Kleiner Seax für eine gute Freundin

9. März 2017 um 17:01

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Ein kleiner Seax für eine gute Wikinger-Freundin von mir, wieder mal Stahl aus dem Busch, scheinbar Raffinierstahl. Nach Funkenprobe nicht mit allzu viel Kohlenstoff gesegnet, (ca. 0,5-0,7%), aber genug, um eine gute Gebrauchshärte anzunehmen (so etwa 56 HRC), selektiv gehärtet, was man an der dunklen Schneidenlinie erkennen kann. Birkenmaserholz und Rentierhorn als Griff, mit einem Mammen - Drachi  hinein geschnitzt, und noch einen rohen Almandin hinten reingesetzt. Sie hat ihn schon ganz gut rangenommen, und er scheint zu tun, was er soll .

Keltische Spangenfibel, 1.Versuch

9. März 2017 um 16:49

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Nun, da ist noch einiges an Luft nach oben, das war nur ein Versuch auf die Husche. Wir schmiedeten letztes Jahr auf einem Adventmarkt, und der Samstag war sehr mau... da hab ich mir halt was zu schaffen gemacht . Entstanden mit sehr kleinem Besteck, das heißt, Esse, Amboss, Zangen, Hammer und Improvisationstalent.... : 

 

Thorshammer-Amulett nach Hesselbjerg-Fund

9. März 2017 um 16:42

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Ein Thorshammer-Amulett frei nach dem Fund aus Hesselbjerg, Dänemark. Das Ensemble ist ganz ähnlich so gefunden worden.

 

Nebenbei bemerkt hat man Thorshämmer nach meiner Information nur in Frauengräbern gefunden ...

Da hat man alles beisammen: Fruchtbarkeit, Ernte und Herdfeuer... und ich kann meine weibliche Seite ausleben... :

Mix aus Sica und Jagdnicker

9. März 2017 um 16:29

Eine wilde Mischung aus einer römisch-dakischen Sica und einem deutschen Jagdnicker... Uraltmeissel aus dem Wald, Rentier, Silber mit meinem ersten Repoussé-Versuch und Wüsteneisenholz... der Stahl zeichnet ein wenig, und ich vermute, dass es sich um alten Tiegelgussstahl handelt...

 

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Das Rentierhorn wurde mit dem Dremel graviert und mit einer Mischung aus Drachenblutharz, Spiritus, Bienenwachs und Terpentinharz sowie Mastix gebeizt. Das sind auch die Reste auf dem Silber... leider hab ich es mit dem rauspunzieren ein wenig übertrieben, aber das war eh nur ein alter Löffel.... : das nächste wurde schon besser...

 

 

Zuletzt bearbeitet: 9. März 2017 um 16:30, Fimbul Myrk

Re: Langes Messer um 1500

2. März 2017 um 14:51

Uiuiui, Respekt! Ich mag auch die Interpretation des "Pommels", erinnert an Bauernwehren aus der Zeit...

Grosses Vorbild!

Re: Noch nie gesehen!!!

2. März 2017 um 14:41

Sowas ähnliches hab ich gesehen, liegt irgendwo noch im Bethaus der Bergleute rum, und stammt von Viktor, dem kazakhischen Altschmied, der auf diese Weise eine Machete gebaut hatte, indem er ein Maschinenmesser umgeschliffen und an einen ganz ähnlichen Griff gebastelt hat. @WiCon: Vielleicht kannst Du mal ein Foto posten?

Jedenfalls ist das eine Praxis, um mit geringen Mitteln das beste aus nicht vorhandenen Ressourcen zu machen und eine Lektion in Demut an jeden Konsumbushcrafter. Ein toller Fund!

Ich würde dem Finder zehn mild gehopfte Kaltgetränke zahlen!  

Re: Ganzstahlmesser mit Blattgriff

28. September 2016 um 17:20

Danke Euch für das Lob. Es ist immer noch Luft nach oben...

 

Was meinst Du genau, Akrumbseisen, wie ich das am besten hinbekomme, die Klinge genauer zu schmieden? Meinst Du den Versatz mit dem Blatt oder die Oberfläche? In sich gerade ist sie (Obwohl ich sowas immer schlecht beurteilen kann mit meinem Auge)... nur das Blatt hat halt Versatz.

 Ich glaube, es lag daran, dass vor dem Tordieren nicht alles gerade war, und dann ist halt das mit dem Schraubstock passiert. Aber nuja, als Schrott hat es gar nix gemacht, jetzt tut es wenigstens schneiden...  macht sich auch ganz nett auf dem Brotzeitbrett...

