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Re: Gas Schmiede
10 November 2019 at 21:16Re: Krenn Amboss 150Kg... HILFE!
8 November 2019 at 12:35Re: Suche nach Material.
4 September 2019 at 22:25Wenn volle Härte gewünscht ist, also eigentlich nur für Messer denn für Kaltmeißel taugt das Zeug nicht, härte ich natürlich in Öl.
Re: Suche nach Material.
3 September 2019 at 23:34Ebenfalls geeignet sind Querlenker (leider mittlerweile meist aus Alu), Eingangs- u. Antriebswellen sowie Spurstangen.
Re: Bezugsquellen Schmiedebronze Österreich
24 July 2019 at 12:12- Aluminiumbronze; 5% Alu 95% Kupfer, warm ähnlich wie Eisen schmiedbar
- Duranabronze; Kupfer, Zink, Eisen (<1%, verschiedene Varianten). Kalt härter als Alubronze, warm weich wie Blei.
Re: Stempel und Matrizen Welcher Stahl könnte es sein?
22 June 2019 at 14:21Re: Aufbau von Schmiedeschraubstöcken
11 June 2019 at 22:46Re: Aufbau von Schmiedeschraubstöcken
11 June 2019 at 11:59Version B:
+
Re: Rauchabzug ein bisschen anders
22 May 2019 at 13:47https://www.dasslerventilatoren.info/contents/de/d23_Heissgasventilatoren.html
- Abstand zum Feuer verringern.
- Gitter einsetzen, wie hier https://www.telchinen-schmiede.de/schmieden/werkzeuge/schmiedeesse/
Re: Hufraspel ? Werkstoffnummer "Heller since 1936"
7 April 2019 at 12:23Du könntest natürlich mit der Haltezeit hochgehen, 10-20 Minuten oder so. Das gäbe dem Korn mehr Zeit zu wachsen. Ansonsten sorry wenn ich hier Murks erzähle. Das fiel anscheinend in die Sparte 'empfiehl nichts was du selber nicht ausprobiert hast'.
Re: Hufraspel ? Werkstoffnummer "Heller since 1936"
5 April 2019 at 16:4310 mm Streifen abtrennen, zwei Kerben rein je 1/4 vom Ende, aber nicht zu tief. Normalisieren, in der Mitte durchflexen, Härten separat bei 800 und 850°C, schwach anlassen (könnte man glaubich lassen, aber man will ja eine normale Wärmebehandlung nachstellen), abbrechen an der Kerbe und Bruchstellen beäugen. Anhand der Körnung siehst du, welche Temperatur besser passt. Die Austenitkörner fangen erst bei Ac1 an zu wachsen, ein unlegierter Stahl wird theoretisch also bei 850°C eine sichtbar gröbere Körnung zeigen.
Re: Hakensichel 20 cm
5 April 2019 at 11:03Im Übrigen danke für die vielen positiven Rückmeldungen. Es freut mich sehr, dass meine Anleitung hier gut ankommt.
Re: Hakensichel 20 cm
1 April 2019 at 01:43Re: Hakensichel 20 cm
1 April 2019 at 00:42Schleifen, Wärmebehandlung, Griff
Anätzen der Zunderschicht zwecks Schonung von Schleifmitteln; elektrisch oder durch Essig. Hatte kein passendes Gefäß bzw. nicht genug Essig, daher die umständlichere Methode. Klinge mit Spülmittel oder Spiritus entfetten. Elektrolyt: Salzlösung 5-10% (nicht im Bild), Batterieladegerät, Anode (rot, +) ans Werkstück, zentrieren um Kurzschluss zu vermeiden. 20 - 30 Minuten bei 6V u. 2A.
Unbedingt im Freien arbeiten - Chlorgasbildung! Keine Edelstahlteile als Kathode verwenden - krebserregende Chromverbindungen können im Elektrolyt entstehen.
Innenradius mit breiter Halbrundfeile gleichmäßig feilen. Sorry für schlechtes Bild.
Mit Zeichnung vergleichen falls vorhanden, entsprechende Stellen mit Filzstift markieren.
