Re: Gutes Benehmen in der Schmiede

1. Dezember 2015 um 11:16
Guuden,
nach langer Abstinenz schaue ich mal wieder hier im Forum vorbei und habe sogar was gefunden zu dem ich etwas beitragen kann.

 

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Bei einer alt eingesessenen Schmiedefamilie habe ich noch gelernt, das man wenn man ein Bier beim schmieden trinkt nicht nur mit den anderen Schmieden anstößt sondern auch den Amboss mit einbezieht. Der Arbeitet ja auch mit. Und zwar nicht auf der Bahn anstoßen (das wäre dann „erden" und somit das Anstoßen zurücknehmen) sondern es wird seitlich am Amboss angestoßen. Kann aber auch ein sehr lokaler Brauch sein.

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Desweitern gibt es auch noch eine Zunftgruß mit dem sich wandernde Schmiede bei einer Schmiede vorstellen können und um Arbeit zu bitten. Ich weis nicht ob ich den Gruß hier hinschreiben möchte da dies vielleicht ein Geheimnis aus dem Walz-Bereich ist. Mir wurde er gesagt, auch wenn ich nicht nur Hobby Schmied bin und demnach auch nicht auf der Walz war, das ich mir diesen Spruch im laufe der Zeit erarbeitet hätte (kann auch sein das die Buben mich hoch genommen haben). Mir aber egal und so stelle ich mich immer entsprechend vor wenn ich bei der Familie zum Schmieden komme.

Danach werde ich manchmal „Katzenkopf" gefragt und ich antworte „Stück davon". Aber diese Geschichte ist hier im Forum schon bekannt.

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Die Zangen werden bei uns eigentlich ohne großes Aufhebens geteilt da man meist mehrere hat, den persönlichen Hammer von jemandem anderen zu benutzen ist jedoch so wie die Unterhose eines Fremden zu tragen... es geht , fühlt sich aber komisch an.

Also dann

Kauz

"Hammer und Schw*** benutzt man ganz"... sagte ein alter Schmied der mich damit darauf hinwies, das ich den Hammer anders halten soll.  

Re: Esse 1200°C bauen

9. August 2013 um 15:18
Moin

Ich weis nicht ob es noch aktuell ist (ich war schon lange nicht mehr im Forum aber ich habe auch mal einen Guß veruch gewagt. Und stelle meine Fehler gerne zur verfügung.

Mein Versuch war Bronze zu gießen (Kupfer/Zinn). Und habe auch einen Graphit-Topf verwendet.

Wir haben ein 30-40 cm tiefes Loch gegrageben so das der Tiegel immer ca. 10cm platz zum rand hatte. Dann ein normales Stahl-wasserrohr ca.2,5 cm Durchmesser so vergraben wie in der Skizze. Der Luftstrahl sollte auf den Boden gerichtet werden, damit sich alles gleichmäßiger verteilt und nirgendswo die Kohle zu schnell verbrennt und somit sich ein Hohlraum ausbrennt. Auch darf kein ´gerichteter Luftstrom entstehen da der den Tiegel kaltblasen kann.

Die Steine die im Dreieck am Boden Liegen sind auch dazu da die Luft zu „fächern".

Dann haben wir das Loch mit Kohle gefüllt und erst mal alles gut durchglühen lassen.. dann die glühende Kohle raus und den Tiegel mit dem Kupfer (vielleicht auch Zinn) hinein.und mit der entnommenen Kohle bedecken. Aber ganz wichtig ist das auch der Tiegel wieder mit glühender Kohle gefüllt wird. Sonst wird das sehr frustrierend. Das glühende Kupfer reagiert teuflisch mit dem Luftsauerstoff und bildet eine extrem harte und massive Oxydschicht. Und diese ist Hitzebeständig wie nur sonst was... wenn man das nicht weis macht das kein Spaß. Die brennende Kohle auf dem Metall frisst allen Sauerstoff dort und das Kupfer kann wunderbar schmelzen. Als weitern super Tipp kann ich noch sagen das eine kaputt geschlagene Bierflasche in den Tiegel mit rein soll (Bier natürlich vorher trinkenà deshalb sollte es unbedingt Bier sein, wobei es jedes andere Glas es natürlich auch tut.). Das Glas Schmitzt fiel früher wird flüssig und setzt sich an der Oberfläche als Luftdichte Schicht ab..wie ein Glasdeckel halt.. nur flüssig. Jetzt denkt man natürlich das Kohle und Glas den Guss verunreinigt wie Dreckklumpen in einem Wasserglas. Aber das Kupfer ist ja viel Dichter als die Kohle und das Glas, so das das Glas super auf dem Kupfer schwimmt und die Kohle auch nur minimal in die Schmelze eintaucht. Ein sehr ulkiger Anblick. Da man ja möglichst viel brennende Kohle auf im Tiegel haben will und man aber auch wissen muss wann die Schmelze wirklich flüssig ist kann man ein frischen Ast hinein stecken. Der Fachmann rät zu Birke oder Fichte, wegen dem hohen Öl- und Harzgehalt, es geht aber auch mit anderen Grünen Zweigen. Den Zweig durch die Kohle in den Tiegel gestochert. Wenn er in der Hand vibriert (durch das Kochen der Harze) ist die Suppe gut.. vibriert es nicht, ist nix flüssig und der Stab brennt regungslos ab. So muss man die Schmelze nicht ausgraben und hällt weiterhin den bösen Sauerstoff fern.

