30 december 2016 20:30
Soooo, heute ging es besser, dank des guten Westerwälder Lehms..... Ich bin sehr zufrieden mit der Reise. Peter Boich war auch dabei und brachte noch Raphael Richards mit und zu dritt hatten wir immer noch genug zu tun. Einer musste ja zwischendurch Kaffee kochen und Essen warm machen......

 

6.30 Uhr angezündet, 7.30 erste Kohle rein, 8.35 vollkommen gefüllt und um 9.08 die erste Charge. Der Ofen schien gut warm zu sein. 9.30 Uhr kamen Peter und Raphael.
Der Ofen lief sehr schön gleichmäßig mit alle 5 Minuten 600g Erz und Kohle 1:1.
11.20, nach 22 Chargen dann der erste Schlackeabstich. Die Schlacke kam zuerst etwas zäh, wurde aber im Verlauf der Reise flüssiger und wir mussten häufig abstechen. Die Düse blieb immer schön frei, so dass der Rhythmus der Aufgaben locker eingehalten werden konnte. Später ließen wir dann auch das Schlackeloch (klein) zulaufen und es zeigte sich, dass sie teilweise sogar von selbst austrat.
13.53 Uhr gaben wir die letzte, die 50. Charge auf. Damit hatten wir unser Ziel, 30 kg in den Ofen zu stopfen , erreicht. Aber das war es auch, denn die Luppe verstopfte kurz danach die Düse, so dass selbst das Runterfahren schwer wurde und de letzten kg Erz sicherlich unreduziert blieben.
Die Ausbeute: 7,9 kg Eisen, wovon das größte Luppenstück alleine schon über 7 kg wog. Ganz kleine Gusskrümel waren auch dabei, ansonsten war die Luppe sehr kompakt und ließ sich kaum noch verdichten, wahrscheinlich auch deshalb, weil sie schon etwas abgekühlt worden war, bei dem Versuch, den Ofen noch weiter runter zu fahren.
Allen einen guten Rutsch ins neue Jahr!
P.S. Peter Brunner, diese  Fotos von Dir sind echt DER HAMMER!1_klein.jpg2_klein.jpg3.jpeg4_klein.jpg8_klein.jpg9_klein.jpg10_klein.jpg11_klein.jpg12_klein.jpg13_klein.jpg14_klein.jpg15_klein.jpg16_klein.jpg

Senast ändrad: 30 december 2016 23:17, Maria Arians-Kronenberg
30 december 2016 21:07
Hi Maria,

danke für´s mitmachen war echt ein schöner Tag.
30 december 2016 21:34
Ich danke Dir! und Raphael! dass Ihr mitgemacht habt. ;)
1 januari 2017 11:03
Sehr schön, danke fürs zeigen...
ich bin ja noch am Erz sammeln, mit Magneten auf dem Werkstattboden... einen 20 Liter- Eimer habe ich schon voll :) 
Ich hoffe mal, dass ich im Sommer endlich dazu komme, auch mal nen Ofen zu brennen. Das macht nämlich echt Spaß, wie ich auch im Slawendorf in Brandenburg erleben durfte.
Echt tolles Ergebnis. Braucht man ja fast garnicht kompaktieren.
Mal ne Frage: was habt ihr fürn Gebläse genommen? Im vierten bild sieht man es ja, es sieht aus als hätte es ziemlich wumms
Ich denke ja für mich an nen Staubsauger, aber 8 Stunden wird der wohl nicht durchhalten...
 VG, Edgar
1 januari 2017 12:41
Bravo

Du wusstest zwar schon wie s geht, aber mit den beiden konnte wirlich nichts mehr Schiefgehn.
Dein Ofen ist natürlich Vorbildlichst gebaut gewesen. Repariere ihn und fahre ihn weiter.

Gratuliere Rom.
Mit besten Grüssen 
Rom. 
2 januari 2017 00:00
Hallo Maria,

herzlichen Glückwunsch zu dem tollen Erfolg! Sehr schön, dass die Ofenreise ein stattlichen Ergebnis hervor gebracht hat.

Du bist die coolste Chemielehrerin, die ich kenne; weiter so!