Abtrennen überstehender Stellen per Kaltmeißel. Weichglühen war ausreichend erfolgreich.
Rücken/Außenradius mit Doppelbockschleifer ö.ä. gleichmäßig schleifen.
Biegung auf planer Fläche (Stahllineal o.ä.) kontrollieren und vorsichtig im Schraubstock korrigieren. Auch auf Verdrehung entlang der Längsachse achten, mit Schraubenschlüssel/Engländer gegenbiegen. Setzt erfolgreiches Weichglühen vorraus.
Glattschleifen der Klingenrückseite, ideal Fiberscheibe keramisch Grit 32 (Cubitron II, Ceramaxx, Dronco Evolution, VSM Ceramics, usw.). Geht auch Freihand, ich habe ein Gestell verwendet um den Winkelschleifer genauer führen zu können.
Freihandschleifen von Fase und Schneide; sowie in meinem Fall Ausdünnen der Spitze da noch zu dick. Rechten Arm möglichst starr halten, mit der linken Hand am Griff führen bzw. den Radius ziehen, Ellbogen des rechten Arms als Angelpunkt.
Schaben (kleiner Schaber aus 100Cr6, Schneidenwinkel 35°) oder Zugfeilen (Feile horizontal halten, wie Zugmesser aber auf Schub, bzw. auf Zug mit Griff in der linken Hand) der Schneide. Riefen an der Schneide können beim Härten als Ausgangspunkte für Brüche dienen. Auch am Rücken scharfe Kanten mit Feile brechen.
Auf gleiche Dicke (wie üblich ein paar 10tel mm) entlang der ganzen Schneide achten, mit Filzstift markieren und ausschaben bzw. -feilen.
Wärmebehandlung. Ein ausreichend breites Feuer ist zu empfehlen, da die Klinge beim Hin- und Herbewegen im Feuer leicht verbiegen kann.
Ich verwende eine mit Wasser auf Konsistenz von Motoröl angerührte Mischung aus Lehm, gemahlenem Sand (alte Kaffeemühle) und gemahlener Holzkohle (1:1:1) um die Klinge vor Entzunderung zu schützen. Die hoch Si-legierten Federstähle sind hierfür extrem anfällig*, daher auch die stetigen vergleichsweise niedrigen Hitzen.
Federstahl, Spiralfeder PKW, (laut Messerforum) vermutlich 56Si7 oder ähnlich.
Datenblatt bei Lucefin: https://www.lucefin.com/wp-content/files_mf/152940898856Si7.pdf
2x regulär Normalisieren, 850°C hellorange. 1-2x scharf normalisieren durch eintauchen in Öl, hierbei kommt auch das Ölbad auf Härtetemperatur (~80°C).
Härten bei 850°C.
Grob entfetten mit Spülmittel/Stahlwolle, Anlassen 30 Min 200°C, abkühlen in Wasser, Gefrierfach 45 Minuten**, dann nochmals 1h 200°C. Oder 2x eine Stunde bei 200°C, ohne Gefrierfach.
Selektives Anlassen des Rückens auf blaue / violette Färbung mit Lötbrenner und Wasserbad. Vorher Rücken mit Schleifpapier grober Körnung abschleifen. Alternativ Klingenrücken über rotglühendes Stück Kupfer o.ä. ziehen.
Klingenrückseite flachschleifen - Fokus auf gleichmäßig geschliffene Schneide, Rest weniger wichtig.
Kleinere SiC- und Sensenwetzsteine ideal, wie Feile verwendbar.
Rechte Hand bewegt vor/zurück, linke Hand übt leichten Druck nach unten aus ohne zu Führen. Linke Hand nicht über Klingenmitte hinaus führen, sonst weniger genau/verrundend. Körper leicht nach rechts drehen, Rücken gerade, Schultern zurückziehen.
Leicht schräg 30-45° jeweils abwechselnd nach links u. rechts schleifen.
Körnungen ca. 80 / 100 (SiC) / 120 / 200 / 400 (Wetzsteine). Falls keine passenden Steine vorhanden sind, Schleifpapierabschnitte auf Holzstäbchen verwenden.