 

Ich hab die Blattmaserung mit einem kleinen Kinder-Hammer gemacht. Ich würde auch gerne mal was mit Einlegearbeiten machen, aber, kommt Zeit, kommt Rat, kommt Oberrat...  erstmal weiter üben....

Zuletzt bearbeitet: 28. September 2016 um 17:26, Fimbul Myrk

Ganzstahlmesser mit Blattgriff

21. September 2016 um 15:50

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Letztens lag da dieses kleine Stückchen Autofeder (C55CrSi oder so) rum und tat gar nix , und da hab ich mir gedacht, baust Du Dir mal ein kleines Ganzstahl-Messerchen mit einem Blatt als Griff. Das hat den Vorteil, dass es für ein Vollmetallmesser vergleichsweise gut in der Hand liegt... und ich mag nunmal Blätter im Moment. Die Mädels und Jungs vom Ahlhauser Hammer lästern schon über mich, weil ich an alles irgendwelche Blätter dranbastle...

Ich hab auch mal drauf geachtet (lies:versucht), die Oberflächen etwas sauberer zu bekommen. Das Messer ist eigentlich kaum geschliffen (Ich HASSE Schleifen), die Oberfläche nur leicht gebürstet. Natürlich musste auch wieder mal was passieren, nämlich, dass beim Tordieren der Mini - Schraubstock aus dem Stock gedreht wurde (hatte ich Doofmann nur mit Krampen gesichert) ... die Torsion sieht dementsprechend aus, DOH! Das Blatt ist auch nicht 100% zentriert... aber da Blätter nunmal selten 100% zentriert sind, hält sich meine Betroffenheit diesbezüglich in Grenzen...

Die Klinge ist in drei Stufen selektiv gehärtet. Sie schnitzt munter an Stahl rum und hebelt im Hartholz. Ich mag´s und glaub, ich mach tatsächlich mal eine Scheide dafür... 

Re: Konzeptueller Nicker aus Uraltmeissel

14. September 2016 um 10:11

Und noch zwei... :

 

Zuletzt bearbeitet: 14. September 2016 um 10:12, Fimbul Myrk

Re: Konzeptueller Nicker aus Uraltmeissel

14. September 2016 um 10:06

Das ist nett von Dir, aber das krieg ich schon hin...   Das war die alte Kamera, und die ist eben kaputt und ich kann da nix mehr retten.

 

Erstmal hab ich jetzt ein Video erstellt, um das Ding mal vorzustellen:

https://youtu.be/A0K23i9MHO8

Weiteres folgt.

 

Re: Konzeptueller Nicker aus Uraltmeissel

12. September 2016 um 19:46
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Hier schonmal ein paar Detailfotos, leider auch nicht so dolle... wenn der Bauer nicht schwimmen kann, liegt es an der Badehose, aber meine Kamera hatte den Adler gemacht, und mit der neuen muss ich erstmal kaffeetrinken gehen...

Re: Schmiedefest am Krenzer Hammer!

12. September 2016 um 19:21
Ja, schön war´s, wie immer! Ich hab mich sehr gefreut, mit dem Rolf, Olli,Willy und den anderen, deren Namen ich immer vergesse (sorry!) wieder mal zu schnacken, lecker zu essen und "Landschaftspflege" zu betreiben. Ein fettes Kompliment an die Aktiven vom Förderverein, die ein ziemlich tolles, professionelles Fest mit Herz gestaltet haben!

Re: Konzeptueller Nicker aus Uraltmeissel

12. September 2016 um 19:10
Hallo, ich habe jetzt gerade noch keine besseren Bilder, gelobe aber Besserung!

Die Wege bei mir hinterm Haus gehörten einer Firma Funcke und Sohn http://www.archive.nrw.de/LAV_NRW/jsp/bestand.jsp?archivNr=4&tektId=260 , und die und ihre Vorläufer haben mit ihrem Schrott Jahrzehnte (Jahrhunderte?) lang diese verfüllt. Nach 1920 (?) wurden hauptsächlich Spaten, Gartenwerkzeuge und Sägen produziert, uhund, der Stahl eines Messers aus einem anderen, ähnlichen Meissel, der direkt daneben lag, zeichnet auf eine Weise, dass ich glaube, dass es sich um Tiegelgußstahl handelt. Zudem war der Meissel achtkantig geschmiedet, und das hat man nach Aussage unseres Altschmieds nur bis 1950 gemacht, und der Kopf hatte eine sehr wunderliche Form (flach dünner gezogen), die nach meiner Recherche vor 1930 üblich war. . Am selben Fundort (2 m weiter) habe ich auch einen Freiform-handgeschmiedeten Messerklingenrohling gefunden (sichelförmige Schneiden - Vorform, vorgezogener Erl),den ich dann fertiggemacht habe, und der ebenfalls -allerdings eher subtil- zeichnet. Messer sind aber seit ca. 150 Jahren nicht mehr am Standort produziert worden, und schon gar nicht auf diese Weise. Klar weiß ich nix genaues und muss mich immer selber auch ein wenig zur Räson rufen.

