2 January 2013 at 09:04
Wie schon im anderen Thread beschrieben...

Für Setzhämmer wurden gerne Äste von Heckenholz verwendet, auch gern mit Borke. Diese wurden angepaßt und nicht verkeilt.. sieht sehr archaisch aus, ist aber dadurch, dass das Holz frisch ist, recht praktisch, da die Griffe sehr weich sind und gut federn... (Prellschlagminderung etc.) Ich stiele meine Gesenkhämmer immer noch mit Heckenfrischholz ein.. weils umsonst ist.

Und wie Willi schon schrieb... wenn sich dann der Griff zerlegt.. holt man sich eben einen neuen :)
Es ist sinnlos zu sagen: Wir tun unser Bestes. Es muss dir gelingen, das zu tun, was erforderlich ist.
2 January 2013 at 12:40
Hallo nochmal,

heute hab ich nochmal ein bisschen Stiele geschnitzt und noch zwei neue Hämmer eingestielt. Beide auch aus dem Jahre 2012.

Der Erste:
Ein Rounding-Hammer nach Brian Brazeal. Ich wollte auch mal so einen haben da ich nun von mehreren Leuten was dazu gehört habe.
Nach einem kurzen Ausprobieren muss ich sagen dass er sich kaum von einem Hufschmiedehammer unterscheidet. Außer vielleicht optisch.

Rounding-Hammer 1kg:
CIMG0598.jpg

Des weiteren habe ich noch einen kleinen klassischen gemacht. Inspiriert hat mich dieses Bild das ich zufällig gefunden habe. Auch von einem Ballbach-Hammer ist er nicht weit entfernt.

Ich finde es ist ein wunderbarer Hammer, der sehr einfach herzustellen ist. Ich war überrascht wie schnell ich fertig war
Es lässt sich sehr schön damit arbeiten!!

Schmiedhammer kompakt 1kg:
CIMG0599.jpg

Das wars soweit von mir!


Gruß
Willi



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2 January 2013 at 19:50
Hi Willi!

Gutes Neues!!!

Würde mich auch sehr interessieren welches Material und welches Format.

Kannst du mal n Foto von dem Dorn posten mit dem du die Stiehllöcher aufdehnst?

Will mir auch so n bissl Werkzeug machen
3 January 2013 at 12:11
Moin moin!

Ich hätte eigentlich nicht gedacht dass die Frage nach dem Material gestellt wird. Aber gut, ich rück die Antwort ja schon raus.
Ich habe in diesen Thread etliche Hämmer und Gesenke reingestellt. Alle aus C45, alle aus 40mm Vierkant.
So also auch die beiden letzten Hämmer, welch Überraschung

Die Längen der Ausgangsstücke variieren natürlich. Für einen 1kg Hammer nehme ich irgentwas zwischen 90mm und 120mm Länge. Genau lässt sich das auch nicht immer bestimmen, da häufig die Teile am Ende nochmal auf die richtige Länge gekürzt werden und der Rohling auch frei nach Augenmaß abgekappt wird.
Letzenendes ist das Gefühlssache. Ich hab noch nie in der Werkstatt gestanden und mir ausgerechnet welche Länge 1kg ergibt usw.
Dennoch habe ich bei den Hammerköpfen, die ich bis jetzt geschmiedet habe, höchstens 100g Abweichung vom gewünschten Gewicht.

@Moritz:
Foto kann ich dir machen.
Eigentlich ist nur wichtig dass er zu beiden Enden konisch zuläuft. Den Querschnitt kannst du dir selber aussuchen, solange du keine vorgefertigten Stiele verwenden möchtest.
Ich habe einen Dorn den ich viel benutze. Er ist aus einen Sensenrohling (35x15mm) und sein Querschnitt entspricht dem was das Material hergibt. Solange die Größe des Lochs zum Hammergewicht passt ist es relativ egal welche Form der Dorn hat.

Gruß
Willi
www.schmiedekunst-weyer.de
5 January 2013 at 00:16
Hallo zusamm,

hier sind ein paar Fotos für euch. Einmal von oben drauf und dann eimal von der Seite.