Zum Abschluss mit 400er Schleifpapier (Daumen) Schleifbild leicht satinieren.
Schleifen der Schneide/Vorderseite rechtwinklig zur Klinge - 'bissige' Schneide. Entgraten durch vorsichtiges Ziehen durch Weichholz.
Griff. 19 cm x 3 x 2,5 . Falls wie bei mir keine Drehbank vorhanden, Rundung für Zwinge mit Kreisbohrer erwirken. Mittige Bohrung 8 mm x 90 mm, Länge dem Erl entsprechend.
Passendes Rohrstück absägen, vorm Abtrennen Anfasen am Doppelschleifer.
Mit Feile und Konterblock Dicke abrichten.
Raspeln des Griffs. Klemmung mit Rundholz erlaubt Raspeln der Kanten ohne Umspannen. Grob Abschleifen mit Schleifpapier Körnung 100.
Zwingenteil mit zwei Lagen Malerkrepp abdecken.
Abflämmen. Falls Griff reißt - Mit schwarzem Holzwachs füllen. Oder Gelatineleim, mit Rußabrieb vom Griff passend eingefärbt.
Griff erst trocken, dann mit leicht geöltem Lappen (gekochtes Leinöl) abreiben. Lappen entsprechend entsorgen (Brandgefahr).
Zwinge wurde mit Öl geschwärzt. Erhitzen (Lötbrenner) bis Öl (ebenfalls Leinöl) zu rauchen anfängt (sollte aber noch 'nass' / glänzend aussehen. Trockene Oberfläche = Öl vaporisiert), dann weiter abwechselnd Öl mit Pinsel auftragen oder erhitzen. Im Freien arbeiten.
Erl zunächst kalt in Griff einpassen. Sollte bis auf ca. 1,5 cm vorm Absatz im Griff stecken.
Zum eigentlichen Einbrennen: Schweißerhandschuh auf der rechten Hand tragen (Schnittschutz), Atemmaske mit Partikelfilter vorteilhaft; Stiel der Sichel mit feuchtem Papier umwickeln. Unteres Drittel des Erls auf Rotglut erhitzen, einstecken. Vorgang wiederholen bis besagte Passung erreicht ist, maximal Hälfte des Erls erhitzen.
Griffloch im unteren Drittel mit Gartenschnur (Polypropylen, weiß) stopfen - dient als Lückenfüller/Kleber. Dann endgültiges Einbrennen - Erl erst Eindrücken, dann mit Griff (oberhalb am Stiel greifen) auf Holz stoßen, zuletzt am Griff halten, Klinge nach unten (weiche Unterlage, falls sie sich lockert) und Griff einige Schläge mit Holzhammer verpassen.
* Abhandlung zum Thema Federstähle https://www.messerforum.net/attachment.php?attachmentid=28558&d=1168182737
** https://i1.wp.com/knifesteelnerds.com/wp-content/uploads/2019/02/hardness-AEB-L2.jpg?w=752&ssl=1
Re: Hakensichel 20 cm
1 April 2019 at 00:15Schmieden
Spiralfeder 15,5 mm, Länge 250 mm. Klingenteil 150 mm, Abschnitt für Stiel / Erl 100 mm.
Biegen über der Ambosskante, regulärer Hammer 1-1.3 kg.
Noch nicht vollständig abtrennen.
Habermann-Ecke wie beschrieben. Klingenteil grob vorbreiten.
Gegenbiegung zum späteren Breiten. Klingenteil auf Orangerot erhitzen, mit der Spitze auf dem Horn stützen, Schläge zur Mitte. Hammer 1,5 - 2 kg, ballig.
Breiten. Hellorange bis gelbe Hitze, anfangs schwererer Hammer 1,5 - 2 kg, Kreuzschlag oder Rounding Hammer, je nach Vorliebe. Mittig schlagen mit Finne oder leicht angewinkelt gehalten mit den Kanten der Bahn. Anschließend die nun höherstehenden Seiten bearbeiten. Je ein-zwei Schläge Mitte-Links(Klinge)-Rechts(Rücken) oder spiralförmig, bzw. Parallelbahnen, d.h. Mitte komplett entlang des erhitzten Abschnitts, dann entlang der Klinge und zuletzt des Rückens. Egal, Hauptsache Masse aggressiv isolieren.
