Aisperg, da hast du aber eine sehr Orginelle Methode zur Härteprüfung vorgeschlagen. Eine Händische Brinellermittlung
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Spass beiseite. Ich habe vor 30 Jahren in einem der grössten Stahlwerke der Welt angefangen, und einige Jahre dort gearbeitet und sehr viel gelernt. Vor allem sehr vieles was ich vorher während meinen Gesellenjahren niemals erzählt bekommen habe.
Da wir zig Stähle (Ich habe den Hauseignen Stahlschlüssel heute noch) aus eigenem Hause dort verarbeiteten hatten wir "jungen" unsere eigene Methode um einigermassen eine Richtung zu haben womit wir s zu tun hatten, resp. wo wir mit der Härte dran waren, nachdem diverse Konstruktionen geschweisst waren und Wärmebehandlungen anstanden, oder noch schlimmer das ganze auf einer 300 Tonnen Presse richten mussten. (Bruch/Rissgefahr)
Wir nutzten keine Kugeln, sondern schlugen den Schlackenhammer (Pickhammer?) den man zum entfernen der Schlacke beim Elektrodenschweissen benutzt mit der Spitze auf die Oberfläche.
Nach einigen Jahren, und regelmässigen Vergleichen an der allgemein zugänglichen Rockwell Messeinrichtung gaben einem ein einigermassen sicheres Gefühl für den Zustand des Materials.
Also deine Methode ist vollkommen in Ordung, allerdings weiss die breite Mehrheit damit nichts anzufangen, weil man wirklich andauernd damit arbeiten muss, um die nötige Erfahrung zu haben. Wenn man s drauf hat, ist man allerdings auf der gewonnen Seite.
Das gleiche gilt für die Funkenprobe, Glühfarben/Temeraturen, die Zeit in welcher Stähle (je nach Masse) anlaufen beim Anlassen .....usw.....man muss ein Gefühl für die Elemente entwickeln.
Damals mit 19 war ich natürlich "Herr der Dinge", alle Älteren hatten keine Ahnung und schienen mir etwas zurück geblieben, alleine schon wie die redeten....unmöglich!!!!
Der Schmied , also Nein! DER WAR DEEEEEEEEFINITIF PRIMITIV!!!!! Er trank Mittags gegen 12.00 ,1-3 Schnäpse , und redete fast nichts. Auf meine Fragen wusste er üüüüüberhaupt keine Antworten!!!! ALLERHAND!!!
20 Jahre später musste ich mir allerdings heimlich eingestehen, dass es wegen seines Augenmasses, seiner Geschwindigkeit, seiner Intuition bezüglich der Elemente, seinen Arbeitsgängen , einfach keine Antworten gab auf meine primitiven Fragen gab.....................! Er wusste es einfach.................! Heute weitere 10 Jahre später weiss ich was Kunsthandwerk ist!
Es ist die perfekte Mischung aus Wissen, gelerntem Können, und unglaublich viel Erfahrung und noch mehr Fehlschlägen.
Einen echten Handwerker zeichnet übrigends seine Fähigkeit, Fehlschläge einstecken zu können aus.
Ich glaube dass Peter Brunner auf dem Weg dorthin ist, wenn ich seine Arbeiten so sehe. Gratulation zum Meisterstück.
Mit der Zeit erwischt man sich bei "Spleens" man entwickelt seinen Stil, das ist eine sehr wichtige Sache/Entwicklung.
Man wird erkannt, der Künstler ist geboren.
So genug.
Entschuldigt dass ich mich hab gehen lassen. Ich liebe das Handwerk.
Gruß Rom.