Wharncliffe
Wharncliffe
14 November 2017 at 06:45
Hier mein erstes Messerchen. Ausgangsmaterial war ein altes Messer einer Abrichte. Grob zurecht geschmiedet, den Rest am Bandschleifer. Gehärtet in Öl. Griffmaterial unbekannt, lag halt so rum. Niete ganz simpel aus Schwarzstahl. Für den Anfang bin ich stolz wie Bolle, zumal es der vierte Anlauf war, bis ein brauchbares Messer herauskam. Verbesserungswürdig ist in meinen Augen noch das komplette Finish und das Herausarbeiten des Ricasso. Funktionieren tut es gut, Rasieren klappt sogar auch.
Last edit: 14 November 2017 at 06:46,
Christian Baum
14 November 2017 at 14:09
ich bin immer wieder über diverse Messerschmiede erstaunt, von denen Videos auf einschlägiger Plattform zu finden sind. Ich "verbrenne" mir nach jedem Schleifdurchgang die Finger am Messer, wohingegen besagte Schmiede nicht mal zucken. Mal abgesehen davon, dass sie Schliffe freihand liefern, die ich mit meiner Vorrichtung nicht hinbekomme... (It's a long way to the top)
14 November 2017 at 15:58
Sieht doch gut aus, das Schleifen ist in der Tat eine Kunst für sich. Bestaune auch alle Menschen, die mal eben an ihrem Bandschleifer nen hammer Schliff hinblättern. Meine Hoffnungs ist auch stets, dass ich das durch Üben und Praktizieren auch irgendwann erreiche.
Welche Vorrichtung hast du denn zum Schleifen?
Welche Vorrichtung hast du denn zum Schleifen?
Liebe Grüße
Christoph
Christoph
15 November 2017 at 06:57
So ein Magnet besitze ich auch und ich muss sagen er hiflt schon ungemein. Nichts desto Trotz kühle ich das Messer alle 2 Sek.
Bei der japanischen Art härtet man vorher? Wusste ich noch gar nicht, ist das nicht auch recht umständlich, vorallem wenn man es später mit der Hand bis zu der 1000er Körnung schleifen möchte? Oder irre ich mich? Lasse mich gerne belehren, wenn es sogar Vorzüge hat, würde mich das auch interessieren. Bzw. die Hintergründe für diese Vorgehensweise.
Bei der japanischen Art härtet man vorher? Wusste ich noch gar nicht, ist das nicht auch recht umständlich, vorallem wenn man es später mit der Hand bis zu der 1000er Körnung schleifen möchte? Oder irre ich mich? Lasse mich gerne belehren, wenn es sogar Vorzüge hat, würde mich das auch interessieren. Bzw. die Hintergründe für diese Vorgehensweise.
Liebe Grüße
Christoph
Christoph
15 November 2017 at 10:17
Um diese Vorgehensweise zu verstehen, muss man die Intention der Japaner verstehen. Dort gibt es das Sprichwort "Der Kunde zahlt für die Klinge, der Griff ist kostenlos". Soll heißen jap. Schmiede legen viel mehr Wert auf die Klinge als auf den Griff (bei uns ist das bisweilen andersherum). Und deswegen möchte der Japaner eine Klinge, die lange sehr gute Dienste leistet (die Klingen werden ja nach ihrem Dienst sogar feierilich beerdigt) wohingegen der Griff eher schlicht gehalten wird. Deswegen werden die Klingen laminiert (außen Baustahl, innen eine Lage Schneidenstahl mit C um die 1% bis 1,2%). Die Klinge wird nun in 90% Endform geschmiedet mit gleichmäßiger Dicke, kalt überschmiedet auf Endgröße und dann mit einer dünnen Lehmschicht in Wasser gehärtet und angelassen. Das hat den Vorteil, dass die Klinge bis quasi auf null nachgeschliffen werden kann und an jeder Stelle immer die gleiche Wärmebehandlung hat. Deswegen wird erst nach der Wärmebehandlung geschliffen. Traditionell mit mehreren kaiten toishi, also Wasserschleifsteinen in verschiedenen Körnungen (üblich ist hier ein finish mit umgerechnet K400). Dadurch wird das Überhitzen der Klinge durch das Schleifen ausgeschlossen.