14. November 2013 um 22:20
Hi Zusammen,
ich habe mal recht viele alte Kreiselzinken von einer Kreiselegge von einem Landwirt in der Nachbarschaft bekommen. Wahrscheinlich ein Federstahl, C-Gehalt so um die 0,45 %. Da ließen sich gut Lochdorne etc. draus machen und ich habe ihn auch mit Feile und Puddeleisen im Damast verarbeitet.

Jetzt habe ich alte "Messer" eines Kultivators? bekommen. Ein befreundeter Schmiedemeister schätzt den Stahl laut Fiunkenprobe so auf C75. Der hat auch gute Federeigenschaften. Ein Bekannter hat mal eine Machete draus gemacht.

Ich verwende Spiralfedern auch gerne für Zangen.

Es muss ja nicht jeder Stahl messertauglich sein.

Grüße

Jörg
24. April 2013 um 23:20
was zum thema federstahl:

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24. April 2013 um 19:43
Zum Thema Messer und Stahl vom Schrott: nur dann wenn die Bezeichnung noch draufsteht oder es kein Qualitätsmesser sein muss (so ein MA-jausenmesser für 5x im Jahr).
Ansonsten Gekauften Stahl, da weiß man was man hat (oder eben Schrott mit Stahlbezeichnung).
Federstahl (vom Schrotti) verwende ich nur für Werkzeuge (Meisel, Durchschläge, manchmal Zangen).
Kugellager verwende ich auch zum Hämmer schmieden, ich hab den vorteil dass mein Schrotter direkt neben dem SKF-Werk im Ort ist. Dort liegen Teilweise gewalzte Schalenrohlinge mit einem Materialquerschnitt von 50x50 und einem Durchmesser von ca. 300-500. Sehr gut.
Damaszieren mit Schrott hab ich aufgehört, weiß man doch kaum was man vorher hat und schon garnicht was dabei rauskommt
Einen mir unbekannten aber sehr gern geschmiedeten Stahl hab ich von meinem ehemaligen Chef:
Abgebrochene Walzen vom aufweiten der oben genannten Lagerschalenringe. Höchst warmfest, gut zu schmieden, der ideale Stahl für Dorne und Meißel.

Ich selbst bin nur nebenberuflich Schmied, und zugegeben hab ich zu wenig Zeit in der Schmiede um mid billigem Material zu experimentieren. Lieber ein bisi Geld ausgeben und was gescheites machen, weil mit unbekanntem zu experimentieren kostet ja auch Kohle ^
30. Dezember 2012 um 19:12
Finde nur Bandsäge,Stahl sozusagen keine Angabe (brauchbare)
Alber

Bei Gatter ist eine Halterung dann mit angenietet oder muß abgebrochen/abgeschnitten worden sein.

Gruß Maik
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30. Dezember 2012 um 19:04
Ich weiss nich ob das wirklich bandsaege oder gattersaege war. Waren um 1,5 meter lang aber eben unterschiedlich. Und 30 cm breit ca. <br />
Wenns eine bandsaege war dann eher so eine grosse 24metersaege.
Zuletzt bearbeitet: 30. Dezember 2012 um 19:05, Florian Mayr
30. Dezember 2012 um 19:01
Firma Alber stand drauf.
30. Dezember 2012 um 18:44
Nr.9

Waren wohl 6 Meter Bandsägebänder nicht gerade Schmal,aber bessere(Ni-Stahl) sind mir noch nicht unter gekommen.

Gruß Maik
DSCI0002.jpg
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30. Dezember 2012 um 18:40
Was für Sägebänder waren das ? Auf 75Ni8 bin ich immer scharf !
30. Dezember 2012 um 18:36
Ja , die riesigen. Roentgenfluoreszenzspektroskopie meinte das wear so was.
War auch kein unterschied zu gekauftem material. Den c-gehalt kann ich nur abschaetzen.
Aber: wenns bei gleichen legierungsbestandteilen nicht 75ni8 ist, was ist es dann?
2%ni. 2 mm dick. Ideal fuer damast.
30. Dezember 2012 um 18:25
Du hast Bandsägeblätter aus 75Ni8 gefunden und das wurde per Analyse bestätigt? Da biste der erste den ich kenne.
AchimW hat das mal erzählt, aber nur aufgrund von Herstellerangaben.  
Die riesigen Bandsägeblätter aus dem Sägewerk vielleicht?

