19. Mai 2017 um 11:43
Den Plan hatte ich auch. Evtl mit Quarzsand gemischt, da Soda seinen Schmelzpunkt herabsetzt, wenn ich Wikipedia richtig verstanden habe.
Grüße aus dem Oberberg

Steffen
19. Mai 2017 um 13:37
Ja, so wird Glas gemacht, Soda und Siliziumoxid, dazu noch Pottasche...als Grundrezept.
Die Aufschrift "nicht brennbar" ist keine Herausforderung 
19. Mai 2017 um 13:57
Borax und Quarzsand haben ganz unterschiedliche Temperaturbänder, in denen man sie anwenden kann. Das Temperaturband von Borax liegt niedriger und passt besser zu den Schweißtemperaturen von kohlenstoffhaltigen Werkzeugstählen, die gerne für Messer verwendet werden.

Bei der Schmelztemperatur von Quarzsand würde der Kohlenstoff schon fleißig aus dem Eisen diffundieren. Es gibt jetzt natrülich auch Sande, die auf Grund ihrer Verunreinigungen einen herabgesetzten Schmelzpunkt haben. Daher schwören manche Schmiede auch auf genau den Sand, der vor Ihrer Werkstatt liegt. Sande sind daher eher etwas für das Feuerschweißen von Baustahl und Eisen.

Borax hat darüber hinaus noch einen weiteren Vorteil, der dem Quarzsand fehlt. Borax ist in der Lage Metalloxiden chemisch zu lösen und mit diesen Metaborate zu bilden. Daher hat Borax auch einen reinigenden Effekt, der beim Gelingen der Feuerschweißung hilft.
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19. Mai 2017 um 14:03
Bogomir, ich hätte dir am Sonntag etwas mitgeben können ;)
Die Aufschrift "nicht brennbar" ist keine Herausforderung 
19. Mai 2017 um 14:47
Es gibt noch mehrere Rezepte zum Feuerschweißen. Bei Angele gibts ja auch dieses Pulver allerdings ist da ein Zeugs drin was Blausäureverbindungen erstellt. Ich habe mal eines nachgebaut aus einem alten Rezept und finde das sehr gut aber ein großer Bestandteil ist ja immer Borax und werd das einigermaßen beherscht braucht keine Wundermittelchen. Allerdings für Kohlenstoffstähle sollte man keine Experimente machen und Borax nehmen. Wer noch was braucht kann mich auch anschreiben ich habe noch was hier.
Schwingt den Hammer!
Gruß Martin
19. Mai 2017 um 20:47
Hat es schon jemand mit Hartlötpulver versucht? Darin sind auch Borverbindungen und auch Fluoridverbindungen, sicher nicht so harmlos wie Borax...
Die Aufschrift "nicht brennbar" ist keine Herausforderung 
19. Mai 2017 um 20:53
Bei den Hrammpreisen hab ich verzichtet.
Grüße aus dem Oberberg

Steffen
19. Mai 2017 um 20:57
Schöner Thread erst mal.
Meint ihr, man könnte auch mit sehr fein gemahlenem Glas schweißen? Ist ja eigentlich Quarzsand, Soda und Kalk...

Oder mit Kochsalz? Schmelzpunkt 800 grad... fragt sich nur, wie lange es denn auf dem Eisen bleibt, und ob da nicht irgendwelcher Müll entsteht- NaCl--> Chlorgas ?
Soweit ich weiß wird Kochsalz in der Töpferei zum Glasieren genutzt, dort spaltet sich das Cl ab und das Na legt sich auf die töpfe.
Vielleicht funktioniert das ja auch bei Damastpaketen?
Hat das schon jemand getestet, oder meint ihr man sollte das unbedingt lassen?
Bin ich froh, dass ich noch ein Kilo Borax habe... Ist Borsalz, wie es zum Holzschutz genutzt wird, das gleiche? Wenn ja hab ich noch 1,5 Kilo...
VG, Edgar

19. Mai 2017 um 23:20
Zumindest wurde Borax mal als Holzschutz angewandt.

Dass sich Natrium in Reinform auf dem Ton ablagert, halte ich für unwahrscheinlich, da Natrium hächst instabil ist.

Was ich eben noch gelesen habe: Bei hohen Temperaturen von 1200 Grad C wird Salz sehr aggressiv und greift die Ofenwände an. Das erinnert doch schwer an Borax, oder?
Grüße aus dem Oberberg

Steffen
20. Mai 2017 um 05:42
Hallo,

mittlerweile bin ich der Meinung das man mit nahezu jedem Kram den man in der Schmiede findet, der ansatzweise irgendwie in Richtung "Glas" geht feuerschweißen kann....

Im Metzger stehen da 3-4 Rezepte... Die meisten sind auf einer Boraxbasis (weil Borax einfach recht unkompliziert ist von der Verarbeitung) (nicht unbedenklich.. aber eben anwenderfreundlich)...
Ich teste grad eine der Rezepturen dort aus und finde sie recht gut. Ist eine Mixtur aus Borax, Blutlaugensalz und Amoniumchlorid(?) (müßte ich nochmal nachschaun). Geht recht gut.... aber banale Schweißungen, da reicht Quarzsand, Wüstensand würde ich da gern nochmal probieren.. da dieser so extrem fein ist..

Ich hatte die Mixtur mal einer Apothekerin gezeigt.. Sie hatte mich auf die üblichen Bedenken bzgl. Borax aufmerksam gemacht, meinte aber.. generell, wenn man das unter einem Abzug verwendet wäre es "ok" .

Das möchte ich auch jedem ans Herz legen. Fragt einfach mal bevor Ihr was testet, jemanden der sich damit wirklich auskennt.
Es ist sinnlos zu sagen: Wir tun unser Bestes. Es muss dir gelingen, das zu tun, was erforderlich ist.
20. Mai 2017 um 05:43
Achja.. zerriebenes Glas (Grünglas) wurde auch irgendwo mal als Flußmittel verwendet..
Es ist sinnlos zu sagen: Wir tun unser Bestes. Es muss dir gelingen, das zu tun, was erforderlich ist.