Langfeuer bauen (bitte um Mithilfe :D )

16 March 2013 at 22:11
Hallo Leute

da jetzt alles soweit steht,ich allerdings in meinem unglaublichen Größenwahn gleich ein paar über 35 cm große Klingen + Erl geschmiedet habe,mein Feuer leider zu klein ist, um sie gleichmäßig zu erhitzen und damit nicht härten kann,brauche ich ein Langfeuer *lufthol*

alsooooo würde ich gern eins bauen aus Schamottstein oder so finde aber leider keine Bauanleitung im Netz.
Hat das jmd schonmal gemacht oder kann mir weiterhelfen?

Danke Gruß Bjorn
16 March 2013 at 22:24
Aaaalso gemacht habe ich es nocht nicht. Aber im Prinzip könntest du einfach ein 60 Literfass entlang der Zylinderachse halbieren. Wie so eine alte Kinderwiege.

In der Mitte der Kinderwiege auf etwa 5-7 cm Höhe zwei Löcher für Luft bohren (schön groß zur not mit nem 10er Bohren und dann auffeilen). Das Ganze mit Lehm auskleiden und Luft anschließen. Violà. Holzkohle benutzen.

Das wäre meine Quick and dirty Version.

Bei Bedarf kannst du auch statt der zwei Löcher einfach ein Rohr entlang der Achse reinschweißen und das mit kleinen Löchern versehen, dann wärmt es noch gleichmäßiger. Das Rohr braucht dann nur einen Anschluss.
16 March 2013 at 22:39
das is natürlich auch ne idee XD brennt mir das fass net auf dauer weg?
16 March 2013 at 22:50
Wenn die Lehmschicht dick genug ist (ich sag mal 3cm aber mehr geht ja bekanntlich immer) dann brennt da nichts durch. Vor allem nicht, wenn du "nur" härten willst, also nicht auf feuerschweißtemperatur oder so willst (was aber genauso möglich wäre). Wahrscheinlich rostet dir das Ding eher durch, als das es wegbrennt.
Last edit: 16 March 2013 at 22:51, Philippe Brasseur
16 March 2013 at 22:56
Verwende Holzkohle und so eine provisorische Ziegelesse wie auf dem Bild in diesem Beitrag.   Link

Als Luftzuführung lege wie Philippe schon sagte ein Rohr mit vielen nach oben gerichteten Löchern unten in das V der Esse.
17 March 2013 at 08:26
Ich benutze für sowas eine Washtube Forge, also eine Esse in einer alten Zinkwanne.
Steht gut, ist portabel und schnell und einfach gefertigt einfach zu beschaffen und günstig.

Habe aber nicht nach Orginalanleitung nur mit Lehm+Sand+Asche gearbeitet, sondern ganz an den Rand/Boden noch Porenbeton(reste) für die Gewichtsreduzierung eingebaut.

Grüße,
Eisenbrenner.
17 March 2013 at 08:30
So geht es sicher (zum Härten) genauso gut, wobei man in einer lehmesse auch noch ("auf dauer") schmieden könnnte.  Die Ziegel werden einfach ziemlich schnell brechen.

Meine erste Esse habe ich mir aus einer Waschschüssel mit viel Ton gebaut und so einem Rohr. Aber wenn das Rohr direkt in das V gelegt wird, setzen sich die Bohrungen schnell zu (zumindest wenn man wie ich kleine bohrungen nimmt, also 6-8mm, kann mich nicht mehr genau erinnern). Vielleicht kann man das mt größeren Löchern kompensieren, ich bin seit dem aber ein Seitenwindfan.

