Re: Schokolade

26 september 2011 20:25
Mann kann eine Schokoladentafel durchaus in Orginalgröße anfertigen.Ich bin dabei wie folgt vorgegeangen:
In ein Materialstück entsprechender Stärke habe ich mit einer 1mm Trennscheibe eine Rille geschliffen, dann das Teil erwärmt und mit dem Schrotbeil eine Kerbung eingeschlagen. Somit konnte ich feststellen um vieviel das Material "wächst" pro Kehlung. Nach einer kleinen Rechenaufgabe, wobei von der Orginalgröße zurückgerechnet, wird erhällt man das Ausgangsmaß. Richtig schön wird das Ganze, wickelt man eine Teil der Tafel mit dünnem Kupferblech oder sehr dünnem Stahlblech ein um so eine aufgerissene Schokoladentafen darzustellen.Vielleicht kauft ja ein Süßwarenladen sowas an.
Gruß
welud

Re: Bilderrahmen schmieden

26 september 2011 19:59
Hallo,
sicher kann man einen Bilderrahmen aus Stahl herstellen, dies hat aber mit schmieden nichts zu tun,es sei denn Du möchtest irgend eine Verziehrung anbringen. Im Prinzip ist so ein Rahmen aus Winkelstahl einfach herzustellen, man könnte auch Halbrundeisen nehmen. Ich würde vier Teile auf Gehrung schneiden und von hinten zusammenschweißen. Wenn es Dir um den Metallcharakter geht, dann bürsten oder mit Sandpapier abreiben und konservieren. Rosten und mit Hartwachsöl behandeln macht sich auch nicht schlecht.
Gruß
welud

Re: Die Qualität eines Ambosses erkennen.

19 september 2011 20:42
Ich habe in meiner Werkstatt drei Ambosse unterschiedlichen Alters stehen, zwei aus Stahlguss und einer mit aufgesetzter Platte (der ist über 100 Jahre alt). Abgearbeitete Kanten lassen sich mit Hartauftragschweißelektroden gut erneuern. Zwei meiner Ambosse stehen nicht auf einem Holzklotz sondern auf Sand. Dazu habe ich mir je einen Kasten aus 5mm Blech bebaut und in die obere Platte die Kontur des Ambossfußes geschnitten, dann den Kasten auf dem Fußboden befestigt und bis etwa 3 cm unter den Rand mit Sand gefüllt,hernach den Amboss eingesetzt.So sitzt dieser gut und fest. Die Ambosse ziehen auch gut. Bei Schlagen mit dem Hammer klingt der Amboss dumpf. die schont ungemein das Gehör. Die höhen, hellen Töne sind für das Hörvermögen recht abträglich.
Grüße
welud

Re: Schraube mit passender Mutter schmieden

19 september 2011 19:57
Hallo Peter,
tut mir leid wenn ich Dich missverstanden habe. Zum schmieden von Gewinden kann ich nur das wiedergeben was ich von meinem Großvater (er war Jahrgang 1895) weiß. In der Werstatt hatte er einen Stöckel, der in den Amboss gesteckt wurde und dazu einen passenden Setzhammer, geführt wurde dies durch zwei senkrechte Bolzen im Stöckel und zwei passende Bohrungen im Setzhammer. Mit diesem Doppelgesenk dass die entsprechende Rillung enthielt, wurden Spindeln für die Bremsen von Pferdewagen geschmiedet. Zur Herstellung der Mutter verwendete man eine etwas konische Spindel die am stärkeren Ende Übermaß hatte. In die Mutter wurde ein Loch gebohrt  und dann in das glühende Stück die konische Spindel (die aus einem recht harten Stahl war)  eingedreht: Dies musste zügig geschehen, damit das Werzeug nicht zu heiß wurde. Dabei wurde das Innengewinde aus dem Grundmaterial herausgequetscht.Ich vermute, dies klappte nicht mit einem Arbeitsgang - also mehrfach erwärmen und eindrehen. Die Größe des zuvor gefertigten Loches lag dabei sicher etwa mittig zwischen Außen- und Kerndurchmesser der Spindel. Den Außendurchmesser der geschmiedeten Spindeln schätze ich auf etwa 25 mm.
Möglicherweise gab es auch andere Methoden der Herstellung. Ich habe noch in alten Fachbüchern gesucht, bin aber nicht fündig geworden.
Grüße
welud

Re: Kerzenklötze

18 september 2011 19:45
Ich habe solche Kerzenklötze schon öfter gefertigt und zwar aus Vierkant 30mm, Rundstahl 30mm und Sechskant 32mm. Dabei wurde jeweils die Mitte angekörnt und etwas angebohrt, dann den Klotz erwärmen und ein Werkzeug (Durchmesser 20mm - passt für Haushaltkerze) mit dem Lufthammer einschlagen. Dabei baucht der Klotz aus. Diese Vertiefung muß nicht nicht unbedingt genau mittig sein, es sieht ganz gut aus wenn sie nicht ganz zentrig ist.
Ich vermute Peter hat die senkrechten Rillen mittels Winkelschleifer und Trennscheibe eingeschnitten. Man kann dies auch mit einer angeschliffenen Hammerfinne tun. Eine schöne Oberfläche ergibt sich ebenfalls wenn das Stahlsück stark verrostet war und so Vertiefungen entstanden sind, diese treten nach der Bearbeitung , dem Bürsten (rundlaufende Drahtbürste) und der Oberflächenbehandlung deutlich hervor,
Grüße
welud

