Hallo zusamm,
hier sind ein paar Fotos für euch. Einmal von oben drauf und dann eimal von der Seite.
Dann noch die Erklärung dazu, von links nach rechts:
1. Aus einem Sensenbrökel (35x15mm, C45) entstanden. Diesen Durchschlag nehme ich als erstes, nachdem ich mit dem Lochmeißel einen Durchbruch geschaffen habe. Wenn einen 20mm-Vierkant locht, dann hat das Material nach außen hin wenig Wiederstand. Bei einem 40mm-Vierkant ist der "Verdrängungswiederstand" hoch und man muss beim Weiten des Lochs sich langsamer vorarbeiten.
Die ersten beiden Durchschläge schlage ich deshalb auch mit dem 3kg Vorschlaghammer in einer Hand ein, damit ich weniger Hitzen brauch und schneller fertig bin.
Der erste Durchschlag wird soweit eingeschlagen, dass der zweite reinpasst. Es gibt die Variante, dass man einen langen Durchschlag verwendet der alle kleinen verbindet, gefällt mir aber aus bestimmten Gründen nicht so.
2. Wieder aus einem Sensenbrökel (35x15mm) entstanden. Dieser weitet das Loch einerseits weiter auf, andererseits hat er in der Mitte einen 6cm langen Abschnitt auf dem sich der Querschnitt nicht ändert. Zum Ende hin wird er wieder dünner damit er nicht stecken bleibt.
Diesen Durchschlag schlage ich einmal durch, mache das Werkstück dann nochmals warm und stecke ihn wieder in das Loch. Auf dem parrallelen Abschnitt können dann die Lochwände gut bearbeitet werden, was eben bei einem großen, konischen Durchschlag nicht ganz so gut funktioniert.
Da beim Bearbeiten der Lochwände sich das Material in alle Richtungen streckt (mal mehr mal weniger, je nach Hammer), ist das Loch nun größer als der Durchschlag.
3. Deshalb der kurze Dritte. Dieser ist aus einem dicken Meißel ausgeschmiedet und hat den selben Querschnitt wie Nummer 2. Er ist nur eben eine Nummer dicker und bringt das Loch nach dem Bearbeiten der Lochwände in Form.
4. Eigentlich ein Durchschlag für Wikingeräxte. In gewissen Situationen ist er jedoch auch beim Hammerschmieden gefragt und deshalb auch mal mit auf den Bildern.
Alle Durchschläger sind ungehärtet. Es gibt Leute die sagen, dass dies von Nöten wäre, ich habe da jedoch andere Erfahrungen gemacht. Eine Härtung ist meiner Meinung nach beim Hammer-Lochen auch sehr schnell wieder im Eimer, da der Hammerkopf, der um den Durchschlag drumherum ist, eine sochle Abstrahlhitze hat dass es schon mal passier dass der Durchschlag glühend an der anderen Hammerseite wieder rauskommt.
Die Durchschläger sollten also aus einem möglichst warmfesen Material gefertigt werden. C45 tuts jedoch auch und muss dann nur manchmal wieder neu ausgeschmiedet werden (selten).
Die Enden immer wieder schön ballig schleifen damit nichts abplatzt und auch nichts stecken bleibt.
Wenn es noch Fragen gibt stehe ich gern zur Verfügung.
@Redmanilja:
C45 kannste eigentlich bei jedem Stahlhandel bestellen lassen. ansonsten Metallverarbeitende Betriebe Fragen ob sie was für dich mitbestellen können.
Gruß
Willi