Messer will nicht scharf bleiben
Messer will nicht scharf bleiben
29 декабря 2016 г., 21:03
hallo, seit kurzem versuche ich selber messer zu schmieden. Es klappt alles soweit gut, nur sind die messer sind trotz schleifen ecT am nächsten tag nicht mehr richtig scharf. Woran kann das liegen? 3 messer geschmiedet, 2 aus federstahl und 1 aus 1.2379 stahl. Bitte um eure hilfe
L g
L g
29 декабря 2016 г., 21:13
Hi, die drei wurden in einer Gasesse gelbrot aufgeglüht und in öl geschreckt. Anschliessend ofen aus und messer davor 20 min. liegen lassen. Temperatur? habs mit kochsalz die hitze getestet. Schmolz sofort weg.
Последнее редактирование: 29 декабря 2016 г., 21:18,
monika kotter
29 декабря 2016 г., 21:45
Wie jetzt? Das Messer ist nach gebrauch stumpf, oder du schleifst es, legst es in die Schublade, und dann ist es am nächsten Tag stumpf?!'
Weil da hab ich auch so einen Spezialfall, er kommt regelmäßig mit einem unglaublich stumpfen Messer in die Schule, und ich darf es dann wieder scharf machen... dabei macht er immer "Nix" damit.
Waren die denn nach dem schleifen scharf? Wie schleifst du die denn?
Der Kochsalztest: Damit hast du die Härtetemperatur getestet?
Hm, Schmelzpunkt 801 °C... soweit nicht schlimm, kommt auf den Stahl an, aber du scheinst nicht zu wissen, dass auch zu hohe
Temperaturen schaden können.
Das größte Problem ist Grobkorn. Bei hohen Temperaturen und langen Haltezeiten wachsen die Körner im Stahl, je größer die Körner, desto weniger Stabil ist die Klinge gegen Bruch. Leider ist das auch im Mikrobereich der Schneide der Fall, das heißt schon bei geringen Belastungen brechen in der Schneide die Körner seitlich aus, es entstehen "Klingenausbrüche", was wiederum einer scharfen und geschlossenen Schneide natürlich schadet.
Du kannst ja mal sehen, ob da tatsächlich kleine Klingenausbrüche sind.
Ein Tipp für die Praxis:
- Klinge fertig schmieden und schleifen ( Achtung: nicht die Schneide fein ausschleifen, 1 mm darf ruhig stehen bleiben.)
- Klinge langsam erwärmen, immer wieder aus dem Ofen nehmen und an einen Magneten halten.
- sobald die Klinge nicht mehr am Magneten kleben bleibt, einfach die Klinge so lange an der Luft auskühlen lassen, bis keine Glühfarben mehr erkennbar sind. Dafür z. B. mit einer Zange an der Angel halten oder die Angel in den Schraubstock klemmen.
Dadurch verfeinerst du das Korn. Diesen Prozess kannst du auch mehrmals ausführen. Wichtig ist bloß, dass du genau bis zum nicht magnetischen Punkt erwärmst, nicht viel drüber.
- Dann erwärmst du deine Klinge genau so wie eben, langsam bis zum nicht magnetischen Punkt erwärmen, dann kurz auf der Temperatur halten (damit alles gleichmäßig durch die gleiche Temp. hat) Und dann in Öl halten.
- Das Öl sollte nicht unbedingt kalt sein, wenn du es neben die Esse stellst ist es denke ich gut. 40 °C sollte es ca. haben.
- Zum Anlassen: Vor dem Anlassen am besten eine Fläche blank schleifen, dann kann man die Farben erkennen.
Ich weiß ja nicht, wie warm es vor deiner Esse ist, aber wenn die Klinge ein dunkles Gelb/Gold annimmt, kannst du sie in Wasser halten. Je nachdem, wie hart/ elastisch die Klinge sein soll, kannst du auch bis Rot anlassen oder den Prozess wiederholen.
Hoffe ich konnte helfen, Frag bei Fragen.
