Kleinen Tirehammer 25Kg Bär gebaut

30. September 2014 um 17:13
Hallo,
da mir Klaeus so gut in einem anderen Thread behilflich war, wollte ich mich revanchieren und meinen kleinen Federhammer vorstellen den ich gebaut habe. Er hat einen 25Kg Bärund läuft derzeit mit 10 Schlägen pro Minute, die ich auf 240 erhöhen möchte da er mir noch etwas schwach auf der Brust ist. Die Gesenke sind 1,25Kg Fäustel di auf wechselbare Platten geschweisstsind,derzeit nur als Notlösung gedacht. Bei kaltem Edelstahl gibt es sofot Dellen (im vermutlichen C45).

Wie schon geschrieben ist das Teil bereits fertig und Fragen gibt es nur noch zu anderen Gesenken und deren Härtung. Aber das gehört in ein ners Unterforum, denke ich.

Ein kleines Video gibt es auch noch.

Video bei Vimeo

Gruß

Björn

Tirehammer4.jpgTirehammer3.jpgTirehammer2.jpgTirehammer1.jpg
30. September 2014 um 17:40
Tolles Gerät hast Du dir da gebaut,nur so wie ich das gesehen habe (ist leider im bild sowie auf den Fotos nicht ein deutig zu erkennen )hast Du ganze Fäustel als Gesenk verwendet .Meines wissens nach sind die Hammerhäuser ,also da wo das Loch ist nicht unbedingt gehärtet was dann auch schnell dellen und macken im "Gesenk" gibt .Besser währe es gewesen die Hämmer in der mitte zu teilen und die Bahn als Schlagseite zu benutzen,und die sollten ja gehärtet sein und somit gibts keine dellen im Gesenk!
Gruß von der Grenze



Jörg



Und immer schön das Feuer schüren
Zuletzt bearbeitet: 21. Oktober 2014 um 19:31, Jörg Bluhm
30. September 2014 um 17:49
Du kannst die Hammergesenke ja auch nachhärten ist bei C 45 ja kein Hexenwerk. Etwas höher anlassen damit sie nciht zu Hart und Spröde werden und sie sind gut zu gebrauchen.
Schwingt den Hammer!
Gruß Martin
30. September 2014 um 18:01
Hallo,
danke für die Antworten, ich steh noch ganz am Anfang und muss noch so gut wie alles lernen, da ich aus der Blechbearbeitung komme.
Ich hatte mir schon gedacht das die Hämmer seitlich nicht gehärtet sind sondern nur die Bahnen. Ich hatte im Messerforum schon vor einer Woche diese Frage gestellt aber noch keine Antwort bekommen.

Wenn möglich hatte ich vor die Gesenke nachzuschleifen bis ich wieder eine plane Fläche habe und dann neu zu härten. Mir fehlt nur bisher das Wissen um dies zu bewerkstelligen. Ich habe mal versucht C45 zu härten und das Ging fürchterlich schief.
Es war ein Block von halber Größe eines Fäustels. Auf Härtetemperatur gebracht, in Wasser/Öl-Gemisch abgeschreckt und ne Stunde bei 200 Grad im Backofen. Aber da war fühlbar nichts gehärtet, so das die Finne meines Hammers da lustig Dellen reinschlug, so wie jetzt auch bei den fertigen Hämmern.
Wenn wer nen Thread weiss wo ich mich einlesen kann würde mir das auch sehr weiterhelfen.

Gruß und danke

Björn
30. September 2014 um 18:16
Wie lange hast du die Hammerkörper denn auf Härtetemperatur gehalten und wie hast du die Überprüft. Wasser/ölgemisch ist auch komisch entweder Wasser oder Öl was ich für besser halte.
War die Abkühlung eventuell zu langsam? D.h. der Behälter zu klein?
Die Anlasstemperatur scheint aber Ok zu sein.
Schwingt den Hammer!
Gruß Martin
30. September 2014 um 18:58

Hallo Björn,

habe mir gerade die Fotos und Deinen Video angesehen. Respekt, da ist Dir ein schönes Teil gelungen.

Eventuell kannst Du ja noch weiter berichten bzw. ein paar Abmessungen/Zeichnungen/Skizzen einfügen, denn ich könnte mir vorstellen, daß da bestimmt der ein oder andere Interesse an Nachbau hat.

Gruß

 

Uli

30. September 2014 um 19:25
Hallo.

@Feuerkaefer:

Ist die Haltetemperatur wichtig? Ich denke so 15 Minuten werdens schon gewesen sein. Ich habe eigentlich fast nur Wasser genommen in dem eine Ölemulsion (Bohröl) drin war, welche sonst zum Bohren und Sägen zum Kühlen verwendet wird, also sicherlich nicht mehr als 2% Öl.
Ich habe den C45 Block damals (ca 50x50x50mm) innerhalb von ca. 2 Sekunden ins Wasserband getaucht und dann drin liegen lassen, Menge war ca 20 Liter Wasser. Das Wasser hat sich auf ca 50 Grad erwärmt, unanagenehm warm, aber nicht so heiss das man den Finger nicht hätte reinstecken können.



@Uli Wolf

Ich kann gerne auf Anfrage Teile vermessen, aber ich baue immer frei nach Schnauze und nach Gefühl, das ging bisher noch niemals schief. Ich hab irgendwie ein Gespür für Verhältnisse wie lang was sein muss, wie stark die Feder usw. Zudem hat es insgesamt 2 Jahre gedauert bis er fertig war. Sämtliche Unterlagen auf denen ich mal Maße geschrieben hatte sind längst verloren.

