Improvisierte Esse

25 de julho de 2016 18:08
Ich möchte mir gerne eine kleine Esse bauen, um die Zeit bis zum Gasessenbau zu überbrücken.
Sie soll schnell wieder auseinandergebaut sein und der Materialaufwand bzw Verbrauch so gering wie möglich gehalten werden.
Ich habe im Anhang eine kleine Skizze eingefügt und wollte mal grundsätzlich fragen, ob das so funktionieren könnte bzw ob ich damit eine einigermaßen anständige Temperatur hinbekommen könnte. Verschweißen will ich nichts.

Das gezeigte Rohr wird am Inneren ende noch zugeschweißt und die Bohrungen davor mit 8mm gebohrt. Eventuell stauch ich den Durchmesser von dem Rohr noch etwas.
Die Luftzufuhr erfolgt über einen Kompressor (natürlich nicht volle Pulle) weil ich es nicht gebacken bekommen habe, den Uralt Staubsauger umzupolen. Außerdem passt der nicht auf mein Motorrad.
Den T-Stahl will ich am Blech anheften, damit mir die seitlichen Ziegelwände nicht umfallen können.
 impro_esse.png

Ich freue mich über Rückmeldungen oder Verbesserungsvorschläge.

Gruß,
Wolfgang

Nachtrag: Ich hatte ursprünglich im Sinn die Seitenziegelwände doppelt zu bauen. Also zwei Ziegel hochkant übereinander, aber nach nochmaliger Betrachtung des Bildes, erscheint es mir doch sinnvoller nur eine Ziegelreihe zu verbauen. Dann würden die T-Stähle auch wegfallen. 
Última edição: 25 de julho de 2016 18:12, Wolfgang
25 de julho de 2016 18:24
In einem Messerbuch ist eine Anleitung für eine Ziegelsteinesse, mit der ich auch angefangen habe:





Wenn du Näheres wissen willst, schick 'ne PM!
Última edição: 25 de julho de 2016 18:28, Klopfer
25 de julho de 2016 19:48
Es gibt drei klassische Anfänger-Essen: Die Bremstrommel-Esse mit T-Stück, Aschenklappe und Tisch (verwende ich selber, wenn sie ordentlich gebaut ist besser als ihr Ruf), die mit Sand/Lehm/Stroh ausgekleidete Holzkisten-Seitenwind-Esse die man öfters auf Mittelaltermärkten sieht und die improvisierte Gasesse aus einem Stück Rohr oder einer großen Blechdose, die mit Mineralwolle ausgekleidet wird (engl. soup can forge). Da Mineralwolle je nach Produkt nicht lapidar zu verarbeiten ist (lungengängige Partikel...) und du eh schon eine ordentliche Gasesse bauen willst, würde ich zu den ersten beiden Lösungen bzw. Klopfers Ziegelesse raten.

Willst du eigentlich mit Holzkohle arbeiten oder mit Kohle/Koks? Je nach Brennstoff braucht man einen leistungsfähigeren Lüfter. Von der Kombi Fön+Heizkoks kann ich z.B. nur abraten.
25 de julho de 2016 20:06
Dann werde ich mal die Ziegelesse weiter ins Auge fassen.
Bei der Bremstrommelesse und der mittelalterlichen Version ist mir der Aufwand zu groß.
Die Bremstrommelversion kommt glaube ich auch in dem Buch "Die Kunst des Schmiedens" vor, das ich mir kürzlich zugelegt habe.
Sieht gut aus und macht einen soliden Eindruck, aber der Unterbau und die Luftzufuhr stell ich mir mit Ziegeln einfacher vor.

Ich werde dafür Holzkohle verwenden, hoffentlich. Im schlimmsten Fall muss die Grillkohle dran glauben 
Das ist keine gute Lösung, aber wie gesagt, ich will ja einfach nur ein bissl Stahl zum Glühen bringen, drauf hauen und ihm eine Form aufzwingen. In dem erwähnten Buch sind ja einige schöne Übungsbeispiele angeführt.
Lüfterseitig lasse ich den Kompressor laufen.
25 de julho de 2016 22:50
Hallo Wolfgang, in meinem Profil findest du ein Video meiner kleinen Seitenwindesse. Holzkohke, Heissluftgebläse Wasserrohr und ein bischen Lehm und gut is. Sicher nichts für den Dauerbetrieb aber zum Anfangen ausreichend. Ich hab damit auch schon feuergeschweisst. Bis dann Penny
26 de julho de 2016 09:03
Hello Penny! Danke für deinen Hinweis. Schön langsam nimmt die Imrpo-Esse Gestalt an!
Ich werde dann auf jeden Fall Bilder von meiner Esse hier nachreichen. Freue mich schon sehr auf die Erfahrungen
26 de julho de 2016 21:38