Und die anderen, die mehr Ahnung von sowas haben als ich: Sagt, wenn ich was falsches sage, ich bin ja auch bloß Anfänger :)
PS: habe zu Weihnachten das Buch "Messerklingen und Stahl" bekommen
Weil da hab ich auch so einen Spezialfall, er kommt regelmäßig mit einem unglaublich stumpfen Messer in die Schule, und ich darf es dann wieder scharf machen... dabei macht er immer "Nix" damit.
Waren die denn nach dem schleifen scharf? Wie schleifst du die denn?
Hi, die drei wurden in einer Gasesse gelbrot aufgeglüht und in öl geschreckt. Anschliessend ofen aus und messer davor 20 min. liegen lassen. Temperatur? habs mit kochsalz die hitze getestet. Schmolz sofort weg.
Hm, das klingt für mich nach zu hoher Härtetemperatur, das Problem hatte ich auch anfänglich (und manchmal noch immer...)Der Kochsalztest: Damit hast du die Härtetemperatur getestet?
Hm, Schmelzpunkt 801 °C... soweit nicht schlimm, kommt auf den Stahl an, aber du scheinst nicht zu wissen, dass auch zu hohe
Temperaturen schaden können.
Das größte Problem ist Grobkorn. Bei hohen Temperaturen und langen Haltezeiten wachsen die Körner im Stahl, je größer die Körner, desto weniger Stabil ist die Klinge gegen Bruch. Leider ist das auch im Mikrobereich der Schneide der Fall, das heißt schon bei geringen Belastungen brechen in der Schneide die Körner seitlich aus, es entstehen "Klingenausbrüche", was wiederum einer scharfen und geschlossenen Schneide natürlich schadet.
Du kannst ja mal sehen, ob da tatsächlich kleine Klingenausbrüche sind.
Ein Tipp für die Praxis:
- Klinge fertig schmieden und schleifen ( Achtung: nicht die Schneide fein ausschleifen, 1 mm darf ruhig stehen bleiben.)
- Klinge langsam erwärmen, immer wieder aus dem Ofen nehmen und an einen Magneten halten.
- sobald die Klinge nicht mehr am Magneten kleben bleibt, einfach die Klinge so lange an der Luft auskühlen lassen, bis keine Glühfarben mehr erkennbar sind. Dafür z. B. mit einer Zange an der Angel halten oder die Angel in den Schraubstock klemmen.
Dadurch verfeinerst du das Korn. Diesen Prozess kannst du auch mehrmals ausführen. Wichtig ist bloß, dass du genau bis zum nicht magnetischen Punkt erwärmst, nicht viel drüber.
- Dann erwärmst du deine Klinge genau so wie eben, langsam bis zum nicht magnetischen Punkt erwärmen, dann kurz auf der Temperatur halten (damit alles gleichmäßig durch die gleiche Temp. hat) Und dann in Öl halten.
- Das Öl sollte nicht unbedingt kalt sein, wenn du es neben die Esse stellst ist es denke ich gut. 40 °C sollte es ca. haben.
- Zum Anlassen: Vor dem Anlassen am besten eine Fläche blank schleifen, dann kann man die Farben erkennen.
Ich weiß ja nicht, wie warm es vor deiner Esse ist, aber wenn die Klinge ein dunkles Gelb/Gold annimmt, kannst du sie in Wasser halten. Je nachdem, wie hart/ elastisch die Klinge sein soll, kannst du auch bis Rot anlassen oder den Prozess wiederholen.
Hoffe ich konnte helfen, Frag bei Fragen.
Und die anderen, die mehr Ahnung von sowas haben als ich: Sagt, wenn ich was falsches sage, ich bin ja auch bloß Anfänger :)
PS: habe zu Weihnachten das Buch "Messerklingen und Stahl" bekommen
29 декабря 2016 г., 22:15
Edgar hat es schon gut beschrieben. Aber bei dem 1.2379 brauchst du schon 1050°C als Härtetemperatur, die Federstähle kommen oft mit 820°C aus. Wenn die Stähle schnell erwärmt werden machen ein paar Grad mehr nicht viel aus.
Anlassen kann man gut im Backofen, 170-200°C sind ok. Der 1.2379 benötigt aber schon eine Sonderbehandlung, der mag es auch bis zu 480-500 Grad beim anlassen, er ist Sekundärhärtend.
