4. Oktober 2016 um 17:16
@DerSchlosser: Martin, guck mal nach Manganhartstahl. Der ist im Ausgangszustand austenitisch und erreicht durch hämmern oder ähnliches Härtewerte bis 600HV (54,5HRC)

Grüße Willy 
Das kann man so machen, muss man aber nicht.
4. Oktober 2016 um 17:27
@WiCon: sehr interessant! Hab davon auch nichts gehört und mal dieses Datenblatt gefunden http://www.bohler.at/deutsch/files/downloads/K700DE.pdf
Interessantester Punkt finde ich, dass die DUR600 dafür als schweißgeeignet gilt. Außerdem wird empfohlen, die Schweißstellen nicht vorzuwärmen und am besten direkt mit Wasser zu kühlen und/oder das Werkstück in einem Wasserbad liegend, die Schweißstelle exponiert, zu verschweißen! Was sagt man dazu.
Wie unsel geschrieben hat sollte man auch hier die Schweißung hämmern. Ich denke also weiters, dass unsels Elektroden den DUR600 nicht unähnlich sein werden. Bzw den anderen angehführten in dem Datenblatt.
4. Oktober 2016 um 18:00

Das mit dem WIG schweißen würde ich mal ganz schnell vergessen.
Die Wärmeeinbringung ist punktuell viel zu hoch. Außerdem dauert das viel zu lange.

Dasselbe ist mit mal eben einen Punkt setzen.
Der Punkt ist dann hart und die Wärmeeinflußzohne weich...
Außerdem bringst du so sehr hohe Spannungen in das Werkstück.

Wenn geschweißt wird, dann eine größere Fläche (am besten die ganze Bahn) mit entsprechender Vorwärmung.

Bei Manganhartstahl gilt das natürlich nicht...da darf man nur mit möglichst geringer Streckenernergie arbeiten.
Das mit dem Kühlen ist da also schon richtig.
Man hämmert (leicht) um die Spannungen abzubauen...

@Welder: Schau doch mal bitte nach, das interessiert uns immer ;

@daus:  "Unsel"? 

 

 

Viele Grüße aus dem Ennepetal - Stefan (uuups)

Gott spricht: Ich will dem Durstigen geben von der Quelle des lebendigen Wassers umsonst.
[Offenbarung 21,6]
Zuletzt bearbeitet: 4. Oktober 2016 um 18:14, Stefan Bernecker
4. Oktober 2016 um 20:13
nach einem erquickenden Computerabsturz, der mich einen sehr langen Beirag kostete, habe ich keinen Bock, alles nochmal zu schreiben. Daher hier kurz:
- Der Kumpel hat kein WIG, noch nicht mal ein Schweißgerät. Missverständnis.
- Mein Opa hat aber ein E- Schweißgerät. Ich frag bei Gelegenheit mal danach. Wird aber erst nach den Ferien was. Hoffe, mehr als einen verständnisosen Blick zu ernten, wenn ich frage ob das auch auf PLUS schweißt
- Gesamtbild von der Bahn?:IMG_4647.jpg Leider unterbelichtet, die anderen Bilder gingen beim Absturz verloren, man kann trotzdem etwas erkennen hoffe ich.

- Habe grade eine Stahlkugel fallen gelassen, hüpft zurück auf etwas über die hälfte.
- Hammer hüpft auch zurück, kann ich nicht beurteilen, da ich nie einen anderen Amboss hatte, und aus dem Praktikum hab    ichs vergessen. Auf dem Horn und Voramboss klingts heller als in der Mitte, kommt mir aber logisch vor.
- Ich hatte eigentlich ein Video gemacht, doch der PC-Absturz hat das leider samt Rohdateien entfernt! :( :.(
- Feile greift auf der Bahn nur an einer Stelle, das ist die, die voller Meißelnarben und Dellen ist. Besonders die Ränder sind sehr hart.
- Meißel schlägt sich flach, es besteht ein extremer Unterschied zwischen Bahn und Seite, an der Seite hinterlässt er deutlich Spuren, an der Bahn nur leichte Spuren an der weichen stelle, sonst nicht. 
- Bahn ist nicht ganz gerade, ein Leichter Durchhang ist der Länge nach mit Lineal zu verzeichnen, ist aber nicht sehr schlimm.

Manganhartstahl klingt interessant. Mal sehen. Obwohl die DUR 600 ja härter wird, angeblich. Reichen denn 54,5 HRC? 

Ich würde die erste Lage mit DUR300 schweißen und dann mit der DUR600

 Warum? Hält die Schweißung dann besser auf dem Material? 

Danke für eure vielen Beiträge, ich lerne hier grade echt viel.
Ps: Vielleicht sollte ich mal in Erwägung ziehen, einen Schweißkurs oder ähnlichs zu machen... 
VG Edgar 
4. Oktober 2016 um 22:59
@uuups: hab aus versehen dieses Thema hier und das auf der vorigen Seite verlinkte geistig zusammengefügt.
http://schmiededaseisen.de/forum/re_ambosskanten_aufschweien-16939721-t.html#16939721
Da beschreibt unsel seine Herangehensweise.