Also wenn du wirklich nur mal eben eine Klinge härten willst, machs wie Klaus. Wennns ein b i s s c h e n dauerhafter sein soll, würde ich eine Seitenwindlösng mit irgendwas als Mörtel bevorzugen (kann ja auch gemauert sein mit Feuerfest)
17 March 2013 at 09:03
Hallo,
Ich wüde mir ebenfalls, wie bereits einige Vorschläge schon andeuten, dieses V-Gerüst aus Ziegel bzw. Schamottsteinen basteln. Womöglich noch mit einigen alten backsteinen unterlegen, und das ganze auf ner Holzplatte mit rollen untendran, so ist das ganze auch schön portabel. Befeuern ganz einfach mit Holzkohle, die macht am wenigsten Dreck(vorallem in der Luft).

Fürs Gebläse gibts mehrere Möglichkeiten.

Die erste, Ist das schon genannte Rohr komplett durch, mit den Lurftlöchern, am besten ein rostendes Rohr, da sind keine gesundheitsschädlichen Stoffe wie Zink und Lack und sowas drann

(@Eisenbrenner du härtest in einer Zinkwanne??? Ist das da so nicht wie bei den Rohren, sobald die verzinkung wegbrennt hast du stark giftigen Rauch in der Luft? Oder lieg ich da falsch???)

Version 2, hab ich auch schon gesehen, jeweils vorne und Hinten, und an den Seiten Luftlöcher offenstehen lassen und dann Rohre mit vorne nem kleinen Gitter o. Ä. gegen die Kohle. Wobei sich hier die frage mit der Belüftung aller Vier Rohre gleichzeitig stellen lässt...

Version 3, Seitenwindgebläse... Wurde ja von Aeglos schon gut beschrieben, nimm Feuerfestbet. der reicht dir normal bis überall.
17 March 2013 at 09:29
@Eisenbrenner du härtest in einer Zinkwanne??? Ist das da so nicht wie bei den Rohren, sobald die verzinkung wegbrennt hast du stark giftigen Rauch in der Luft? Oder lieg ich da falsch???

Wie weit hast du in der verlinkten Quelle geblättert
Wär natürlich nicht so gut, wenn da nicht etwa 10 cm Lehm dazwischen wären. So kann man sich bei längerem Gebrauch schon mal die Hand verbrennen wenn man sie zu lange drauf lässt
Das Rohr ist natürlich unverzinkt.
Hab meine Esse schon mehrfach benutzt, mit Holzkohle mit Anthrazid und auch ein paar Probeschweißungen gemacht, und bin sehr zufrieden: zugesetzt hat sich da bisher noch nichts, und seit der Ton richtig trocken ist platzt auch nichts mehr ab.
Und wenn ist es in 10 minuten repariert.
Sie ist aber nicht wirklich V-Förmig unten, sondern eher rundlich wie in dem Link und die Löcher sind eher 8 mm oder noch (etwas) größer.

Die anfänglich entstehenden Risse sollte man wieder zuschlickern.

Hauptsächlich benutze ich sie aber zum Härten von Kochmessern (inzwischen härte ich Edit: -diese- nur noch darin) und da ist dieser Typ sehr gut geeignet, da bei entspechender Zufuhr gleichmäßig über die ganze Länge verteilt nur sehr wenig Luft von unten kommt. So ergibt das ganze (bei mir) eine sehr homogen glühende Kohlefüllung, deren Hitze sehr gut dosierbar ist.

Last edit: 17 March 2013 at 15:29, Eisenbrenner
17 March 2013 at 10:36
Hallo Freunde,

über den Bau einer Esse gibt es eine schöne Anleitung im Buch "Damastmesser scmieden" . Erhalten kann man es im Wielend Verlag. ISBN Nummer 978-3-938711-36-1
Die Länge kann unbegrenzt vergrößert werden.

Übrigens ist auch eine Anleitung über den Bau einer Gasesse drin.