Ich habe mir Fotos und Videos aus dem Netz angesehen und Die Maße und Realtionen anhand Menschen und Gegenstände neben dem Hammer grob bestimmt. Die Länge der Arme habe ich dann anhand der typischen Größe eines Reifens per Dreisatz errechnet. Also ein Foto ausgedruckt, Reifendurchmesser und Länge der Arme auf dem Foto gemessen, und dann anhand des Durchmessers eines realen Reifens alles berechnet.
Der Rest lief nach Gefühl. Ich habe auch abgesehen vom Excenterrad keine Lager verbaut, da mein alter Stielfederhammer den ich vor 3 Jahren gebaut habe auch keine besitzt, und noch nicht mal Spuren der Abnutzung zeigt. Ist natürlich auch eine Frage der täglichen Nutzung und des Geldbeutels.

Bei Fragen und Fotowünschen also immer nur raus damit.
30. September 2014 um 20:01
Hallo Björn,
Gratulation zu Deinem Werk. Der Hammer sieht echt gut aus.
Ich würde ihn gerne noch in Schmiede-Aktion sehen.
Machst Du noch ein Video?

Grüße

Jörg
30. September 2014 um 20:19
Kann ich gerne machen, aber das wird nicht sehr aufschlussreich sein, aus folgenden Gründen:

1. Besitze ich noch keine richtige Esse. Ich habe mir aus Vermeculitresten und Rohren eine provisorische Esse gebaut. Diese hat allerdings nur ein 1/2" Brennrohr und läuft mit 0,4 Bar. Ich bekomme größere Querschnitte nur maximal kirschrot.
Für die richtige Esse fehlt derzeit noch das Geld für das Dämmmaterial und den Feuerbeton.

2. Ist der Hammer noch recht schwach auf der Brust da er noch zu langsam läuft. Diese Kombi mit zu niedriger Temperatur kommt dem C45 kaum bei.

3. Habe ich noch keine Schmiedezangen schmieden können da eben die Esse fehlt. Daher nutze ich noch eine Wasserpumpenzange, könnte leicht komisch aussehen.

Aber ich mach ein kleines Video fertig. Bestimmte Wünsche?
1. Oktober 2014 um 18:09
Ich habe ein kurzes Video gemacht, aber wie angekündigt läuft das noch nicht sp pralle. Der Hammer schlägt wegen der noch fehlenden größeren Reibwalze noch nicht stark genug zu, und in meiner provisoriischen Esse bekomme ich das Eisen nicht wärmer als 800 Grad Celsius. Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen...
Das Stück Stahl ist C45. Ein etwa 10mm dickes Stück von eoner 70mm Welle abgeschnitten, welches ich jetzt versuche in ein längliches Flachprofil umzuschmieden um ein Gemüsemesser daraus zu machen.

Tirehammer in Funktion

Sobald Esse und größere Reibwalze fertig sind gibts ein neues Video.


Die provisorische Esse besteht nur aus 3 Vermeculitsteinen die in einer dreieckig gekanteten Blechhalterung klemmen. Hinten ist die dreieckige Röhre ebenfalls mit Vermeculit verschlossen. Der Brenner besteht aus 1" Mischrohr und 1/2" Brennrohr. 6mm (echte 0,8mm) Düse, Druck 0,4 Bar. Muss reichen bis ich alles für die Gasflaschenesse beisammen habe.
proviesse1.jpg
proviesse2.jpgproviesse3.jpgprovsse4.jpg
1. Oktober 2014 um 18:34
Dein Video läuft aber nicht.
Schwingt den Hammer!
Gruß Martin
1. Oktober 2014 um 18:55
Es funktioniert JETZT. Vimeo braucht eine halbe Stunde bis das Video bereit gestellt wird, Du hast es leider einfach nur zu früh probiert.
1. Oktober 2014 um 18:58
@Hellhamster:
Das Eisen ist definitiv viel zu kalt! Da nützt auch der Maschinenhammer nix
Und Du solltest das untere Gesenk festschrauben
Der Hammer läuft eigentlich ganz gut

Gruß,

DerSchlosser
Ein Hoch dem ehrbaren Schmiedehandwerk!
1. Oktober 2014 um 18:59
Prima nun funktioniert es. Zum Hammer, deine Scahbotte (Unteres Gesenk) solltest du aber Kraftschlüssig verbinden das nimmt dir so sehr viel Schlagenergie weg. An sonsten funktioniert das ja schon gut bis auf die Umformung aber das liegt auch am "Kalten" Schmieden
Schwingt den Hammer!
Gruß Martin
1. Oktober 2014 um 19:02
Jaaa, das Gesenk, ich habe eine Distanzplatte abgenommen um mehr Schlagkraft zu erhalten. Mir fehlen die richtigen Schrauben, habe derzeit nur Bolzenschrauben, die passen bei Standardeinstellung mit 2 Distanzplatten. Bei weniger als 2 bräuchte ich normale Schrauben mit durchgehendem Gewinde, besorge ich demnächst.

Mit dem zu kalten Eisen stimmt leider, mehr als 800 Grad schafft meine improvisierte Esse leider nich.