@Edgar: den Tipp hab ich von Felix D. Er hat Bilder von seiner Ambossrepartur in der Galerie und ich hab ihm eine PN geschickt. Gefunden hab ich es auch mal bei einer Produktbeschreibung für die DUR 600. Weiß aber nimma wo. 
Die Ansage war ungefähr, dass die 300er zäher ist und besser geeignet ist für die erste Lage um die Schläge nach den harten Kanten besser abzuleiten. Dann muss man aber wieder zwei verschiedene Elektroden organisieren. Nachteilig. Kostet ja schon eine Packung die Hosn.
5. Oktober 2016 um 09:03
Hallo,
 
dein Amboss sieht sehr rustikal aus und hat bestimmt schon viele Jahrzehnte auf dem Buckel. Ich würde ihn lassen wie er ist! Wenn du die Zeit, Material, Kosten für einen Schweißkurs/Bezahlung für einen Schweißer, Schleifen, Fräsen/Hobeln rechnest werden einige Euronen verschwunden sein! 
Evtl. ist es besser jetzt etwas zu sparen und nach einem weiteren Amboss Ausschau zu halten.  
Das ist aber nur die Empfehlung eines Schmiedeanfängers!

Schöne Grüße


Jürgen  
5. Oktober 2016 um 11:46

So wie ich das sehe ist das ja ein richtig altes Schätzchen aus dem 19. Jhdt.

Vielleicht sollte man ihn einfach so lassen wie er ist.

Man darf ihm das Alter und die geleistete Arbeit schon ansehen

 

Gruß DerSchlosser

Ein Hoch dem ehrbaren Schmiedehandwerk!
5. Oktober 2016 um 17:32
Hab mich jetzt entschieden.
Ich lasse ihn wie er ist. Es täte mir tatsächlich irgendwie leid, das Ding neu aufzuarbeiten, außerdem sehen aufgeschweißte kanten beschissen aus. Meiner meinung nach ist das Teil von 1830 oder 1880. Von der 8 wäre im letzteren Falle die Hälfte verschwunden.
Das Foto von der Seite mit der Jahreszahl habe ich auch hier gepostet.
Die Beiträge von DerSchlosser und von Jürgen haben mich irgendwie überzeugt.
Ich kann drauf arbeiten, und in vielleicht 2 Jahren ist ein 100 Kg Trum von Ebay bestimmt irgendwo gefunden. Ambosse sind ja nicht sehr teuer. Zumindest nicht so teuer wie Elektroden, Schleifscheiben, Schweißgerät...
Wenn ich einen neuen gefunden habe, komme ich aber  nochmal auf diesen Thread zurück, denn ich denke kaum, dass man bei Dachbodenfunden ohne Aufarbeitung auskommt.
Danke für eure vielen Beiträge, ich hab ne menge gelernt, von Topfscheiben über schlaghärtenden Manganhartstahl bis zu dem Punkt, dass mein Gerät nicht auf Plus schweißen kann.
Danke dafür,
VG Edgar
 
6. Oktober 2016 um 10:27
Gute Entscheidung!

Auf solch einem Amboss lernt man das schmieden. Ich habe auch solch ein altes Schlachtroß mit abgearbeiteten Kanten, Riefen und Dellen und zwei neuwertige mit sauberen Kanten und planen Bahnen. Dennoch arbeite ich am liebsten an meinem alten Kumpel. Er ist mir ans Herz gewachsen wie mein Hammer und wir drei kennen uns halt. ;) 

Für absetzarbeiten brauchst du nur irgendwo eine einigermaßen scharfe Kante von ca. 40 - 50mm. Mehr braucht es nicht.

Viel Spaß damit!

Gruß
Alex 
Schwabe durch Gottes Gnade
12. Oktober 2016 um 20:13
Also,ich habe nachgeschaut: Die Hartauftragelektrode mit der ich die Amboss-Kanten aufschweisse,  heisst UTP Ledurit 61 von Böhler !
Betreffs meiner Aussage ,dass einige alte Ambosse eine weiche Platte aufgeschweisst bekamen,welche sich durch das hämmern von selbst härten habe ich mit Jörg Refflinghaus komuniziert und das Ergebniss möchte ich euch nicht vorenthalten: Die aufgeschweissten Stahlplatten wurden oder werden gehärtet,aber einige Hersteller hatten Ambosse mit viel Mangan-Anteil hergestellt,welche sich durch das hämmern selbst härten,aber eben schon voller Macken sind oder die Bahn schon hohl ausgeschlagen ist,bevor sie hart sind  !

Gruss Heinz
Zuletzt bearbeitet: 12. Oktober 2016 um 20:13, Welder
12. Oktober 2016 um 21:11
Sehr interessant, danke!
Das wär ja auch zu schön, wenn er sich von selbst härten würde. 
@Schwabe Wenn ich mal zeit habe mache ich mir einen Ambosseinsatz zum Absetzen... davor aber einen vernünftigen Abschrot.
Gruß
Edgar