Freundliche Grüße

Gerhard
17 March 2013 at 10:53
@ Eisenbrenner hab mir mal nur das bild mit der wanne angesehen ;) Wenn du natürlich so ne dicke schicht Lehm draufhaust, dann passiert nichts mehr, das glaub ich dir! Ich denke, dass die Form ganz unten keine große rolle spielt...
Ich rede normalerweise keinem schmied dazwischen, jeder hat seine eigenen vorlieben, und deshalb lass ich jedem das seine ;) Ich häre normalerweiße alles in meiner Esse, gut, klingenlängen über 35cm werden da schwer gehen ;) Aber für nen 1250g Hammerkopf reichts völlig aus ;)
17 March 2013 at 11:36
Hallo !
Ist nun nicht das,was gefragt ist,aber ich hatte mal in Erwägung gezogen,einen Stahlträger(Doppel T im Volksmund) zu benutzen.Ein bischen Bohren und Schweissen,viel Arbeit ist da nicht dran.Und natuerlich ein kräftiges Gebläse anflanschen.
Die Rohrleitungen könnte man aus Klempnerkram bauen;mit Kugelhähnen.So noch nach Bedarf alle 200 mm ein Einlass..
Jim Hrisoulas hat sich in seinem Buch"The complete Badesmith"auch schon darueber ausgelassen...Vielleicht hast Du das Buch ja schon..
Ist nur so ein Gedanke...
Gruss
Wolfgang.
Last edit: 17 March 2013 at 11:40, Wolfgang Feldhusen
17 March 2013 at 15:29
Ich rede normalerweise keinem schmied dazwischen, jeder hat seine eigenen vorlieben, und deshalb lass ich jedem das seine ;) Ich häre normalerweiße alles in meiner Esse, gut, klingenlängen über 35cm werden da schwer gehen ;) Aber für nen 1250g Hammerkopf reichts völlig aus ;)

Die meisten Werkzeuge sind nicht so anspruchsvoll und ich härte sie auch in der Esse. Das betrifft alles was nicht besonders lang ist und genug dicke besitzt. Also Hammer/Meißel, bedingt Äxte und messer bis 12cm Klingenlänge.
Der Satz bezog sich noch auf Klingen ähnlich zu Kochmessern, also Lang und relativ dünn.
Hab das mal ausgebessert.
18 March 2013 at 08:47
Servus Björn

Eine weitere Möglichkeit ist ein Edelstahlrohr, möglichst Dickwandig, wo du einen Boden anschweißt. Bereite dein Feuer so lang als möglich und lege das Rohr hinein. In das Rohr kommt deine Klinge(n). Im Rohr bleibt sie sauber und wird gleichmäßig erwärmt.
Obs auch für deine 35cm reicht hängt von der größe deines Feuers ab, sollte aber gehen.
Wenn das Rohr einmal Hitze hat, kannst gleich mehrere  Klingen im Durchlauf härten.

lg

Walter
Last edit: 18 March 2013 at 08:49, walter dorfer
18 March 2013 at 11:30
Moin,
als ich meine Langesse noch nicht hatte, habe ich auf zwei Arten Langgut gehärtet:

1: Ich habe mir aus Blech eine Muffel gebogen. Also ein Blechstück von ca. 400mm Länge und 200mm Breite über die Länge zu einem U gebogen. Diese Muffel wird einfach über die mit abgeflammter Kohle befeuerte Esse gelegt und auf Temperatur gebracht. Nun kann man das Härtegut mit einer Zange in diesen "Tunnel" halten, drin bewegen und auf Temperatur bringen. Die Muffel verteilt die Wärme recht gut und es herrscht eine leicht reduzierte Atmosphäre. Für sowas völlig ausreichend.

2: Ich habe ein altes Wasserrohr mit vielen Bohrungen versehen und ganz schlicht auf ein zu einem liegenden L gekantetes Blech gelegt. Gebläse (vom Heizungsbrenner) dran, Holzkohle drauf. (Also eine vereinfachte Form des hier schon Beschriebenen)
Damit hab selbst dieses Stück gehärtet, und das hat eine Gesamtlänge von ca. 1400mm...

Gruß,
Timm