Amboss restaurieren

11. März 2013 um 13:01
Habe heute meinen 120kg-Amboss bekommen  (ich mache beizeiten mal Fotos davon) und möchte ihn nun ein klein wenig aufputzen, da er rostig ist und auf den Seiten Lack/Rost abblättert. Werde ihn dafür mal mit einer Drahtbürste bearbeiten, sodass die Oberfläche wieder schön glatt ist. Jetzt stellt sich mir die Frage, was für einen (schwarzen) Lack ich für die Seiten verwenden soll...? Bzw. verwendet man dafür überhaupt Lack?

Hätte gerne, dass er am Schluss so ähnlich aussieht:

PS: Wie bekommt man die Bahn so schön glänzend? Einfach mit der Flex bearbeiten?
Zuletzt bearbeitet: 11. März 2013 um 13:01, victor_eremita
11. März 2013 um 13:23
Servus,

Ich würde ihn garnicht lackieren, ein Amboss darf rostig sein. Wenn, dann mit Ovatrol, dass man den Stahl erkennen kann. Mein persönlicher Geschmack...
Die Bahn wird blank, sobald du ihn benutzt. Wenn du ihn dennoch bearbeiten möchtest, vor allem wenn du ihn vorm Lack befreien willst, würde ich eine Flex mit Topf- zopfscheibe nehmen. So habe ich meine Drehbank sauber gemacht (nein natürlich nicht die Führungen) und das hat hervorragend funktioniert. Schutzbrille und vor allem Staubschutzmaske verwenden. Auf alten Ambossen kann schon mal bleihaltige Rostmenenge draufgeschmiert worden sein.

Gruß Martin
11. März 2013 um 16:28
rost ist immernoch rost
ihn zu entfernen ist ne sache die wie ich finde gemacht werden sollte wenn es viel wird, also ich finde lackieren nicht falsch.
ich bin einer dieser pingeligen die lack erneuern und öl auf blanke stellen machen... gerade bei vielen wichtig die nur aus hobby schmieden oder aus irgendwelchen anderen gründen selten zum hämmern kommen.


nicht auf rost achten kannst du wenn dein werkzeug schneller verschlissen ist als das es zuviel wird.
11. März 2013 um 18:40
Bei meinen Ambossen habe ich die Bahn mit Flex und Schmirgelscheibe blank geschliffen.
Die Seiten mit der Flex / Drahtbürste entrostet, bei starkem Rost habe ich Herconia Longlife als Rostumwandler verwendet:
Klick
Zum Schluss mit schwarzem Kunstharzlack (seidenmatt) lackiert. Das Rundhorn sollte aber nicht lackiert, sondern blank geschliffen werden.

Viel Erfolg

Gruß,

DerSchlosser
Ein Hoch dem ehrbaren Schmiedehandwerk!
11. März 2013 um 18:48
Danke für die Antworten - jetzt weiß ich in etwa, wie ich vorgehen werde! :)
11. März 2013 um 21:05
Hallo,

da ich meine Schmiede meist auch nur Wochenends benutze, und der hinterhältige Flugrost ja an vielen Ecken lauert, bin ich mittlerweile zum Öler geworden... nach jedem Schmieden werden die Ambossflächen mit einem alten T-Shirt abgedeckt was voll Öl ist.. damit sind die Bahnen gut geschützt. Die Flanken des Ambosses öle ich auch.. nach einiger Zeit ist dann auch der Rost verschwunden. Ich erwärm hierfür immer n bissel Öl über der esse und Pinsel damit das Werkzeug gut ein. Das ganze mach ich auch bei Gesenken etc. . Lackieren von Werkzeug, bin ich kein Fan von... da richtet man was und kommt an die Lackflächen.. und schwubs.. muffelt das mies... ok. Öl richt auch nicht so toll.. aber das ist ja noch sehr viel dünner aufgetragen als der Lack. Man sollte hier, denke ich, im hinterkopf haben das unsere Vorschmiede große Freunde des Öls in sämtlichen Formen waren.... ob man dies so extrem wie unsere Vorschmiede betreiben sollte sei nunmal in den Raum gestellt..

Es ist sinnlos zu sagen: Wir tun unser Bestes. Es muss dir gelingen, das zu tun, was erforderlich ist.
11. März 2013 um 23:43
Der Amboss sieht doch wie frisch aus dem Laden aus
was willst da verändern
Eisen ins Feuer und mit dem Hammer verformen
damit er ein paar Dellen und Kerben bekommt
GLRSG Andreas  )((-:
12. März 2013 um 00:14
Ich hab mir auch gerade zwei Ambosse zugelegt und einer davon ist silbern lackiert und trotzdem stellenweise ziemlich angerostet !
Die Bahn hab ich kurz mit dem Bandschleifer abgezogen bis sie blank war !
Die Seiten werden mit Bohrmaschiene und Drahtbürste etwas sauber gemacht und mit Hammerit gestrichen !
Nach dem Benutzen des Amboss wird die Bahn kurz sauber gemacht, mit einer Sprühflasche mit Diesel / Heizöl benetzt und vor dem nächste Benutzen wieder abgewischt !
Den Amboss nach jeder Benutzung mit Öl bespühen mach ich nur, weil er bei mir momentan im Freien steht ! In einer trockenen Werkstatt genügt´s wenn man´s ab und zu mal macht !
Gruß Knifesmith


"Was der Schmied verträgt, zerreißt den Schneider"! 
12. März 2013 um 07:48
Hi Knifesmith,

dein Wort in Gottes Ohr... je nach Witterung reichen 2 Tage aus und ich hab auf den Bahnen wieder den Flugrost... aber die Idee mit der Zerstäuberflasche und Diesel find ich interessant....
Es ist sinnlos zu sagen: Wir tun unser Bestes. Es muss dir gelingen, das zu tun, was erforderlich ist.
12. März 2013 um 10:50
Grüß dich Hacheschmied !

Wenn dir Diesel noch zu wenig ist, dann kannst auch Petroeum mit Hydauliköl mischen !
Gruß Knifesmith


"Was der Schmied verträgt, zerreißt den Schneider"! 
13. März 2013 um 10:16
Zu Hydrauliköl fällt mir als erstes umweltgefährdend und ungesund sein. Für den Korrosionsschutz gibt es doch genug Alternativen.

Gruß Holger 
13. März 2013 um 23:15
Und die Alternativen sind wachtumsfördernd und haben noch ´ne Heilwirkung ???
Nur der Amboss wird besprüht, nicht die Umwelt !!!
Gruß Knifesmith


"Was der Schmied verträgt, zerreißt den Schneider"! 
14. März 2013 um 08:28
Mir reicht ein öliger Lappen.

Gruß Holger