Hallo Wolfgang, wenns schnell gehen soll, würde ich auch mit der Ziegelesse anfangen. Meine Eigenbauesse begann mit Teilen aus dem Container. Zuerst nur dieser rote Kasten mit Rädern, drauf so eine "Blechbox" aus 2mm Blech, einem Kupferrohr und einem Kompressor. War zwar nicht so prickelnd, da das Rohr zu dünn und vom Kompressor das Volumen gefehlt hat aber zum Heißmachen hats gereicht. Habe dann ein bisschen herumexperimentiert. Jetzt ist sie mit Schamottsteinen ausgelegt und unten liegt ein ca 45 mm Rohr das nach oben mehrere Löcher hat. Da ich bei der Esse nur Holzkohle verwende kein Problem, da gibts fast keine Schlacke. Die Luft kommt vom alten Staubsauger, den ich zerschnitten habe und die ich mit einem Trichter von der Ausblasöffnung über den Schlauch an das Rohr führe. Dort habe ich dann zur Luftregulierung eine Klappe eingebaut. Das funktioniert schon seit längerem ganz gut. Feuerschweißen ist zumindest von der Esse her kein Problem. Optisch zwar kein Bringer, aber dafür sind nur die Schamottsteine gekauft, alles Andere ist recycelt.

Meine Erfahrung: Besser ein etwas größerer Rohrdurchmesser und ein ruhiger aber satter Luftstrom.

Esse2.jpg

Gasesse steht bei mir auch auf dem Programm, vielleicht machen wir die ja gemeinsam? Wünsch Dir viel Erfolg und bin schon auf Deinen Bericht gespannt.

Schöne Grüße, Karl.

 

 Starte dort, wo Du stehst! Benutze das, was Du hast! Tu das, was Du kannst!

Última edição: 26 de julho de 2016 21:52, KADO
27 de julho de 2016 11:16
Servus Karl!

Schaut ja ganz gut aus deine "Box"! 2er Bleche hab ich aber leider nur in ungenügender Menge im Burgenland.
Muss mich als auf eine Vollziegelverkleidung verlassen ;)
Sehr gerne können wir zusammen die Gasesse bauen. Bei unserem besprochenen Bier lässt sich dazu bestimmt vortrefflich brainstormen  

Ich fahre in ungefähr einer Stunde los. Ich denke, dass ich heute Abend schon meine ersten Ergebnisse reinstellen kann.
Danke für den positiven Zuspruch!

Grüße
Wolfgang 
30 de agosto de 2016 17:56
Hat natürlich doch etwas länger gedauert aber ich kann heute endlich einmal die (vorerst) finale Version herzeigen.
Der Verbrauch an Holzkohle fällt natürlich etwas heftig aus und der Aufbau ist eine Mischung aus der Pennys Esse und der Ziegelesse aus dem Buch "Messermachen für Anfänger", welche mir Klopfer dankenswerterweise zugesandt hat.

Die Löcher sind 8mm groß und ich verdecke für kleinere Arbeiten die ersten 5 mit einem Vierkanstahl. 
Der Luftstrom kommt über einen Heißluftfön und liefert ausreichend Hitze. Alles in allem bin ich recht zufrieden damit und optimistisch, dass sie mir bis zur fertigen Gasesse noch gute Dienste erweisen wird.

esse-2.jpg
Última edição: 30 de agosto de 2016 22:21, Wolfgang
30 de agosto de 2016 20:01
Hallo Wofgang,
das sieht schon spektakulär aus

Aber paß auf, dass das Drumherum nicht mitbrennt.

Grüße Volker
30 de agosto de 2016 20:37
Wenn der Kohleverbrauch zu hoch ist, bläst dein Föhn vielleicht zu heftig, in der Anleitung stand was von 5mm Lochdurchmesser. Du kannst den Luftstrom auch mit einem Handventil drosseln wie in dem Messerbuch beschrieben, oder zwischendurch abschalten, wenn du am Amboss stehst.
Bei mir hat die Esse eigentlich ganz gut funktioniert, nur die Luma-Pumpe war der Belastung nicht ganz gewachsen, und anstrengend war die Pumperei auch ganz schön...
30 de agosto de 2016 22:29
@Volker: Der Stadl wird halt dann schnell nochmal aufgebaut!   Späßchen. Die Funken erlöschen nach rund einem Meter Flug. Also Bedenken, dass die Bude abfackelt hab ich keine. Dem Vater sollt ich sie in Action trotzdem nicht zeigen  dem hauts da definitiv den Vogel raus, wenn er das sehen würde!

@Klopfer: wenn ich auf der 1er Stufe blase, braucht der Stahl halt entsprechend länger um auf Glühtemperatur zu kommen. Aber ich verwende auch die 1er Stufe des öfteren, gerade bei dünnerem Material. Und der orge Funkenflug kommt auch nur bei ganz frischen Kohlen.
Wenn die mal schön durchgebrannt sind, brennt es auch ruhig.
Das Handventil oder einen kleinen Schieber einzubauen, habe ich noch im Hinterkopf. Die Löcher hatte ich schon gebohrt, bevor wir uns bezüglich der Anleitung zusammengeredet hatten. Könnte sie zuschweißen und rückseitig nochmal bohren. Mir scheinen auch die Abstände ein bisschen zu nahe. Oder vielleicht bin ich auch nur zu ungeduldig. Ich check das nochmal bei der nächsten Session.
Abschalten tu ich sie immer, sobald ich nicht mehr reinlinse bzw das Material draußen ist.

PS: Ich denk mir halt wenn der Bohrdurchmesser kleiner wird, würde die Luft ja mit noch mehr Druck rausblasen? Erscheint mir zumindest logisch.