Viele Grüße!
Folgt PARX auf Instagram https://www.instagram.com/parxforging/
2 januari 2017 10:46
Hi Maria,

Erstmal herzlichsten Glückwunsch zur erfolgreichen Ofenreise. Das Ergebniss ist ja echt der Wahnsinn wenn i h es mit dem aus unseren Slavendorföfen vergleiche. Was habt ihr bei der zweiten Reise jetzt alles anders gemacht? Wenn ich das Eichtig verstanden habe, musstet ihr den Lehm wechseln, da das kann- Sand Gemisch des Lehms euch die Düse zugeschmiert hat? War der Kalk Gehalt im neuen Lehm dann einfach gering genug? Einen gewissen Kalkgehalt hatte er ja trotzdem oder? Habt ihr zudem noch wie vorher überlegt Kalk mit zugeführt?

Ausserdem wollte ich mal fragen, wie genau ihr den Ofen gebaut habt? Bisher macht das für uns immer der Robert. Zuletzt hat er erst Lehmziegel vergestellt und mit diesen den Ofen gebaut, was zum bisher besten Ergebnis führte. Da dein Ofen hier aber fast nen Schönheitspreis verdient hat, wollte ich hier nochmal nach der Herangehensweise fragen.

Beste Grüße,

Lenni
2 januari 2017 13:34
Hi Rom,

Danke für die Blumen! Peter und Raphael waren echt super!
Aber Du weißt auch, von wem ich so viel weiß   ! Vielen vielen Dank für Deine Geduld und die Weitergabe Deines Wissens!

Ich weiß noch nicht, ob ich den Ofen wirklich weiterverwenden will, weil mir das Reparieren ziemlich aufwändig erscheint. Hinten sind dicke Risse und um die Ofentür herum müsste ich viel machen. Innen ist er allerdings glatt wie ein Kinderpopo. Das nasse Material verhält sich ja viel anders als das trockene.....  Wie klappt das mit der Verbindung von gebranntem und nicht gebranntem Material.....

Mal sehen.

Lieben Gruß
Maria
Senast ändrad: 2 januari 2017 14:46, Maria Arians-Kronenberg
3 januari 2017 13:45
Danke für die Antwort, ich überlege grad echt, mir so ein Teil zu kaufen, sehr teuer ists ja nicht, und besser als ein Staubsauger sicher...
Du hast den Ofen echt aus 100% Lehm- Stroh Gemisch gebaut? 
Ich würde den Ofen denke ich reparieren, wenn du den Lehm importierst ist er ja sicher auch nicht ganz billig zu bekommen. Aber gebranntes material und frischer lehm vertragen sich soweit ich weiß nicht so gut, vielleicht hält es mit viel Anfeuchten. Einfach mal testen... Wenns beim vorheizen abfällt, wars wohl nix.
Du bist übrigens die einzige Frau die ich kenne, die sich für das Handwerk interessiert und dieses auch ausübt!
3 januari 2017 17:52
Hallo Edgar, und Interessierte,

Man kann durchaus einen Schacht aus den Brocken trockenem Lehmes eines vorigen Ofen bauen. Ein damit gemauerter Schacht bleibt leichter stehen, und ist demnach auch schneller trocken. Anhaftende Schlacke stört dabei absolut nicht. Natürlich lässt sich ein solcher Schacht schlecht transportieren. Dafür eignet sich eine Lehm-Heu Mischung schon bedeutend besser.

Ich habe in den letzten 10 Jahren festgestellt dass kurzes Heu einen deutlich besseren Verbund bietet als eine Lehm/Stroh-Mischung. Man magert den Lehm dermassen stark mit Heuhäcksel ab dass das ganze noch gerade gut zusammen klebt. Dann mauert man mit dem Heu/Lehmgemisch den Schacht hoch, dabei mauert man eine mit etwas Quarzsand abgemagerte Schicht ohne Strohhäcksel mit hoch die die Innenwand des Schachtes darstellt.
Schlussendlich wird der Ofenschacht aussenherum glattgestrichen. Es bringt nichts eine separate Ofenbrust zu bauen wenn man den Ofen nicht stehen lassen kann. Die Düsen sollten entweder 90° zum vorgesehenen Abstichloch angebracht sein oder in die gleiche Richtung, da der Gasdruck einen sonst in Form einer Flamme entgegenschlagen kann.
Der Lehm sollte Kalkfrei sein, ein Tropfen Salzsäure zeigt ein leichtes Schäumen wenn Lehm Kalkhaltig ist.