Ist nun das alles flüssig ausgraben und Gießen. Die dicken Kohleklumpen mit ner Zange rausschnappen und mit einem Holzbrett die Schlacke während des Gießens zurückhalten.

Siehe: Skizze

Sollte dabei was schief gehen ist es nicht so schlimm da eventuelle Schlacke oder Glas sich immer oben absetzt. Und das kann man dann bei der späteren Bearbeitung abschlagen.

Natürlich fängt das Holzbrett sofort an zu brennen aber das ist nicht schlimm.

Und noch ein Tipp von einem Gießer der vielleicht etwas ulkig ist aber ich habe ihn noch nicht in Frage gestellt und hoffe dass ich ihn nie auf Richtigkeit überprüfen werde.

Man soll bei dem Guss selbst möglichst wenig Kleidung an haben. Wenn man einen Spritzer oder einen „Schwapp" flüssige Schmelze abbekommt würde die Haut durch die Feuchtigkeit sofort anfangen zu kochen und damit zu dampfen. Dieser Dampf kann helfen die Bronze wieder „wegzuschleudern" man hat zwar ne fette Brandblase aber damit wäre es dann auch getan. Wenn einem das auf ein behostes Bein tropft brennt sich das sekundenschnell durch die Jeans, steckt diese in Brant und kann nicht „zurückgedampft" werden, bleibt also dort und brennt sich weiter durch. Wie ne Schweißlaus in der Socke. Wie gesagt es klingt für mich ein wenig logisch, deshalb trug ich dann bis auf die Lederschürze nur noch ne Boxershorts (war ja Warm genug). Aber wie gesagt ich hoffe, das ich das niemals ausprobieren werde.ofen.jpg

"Hammer und Schw*** benutzt man ganz"... sagte ein alter Schmied der mich damit darauf hinwies, das ich den Hammer anders halten soll.  

Re: Projekt: Ringpanzer um 1250

27. Dezember 2012 um 19:44
Meine drei selbstgestrickten Kettenhemden im keltischen Stil bestanden aus 2mm ungehärtetem Stahldraht ( ca. 3km Weidezaun um genau zu sein)  Beim normalen Tragen sind da keine Ringe rausgefallen auch nicht unter den Achseln wobei die Kelten halt keine langen Ärmel hatten.  Im Freikampf kam es schon mal vor das ein Rabenschnabel oder eine etwas spitzere Axt ein Ring rausgeschlagen hat. Aber das kam sehr selten vor.
Sollte es dir mit dem Nieten nicht gelingen, kannst du beruhigt auch auf das unvernietete Modell umsteigen.  Ich bin damit lange gut gefahren, wobei ich jetzt einen leichteren Lederpanzer umgestiegen bin. Man ist schneller, ermüdet und überhitzt nicht schnell und die Körpermechanik wird durch den veränderten Schwerpunkt nicht so ungewohnt.  
"Hammer und Schw*** benutzt man ganz"... sagte ein alter Schmied der mich damit darauf hinwies, das ich den Hammer anders halten soll.  

Re: .....Foto von euch?

25. Oktober 2012 um 22:15

Ein paar weitere Bilder sind auch in meiner Gallerie.. falls jemand sich mehr für mich interessiert
3.jpg

"Hammer und Schw*** benutzt man ganz"... sagte ein alter Schmied der mich damit darauf hinwies, das ich den Hammer anders halten soll.  

Re: Buchständer

8. Oktober 2012 um 22:55
Wow sieht klasse aus.. wie schwer ist das wenn ich fragen darf??
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Re: Ein nettes Gedicht

8. Oktober 2012 um 22:45

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"Hammer und Schw*** benutzt man ganz"... sagte ein alter Schmied der mich damit darauf hinwies, das ich den Hammer anders halten soll.  
Zuletzt bearbeitet: 9. Oktober 2012 um 11:00, Robin Kolb

Re: Ein nettes Gedicht

8. Oktober 2012 um 22:32
und noch zwei:


Der Tod ward Schmied ,der Ambos ich;
Drauff schlug er wie das Eisen mich;
Mein Blasebalg gab mehr nicht Wind;
Deß Pulses Hammer frei geschwind;
Die Kohlen leschten gänzlich aus;
Auß Eisen ward mir Erde drauß
Von Friedrich von Logau
Grabschrifft eines Schmiedes


