1. Oktober 2014 um 20:43
Hallo Björn,
vielen Dank für das Video.
Zum momentanen Stand haben die Vorredner schon genug gesagt.
Aber wenn das alles gemacht ist, müsste der gute Dienste leisten.

Grüße

Jörg
1. Oktober 2014 um 21:09
Ich arbeite derzeit an einer 90mm Walze, dafür hab ich ein Rohr gefunden. Wenn die fertig ist läuft der Hammer mit 250 Schlägen pro Minute, was für dieses Bärgewicht ideal sein soll. Ich mss mir nur überlegen wie ich in den bereits fertigen Zylinder OHNE DREHMASCHINE ein perfekt zentriertes Bohrloch bekomme als Wellenaufnahme.
Aufbohren auf 24mm Welle ist nicht das Probblem, aber das mittige Loch. Jeder mm Abweichung erzeugt 2mm Unwucht.
1. Oktober 2014 um 21:21
Ich mss mir nur überlegen wie ich in den bereits fertigen Zylinder OHNE DREHMASCHINE ein perfekt zentriertes Bohrloch bekomme als Wellenaufnahme.

Im Notfall zu einem Schlosser gehen, der eine Drehmaschine hat.

Grüße

Jörg
1. Oktober 2014 um 21:31
Ich bin am überlegen, dummerweise haben bisher die 3 betriebe bei denen ich angefragt habe beide abgesagt. "Maschine eingemottet, keiner weiss mehr wie man die bedient, ich glaub die geht nicht richtig" waren bisher die antworten.
2. Oktober 2014 um 16:26
Ich habe das jetzt och händisch gemacht, zentriert genug, nur 0,5mm Unwucht, damit kann man gut arbeiten.
Der Hammer hat jetzt genug Kraft, jagt mir fast schon Angst ein. Leider hat sich die Radlageraufhängung etwas verbogen durch die Kraft, so das ich einige Knotenbleche einschweissen musste. Jetzt hält zwar wieder alles, aber ich muss die Position der Reifenbremse nachjustieren da das Fußpedal jetzt einen zu weiten Weg hat. Man kann gut damit arbeiten, aber etwas finetuning geht ja immer.

Den Gasstrom der Esse habe ich am Übergangspunkt des Brennrohrs etwas geändert, jetzt erreiche ich etwa 950 Grad. Als Provisrium soll mir das jetzt reichen, die richtige Esse kommt ja noch.

Das Verformen gehtjetzt recht fix, so macht das Ganze Spass. Der Hammer ist mindestens doppelt so stark wie vorher und der Federweg der Arme ist exakt an der Grenze des technisch machbaren. Durch di zentrierte neue Antriebswalze ist nun auch ein langsameres Schlagen mit weniger Kraft möglich. Dazu muss ich nur das Fußpedal nicht voll durchtreten.

Der Langzeittest fängt jetzt ja erst an, einige Dinge werde ich bestimmt noch ändern, aber er funktioniert wirklich sehr gut, besonders im Temperaturbereich ab 900 Grad, was ja eig. sogar noch zu kalt ist.
8. Oktober 2014 um 17:47
Ich habe jetzt mal 3 Stunden Zeit gefunden den Hammer zu überarbeiten. Folgendes wurde gemacht:

 

Die Halterung des Radlagers wurde komplett getauscht gegen ein stabileres System. Nicht nur die Form wurde geändert, sondern auch die Materialstärke. Zudem wurde gleich von Anfang an ein Knotenblech angebracht.

Die Führung des Bärs, bisher aus federnden Druckstücken bestehend wurde komplett getauscht gegen 4 gekantete Aluminiumbleche. Der Bä kann jetzt nicht mehr wackeln und sitzt sehr genau in der Führung. Sobald sich alles eingelaufen hat wird es vielleicht doch etwas wackeln, dann kann ich anstelle der Druckstücke Schrauben in die Gewinde drehen und die Führung nachstellen.

Ich habe einfach die ganze Mechanik zerlegt und jetzt noch einmal alle Schweissnähte geprüft und nochmal alles dick eingefettet. Sieht bisher sehr gut aus, aber er lief ja auch erst einige Stunden.

Im Fazit bin ich im Moment sehr sehr zufrieden. Durch die genauere Führung des Bärs ist es jetzt noch einfacher die Schlaggeschwindigkeit mit der Schlupfkupplung zu steuern. Bereits nach 5 Minuten üben kann man intuitiv die Schlagzahl und damit die Kraft stufenlos regeln. Ich freue mich schon darauf auf ihm mein Messer weiter formen zu können.

Ich hänge jetzt einfach noch einige Fotos an, auch einige mit einem Gliedermeßstab, falls wer Maße braucht.Ein Video in Aktion kommt bald hinterher.K1600_08.jpgK1600_07.jpg

 

K1600_01.jpgK1600_02.jpgK1600_03.jpgK1600_04.jpgK1600_05.jpg

Zuletzt bearbeitet: 8. Oktober 2014 um 17:52, Björn Kluge
8. Oktober 2014 um 18:48
kleiner Tipp: versuchs doch mal mit Stücken von Eisenbahnschienen als Sättel (Gesenke). Hab ich mal bei einem anderen Tirehammer auf einem Foto gesehen. Könnte mir vorstellen, daß das besser funktioniert als mit angeschweisstem Fäustel

Die Bärführungen aus Alu halte ich für suboptimal. Das Alu ist viel zu weich und fängt an zu fressen....

