoppel raus....

 

LG

 

Walter