Ich mag es, solche Materialien zu jagen. Um ehrlich zu sein, bin ich ein eher lausiger Messermacher (die Dinger schneiden für mich zufriedenstellend und brechen nicht, sind aber nicht so doll poliert, da fehlen mirAusstattung und Geduld). Was ich aber bin, ist ein Geschichtenerzähler, und das tu ich gerne auch mit Hammer und Feuer. Letztgültig ist es mir auch gar nicht sooo wichtig, ob der Meissel tatsächlich genauso alt war... auf dem Weg der Recherche dahin hab ich auf jeden Fall eine (mehrere) Geschichten gefunden... und noch ein bißchen Material mehr, aus dem dann noch mehr Erzählung wird. Bestimmt ein wenig spinnert, mögt Ihr jetzt sagen-und habt recht damit. Und klar, ich suche weiter, und wenn Ihr da noch mehr geschichtliche Details zu habt, immer her damit!

Bilder folgen am Mittwoch!
Zuletzt bearbeitet: 12. September 2016 um 19:16, Fimbul Myrk

Konzeptueller Nicker aus Uraltmeissel

8. September 2016 um 16:11

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Wollte mich ja mal auch ein wenig mal vorstellen, was ich so mache. Das hier ist noch eine Arbeit im Fortgang, aber ein projekt, das mir ziemlich lange am herzen gelegen hat. Im Wald hab ich einen ca. 150 Jahre alten Meißel gefunden, mit einem eher wunderlichen Funkenbild (dunkelrot, aber mit zahlreichen sichelförmigen C-Explosionen am Ende, wie bei HSS - Stahl). Nun, es war Vollmond, und da schlich ein Fuchs rum, und der ging Gassi mit mir bis zum Waldrand, wo er mich doof anguckte und wieder verschwand, und da dachte ich mir, nimm das Thema doch mal auf und erzähle eine Geschichte mit Deinem Messerchen. Also hab ich einen Fuchs in das Integral reingeschnitzt und mich ein wenig an Feilarbeiten versucht. dabei mußte ich feststellen, dass die lehre doch ein bißken lange her ist... mein damaliger Meister hätte mir wahrscheinlich eine runtergehauen, so lausig sind die Passungen.

Gehärtet habe ich das Ganze dann selektiv in drei Stufen (helles, dunkleres und dunkles Kirschrot) in Pommesfett, nachdem ich Pi mal Auge auf einem glühenden Vorschlaghammerkopf im Aschebett weichgeglüht hatte (die Feile griff sehr gut, wie man sieht ). Angelassen habe ich mit der Restwärme und nach Gefühl über der offenen Esse. Meinen Standard-Biegetest (15-25° unteres Drittel im Schraubstock eingespannt) konnte es danach ab, und die Spitze brach auch beim Hebeln im Hartholz nicht ab. Die Schneide beschnitzt ST - 37. Ich schätze mal, das sind so ca. 57 HRC, was mir völlig reicht.

Leider hat sich die doch etwas dünne Klinge (Vor Härtung 0,3 mm an der Schneide) etwas beim Härten verzogen, und leider hab ich einen Parallaxefehler und kann bei Dämmerlicht nicht gut erkennen, ob etwas gerade ist , sodass ich an die Klinge mit dem Wasserstein nochmal´"bei muß".

Dann hatte ich noch etwas Grubeneiche aus einer Mine im Muttental, die etwa hundert Jahre in Eisenoxidhaltigem Wasser gelegen hat und eine schöne burgunderrote Färbung hat, und hab die dann mit leider mangelnden Feilfähigkeiten auf den Erl geworfen... nuja... gelobt sei Pattex Stabilit und seine Spaltfüllungseigenschaften... :-/.

Sicher noch ne Menge Luft nach oben, aber ich mag es eigentlich recht gern. Schneiden tut´s jedenfalls zufriedenstellend. 

So, ich freu mich auf Eure Anregungen und Kritik....

Re: ÎronFrank Spezial-Knife Big-Bowie

31. März 2016 um 17:25
...mein lieber Herr Gesangsverein, was für ein Teil!!!!!1!!11!!! Klasse.