CIMG0600.jpg

CIMG0601.jpg

Dann noch die Erklärung dazu, von links nach rechts:

1. Aus einem Sensenbrökel (35x15mm, C45) entstanden. Diesen Durchschlag nehme ich als erstes, nachdem ich mit dem Lochmeißel einen Durchbruch geschaffen habe. Wenn einen 20mm-Vierkant locht, dann hat das Material nach außen hin wenig Wiederstand. Bei einem 40mm-Vierkant ist der "Verdrängungswiederstand" hoch und man muss beim Weiten des Lochs sich langsamer vorarbeiten.
Die ersten beiden Durchschläge schlage ich deshalb auch mit dem 3kg Vorschlaghammer in einer Hand ein, damit ich weniger Hitzen brauch und schneller fertig bin.

Der erste Durchschlag wird soweit eingeschlagen, dass der zweite reinpasst. Es gibt die Variante, dass man einen langen Durchschlag verwendet der alle kleinen verbindet, gefällt mir aber aus bestimmten Gründen nicht so.

2. Wieder aus einem Sensenbrökel (35x15mm) entstanden. Dieser weitet das Loch einerseits weiter auf, andererseits hat er in der Mitte einen 6cm langen Abschnitt auf dem sich der Querschnitt nicht ändert. Zum Ende hin wird er wieder dünner damit er nicht stecken bleibt.
Diesen Durchschlag schlage ich einmal durch, mache das Werkstück dann nochmals warm und stecke ihn wieder in das Loch. Auf dem parrallelen Abschnitt können dann die Lochwände gut bearbeitet werden, was eben bei einem großen, konischen Durchschlag nicht ganz so gut funktioniert.

Da beim Bearbeiten der Lochwände sich das Material in alle Richtungen streckt (mal mehr mal weniger, je nach Hammer), ist das Loch nun größer als der Durchschlag.

3. Deshalb der kurze Dritte. Dieser ist aus einem dicken Meißel ausgeschmiedet und hat den selben Querschnitt wie Nummer 2. Er ist nur eben eine Nummer dicker und bringt das Loch nach dem Bearbeiten der Lochwände in Form.

4. Eigentlich ein Durchschlag für Wikingeräxte. In gewissen Situationen ist er jedoch auch beim Hammerschmieden gefragt und deshalb auch mal mit auf den Bildern.

Alle Durchschläger sind ungehärtet. Es gibt Leute die sagen, dass dies von Nöten wäre, ich habe da jedoch andere Erfahrungen gemacht. Eine Härtung ist meiner Meinung nach beim Hammer-Lochen auch sehr schnell wieder im Eimer, da der Hammerkopf, der um den Durchschlag drumherum ist, eine sochle Abstrahlhitze hat dass es schon mal passier dass der Durchschlag glühend an der anderen Hammerseite wieder rauskommt.
Die Durchschläger sollten also aus einem möglichst warmfesen Material gefertigt werden. C45 tuts jedoch auch und muss dann nur manchmal wieder neu ausgeschmiedet werden (selten).
Die Enden immer wieder schön ballig schleifen damit nichts abplatzt und auch nichts stecken bleibt.

Wenn es noch Fragen gibt stehe ich gern zur Verfügung.

@Redmanilja:
C45 kannste eigentlich bei jedem Stahlhandel bestellen lassen. ansonsten Metallverarbeitende Betriebe Fragen ob sie was für dich mitbestellen können.

Gruß
Willi
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24 March 2013 at 17:08
Hallo zusammen,

Inspiriert durch ein Video hab ich mich mal wieder mit Hämmern beschäftigt. Außerdem hab ich nen kleinen Auftrag bekommen.
Hier das Ergebniss:
Ein klassischer deutscher Schmiedehammer, so einen wollt ich immer schon mal haben. Ich hab mal einen extra langen Stiel rein gemacht, da man dann trotz 1kg Kopfgewicht noch ganz gut Bums hat. Mark Aspery benutzt zum Beispiel auch so einen langen Stiel und ich bin mal gespannt wie es sich damit arbeitet.
Momentan hat der Hammer eine Gesamtlänge von ca. 40cm, wenn er mir zu lang ist kann ich ihn ja immernoch abschneiden.