Normalglühen sollte man nicht vergessen.
Auch sollte man bedenken das das erste Zehntel oder je nach dem wie weit vorgeschmiedet die Klinge wurde, auch schon mehr entkohlt sein können, der Stahl wird da nicht mehr richtig hart.
Anlassen kann man gut im Backofen, 170-200°C sind ok. Der 1.2379 benötigt aber schon eine Sonderbehandlung, der mag es auch bis zu 480-500 Grad beim anlassen, er ist Sekundärhärtend.
Normalglühen sollte man nicht vergessen.
Auch sollte man bedenken das das erste Zehntel oder je nach dem wie weit vorgeschmiedet die Klinge wurde, auch schon mehr entkohlt sein können, der Stahl wird da nicht mehr richtig hart.
Die Aufschrift "nicht brennbar" ist keine Herausforderung
29 декабря 2016 г., 22:28
Muss zugeben mir war bis jetzt noch nicht klar das zu hohe temperaturen beim härten mindestens so schlecht sind wie zu niedrige. Schleifen : vorschliff mit maschiene 600 er papier, nachschleifen 1000er stein, finish 2000er papier.
Nach dem schleifen sind sie scharf, aber ich bilde mir ein das sie allein über Nacht schon schärfe verlieren, dachte schon an irgendeine reaktion des stahls an frischluft . Befürchte dass das ganze an einer fehlerhaften härtung liegt
Werde deinen tipp mit dem magneten testen danke.
Nach dem schleifen sind sie scharf, aber ich bilde mir ein das sie allein über Nacht schon schärfe verlieren, dachte schon an irgendeine reaktion des stahls an frischluft . Befürchte dass das ganze an einer fehlerhaften härtung liegt
Werde deinen tipp mit dem magneten testen danke.
30 декабря 2016 г., 16:57
Anschliessend ofen aus und messer davor 20 min. liegen lassen. Temperatur? habs mit kochsalz die hitze getestet. Schmolz sofort weg.
Ich glaube, daß Du das mit dem anlassen nicht richtig gemacht hast. Am besten Du liest noch mal hier in der Suchgfunktion alles über Klingen härten und anlassen. Dann machst Du es nochmal. Wenn sie dann immer noch über Nacht weich werden, müssen wir weitersehen.
Zeig dochg mal bilder von den Klingen.
Viel Erfolg
Volker
30 декабря 2016 г., 18:49
ich bilde mir ein das sie allein über Nacht schon schärfe verlieren
Vielleicht solltest du sie nicht in konzentrierter Schwefelsäure lagern
Spaß beiseite, eigentlich dürfte das nicht passiern, mir ist zumindest keine Physikalische/Chemische Reaktion bekannt, dass Messer an der Luft stumpf werden. Höchstens liegen die Messer in einer Schublade wo sie gegeneinander/ gegen Holz schuppern, und dadurch stumpf werden.
Das schleifen klingt eigentlich auch gut, dann wird der Fehler wohl im Anlassen und Härten sein. Probier einfach, man lernt jedes Mal dazu. Ich habe auch mit Nägel Flach klopfen angefangen und jetzt schmiede ich Damast.
6 февраля 2017 г., 21:21
Wie scharf sind die Messer denn (gewesen)? Also wie viel verlieren sie denn an Schärfe?
Ich hab ne Zeit lang das Bedürfnis gehabt, meine Messer nach jedem noch so kleinen Gebrauch zu testen an Papier und wenns nicht perfekt war hab ichs halt übern Stein gezogen. Auf Dauer nicht gut, man schleift viel vom Messer ab
Obs nen Fehler bei der Härtung war kann ich nich sagen
Ich hab ne Zeit lang das Bedürfnis gehabt, meine Messer nach jedem noch so kleinen Gebrauch zu testen an Papier und wenns nicht perfekt war hab ichs halt übern Stein gezogen. Auf Dauer nicht gut, man schleift viel vom Messer ab
Obs nen Fehler bei der Härtung war kann ich nich sagen