Funken sprühn
die Schweißnaht glüht
Ich bau mir einen Prototyp
ich bin meines Glückes Schmied
Ich bau mir einen Prototyp
Ich setz dich Stück für Stück zusammen
von jeder nur das schönste Teil
Ich bin meines Glückes Schmied
und du mein ganzer Stolz
mein Prototyp


ich weis leider nicht wo ich die Gedichte her hab.... können auch aus diesem Form sein   
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Re: Mein neues Baby :)

4. Oktober 2012 um 21:57
Wow mein Neid ist dir sicher...
Hat der Amboss ein zentrales Loch in seinem Fuß? 
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Re: Hallo zusammen.

3. September 2012 um 21:08
Auf der Robu bin ich die ganze Zeit an beiden Wochenenden und die Woche dazwischen.. man werde ich Moos ansetzen... ich werde aber die Schmiede nicht mitnehmen. ... vielleicht versuche ich mich mal im Bronzeguss.. da ist das Material leichter..
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Re: Hallo zusammen.

2. September 2012 um 20:28
Guuuude..
na ich sach jedzd emol oh en Hallo.. uff Dreieichenhayn bist de Nett oder? ansonste schlach ich mit meim Tross  nur noch uff de Robu uff. Ansonsten muß isch mischemol mords hinner die Esse klemme, hab heude gemerscht das isch momentan extrem wenische Schwerder uff de Halde hab.. des kann ja net an gehe!!!

de
Kauz     
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Re: Nordmann Helm

29. August 2012 um 18:32
Die ersten Helme habe ich auch aus Einzelteilen zusammen genietet. Allerdings war das kalt mit einem Ballhammer getriebenes Blech von Computergehäusen. Die Breiten Spangen ließen mir große Tollerenzen in der Genauigkeit. 

Ich habe auch alle Segmente erst zusammen geschraubt dann, noch mal nach gedängelt und die schrauben nach und nach fest angezogen. zum Schluß die Schrauben nach und nach gegen Nieten getauscht. So ein Spangenhelm ist nicht soooo schwer zu bauen.. also nur mut!
Wenn du zu sehr mit den Helm Segmenten verzweifelst, kannst du dir auch nen allen Stahlhelm vom Flomarkt holen Deutsche sind gut, Russische auch.. französische sind lächerlich. Da wird die "Hutkrempe" abgeflext Spange Ränder und Brille drangenietet und fertig. Der Stahl von Helmen ist super (obwohl das Bohren recht schwer ist   ) und du hast schon ein gutes Inlay im Helm.
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Re: Ein Schwein schmieden...aber wie

12. Juli 2012 um 21:23
Ne solche Schweinereien habe ich noch nicht gemacht, aber mit einem Schraubstock und kurzen, behertzen Schlägen mit Meißen (besonderst  Stumpfen) mache ich meine "Bildhauer-Versuche". Die sind ja auch "rundrum" bearbeitet.

Aber ich finde dass die fertige Seite sich nicht so stark verformt wie die noch zu bearbeitde Seite... 

Und wenn du ein 2D-Kopf machst?


de
Kauz


Schwein2.jpg


sorry wegen des Schreibfehler habe zusehr beeilt 
Ich weis das am Zeichenbrett alles recht einfach ist aber am Amboss..   obwohl es mir eigendlich machbar erschein
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Zuletzt bearbeitet: 15. Juli 2012 um 02:02, Robin Kolb

Re: Ein langer Weg bis zum fertigen Entwurf

9. Juli 2012 um 20:52
Mich hinsetzten und : "mach mal" geht bei mir auch nicht, da ich eher historisch Interessiert bin und nicht wirklich was "nützliches" mache, sind Museen und Bücher immer ein reicher Quell von Vorlagen und Inspiration. Aber auch ... (jetzt nicht lachen)  Si-Fi/Fantasy-Filme, Computerspielen oder Romanen. Aber oft kommt man auch durch eien blödenwWitz auf ne Idee.. siehe Wattebällchen in meiner Gallerie). Oder irgendelche kommen auf mich zu stellen mir ein Problem oder einen Wunsch anheim und dann versuche ich dem nachzukommen, da kann man auch viel mitnehemen.



by  the way: ich habe letztens durch Zufall Leseproben von Moby Dick konsumiert, und jetzt am Wochenende eine Harpune geschmiedet, fehlt nur noch der Holzschaft und Seile und dann setze ich mich damit an den Baggersee und lese das komplette Buch    
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Re: Ne Torte zum Sonntag

8. Juli 2012 um 22:22
HAHAH sehr hübsch obwohl sie schwer im Magen liegen würde..
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Re: Schmiedefest in Steinbach/Michelstadt Odenwald.

6. Juli 2012 um 00:18
So Morgen gehts los.. 


de
Kauz
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