Erste Versuche. Esse, Blume, Schmiedezangen
Moin Andrew
Ich gebe ja zu, dass ich bei den ersten Beiträgen etwas skeptisch war.
Aber was Du hier zeigst, kann sich echt sehen lassen! Da ändere ich meine Meinung aber gerne.
Tolle Teile, mach weiter so.
Übrigens, ich glaube, dass das Ungenmach beim Lochen und Aufdornen, daran liegt, dass Du entweder Durchschlag und Dorn zu wenig gekühlt hast und die Zeit zu lang war. Dann kommt zuviel Wärme aus dem Werkstück an das Werkzeug. Die Härte geht raus und Du hast eine ungewollte Nietverbindung. Oder der Dorn wird warm und dehnt sich aus und das Werkstück kühlt ab und zieht sich zusammen. Ergebnis ist dann eine prima Schrumpfverbindung.
Dazu kommt, dass Deine umgeschliffenen Meißel recht steile Spitzen haben und dann zylindrich weitergehen. Die steile Spitze macht das aufdornen schwerer und auf dem Zylinder klemmts dann.
Ich hbae bei Rüdiger Schwenk im Lehrgang ein Meißel und Dornpaar für Ø15mm gemacht. Der Meißel hat etwa die Breite des halben Lochumfangs. Ist er zu breit, kriegt das runde Loch "spitze Mundwinkel" ist er zu schmal wird das Aufdornen schwerer und das Werkstück länger. Der Dorn hat unten einen langen Konus, dann kommt ein ganz kurzer zylindrischer Teil, der den Lochdurchmesser bestimmt. Hinten wird der wieder verjüngt. Die Spitze sieht genauso aus wie die Meißelspitze und geht dann sanft in die Rundung über. Der Dorn wird dann, wenn das Loch fast passt, in einem Zug durchgeschlagen. Auch da, nach wenigen Schlägen solltest Du das Werkzeug immer wieder abkühlen.
Sein Spaltmeißel hatte eine leicht gerundete Schneide (wie Axt) und einen leicht linsenförmigen Querschnitt. Dadurch ging der Spalt bei Schutzunterlage/Blech nicht ganz bis zum Rand durch (Mundwinkelvermeidung). Für Lochdorn 10mm bei solchem Meißel gut 13mm, die Differenz wird durch etwas Dehnung ausgeglichen. Bei flachem Meißel müsste logischerweise der Lochumfang Meißelbreite plus Meißelstärke mal 2 sein: Je tiefer der Meißel geschlagen wird, desto mehr kommt die Meißelstärke vor.
Meinhard
Ja das wäre ein schönes Übungsobjekt gewesen.
Dann kommt gleich die nächste Frage: wie hast Du den Hammerkopf gehärtet und angelassen?
Gruß DerSchlosser
Ja, selbstverständlich. Das war ein ganz normaler Chrom-Vanadium-Durchschlag aus der Werkzeugkiste. Durchmesser an der Spitze 3mm. Und ja selbstverständlich ist der sehr schnell weich geworden. Selbst wenn ich den nach jedem einzelnen Schlag gekühlt hätte, hätte sich die Spitze zu schnell erwärmt. Ist halt ein ungeeigneter Kaltarbeitsstahl mit einer sehr ungünstigen Spitzengeometrie für so eine Aufgabe...
Ja, völlig logisch! Grundsätzlich: Die Dorne waren nur ein erster Test, weil SDS-Meißel so schön billig sind und bereits eine Spitze haben. Da hält sich der Schleifauwand erst mal in Grenzen. Allerdings sind die aufgrund ihres Werkstoffs für so etwas ziemlich ungeeignet. Aber weder Der Vierkant- noch der Rund-Dorn sind von mir dafür gedacht, komplett durch das Werstück getrieben zu werden. Die dienen nur dem "vorformen" des Lochs. Die Endgültige Lochform /Größe habe ich dann mit einem zurechtgeschliffenen Reststück Vierkantmaterial aus weichem Baustahl reingedornt.
Ja, kling völlig logisch. So habe ich es dann auch mit meinem zurechtgeschliffenen Reststück Vierkantmaterial aus weichem Baustahl gemacht...