Ansonsten: tolles Teil

Gruß DerSchlosser
Ein Hoch dem ehrbaren Schmiedehandwerk!
Zuletzt bearbeitet: 8. Oktober 2014 um 18:53, Martin Hartung / DerSchlosser
8. Oktober 2014 um 19:27
Der Hammer hat jetzt genug Kraft, jagt mir fast schon Angst ein

???  ???

Hammerkopf.jpg


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Einfach nur schön das Schmiedeleben



8. Oktober 2014 um 20:31
Alu als Führung habe ich desöfteren bei anderen Tirehammern gesehen, werd das jetzt mal testen. Wenns nicht klappt, wird eben was anderes gefunden und eingebaut.
Wie hast Du Dir denn die Befestigung der Eisenbahnschienen vorgestellt? Brauchbar sind die bestimmt, glaube ich auch. Ich meine das es irgendeine Molibdän-Legierung ist, weshalb die Oberfläche auch durch die ganzen Züge die drübergebrettert sind gut verdichtet sein sollte.

Was die Kraft angeht, so meinte ich damit das das Teil eben kein Spielzeug ist. Wenn man nicht aufpasst das Werkstück ordentlich zwischen den Gesenken zu führen, dann kanns einem ganz fix aus der Hand geschlagen und zum Geschoss werden.
Ein massives 40x40mm Kantholz macht der Hammer kurz und klein, das dauert nicht lang.
9. Oktober 2014 um 06:56
Echt nettes Teil! 

Die Führung hätte ich vielleicht sogar anders aufgezogen. Meine Vorstellung: Die Führungsbleche selbst hätte ich aus Stahl gemacht und in die Schrauben durch Gewindestücke aus Bronze ersetzt. Das nutzt man je schon in Gleitlagern. Und irgendwas muss verschleißen. Da tausche ich doch lieber die Gewindestücke als was anderes.

Zu den Eisenbahnschienen: Hatte ich mal versuchsweise in meinem Testhammer. Keine befriedigenden Ergebnisse. 10er Rundstahl und schon Macken drin. Habe aber auch nicht weiter eruiert, was das Problem hätte sein können.  
21. Oktober 2014 um 18:24
Im Moment hat Frauchen Urlaub, und mir fehlt ihre Spätschicht wo ich mal den Hammer anwerfen kann. Ich habe ihn natürlich dennoch mal kurz nutzen können, und wie erwartet hat sich die weiche Aluführung schnell eingearbeitet. Ich habe jetzt die federnden Druckstücke wieder eingeschraubt die die Aluführung in Position halten.Der Bär läuft absolut ruhig und augenscheinlich absolut in Flucht, reisst weder nach links noch nach rechts aus. Auch die Dosierbarkeit hat sich noch ein klein wenig verbessert, war aber auch vorher schon recht gut. Die 1,5KW sind absolut ausreichend, zu keiner Zeit hört man den Motor ächzen. Vermutlich hätten 1KW auch gereicht, allerdings kann es nicht schaden genug Drehmoment zur Verfügung zu haben.

Ich habe das C45 Gesenk jetzt einmal kurz nachgeschliffen, da es ja vom Kaltschmieden einer 10mm Edelstahlstange leichte Dellen hatte. Bei warmen C45 bekommt das Gesenk nicht die Spur einer Delle, die Kantenfestigkeit wird sich allerdings erst noch zeigen.

Im Moment sinniere ich über den Nutzen eines Kombigesenks nach. Ausrecken würde mit der balligen natürlich schneller gehen, andererseits geht es ja auch mit flachem Gesenk, nur langsamer. Ein reines balliges Gesenk wäre auch gut, da ich dann mehr cm Breite zur Verfügung hätte, aber das Gesenke wechseln ist nervig wenn man 4 Schrauben mit einem Imbusschlüssel lösen und rausdrehen muss.

Ab nächste Woche kann ich ihn wieder anwerfen und ein Video machen. Gibts spezielle Wünsche die wer sehen möchte?
21. Oktober 2014 um 20:33
Hi Hellhamster,
ein Kombigesenk kann ich nur empfehlen.
Ich baue mir auch gerade eines für meinen "neuen" Hammer.

Grüße

Jörg
22. Oktober 2014 um 09:40
Welche Maße wären denn sinnvoll? Im Moment habe ich als reine Flachgesenke 40x70mm, eigentlich sehr angenehm. Als Kombigesenk könnte das etwas wenig sein. Realistisch möglich wären bei geeigneter Materialbeschaffung wohl auch 50x100mm, dann hätte ich 5cm Breite pro Gesenkseite. Aber könnte nicht sogar das etwas zu schmal sein?
Im Moment denke ich doch darüber nach Eisenbahnschienen zu versuchen und zu hoffen das ich welche mit einem C-Gehalt über 0,5% erwische.

Was für ein Modell baust Du gerade?
22. Oktober 2014 um 21:26
Du musst die Einteilung nicht 50 : 50 machen. Der Bereich zum Recken kann etwas schmäler sein. Ich baue gerade eins aus einem Gesenk 87 x 87 mm und habe es in ca. 54 zu 35 aufgeteilt.

Grüße

Jörg
23. Oktober 2014 um 09:17
Servus Hellhamster.
Würde auch zu Eisenbahnschienen als Gesenke greifen. Lassen sich, wie im Eisenbahnbetrieb, recht gut "Kopfhärten".
Lassen sich am Schienenfuß auch einfach klemmen.
Als Bärführung verwende ich, bei meinem Eigenbau, Teflonplatten mit 4mm Stärke, da klemmt nix, kaum verschleiß, wennsd es fettesd auch noch, kann nichts schiefgehen.

gratuliere zu dem "Werkzeug".

lg

Walter.