Frage zu einer Esse mit Direktantrieb/Reibrad
Frage zu einer Esse mit Direktantrieb/Reibrad
October 6, 2017 at 9:59 AMich habe eine Feldesse mit einem Antrieb, den ich so bei noch keiner anderen Esse gesehen habe.
Der Knackpunkt ist das kleine Reibrad, das die Drehung auf die Welle mit dem Ventilator übernimmt. Das Material ist verschlissen und ich habe keine Ahnung, worum es sich überhaupt handelt.
Ich habe mal einige Bilder angefügt, viellecht weiß jemand von euch hier weiter.
Sevus Lutz.
Hasd eine seltene Antriebsvariante vor dir, meistens wurde ein Flachriemen verwendet.
Das Material an der Ventilatorwelle sieht aus wie Pertinax, (Hartpapier) gabs auch Gewebeverstärkt. Sieht aber intakt aus.
Am Tretrad sollte Leder sein.
Versuch mal auf das Trettrad ein wenig Riemenpech aufzutragen. Damit solltesd die erforderliche Kraftübertragung zustande bringen. Wsl. ist das Leder ausgetrocknet, einfach ein wenig anfeuchten, dann quillts auf.
Wenn garnix hilfd mußd ev. die Lagerböcke im 1/10mm Bereich unterlegen, oder eine neue Hülse drehen, bzw die bestehend. mit dünnem Leder ummanteln.
LG
Walter
gesehen habe ich so einen Antrieb auch noch nicht, bevor Du das große Kino fährst, mit auseinandernehmen etc, versuch erstmal die Version von Walter, kann auch sein dass die Lager fest oder schwergängig sind, ich weiß nicht wie lange das gute Stück im Verborgenen lag oder stand. Manchmal hilft etwas saubermachen und neu einfetten oder Ölen schon viel. Falls Du, Sie aufpeppen willst würde ich Dir von Bindulin Ofenschwärze empfehlen, sieht bei solch alten Schätzchen immer chic aus.
Gruß aus Nordhessen
Manfred
Hallo Lutz
ich habe genau die gleiche Feldschmiede. Vor der Restaurierung war auf der Welle des Lüfters bei mir auch Pertinax drauf. Das habe ich aber gegen eine Hartgummirolle ausgetauscht. Das funktioniert super. Am großen Antriebsrad brauchst du dann nichts mehr zu machen.
Außerdem habe ich meine noch mit einem Nähmaschinenmotor kombiniert, da ich meist mit Koks arbeite und das Treten dann sehr mühselig wäre. Wenn der Strom ausfällt, kann ich die Feldschmiede mit ein paar Handgriffen wieder auf Fußbetrieb umstellen.
Anbei mal ein Bild von der Konstruktion.
Gruß Thomas
Ja, man kann eine "Anti-Rutsch-Hilfe" auf die Pertinax-Rolle aufbringen. Habe ich auch probiert. Da das Antriebsrad aber komplett aus Eisen besteht, nutzt das sehr schnell ab bzw. löst sich von der Rolle. Ich habe meine Feldschmiede jetzt seit fast 4 Jahren am laufen und musste noch nichts mehr dran machen.
Kauf dir einen einfachen Türstopper, nimm die Gummirolle ab und schraub die auf die Welle vom Lüfter und gut is es.
Gruß Thomas
Nachdem ich das Pertinax geputzt und nass gemacht habe, wie Walter vorgeschlagen hat, macht die Rolle wieder Kontakt zum Antriebsrad. Sie bringt aber nicht genug Kraft auf den Ventilator.
Auf Dauer werde ich mal die von Thomas vorgeschlagene Variante ausprobieren. Mir ist allerdings noch nicht ganz klar, wie ich die Schraube abbekomme, aber erst mal Rostlöser drauf!
Ich weiß jetzt auch nicht mehr genau, wie ich die Schraube gelöst habe. Ist ja auch schon eine Weile her. Ich meine, dass ich über die Öffnungen im Gebläsegehäuse die Welle arretiert habe. Rostlöser war natürlich auch reichlich vertreten.
Noch ein Tip: Die Löcher für die Schrauben der Lagerböcke habe ich verlängert. So kann man das Antriebsrad besser auf den Durchmesser des neuen Wellenbelages anpassen. Darüber regele ich zum Beispiel bei mir auch den Wechsel zwischem Fuß- und Motorbetrieb.
Gruß Thomas
Da aber die Schraube vor der Rolle mittlerweile genug Rostlöser abbekommen hatte hab ich da dann doch noch rumgefrickelt. Ende vom Lied war, dass ich eine Schaufel vom Ventilator so stark verbogen hab, dass der Ventilator nicht mehr lief und klemmte.
Also hab ich dann doch alles auseinander geschraubt, den Ventilator ausgebaut, alles wieder gerade gebogen. Die Rolle läuft übrigens auf einer konischen Welle und besteht aus einem Stück. Das Problem war, dass der Durchmesser der Rolle nicht mehr stimmte, sie war einfach abgenutzt.
Ich habe mit einem Schrumpfschlauch und Isolierband den ursprunglichen Durchmesser der Rolle wieder hergestellt, alles geputzt, Schrauben gefettet, wieder zusammen gebaut. Im Anschluß lief die Esse drei Stunden 1a.
Wenn demnächst mal etwas Zeit ist, werde ich die Rolle durch eine Gummirolle ersetzen, so wie es Thomas gemacht hat.
Danke für die Hilfe!
solch einen Apparat mit zölligen Schrauben und geschwungenen Treibradspeichen hatte ich auch (Treibrad kugelgelagert mit Zollmaßkugeln). Die Lüfterachsenrolle war mit Druckfeder zum Treibrad, Markenschild: Karl August Eisengießerei Maschinenfabrik Euskirchen Armee Feldesse 17. Habe die Rolle mit 'nem engen O-Ring und das Ganze mit 'nem Stück engem Fahrradschlauch überzogen: wenig Kraftverlust, leichter Lauf!
Gruß
Meinhard