Re: Schraube mit passender Mutter schmieden

18 september 2011 19:14
Da ich gelegentlich auch im restauratorischen Bereich Arbeiten ausführe ist diese Sache auch schon untergekommen.Ich  habe 12mm Rundstahl angestaucht,mit dem Locheisen (dicker Flachstahl mit Bohrungen unterschiedlichen Durchmessers) eine Kopf geformt, diesen dann vierkantig geschmiedet. Ans andere Ende wude mittels Schneideisen Gewinde aufgeschnitten. Mann kann sich die Sache auch leichter machen: ein Stück Flachstahl 8 oder 10mm dick und 20, 25, oder30mm breit in gleicher Länge wie Breite zusägen, mittig bohren, aufsetzen, verschweißen und verschleifen. Auf diese Art fertige ich die Muttern, in die nach dem Bohren Innengewinde eingeschnitten wird. Manchmal werden die Muttern noch durch Kerben verziert.
Grüße welud

Re: Kerzenständer aus einer Kette

21 augusti 2011 20:21
Ich bitte um Entschuldigung - die Motorradkette ist ja von Willi und nicht von Kläus!
welud

Re: Bunden

21 augusti 2011 20:14
Zum Herstellen der Bunde benutze ich oft einen Winkelbieger, den ich an der Oberseite eine Aussparung verpasst habe, um enge Bunde biegen zu können. Aber auch mit leicht zu fertigenden Werzeugen (wie in dem ersten Bild von Kläus-rechts) geht es gut ,wem man die Seitenteile etwas kräftiger ausführt und oben auf der Innenseite abrundet. Bundeisen warm auflegen (eventuell vor her kalt etwas vorwölben), scharfkantiges Gegenstück von oben einschlagen, - fertig. Wird gekehltes Bundeisen verwendet, muss das Gegenstück nicht unbedingt eine entsprechende Wölbung haben, es geht auch so.Ist der Bund geschlossen kann man die Kehlung auf der Rückseite mit einem umgschliffenen Meißel  nacharbeiten. Dies geht natürlich nicht bei Bundeisen mit Wulst.
Angeschärfte Bunde verwende ich nicht, auch wenn man damit Ungenauigkeiten leichter kaschieren kann. Und was bedeutet."...es ist eh hinten..." - die Bunde sind an Gitter oder Geländer auch von der Rückseite sichtbar. Ein gerade sitzender und gut geschlossener Bund zeugt doch von einer soliden Handwersarbeit.
Bundeisen gibt es bei diversen Fertigteillieferanten, dies ist zwar sehr weich und kalt verarbeitbar, aber oft sehr dünn und so sieht es dann auch aus. Ich verwende beispielsweise 20x5 oder6 als Flachmaterial (manchmal sebst gekehlt) oder Halbrundeisen 16x8.
welud

Re: Kerzenständer aus einer Kette

21 augusti 2011 19:32
@Kläus
Gott sei Dank gibt es unterschiedliche Ansichten über die selben Dinge, denn nur so entwickelt sich etwas und man kommt voran. Deine verdrehte Motorradkette ist ein interesanter Ansatz, leicht überschmiedet gibt sie beispielsweise einen gut strukturierten Gitterstab. Es ist dann aber im Gegensatz zur Kette am Leuchter die eigentliche Funktion nicht mehr wirklich erkennbar.
In punkto Design ist es immer möglich die Funktion eines Gegenstandes zu verändern, ob es sinnvoll ist und gefällt ist eine ganz andere Angelegenheit.
Grüße  welud

Re: Kerzenständer aus einer Kette

20 augusti 2011 21:06
Tut mir leid,aber ich teile die Begeisterung für die stehende Kette nicht. Ich kenne diese Art der Verarbeitung zu Pflanzschalen aus tiefsten DDR-Zeiten. Da wurden drei Ketten zusammengeschweißt und als Beine an einem Klöpperboden befestigt. Allerdings wird dabei die Funktion einer Kette auf den Kopf gestellt. Eine Kette hängt ja normalerweise senkrecht und steht nicht. Es ergeben sich gestalterisch interessante Aspekte wen man das untere Ende seitlich versetzt oder beide Enden hoch nimmt- so entsteht eine Parabel.Für den Einbau, beispielsweise in ein Tor, kann man dann die Kette mit Schweißpunkten fixieren.
Ich bin eher dafür in Material und Verarbeitung ehrlich zu sein.

Re: Ideen für das "Schauschmieden" bei einer Veranstaltung

14 augusti 2011 20:34
Hallo, wir gehen zwei, drei mal im Jahr Schauschmieden auf Veranstaltungen in unserer Nähe (keine Mittelaltermärkte) um uns zu präsentieren, als Werbeveranstaltung. Ich versuche Dinge zu fertigen die nicht zu lane dauern. So zum Beispiel Flaschenöffner in verschiedenen Varianten, Korkenzieher, Feuerhaken, Hufeisen, Blätter zum Umhängen, Knoten als Schlüsselanhänger, Stäbe als Rankhilfe, Drachenkopf, Armreifen, Ringe (z.B. aus Hufnägeln).
Grüße welud

Re: Material gehärtete Spannbacken von Drehmaschine?

11 augusti 2011 19:24
Hallo Kläus,
das ist möglicherweise ein schwieriges Unterfangen. Mit Anlasstemperatur wirst du nichts erreichen. Die einzige Möglichkeit
sehe ich nur darin die Teile zu glühen, ( nicht zu kurz) und dann langsam abkühlen ,einpacken in Asche hat sich unter Werstattbedingungen bewährt. Mit der Feile prüfen ob das Material weich ist, dann abdrehen. Danach müssen die Teile wieder gehärtet und angelassen werden.Der Aufwand scheint mir recht groß zu sei , ein gebauchtes Futter ist vielleicht eine Alternative. Zum Thema Wärmebehandlung von Stahl siehe auch unter www.metallograph.de
Mit freundlichen Grüßen
welud