Der Vergleich Kuhn / Beche hinkt in der Tat etwas, wie Worschdsub es schon bemerkt hat. Allerdings muß man die Sache etwas differenzierter betrachten. Brauche ich einen Lufthammer für klassische Kunstschmiedearbeiten in der Werkstatt, oder brauche ich einen Hammer für einen Dauereinsatz im Industriebetrieb, wo auch noch eine große Umformleistung abverlangt wird? Für letzteres ist der Kuhn natürlich nicht die erste Wahl. Ich persönlich arbeite sowohl mit Beche, als auch mit einem kleinen Kuhn, welcher schon 40 Betriebsjahre auf dem Buckel hat, und dabei immer noch wunderbar läuft. Wer sich mit Lufthammertechnik ausführlicher im Detail auseinandergesetzt hat, wird feststellen, daß die Kuhnhämmer der ersten Generation einige interessante technische Lösungen im Bereich der Ventilsteuerung zu bieten haben, die an konstruktiver Einfachheit und Genialität kaum noch zu überbieten sind.
Die bekannten technischen Nachteile im Aufbau kann man angesichts der langen Betriebslaufleistungen getrost hinnehmen. Und wer so einen alten Kuhn mal zerlegt und technisch überholt hat, der wird feststellen, daß außer einem neuen Kolbenbolzen (der dann auch im Übrigen bei einem Beche immer fällig ist) und Kolbenringe in der Regel nicht viel mehr zu tun ist. Beide Ersatzteile sind für relativ wenig Geld noch neu zu erwerben.
Was für mich ganz klar unter der von Worschdsub genannten Kategorie "Sch...." fällt, sind die aktuellen Maschinen von Kuhn, die mit den Vorgängerkonstruktionen aber wenig gemein haben...
Was den Vergleich mit Gold betrifft, kann ich nur sagen, daß nicht alles Gold ist, was glänzt. Damit meine ich die Laufkultur der Bechehämmer mit nur einem Drehschieber. Hier war die Serienstreuung bei Beche ziemlich groß. Ich persönlich kenne Leute mit einem 40er Einschieberbeche, welche beim Arbeiten schlichtweg nur grauenhaft zum Ansteuern waren. Innerlich waren diese Hämmer fast neuwertig, aber zum präzisen Arbeiten leider völlig unbrauchbar. In diesen konkreten Fällen wäre mir ein alter Kuhn mit seiner feinen Dosierbarkeit allemal lieber gewesen.
Und einen mittlerweile alten Werner Ehmke, welcher mir die Problematik der Einschieberhämmer bestätigt hatte, und als einziger Monteur noch das Wissen hat, so einen Hammer mittels entsprechender Bohrungen im Schieber zu justieren, gibt es leider nicht einfach mal ums Eck.
Aus diesem Grund kann ich mich glücklich schätzen, daß mein alter 40er Beche noch mit zwei Drehschiebern ausgestattet ist, und sich über die Veränderung des Abstandes vom Drehschiebergestänge in seiner Laufkultur hervorragend einstellen läßt..
Grüße
Sebastian
Last edit: December 25, 2013 at 6:41 PM,
Sebastian