Erster richtiger Damast soll nicht katastrophal enden

Hi,
Ich will mich demnächst an mein ersten Damastmesser machen. Damit das Päckchen nicht meine Sammlung misslungener Schmiedeversuche ergänzt hätte ich noch 3 kleine Fragen:

Ich werde Stahl bestellen, um zu wissen womit ich schmiede. Ich konnte mich auf zwei Sorten festlegen: 1.2842 und 75Ni8
Ich hatte vor noch eine dritte Sorte zu bestellen und konnte die Auswahl auf 1.1274 und 1.2235 beschränken. Was davon ist besser geeignet und wie sollte ich das Päckchen am besten stapeln (was soll nach außen)?

Ich schmiede nicht mit Gas, soll ich für Damast eher Holzkohle oder eher Steinkohle verwenden? Die nötige Temperatur erreiche ich mit beidem.

Und zu guter letzt: Ich schmiede von Hand, Also weder maschineller Hammer noch Presse. Wie dick darf ich das Paket machen, ohne dass die mittleren Schichten zu wenig von der Energie der Hammerschläge abbekommen?

Vielen Dank im Vorraus,
Mario

Also fangen wir mal langsam an. Ich würe die Stahlsorten auf deine Beiden 1.2842 und N8 beschränken. Bei Handschmieden würde ich ein Paket von ca. 30/40/60 Breite Dicke Länge, empfehlen das habe ich auch lange in der Art so gehandhabt. Die Lagendicke sollte um die 2-4 mm sein zu dünne Lagen sind mir am Anfang als Aussenlagen oft verbrutzelt da zu ungeduldig. Ich packe immer Gerade zahlen und immer im Wechsel. Auch Falte ich nicht sondern schneide und Stapel so komme ich wesentlcih schneller mit weniger Schweißungen auf eine höhere Lagenzahl das schont den Stahl.
So genug der theorie los ran ans Feuer.

Servus Mario.

Ich würde nicht mit diesen beiden Stahlsorten anfangen. Ich halte Kurse zu dem Thema und fange mit 3 Lagen mit Baustahl oder "altem" Stahl (Pflugscharen, Radreifen etc.) und einer Schneidlage aus alter Feile oder Lagerschalen an. Da kannsd du zu einem geringen Tarif Versuche anstellen. Erst wenn das läuft gehsd auf die Werkzeugstähle los.
Wobei ich immer noch der Meinung bin: Frag jemanden der es kann! Du ersparsd dir Unmengen an Zeit, Material und vor allem Frust. Allein die Feuerführung ist ein Kapitel für sich. Da lernsd du an einem Tag mehr als in 1 Woche Selbstversuch. Beurteile dann wie weit du mit in Eigenregie gekommen wärsd.

Lass dich nicht abbringen, wenns gelingd, dann gibts kaum was schöneres, kreativeres.

Walter.

Ich halte die Stähle für wesendlich besser geeignet als eine Kombi mit Feile, gerade bei Baustahl. Aber auch ich empfehle Dir mir das mal von jemanden zeigen zu lassen.

Hast du denn schon Erfahrung mit Werkzeugstahl gesammelt? Also Monostahlmesser zum Beispiel?

Monostahlmesser sind schon einige auf meinem Amboss entstanden. 

Das ist z.B. ein Rohling aus 55Si7

Hab nun den 1.2842 und den 75Ni8 genommen, das Paket zweimal verschweist. Es hat nun 14 Lagen, hat alles Prima funktioniert. Ich werde es nun zu einem Stab mit quadratischem Querschnitt ausschmieden und den unteren Teil der späteren Klinge mit fließendem Übergang nach oben tordieren. Gibt es etwas was ich dabei beachten sollte? Auf welcher Temperatur tordiere ich das am besten, normal oder auf Schweistemperatur?

zum tordieren würde ich den Stab wieder rund schmieden, sonst wird es Risse an den Kanten geben. Richtig in Weißglut , also Schmiedetemperatur, erhitzen. Und trotzdem können sich lagen beim Tordieren lösen. Also vorsichtig probieren.
Viel Glück
VM


Tordierter 7 Lagen Damast , die Stähle,die Du auch genommen hast.

Wenn Du bei Weißglut schmiedest verliert Dein Stahl zu viel Kohlenstoff und die  Qualität wird schlecht.
Tordieren bei Weißglut gibt garantiert Risse.


 Keine gute Idee, bei dem runden Stab kannst Du Risse nicht erkennen.