Anlassfarben ohne Härtung??
Anlassfarben ohne Härtung??
6. März 2017 um 22:05
Hallo erst einmal,
hoffe ihr könnt mir weiterhelfen. Sicher können sich gelernte Schmiede/Metaller bei dieser Frage nur an den Kopf fassen nur leider konnte ich auch nach einiger Internetrecherche keine befriedigende Antwort finden.
Also folgendes Problem: Habe ein Messer aus einer alten Blattfeder einer Kutsche geschmiedet. Dazu ein paar 1x0,3cm große, ca. 10cm lange Probestücke um das beste Härteverfahren auszutesten. Das Messer ist auch recht schön geworden (finde ich :) ) nur bin ich mir nun bei der Härtung unsicher. Ein Probestück auf dunkelkirschrot erwärmt, mit Salz und Magnet getestet um ungefähre temperatur abschätzen zu können und einige Zeit auf dieser Wärme gehalten. Dann in Öl abgeschreckt und angefeilt, dabei griff die Feile am gehärteten Ende schon mal ein bischen schlechter (was ja eigentlich ein gutes Zeichen sein sollte) Allerdings lief beim Anlassen auch die blankgefeilte Stelle, auf der ungehärteten Seite mit an!?!?
Was soll ich nun daraus schließen?? Ist es möglich das ungehärteter Stahl anläuft wenn er im Rahmen der Anlassfarben erwärmt wird oder muss der Stahl dafür gehärtet sein? Oder kann es sein das mein Probestück komplett durchgehärtet wurde, obwohl ja nur die eine Seite auf die entsprechende Wärme gebracht und in Öl abgeschreckt wurde? Möglicherweise ein Lufthärter? Aber dann sollte das in Öl doch nicht gehen oder sehr zum verziehen neigen?
Achso habe das Probestück übrigens noch vorm Anlassen einmal über die Ambosskante gehalten und kräftig draufgeschlagen um den Erfolg der Härtung zu bestätigen. Bei den ersten beiden Schlägen hats sich noch verbogen (nur sehr leicht) und beim dritten ist es gebrochen. Sollte doch auch dafür sprechen das die Härtung geglückt ist oder?
Fragen über Fragen.
Hoffe euch ist das nicht zuviel und jemand nimmt sich die Zeit zum lesen.
Vielen Dank im Vorraus
Grüße Vincent :)
hoffe ihr könnt mir weiterhelfen. Sicher können sich gelernte Schmiede/Metaller bei dieser Frage nur an den Kopf fassen nur leider konnte ich auch nach einiger Internetrecherche keine befriedigende Antwort finden.
Also folgendes Problem: Habe ein Messer aus einer alten Blattfeder einer Kutsche geschmiedet. Dazu ein paar 1x0,3cm große, ca. 10cm lange Probestücke um das beste Härteverfahren auszutesten. Das Messer ist auch recht schön geworden (finde ich :) ) nur bin ich mir nun bei der Härtung unsicher. Ein Probestück auf dunkelkirschrot erwärmt, mit Salz und Magnet getestet um ungefähre temperatur abschätzen zu können und einige Zeit auf dieser Wärme gehalten. Dann in Öl abgeschreckt und angefeilt, dabei griff die Feile am gehärteten Ende schon mal ein bischen schlechter (was ja eigentlich ein gutes Zeichen sein sollte) Allerdings lief beim Anlassen auch die blankgefeilte Stelle, auf der ungehärteten Seite mit an!?!?
Was soll ich nun daraus schließen?? Ist es möglich das ungehärteter Stahl anläuft wenn er im Rahmen der Anlassfarben erwärmt wird oder muss der Stahl dafür gehärtet sein? Oder kann es sein das mein Probestück komplett durchgehärtet wurde, obwohl ja nur die eine Seite auf die entsprechende Wärme gebracht und in Öl abgeschreckt wurde? Möglicherweise ein Lufthärter? Aber dann sollte das in Öl doch nicht gehen oder sehr zum verziehen neigen?
Achso habe das Probestück übrigens noch vorm Anlassen einmal über die Ambosskante gehalten und kräftig draufgeschlagen um den Erfolg der Härtung zu bestätigen. Bei den ersten beiden Schlägen hats sich noch verbogen (nur sehr leicht) und beim dritten ist es gebrochen. Sollte doch auch dafür sprechen das die Härtung geglückt ist oder?
Fragen über Fragen.
Hoffe euch ist das nicht zuviel und jemand nimmt sich die Zeit zum lesen.
Vielen Dank im Vorraus
Grüße Vincent :)
9. März 2017 um 21:03
Konstruktive Kritik:
Scharfe Übergänge von der Klinge zum Griff bergen Bruchgefahr. Besser sanfer übergehen lassen.
An den Klingenflanken sieht es nach starken Schlackeneinschlüssen aus. Glattere Oberflächen erreichst Du, wenn du nach dem erwärmen die Schlacke abbürstest.
Auf den Bildern wirkt die Schneide etwas blau. Das wäre zu hoch angelassen, mag aber täuschen.
Aber: Gut gelungenes Erstlingswerk!
Scharfe Übergänge von der Klinge zum Griff bergen Bruchgefahr. Besser sanfer übergehen lassen.
An den Klingenflanken sieht es nach starken Schlackeneinschlüssen aus. Glattere Oberflächen erreichst Du, wenn du nach dem erwärmen die Schlacke abbürstest.
Auf den Bildern wirkt die Schneide etwas blau. Das wäre zu hoch angelassen, mag aber täuschen.
Aber: Gut gelungenes Erstlingswerk!
Grüße aus dem Oberberg
Steffen
Steffen
10. März 2017 um 06:43
Hi Steffen,
abbürsten ist natürlich eine Variante für eine bessere Oberfläche.. was ich noch lieber verwende ist das Naßschmieden.. Amboss und Hammer mit Wasser benetzten.. sorgt für eine glattere Oberfläche.. aber: Gehörschutz und Schutzbrille sind hier Pflicht.
abbürsten ist natürlich eine Variante für eine bessere Oberfläche.. was ich noch lieber verwende ist das Naßschmieden.. Amboss und Hammer mit Wasser benetzten.. sorgt für eine glattere Oberfläche.. aber: Gehörschutz und Schutzbrille sind hier Pflicht.
Es ist sinnlos zu sagen: Wir tun unser Bestes. Es muss dir gelingen, das zu tun, was erforderlich ist.
10. März 2017 um 15:44
Gutes Erstlingswerk, aber, wie Steffen schon sagte, um die Kerbwirkung zu vermeiden (und das Ganze harmonischer aussehen zu lassen, am Übergang vom Griff zur Klinge keine scharfe Kante machen sondern einen Radius (überm Horn oder einem Rundstahl)
Etwa so: Aber wie gesagt, ich wäre froh wenn meine ersten Messer schon annähernd so ausgesehen hätten wie deins...
VG, Edgar
Etwa so: Aber wie gesagt, ich wäre froh wenn meine ersten Messer schon annähernd so ausgesehen hätten wie deins...
VG, Edgar
Zuletzt bearbeitet: 10. März 2017 um 15:44,
Edgar Kalischer
10. März 2017 um 20:37
Ich glaube Vincent hat den Griff nicht geschmiedet sondern geflext. Daher die scharfe Kante
Hab mich schon gefragt, wie er so eine scharfe rechtwinklige Kante geschmiedet haben soll als Anfänger... zumal ich mir das mit meinen runden Ambosskanten kaum vorstellen kann, überhaupt jemals sowas eckiges zu schmieden...
Also nächstes mal schmieden nicht flexen, spart auch Material
VG, Edgar