Der Zweite ist ein kleiner Schwede. Peter Broich (Pit03) hat sich so einen von mir gewünscht. Kopfgewicht knapp unter 1kg und einen dazu passenden Stiel.

Hier noch ein paar Bildchen:

CIMG0814.jpg

CIMG0819.jpg


Pit, der is dir

Hammer_fuer_Pit.jpg


Gruß
Willi
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25 March 2013 at 18:48
Hallo Willi,

Wie immer: Top

Du könntest glatt im Krenzer Hammer anfangen. Ich schätze, daß Herr Krenzer irgendwann mal einen Nachfolger braucht
Aber ich glaube, das Thema hatten wir schon mal.

Jedenfalls: weiter so

Gruß,

Martin
Ein Hoch dem ehrbaren Schmiedehandwerk!
26 June 2013 at 11:13
Hallo Kollegen,

hier mal das neuste aus meiner Werkzeugkiste
Einen Längsschlaghammer (Finne steht in Längsrichtung) in einer eher kompakten Form und mit einer dicken Finne.

Ich brauchte einen und hatte noch keinen....und Lust auf einen Hammer hatte ich auch, ja!

Kopfgewicht: ca. 1,3kg
Stiel: Hainbuche, ca. 31cm Länge (gesamt ca.36cm)

(hab ihn schon eifrig benutzt, daher ist der Stiel schon schwarz geworden...)

CIMG1496.jpg



Gruß
Willi

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Last edit: 27 June 2013 at 11:48, Wilhelm Weyer
6 November 2013 at 17:45
Hallo zusammen,

ich habe festgestellt, dass es ab und zu auch praktisch sein kann mit einen Roundinghammer zu arbeiten.
Da ich davon noch nicht so viele habe, habe ich mal klein angefangen.

35mm Rundstahl als Ausgangsmaterial (C45).
Kopfgewicht von 600g und eine Gesamtlänge von 32cm.

Nachdem ich ihn heute mal ausprobieren konnte habe ich keinen schlechten Eindruck. Klar fehlt ihm ein bisschen das Gewicht, aber er ist ja auch nur für Kleinkram. Und größere Hämmer können ja noch folgen

P1020724.jpg

Die Kehlungen habe ich mit einer Gillioutine gemacht, was bei 35mm Durchmesser gerade noch ging. Allerdings sind mir die Kehlungen etwas ungleichmäßig geworden.
Was solls, er schmiedet gut, ich bin zufrieden.

Gruß
Willi
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6 November 2013 at 22:16
Hallo Willi,
ich bin echt schwer beeindruckt von Deinen schönen Werkzeugen und teile voll und ganz Deine Leidenschft, möglichst viel Werkzeug selber zu schmieden.

Momentan hat mich das Zangenfieber gepackt. Aber auch Beil-/Axtköpfe stehen immer wieder auf dem Programm und diverse japanische Schmiedehämmer.

Machst Du all die Arbeiten alleine und ohne Lufthammer?

Weiter so! Ich freue mich auf neue Fotos.

Grüße

Jörg
6 November 2013 at 23:11
Hallo Jörg,

vielen Dank für deine Begeisterung!

Zu deiner Frage:
Ich habe einen Federhammer mit ca 30kg Bärgewicht. Und wenn der schonmal da steht, dann benutze ich den natürlich auch
Allerdings habe ich mir den Federhammer nicht nur aus reiner Faulheit gekauft.
Klar ist es teils eine große Arbeitserleichterung, aber ich finde solch eine Maschine eröffnet ganz andere Möglichkeiten und man arbeitet ganz anders daran als von Hand, was auch ein Grund für mich war.

Und, bereits bevor ich mir den Hammer gekauft habe, habe ich schon Hämmer und Gesenke geschmiedet.
Wenn ich nun einen Gesenk-Schaft ausschmiede, dann nehm ich da natürlich den Hammer für, aber das Stauchen des Gesenks muss ich von Hand machen.
Auch das Lochen von Hammerköpfen und das Schmieden von Kehlungen mache ich komplett von Hand.

