Bunden

18 August 2011 at 21:22
Da ich mit meinen Bunden noch nicht so richtig zufrieden bin hier mal 2 Fragen.

Wie biegt Ihr eure Bunde vor damit sie scharfkantig sind?

Macht Ihr euch eine Bundlade um zu verhindern dass beim anlegen die scharfen Kanten wieder rund werden?


Bin für alle Hinweise dankbar.
Viele Grüße
Peter
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Einfach nur schön das Schmiedeleben



18 August 2011 at 22:47
Ich selbst arbeite (noch) nicht mit Bünden. Diverse Arbeiten hierfür haben sich noch nicht ergeben 

Hab aber einiges bei einem befreundeten Schmied - augentechnisch - lernen können. Er verwendet wie im Bild ersichtlich ein Hilfswerkzeug für Bünde. Die werden jetzt nicht exakt scharfkanntig, haben aber trotzdem eine schöne Formgebung.

Gruß

Bund_Gesenk_Werkzeug.jpg

Was man nicht tut, geschieht auch nicht
20 August 2011 at 10:56
Danke, das ist interessant.

muss ich auch mal versuchen. Hab sie bisher immer um einen 4-Kant gebogen und dabei mit der Gripzange festgeklemmt oder eine Lasche an den 4-Kant geschweißt um sie zu halten.

Ich nehme an Dein Bekannter biegt sie so vor und macht dann den Rest direkt am Werkstück bevor er sie schließt.

Grüße
Peter
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Einfach nur schön das Schmiedeleben



20 August 2011 at 17:53
Hab heute mal etwas Zeit gehabt mal in der Werkstatt die Werkzeuge meines Vaters zusammenzusuchen. Hab leider wohl ein paar gut aufgeräumt   Aber die, die ich gefunden habe sind eigendlich die wichtigsten.

IMG_3648.jpg


IMG_3649.jpg



IMG_3651.jpg




Also erst das Profil prägen, dann das ganze in den Klammern zu einem U formen und dann am Werkstück die Klammern gegenhalten und mit den Profil"meißeln" den Rest umklappen.

Habs selbst noch nie gemacht, habs aber von meinem Vater noch so in Erinnerung
20 August 2011 at 18:55
Danke Klaus, das ist klasse.

Ein glücklicher wer so schöne Werkzeuge hat. Man muss sich wohl die Mühe machen und sich so gut geeignetes Werkzeug herstellen.

Grüße Peter
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Einfach nur schön das Schmiedeleben



20 August 2011 at 19:05
@Peter
Ich nehme an Dein Bekannter biegt sie so vor und macht dann den Rest direkt am Werkstück bevor er sie schließt

genau so ist es. Auf Meine Frage warum er den Bund nicht auf Stoß zu macht sondern überlappt (vorher die Enden etwas dünn ausgeschmiedet), antwortete er: "... das braucht es nicht, ist eh hinten und die Zeit hab ich nicht dafür..." 
Das ging auch tatsächlich Ruck Zuck - wenn man es kann .

@Klaeus
Das Werkzeug ist ein Traum 

Es gibt aber auch verschiedene profilierte Bünde in Stangenform zu kaufen. Hab mal vor einiger Zeit danach gesucht, war auch fündig. Die Seiten hab ich leider nicht mehr.

Gruß 

Was man nicht tut, geschieht auch nicht
21 August 2011 at 20:14
Zum Herstellen der Bunde benutze ich oft einen Winkelbieger, den ich an der Oberseite eine Aussparung verpasst habe, um enge Bunde biegen zu können. Aber auch mit leicht zu fertigenden Werzeugen (wie in dem ersten Bild von Kläus-rechts) geht es gut ,wem man die Seitenteile etwas kräftiger ausführt und oben auf der Innenseite abrundet. Bundeisen warm auflegen (eventuell vor her kalt etwas vorwölben), scharfkantiges Gegenstück von oben einschlagen, - fertig. Wird gekehltes Bundeisen verwendet, muss das Gegenstück nicht unbedingt eine entsprechende Wölbung haben, es geht auch so.Ist der Bund geschlossen kann man die Kehlung auf der Rückseite mit einem umgschliffenen Meißel  nacharbeiten. Dies geht natürlich nicht bei Bundeisen mit Wulst.
Angeschärfte Bunde verwende ich nicht, auch wenn man damit Ungenauigkeiten leichter kaschieren kann. Und was bedeutet."...es ist eh hinten..." - die Bunde sind an Gitter oder Geländer auch von der Rückseite sichtbar. Ein gerade sitzender und gut geschlossener Bund zeugt doch von einer soliden Handwersarbeit.
Bundeisen gibt es bei diversen Fertigteillieferanten, dies ist zwar sehr weich und kalt verarbeitbar, aber oft sehr dünn und so sieht es dann auch aus. Ich verwende beispielsweise 20x5 oder6 als Flachmaterial (manchmal sebst gekehlt) oder Halbrundeisen 16x8.
welud
21 August 2011 at 20:55
Mich würde an der Stelle mal interessieren wie Peter bei seinem Restaurierten Tor die Bunde gemacht hat. Wenn ich mich recht erinnere sind da rundeisen gebundet und kein 4-Kantmaterial. Stell doch mal was ein Peter!


Edit: Hab gerade gesehen das doch 4-KANTMATERIAL gebundet wurde. Trotzdem würde Mich interessieren wie du das gemacht hast

9b3d6194b2ed54afac28b12b3c317d0e.jpg
Last edit: 21 August 2011 at 21:01
23 August 2011 at 10:01
Ja das würde mich auch interessieren.
Grüße Peter
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Einfach nur schön das Schmiedeleben



4 September 2011 at 15:36
Hallo !

Nun liegt das Thema ja schon etwas zurueck,aber ich hatte noch ein wenig info-mat.liegen,und nun
stell ich das auch mal ein.
Welund hat ausserdem absollut recht:Es gibt kein Vorne und Hinten.
(Besonders nict bei Geländern).
Die Hilfsvorrichtungen fuers Bunden fertigt man am besten selbst an.Ist ja auch kein Problem:
Wozu hat man ein Schutzgasgerät.
Das Halbzeug(Bundmaterial)kann man natuerlich kaufen,oder auch schmieden.
(Geht mit der Hand,mit Lufthammer oder Walze schneller).
Anbei ein paar Bilder aus einen altem Buch:Vom_Bunden_3.jpgVom_Bunden_1.jpgVom_Bunden_2.jpg
Last edit: 4 September 2011 at 15:37
4 September 2011 at 16:58
Danke Wolfgang, das ist sehr interessant.
Könntest Du mir die Seiten auch in größer schicken, so dass man den Text lesen kann.
Meine e-mail adresse hast Du ja.

Danke und Grüße Peter
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