Es gibt übrigends weitere Damen welche erfahrene Schmelzerinen sind.
Gruß Rom.
Mit besten Grüssen 
Rom. 
Senast ändrad: 3 januari 2017 19:29
3 januari 2017 18:18
Danke Rom für die Info!

Und Edgar, importiert habe ich den Lehm nicht wirklich. Die Ziegelei in Erkelenz ist eine halbe Autostunde von hier weg, da lag der Westerwälder Lehm als Zukauf rum. Als Frau mit einem exotischen Hobby hatte ich beim Ziegelbrenner allerdings gute Karten, zumal ich auch noch was von Schul- und Museumsprojekt erzählen konnte, die demnächst anstehen.So bekam ich den Lehm geschenkt.

So wie Rom kenne ich aber auch noch eine Frau, die schon länger erfolgreich arbeitet als ich. 

Was meinen Ofen betrifft, so habe ich versucht, ihn auf ein Brett zu schieben und ins Trockene zu bringen. Dabei ist ein dicker waagerechter Riss entstanden. Danach hatte ich die Idee, nur den Schacht zu retten, aber auch als der bewegt wurde, kamen neue waagerechte Risse hinzu, so dass ich den Reparatur-Gedanken erst mal ad acta gelegt habe, weil ich das Gefühl hatte, dass jede Berührung nur zu mehr Rissen führen würde. 

Mir macht es auch nichts, neu anzufangen, es kann nur besser werden und letztlich geht es mir nicht nur um das Ergebnis (auch wenn mich die letzte Luppe natürlich mit Stolz erfüllt) 

Ach ja, Essigessenz tuts auch, wenn keine Salzsäure da ist.

Lieben Gruß
Maria




Senast ändrad: 3 januari 2017 19:01, Maria Arians-Kronenberg
3 januari 2017 18:22
Hallo Rom, vielen Dank für die Antwort, ich glaube so langsam habe ich genug Wissen angesammelt, einen ersten Ofen zu fahren...
Ich habe von der Isolierung unseres Treppenhauses fertig gemagerten Lehm rumzustehen, in der Werkstatt meines (vor nem Monat verstorbenen) Opas ist auch noch Salzsäure. Wenn ich nächstes mal da bin, nehme ich die zum Testen mit. Das wäre ja Ideal, wenn der geeignet wäre... Sonst, ich wohne in Brandenburg, lehm gibts hier genug...
Hast du schonmal einen Ofen mit geflochtenem Gerüst gebaut?
separate Ofenfrust

Was ist das? :)

VG, Edgar 
3 januari 2017 19:31
Sorry Edgar, das sollte Ofenbrust heissen. Ich habs Verbessert.

Ja geflochtene Armierung mit dünnen Weidenstangen habe ich auch schon verarbeitet. Ich glaube ich habe schon so zielmlich alles durch an Materialien.

Gruss Rom.
Mit besten Grüssen 
Rom. 
Senast ändrad: 3 januari 2017 19:34
3 januari 2017 19:59
achso
Grade habe ich bei Ebay gesehen, ich bekomme 30 Euro Nachlass, wenn ich was für über 35 kaufe... ich glaube, ich kaufe so ein Gebläse, bevors verschwindet. Ich könnte es sicher auch, wenn ich mal irgendwo eine Feuerschüssel ohne Gebläse habe, daran montieren. Dann könnte ich von Holzkohle auf Koks umsteigen.
Was haltet ihr von der Idee? Das Gebläse schien sich ja bewährt zu haben.
Du hattest für deinen Ofen nur 1 Stück verwendet?
Danke für den Rat, Edgar
Senast ändrad: 3 januari 2017 20:18, Edgar Kalischer
3 januari 2017 20:34
Ja, Edgar, ein Gebläse. Das Gebläse war auch die ganze Zeit nicht voll aufgedreht. Auf Roms Empfehlung hin hatte ich zwei Kugelventile dran, um die überschüssige Luft ableiten zu können. Ich stelle hier später noch ein Foto rein. Die beiden Ventile habe ich von meinem Lieblibgsheizungsbauer geschenkt bekommen. 

Das mit der Feuerschüssel und dem Koks verstehe ich nicht. Dazu müsste jemand anders was sagen.