Evolution meiner Messer
Evolution meiner Messer
26. November 2019 um 20:22Hallo Noxy,
zu Nummer 1 pflichte ich dir bei: In der Schublade ist es gut aufgehoben. Hol es raus, wenn du am verzweifeln bist und vergleiche, wie du angefangen hast und wo du jetzt stehst. Wenn Fortschritte erkennbar sind, ist alles gut.
Zu Nummer 2: Eigentlich sollte Federstahl, auch der vom Trabi, genug Härte bringen, um ein Messer mit guter Schnitthaltigkeit herzustellen. Ich vermute, dass die Wärmebehandlung nicht richtig durchgeführt wurde. Ein Hinweis darauf sind die von dir angesprochenen Risse. Die deuten auf zu hohe Spannungen im Stahl hin. Ich empfehle nach dem Schmieden, gerade wenn es im Hochtemperaturbereich erfolgt, immer eine komplette Wärmebehadlung (Spannungsarm glühen, normalisieren etc). Anleitungen zur Wärmebehandlung findest du sicher hier im Forum oder im Internet.
Übrigens härte ich alle meine Messer ausschließlich in Öl.
Gruß Thomas
Eine komplette Wärmebehandlung, wie Conni sagt, ist nie verkehrt. Ich beschränke mich aber meißtens aufs weichglühen. Blattfederstahl ist eigentlich gutmütig. Ich hab damit schon viel gemacht, allerdings nicht mit Trabbifedern. Hab nur Erfahrung mit " Westware"
Die Risse bei Dir deuten evtl. auf Überhitzung des Stahles hin. Hab mir so auchmal Risse eingefangen. Der Stahl zu warm und das Wasser (ich nehme lieber Öl) zu kalt, das gibt Risse.
850 Grad nach Glühfarbe zum härten und ca. 190 grad zum anlassen müßte gehen.
Viel Spass beim weiterexperimentieren
VM
Servus Noxy.
Federstähle würde ich generel Öl- härten.
Härtetemp. 830-860 Grad.
Niemand weiß welchen (Feder) Stahl du verwendet hasd, ebenso schwer ist es Fehler zu suchen und finden.
Definierte Stähle kosten in den Mengen auch kein Vermögen, Federstahl ist nicht gleich Federstahl.
Federstähle haben meissd 0,75 C, mehr als genug um ordentliche Klingen zu ermöglichen.
Pass mit der gesprungenen Klinge auf, ergibt beim Bruch schöne scharfkantige Verletzungsmöglichkeiten.
LG
Walter
P.S. Ich übernehme für die Richtigkeit der Rechtschreibung keine Garantie.
ich finde es gut, wie Du die Sache angehst: mit einfachsten Mitteln und Schrott etwas brauchbares zu machen. Auch Deine Berichte machst Du gut. Sowas könnte hier mehr vorkommen finde ich.
Wie ich das sehe bist du auf einen guten Weg. Halte uns auf dem Laufenden.
Ps.: don't worry about Rechtschreibung, hier kommt es auf das Ergebnis an
VM
Jonas Peters, 16. März 2020 um 21:04Hallo Jonas sieht alles gut gelungen aus. Erst bohren und dann härten macht schon Sinn. Griffholz aufnieten ist immer problematisch, es platzt leider zu oft. Bei weichen Nieten, Kupfer, kann man im Schraubstock drücken, das ist schonender als hämmern. Man kann sich auch ganz dünne Hülsen drehen und die über die Niete stecken.VMHier gleich im Anschluss der letzte Teil.Nummer 9:Irgendwann kam ich durch ein Video bei Youtube (Der Letzte seines Standes) auf die Idee mal ein Klappmesser zu bauen. Also habe ich ein Zeichnung gefertig für ein Modell mit manueller Verriegelung über eine Wippe im Rücken. Da ich durch meine bisherigen großen Taschenmesser die Erfahrung gemacht habe, dass sich diese schlecht in der Hosentasche transportieren, habe ich ein eher kleines Messer geplant. Was es können sollte: Äpfel, Wurst und Käse schneiden, Briefe öffnen, einen kleinen Stock anspitzen. Mit meiner Zeichnung in der Werkstatt viel mit als erstes auf, dass ich über kein korrosionsbeständiges Blech (rostfreier Stahl, Aluminium etc.) verfügte. Egal, auch Baustahl geht Die Platine habe ich aus einem Reststück 3mm Stahlblech geschnitten und die Form mit Bandschleifer und Feilen hergestellt. Für die Klinge habe ich den Innenring eines alten Ostkugellager (sehr spezialisierter Spezialstahl made in UDSSR ) genutzt. Das Loch habe ich diesmal vor dem Härten gebohrt. Die Nut für die Verriegelungswanze (oder wie nennt man das bei einem Klappmesser?!) habe ich gefeilt und anschließend in Öl gehärtet und bei 220°C angelassen. Die Wippe für die Verriegelung habe ich aus Federstahl (Spiralfeder) geschmiedet. Anschließend mit der Feile etwas nachgearbeit und die Seiten blankgeschliffen und das Loch für die Achse gebohrt.Zwischen die Platinen habe am hinteren Ende einen Abstandhalter gesetzt und diesen aufgrund des geringen Platzes nicht genietet sondern per MAG geschweißt. Zuletzt habe ich die Löcher in die Platinen gebohrt und alles probeweise zusammengebaut. Alles passte einigermaßen und ich war doch etwas überrascht, doch ich hätte misstrauisch sein sollen. Es stellt sich heraus, dass die Wippe nicht ganz in die Nut passen wollte und etwas zu lang erschien. Einige Feilehübe später schien alles zu passen. Also noch schnell die Paltinen und die Wippe schwarzgebrannt und fast fertig.Also wieter mit den Schalen. Pflaumenholz aus der Region. Na der Kreissäge aufgesägt und per Hand auf Dicke gehobelt und gebohrt. Es schien alles zu passen, also Schalen und Platinen verkleben und zusammenbauen. Die Klinge und die Wippe werden druch Pins, die ganz leicht angenietet sind gehalten. Im hinteren Teil ist ein weiterer Pin um den Griffschalen mehr Stabilität zu geben.Nach dem Trocknen des Klebers und die finalen Schlff zeigte sich das Problem: Die Verriegelung funktioniert zwar, allerdings hat die Klinge etwas Spiel, was sich erst durch sehr teifes Eindrücken der Wippe beseitigen lässt.Die Aufgaben für die das Messer geplant war, meistert es. Ich habe es einige Wochen als meinen täglichen Begleiter in der Hosentasche genutzt, wofür es sich hervorragend eignet. Auch das manuelle Aufklappen und Verriegeln stört nicht. Ich bin mit dem Ergebnis echt zufrieden.An Silverster habe ich es meinem Bruder gezeigt, der ganz begeistert war und da entscheid ich mich: it's time to say good bye . Er hat sich sehr gefreut und ich mich auch, obwohl es mir auch nicht ganz leicht viel mein erster Klappmesser wegzugeben.So das war's mit der Serie. Ich hoffe ihr habt an den letzten beiden Teilen Spaß.Achso hier Bilder und Daten:(Inzwischen habe ich mal wieder eins gebaut, das viel viel cooler und noch viel viel besser ist. Beitrag folgt.... irgendwann )Klingenlänge: 6,5 cmKlingendicke: 3 mmGesamtlänge: 14,5 cm (aufgeklappt)