Die normalen Bandsägeblätter mit 16mm breite sind meiner Erfahrung nach nicht selten aus C70. Holzkreissägeblätter oder Gattersägeblätter auf denen ChromVanadiumstahl draufsteht sind aus 80CrV2
30. Dezember 2012 um 18:14
Dann bring ich mich hier auch mal ein.
ALTE feilen vom flohmarkt sind oft gutes zeug und mit 50cent auch nicht teuer. Markenfeilen bekomm ich oft abgenutzte fuer mau. Da sag ich nie nein.
Bandseageblaetter sind oft 75ni8 oder 80 crv2. Hab mal welche testen lassen. Beide matetialien haben sich bestaetigt.
1.2842 ist der gaengige stahl im werkzeugbau. Ueber ecken bin ich hier fuer einen beitrag in die kaffeekasse an "schrott" aus der restekiste gekommen. War sogar noch beschriftet.....
Puddeleisen findet sich oft an alten wagenreadern. Hier muss man abweagen wie teuer man an die antiken gegensteande kommt.
Flohmarkt ist immer einen versuch wert.
Kugellager kann ich auch bestaetigen.
Kreisseage hab ich auch mal welche aus 80crv2 bekommen. Maehermesser sind auch oft gleiches material.
Aber wenn man keine analyse hat ist dss ein risiko.
Meissel wenns alte sind oft c60-c75. Moderne haben viel si und fuer damast nicht mehr zu gebrauchen.
Bahnschiene ist angeblich auch oft recht gut aber mich stoert hier die groesse. Zu viel aufwand bis man das weiterverarbeiten kann.
30. Dezember 2012 um 17:52
Für den Fall das man wirklich "wertvollen" Schrott sammeln möchte würde ich als allererstes den kleinen Stahlschlüssel empfehlen, gibts auch bei Amazon für ~10 Euro.
Da sind die gebräuchlichsten Stähle nebst verwendungszweck Härteannahme und Härteanleitung gelistet.
Man bekommt auch ganz gut ein gefühl, welcher Stahl für welche Anwendung geeignet ist.

Des weiteren ist Stahl nicht gleich Stahl.
Bei der Herstellung können ja Stahlschädlinge in die Legierung wandern(Schwefel und Phosphor).
Da häufig Koks für die Stahlherstellung verwendet wird, ist dies haupsächlich Schwefel.
Durch seine Affinität zum Mangan, bindet dieses den Schwefel in primär nicht mehr schädliche Mangan-Sulfide.
Diese liegen dann aber weiterhin als Fremdkörper im Stahl und können bei einer feinen Schneide Stabilität kosten.
Wenn ihr also Schrott verwendet müsst ihr darauf vertrauen, das der Hersteller "sauberen Stahl" verwendet hat.
Von daher sollten es schon Werkzeuge einer Firma sein, die den Ruf eines "Hochleister" hat.
Diese verwenden häufig von sich aus nur guten und auch geeigneten Stahl und geben diese Info auch heraus, sie haben ja nichts zu verstecken, im Gegenteil.
Erfahrungen habe ich in dieser Hinsicht mit der Richard Felde GmbH für Sägeblätter und Dick bei feilen gemacht.

Das kann man gut an den bereits genannten Feilen sehen.
Dick und Valorbe benutzen hier einen Monostahl und sind so kundenfreudlich sogar dessen Zusammensetzung herauszugeben.
Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel, negatives Beispiel ist hier z.B. DFM-Corona. Auf Anfrage habe ich nie auch nur eine Antwort bei der Frage nach dem Stahl bekommen und der in der mittig gröbkörnige Bruch schreit geradezu nach aufgekohlter Ware.
Dagegen war z.B. der Satz Aldi-Feilen den ich einmal geschenkt bekommen habe eine positive Überraschung.
Diese waren vom Bruch her Monostahl, sauber gehärtet und hatten geschätzt etwa so viel Kohlenstoff wie die Dick-Feilen.
Ergaben auch ganz gute Messerklingen aber beim Ätzen hat man vereinzelt Verunreinigungen erkannt, was bei Dick-Feilen eben nicht der Fall ist. War aber vielleicht Zufall. Für Feuerschläger langen sie aber locker.
Klar sollte aber sein, das man bei günstiger Ware auch öfters Nieten zieht. Bei Feilen schließe ich mich den Vorredner an: Feilenstahl ist ein traumhafter Messerstahl und wird in meinen Augen nur noch von den leicht wolframlegierten Stählen übertroffen. Bei den Dick Feilen sollte sich mit dem Chrom auch das Kornwachstum in Grenzen halten.

Mit Spiralfedern hatte ich eigentlich noch keine großen Probleme.

Sehr gut geeignet sind auch ähnlich gut sind alte Meißel die älteren sind aus C60-C80, die sind sehr gut für Schneidwerkeuge geignet. Neuere können auch beispielsweise 45CroMoV7wWeil nicht mehr angelassen) sein, das taugt gerade noch für Schmiedewerkzeug.

Den bisherigen zusammenfassungen kann ich nur bedingt beistimmen, die meisten Schrottstähle kann man noch ganz gut für Werkzeuge hernehmen, gerade wenn man es nicht so oft braucht.