Ab ca. 2:3 Höhe:Breite auf leichteren Hammer 1,3 Kreuzschlag oder Japanhammer (rechts im Bild) wechseln. Weiterhin hellorange Hitzen. Viele kurze Hitzen verwenden statt Gelbhitze. Biegung bei Bedarf jetzt noch am Horn nachadjustieren, primär am Innenradius (Klinge) arbeiten, aber noch nicht ganz auf Endmaß. Später Rücken flacher schmieden oder auch Klingenradius korrigieren durch Strecken des Rückens mit Kreuzschlaghammer.
Nun vollständig abschroten, mit Wolfs- oder Rundmaulzange greifen.
Stielübergang abschrägen, auf dem Vierkanthorn Kanten brechen. Möglichst weit innen arbeiten, Bruchproblematik ist bekannt.
Ausschmieden des Stiels. Mit Bolzenzange greifen. Hammer 1,5 - 2 kg. Die übliche Technik zum gleichmäßigen Absetzen d.h. nach jedem Schlag um 90° Drehen - bei diesem zähen Stahl eher nach jedem zweiten. Leicht angewinkelt auf dem Ambosskanten halten. Zum Stielübergang hin und kurz vorm Erl etwas dicker lassen.
Erl ausschmieden. Absatz an einer scharfen Kante (nach Verfügbarkeit Amboss oder Gesenk) bilden, Schräge in meinem Fall 7 mm zu 2,5 mm über eine Länge von 9 cm. Absatz muss nicht perfekt sein, verschwindet später eh im Griff.
Der Stiel wurde geringfügig länger als geplant, eine ursprüngliche Länge von 8 - 9 cm wäre ausreichend gewesen.
Spitze warm abschroten, ~45°. Auf dem Horn soweit wie praktikabel zur Schneide hin biegen, dann durch Breiten des Rückens Biegung zu Ende führen. Erfahrungsgemäß bleibt nahe der Spitze eher zu viel Material stehen als zu wenig. Was jetzt nicht entsprechend dünngeschmiedet wird, muss später geschliffen werden.
Falls nötig Abwinkelung im Übergang Klinge/Stiel, wie hier sichtbar, korrigieren wie folgt; nahe der Spitze (also seitenverdreht wie im Bild) greifen mit z.B. Klingenzange, bei gelboranger Hitze Schläge auf Übergang, in Richtung Zange/Schmied.
Das Stück Holz, was hier im Feuer steckt, verbraucht bei seiner Verbrennung Sauerstoff und wirkt so theoretisch der Verzunderung entgegen.
Klinge auf Endmaß schmieden. Leichter Hammer 1 - 1,3 kg; schnelle, kurze Schläge ähnlich wie beim Vernieten. D.h. Hammer schlicht auf- und ab bewegen, Drehung des Handgelenks erfolgt bei dieser Schlaghöhe (20-25 cm), automatisch.
Weiterhin kurze Hitzen bis hellorange. Fase auf 1/3 bis 1/2 der Klinge absetzen und Rücken breiten u. strecken wie schon erwähnt. Radius, Breite und Länge kontrollieren. Ab halber Länge zur Spitze hin verjüngen wg. Gewichtsverteilung.
Stiel mit Biegegabel und Schraubstock biegen. 4,5 cm → 6 cm → 7,5 cm bzw. Rest. Siehe Konzeptzeichnung. Erste Biegung kann als Habermann-Ecke ausgeführt werden; Wiederholung von Gestaltungselementen ist optisch vorteilhaft.
Weichglühen. Klinge mittig auf das Schmiedefeuer legen. Dick Holzreste aufschichten. Eine Schicht unter der Klinge, mehrere darüber. Gebläse ausschalten sobald das Holz brennt. Klinge hierbei nicht über kirschrot erhitzen wegen Entkohlung. Die Asche wirkt beim Abkühlen isolierend.