@Dengelbengel:
Das freut mich aber, dass ich da so eine Begeisterung ausgelöst habe. Sehr coole Videos!!
Vor allem das wo sie die Pfanne mit ganz vielen Zuschlägern aus einem Klotz rausschmieden. Respekt!!
@Lenni:
Das Zinn ist unbedenklich und das ist auch nachgewiesen. Solange es eben reines Zinn ist und nicht legiert mit Blei.
Was genau macht dich also bei der Temperatur stutzig? Dass die Pfanne durch falsche Benutzung beschädigt werden kann und man dann flüssiges Zinn im Essen hat?
Nun ja das setzt halt eine gewisse Umsicht beim Anwender vorraus. Aber das tun genügend andere Dinge auch. Man kennt viele Kochlöffel und Pfannenwender aus Kunststoff oder Messer mit Kunststoffgriff. In jedem zweiten Haushalt findet man solch ein Küchengerät wo der Kunststoffgriff auf dem heißen Topfrand liegen geblieben ist und angeschmolzen ist oder ähnliches. Fördert auch nicht die Gesundheit. Aber der Kunststofflöffel ist eben auch nicht dafür gedacht.
Wenn also meine Pfanne bei 230°C den Dienst quitiiert, aber bei allem darunter tadellos funktioniert und durch das Zinn sogar hervorragende Anti-Haft-Eigenschaften hat, dann kann ich damit leben.
Zu deiner Frage bezüglich des Bodens:
Ich habe eine gusseiserne Richtplatte und darauf habe ich den Boden mit einem kleinen Hammer plan geklopft. Allerdings sollte eine leichte Wölbung nach oben im Boden bleiben, die ich dann anschließend eingebracht habe.
Dadurch steht die Pfanne sicher auf ohne zu kippeln und der Boden kann sich beim Erwärmen ausdehnen! Wenn er komplett plan ist, dann kann es dir passieren, dass er sich beim Erwärmen nach unten ausbeult und dabei noch die ganze Pfanne verzieht. Vor allem bei dünnem Material ist das wichtig. Eine dicke schmiedeeiserne Pfanne oder eine Gusspfanne verzieht sich dagegen nicht mal eben so. Eine Kupferpfanne, die ja meist aus sehr viel dünnerem Blech und eben aus weicherem Material besteht kann sich dagegen leicht verziehen.
Wenn der Boden nach oben gewölbt ist, dann gibst du ihm die Ausdehnungsrichtung vor und die Pfanne kann beim Erwärmen "arbeiten" ohne die Form zu verziehen.
Beim Kupfer ist das mit dem planen Boden eh nicht so wichtig. Durch die graniosen Wärmeleiteigenschaften hat die Pfanne quasi überall die gleiche Temperatur, selbst wenn nicht alle Teile plan auf der Kochplatte stehen.
Eine (hand)geschmiedete Eisenpfanne sollte dagegen möglichst plan aufstehen und dabei nur eine ganz minimale Wölbung nach oben haben (je nach Materialstärke). Auch eine Eisenpfann kann sich durchaus ausbeulen und veziehen. Das hängt bei Eisen im wesentlichen vom Durchmesser und der Materialstärke ab.
Den Boden komplett plan schmieden zu wollen ist also eigentlich ein Fehler (der aber häufig begangen wird).
Wenn man eine Wölbung in so einen Boden einbringt (egal ob Kupfer oder Eisen), dann sorgt man dafür, dass die Pfanne außen rundherum aufsteht und die Wärme darunter wie in einem Zelt gefangen wird. Wenn der Bogen des "Zeltes" flach genug ist, dann ist die Mitte der Pfanne nur um wenige Haaresbreiten über der Kochplatte. Der Boden wird also durch die Wärmestrahlung der Platte gleichmäßig erwärmt und die isolierende Wirkung der minimalen Luftschicht zwischen Boden und Platte ist eigentlich zu vernachlässigen.
Wenn du die Pfanne dagegen plan schmiedest und erwärmst, dann dehnt sich der Boden und beult sich unter Umständen nach unten aus. Wenn er das tut, dann niemals gleichmäßig, da du ihm ja auch keine gleichmäßige Richtung vorgegeben hast. Durch die Beule nach unten (und sei sie noch so klein) steht die Pfanne aber plötzlich nur noch auf einem Punkt oder auf zwei Punkten auf.
Der Effekt der gefangenen Wärme geht verloren und die Pfanne fängt außerdem an zu kippeln.
Das ist meiner Meinung nach das Problem an dem die meisten selbstgeschmiedeten Pfannen scheitern und dann als kippeliger Kompromiss nich gerne benutzt werden.
Wenn man mit Geduld an die Sache ran geht, dann kann man auch von Hand sehr gute Ergebnisse erzielen.
Soo....Ich hoffe der Exkurs in die Philosophie über Pfannenböden war jetzt nicht zu lang...
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Gruß
Willi