Manchmal habe ich auch den Ehrgeiz, etwas ohne die Maschine zu machen. So ist zum Beispiel der deutsche Schmiedehammer von weiter oben, komplett von Hand geschmiedet. Hätte ich die Finne unterm Hammer ausgeschmiedet, wäre ich vielleicht etwas schneller gewesen, aber wenn man es einmal anpackt schmiedet sich so eine Finne auch von Hand sehr schnell...das Loch sowieso!


Gruß
Willi

PS:
Wenn du im Zangenfieber bist, hast du die hier schon probiert?  Klick
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8 February 2014 at 14:14
Hallo Leute,

heue stell ich mal kurz einen kleinen Setzhammer ein. Hab ihn Anfang der Woche geschmiedet und gestern geärtet und eingestielt.
Geschmiedet aus einem 35mm Rundstahl (C45).
Der Hammer hat eine "Arbeitsfläche" von 30x30mm und wieg mit Stiel 500g.

Ich hab ihn kurz ausprobiert und finde ihn sehr praktisch!
Sehr handlich und gut zu gebrauchen bei kleinen Sachen. Man will ja bei einem kleinen Absatz nicht immer den großen Setzhammer mit 45x45mm und über 1kg Gewicht auspacken.


Setzhammer30x30.jpg


Ich hoffe er gefällt euch!

Gruß
Willi
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3 May 2014 at 09:18
schöne idee und gelungenes ergebnis @DerSchlosser
Nichts ist mächtiger als eine Idee deren Zeit gekommen ist - Victor Hugo
Last edit: 3 May 2014 at 09:20, Milos Cokic
30 June 2014 at 10:37
Hallo zusammen,

hier mal kurz ein Überblick über die Sperrhaken/Einsteckambosse die ich in den letzten Wochen geschmiedet habe.
Irgendwie wollte jeder Schmied den ich besucht habe so ein Ding von mir haben

Ybbsitz:

CIMG1294_Kopie.jpg


Peter Brunner:

CIMG1402_Kopie.jpg


Alex:

CIMG1414_Kopie.jpg


Daniel (auch hier nochmal zu sehen: Klick):

CIMG1478_Kopie.jpg


Als Ergänzung nochmal eine interessante Technik die ich mir "ausgedacht" habe:
Um dem Schaft einen Anschlag zu geben kann man natürlich den Schaft des Steckambosses dicker schmieden und einfach absetzen.
Eine andere Möglichkeit ist es einen "Wulst" aufzuschweißen. Die meiner Meinung nach stabilste Methode dies zu tun ist es zwei oder auch vier Flachstähle aufzuschweißen und den anschließend dickeren Querschnitt wieder abzusetzten.

Hier eine Bilderfolge, die die Methode veranschaulicht. Der Steckamboss ist für Klaeus geschmiedet worden

1. Flachstähle unten am Schaft fesgeheftet:

CIMG1451_Kopie.jpg

2. Feuerverschweißt:

CIMG1453_Kopie.jpg

3. Abgesetzt und passend geschmiedet für das Ambossloch:

CIMG1457_Kopie.jpg


4. Der fertige Steckamboss für Klaeus:

CIMG1464_Kopie.jpg


Gruß
Willi
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Last edit: 30 June 2014 at 11:40, Martin Hartung / DerSchlosser
1 February 2015 at 12:04
Hallo!

Hier mein neustes Werkzeug:
Ein kleiner Roundinghammer mit 800g. Irgendwie die einzige Gewichtsklasse wo ich mit der Hammerform was anfangen kann.
Da mir der weiter oben gezeigte 600g Hammer ein wenig zu leicht war (besonders beim Nieten von z.b. 12er Material) habe ich mir letztes Wochenende mal schnell einen 800g Hammer geschmiedet.

Der Stiel ist wie immer aus Hainbuche und wurde natürlich von mir selbst hergestellt.

Ausgangsmateria für den Hammer war irgendwas in Richtung 30er oder 35er Rundmaterial...weiß es nicht mehr
Auf jeden Fall C45





Gruß

Willi
www.schmiedekunst-weyer.de
Last edit: 1 February 2015 at 12:04, Wilhelm Weyer