Und auch bei Messern sehe ich das längst nicht so kritisch. Ich würde es halt nicht für ein Nobelmesser hernehmen in das ich X-Stunden Arbeit stecke. Aber z.B. ein keltisches Ringknaufmesser dauert insgesammt nur ein paar Stunden (2-5), da kann man ruhig einmal mit passendem Schrott experimentieren und üben. Und wenn man nach dem ersten Probemesser merkt, das der Stahl taugt kann man ja auch weiter machen.
Auch ist ein nicht ganz so hartes Bastelmesser stellenweise gut zu gebrauchen.
Den 1.2842 empfinde ich mit 15Euro/Kg und mehr in den meisten Fällen als viel zu teuer für einen so niedrig legierten Stahl, dafür bekomme ich Feilen als fertiges Werkzeug! (gerade wenn man sieht, das herr Balbach ihn in diesen Forum mal für unter 3 Euro/Kg angeboten hat!)
Hier empfinde ich den Preis als noch in ordnung.

 

Andererseits? : Wenn ihr jetzt ein tolles Kugellager findet und könnt es nicht genau zuordnen....Schmeißt ihrs dann weg?

Warum wegschmeißen? Kugellager müssen gut gegen Verschleiß geschützt sein, deshalb enthalten sie  Chrom und zumindest außen auch genug Kohlenstoff für Karbide. Einfach mal aufschneiden und in der Mitte eine Funkenprobe sollte Klarheit bringen.
Wenn es scheinbar gar keine Härte annimmt könnte es rostfrei gewesen sein.

Grüße,
Eisenbrenner

 

Zuletzt bearbeitet: 30. Dezember 2012 um 17:57, Eisenbrenner
30. Dezember 2012 um 08:05
Danke für den Tip
29. Dezember 2012 um 16:51
Hämmer oder Äxte die nach DIN gefertigt sind, sind aus C 60 oder C 45.

Brechstangen, Brecheisen, Montiereisen, etc. auch!

DerSchlosser
Ein Hoch dem ehrbaren Schmiedehandwerk!
29. Dezember 2012 um 09:29
Mal was zur Feile....

Mir sind gute Feilen wie z.B. Dick, Hase, Pferd oder die von Gedore usw (mehr fallen mir auf die Schnelle nicht ein)
zu schade um damit am Feuerstein zu kratzen.... Dafür würd ich dann lieber ein Kugellager nehmen. Wozu gibts denn die kleinen Lager, die nicht recht für Messer reichen?

Feile, wenn qualitativ und richtig WB, ergibt für Messer einen hervorragenden Stahl! Aber so geil wie das Zeug ist, so zickig kann es werden, wenn man es nicht gut behandlet. Grokörnigkeit und im schlimmsten Fall, das die Klinge bröslig wird, wenn zu heiss, sind der Lohn für ungenaues arbeiten!

Der 2842 ist in der Tat nicht das teuerste was es gibt. Ich finde das der Preis für diesen Stahl in Ordnung ist. Wenn man etwas will, muss man bereit sein, etwas dafür zu geben....
Der 2842, so hab ich es festgestellt, härtet aber nach der heissen Arbeit an der Luft schon aus, wenn man ihn nicht langsam und gemütlich runterkühlt. Da kann dann auch mal was abbrechen, wenns dumm läuft!

Was das verschweissen mit dem Maschinenhammer angeht, würd ich dir abraten, mit Volldampf ins Material zu fahren. Ich schweisse meine Pakete immer unterm Hammer, aber mit Gefühl! Es ist wie wenn du mit einer zarten jungen Dame tanzt.
Ich streichle die Pakete die ersten 2 oder 3 Schweissungen nur mit so viel Kraft, das ich das Gefühl habe, die Schläge gehn bis in die Mitte des Pakets. Mit roher Gewalt, hats mir die Pakete schon verschoben..... Ich hab sie dann weggeworfen, also auch das Geld, das sie gekostet haben.
Wenn du das Gefühl hast, das die Schweissung passt und sich alles verbunden hat, kannst du die Kraft steigern und dann kräftig umformen.
Wenn du richtig geschweisst hast, verzeiht dir das Material auch, wenn du im kälteren Zustand draufhaust. Schlecht geschweisstes geht dir wieder auf. Ganz einfach. Wenn sich Klingenspitze und der Erl so anschmieden lassen, das sich kein Spalt bildet, hast du schon mal einen Pluspunkt.

 
http://naabtal-klinge.de/

........ Eins bist du dem Leben schuldig, kämpfe! oder trags mit Ruh - Bist du Amboss, sei geduldig. Bist du  Hammer schlage zu!..........

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Es sind die Fantasten, die die Welt in Atem halten und nicht die Erbsenzähler!