12. Juni 2017 um 09:49
Guten Tag,

wenn der Stahl es zulässt, Wasser (abgestandenes Regenwasser, keine Blasenbildung im Gegensatz zu Leitungswasser, wenn Leitungswasser, dann mindestens ein paar Tage abgestanden).
Die anderen Stähle in Pflanzenöl, meist Rapsöl, 20 Grad reichen mir immer aus, Motoröl benutze ich keins, stinkt mir zuviel.
Extrem empfindliche Sachen oder kleine Klingen aus hochkohlenstoffhaltigen Stahl in Unschlitt. Unschlitt ist einfach gesagt Rindertalg, man kann ihn beim Metzger kaufen, auslassen in einer Pfanne, den flüssigen Talg in ein passendes Gefäß gegen (bei mir ein atter Fischbräter mit Deckel), die festen Bestandteile wegschmeißen (oder an die Hühner verfüttern). Sobald man härten will, das Gefäss erwärmen, der Talg wird dann wieder flüssig, ansonst ist er so fest wie ein Stein.

Aufwärmen in Holzkohlefeuer, Holzkohle vorher zerkleinern, so umschließt die Kohle besser das Härtegut und bei Holzkohle braucht man kaum Gebläseluft (bei ausreichend großem Feuer), bei Messern mit dem Rücken nach unten ins Feuer einhalten, ist die Klinge rotglühend mit der Schneide nach unten auf Härtetemperatur bringen. Bei Klingen halte ich keine Haltezeit ein, sobald sie auf Härtetemperatur sind wird abgeschreckt, zu lange Haltezeit auf Härtetemperatur setzt dem Stahl genauso zu wie zu hoch erwärmen.

Anlassen neben dem Feuer.

Gewöhnlich härte ich zweimal, wenn ich eine gehärtete Klinge wieder glühe sind eventuelle Spannungen gelöst.

Bei einer zu erzeugenden Härtelinie schrecke ich immer in Wasser ab, um eventuellen Bruch zu unterbinden ist das vorherige Härten und wieder ausglühen hilfreich, und cirka 0,5 mm Breite an der Schneide stehen lassen, zu dünn ausgeschliffen erzeugt oft Bruch oder Riss.

Viele Grüße
Roman
9. Januar 2017 um 14:18
Hallo Leute

Ich war jetzt relativ lange im Forum inaktiv. Aber ich hatte gesundheitlich und wegen Arbeit ein wenig zu kämpfen. Bin beim schmieden noch ganz ganz am Anfang. Meine Technik so wie Ausdauer lässt zu wünschen übrig. Jedoch das worauf ich stolz bin ist das ich es schaffe ein Messer zu schmieden (Aussehen ist nicht immer unbedingt schön). Aber das Härten (mache ich in gebrauchten Motoradöl) funktioniert wunderbar und für das anlassen nehm ich nichtmal einen Backofen sondern auf grund langer Recherche und all der Hilfe hier im Forum schaffe ich es in der Esse Anzulassen und rechzeitig abzulöschen. 2 Messer hab ich jetzt die auch mal langsam auf einem Herzeigbaren Lvl sind aber Foto mach ich erst wenn ich einen Griff drauf hab. Komm aber leider meist nur am Wochenende dazu. Werd auch wenn ich dazu komm Fotos meiner kleinen Schmiedestelle machen bevor ich anheize.

Ich möchte mich aber auf jedenfall nochmal bei allen für die Hilfe bedanken. Ich wusste immer schon das der Satz "Versuch macht kluch" wahr ist. Aber beim Härten ist der so war wie kein anderer. Als Anfänger am besten Metallschrott holen und loslegen. So habs ich zumindest gemacht und komme gut damit zurecht. Stahl kaufen kann man dann immer noch wenn man ein wenig mehr Erfahrung hat und vllt. mehr Geld.
16. September 2016 um 08:26
Danke Bummi und allen anderen für die sehr hilfreichen Antworten. Dadurch ist mir einiges wieder ein wenig verständlicher geworden. Werd wohl eher mehr investieren und mir Motoröl nehmen. Scheint ja durch die langsamere Alterung zumindest auch ein wenig preiswerter als wenn ich Pflanzenöl nehme.
15. September 2016 um 18:07
Hallo Freunde,  Motorenöl sind mit härteöl en fast verwandt. Sie müssen temp.beständig sein und schnell Hitze abführen. Auch das altern muss langsam passieren. 
Passt also alles was unsere Kollegen geschrieben haben.
Ist Pflanzenöle vorzuziehen, kostet ein bisschen mehr. Nur keine synthetischen. Gutes altes 15 w reicht.
Wie gesagt, bei einfachen c stählen  und dicken bis 5 mm. Klappt es fast immer , wenn die härtetemperatur vorhanden war.
Da lieber etwas höher, das schadet bei unseren kurzen Zeiten nicht. 
Gruss fritz 
15. September 2016 um 14:21
Habt ihr da mit den KFZ Ölen erfahrung wegen den Unterschieden und welches besser zum härten ist. Gibt ja zb 5w40 und sonst noch jede menge.
14. September 2016 um 21:21
Ich halte es gleich wie Martin (Feuerkäfer). Hab bis jetzt noch nie Probleme beim Härten in Motoröl gehabt. Nur trage ich eine Atemmaske beim Härten da es doch sehr stark raucht. Und ich verwende es nur dann zum Schwarzbrennen wenn der Gegenstand mit keinen Lebensmitteln in Kontakt kommt.
Lg Felix 
14. September 2016 um 08:58
Ich benutze seit ca 8 Jahren nur altes Motoröl und das immer noch das erste es hat so gut geklappt beim ersten mal da habe ich das nicht geändert. Bisher sind alle meine Klingen noch hart geworden und ranzig wird es eh nicht. War übrigens von einem dieselmotor schön schwarz. Wichtiger finde ich wohl die anderen Parameter wie Temperatur Zeit und Stahlsorte wie Dimensionen der selbigen. Nebst Anlassen. Da spielt das Öl nur eine kleine Rolle, das ist aber nur meine Bescheidene Meinung dazu.
Schwingt den Hammer!
Gruß Martin
14. September 2016 um 07:47
@ Bummi

Ich sollte nicht schlafen da kommen mir blöde Ideen. Ist beim Öl denn nur das Problem wenn es ranzig ist und wegen den Ruspartikeln? Könnte man da nicht indem man das Öl durch ein Leinentuch, Kaffee Filter oder alte mehrstufige Aquariumsfilterpumpe durch filtert und dann das ganze kühl und gut verschlossen in einer Luftdichten Flasche aufbewahrt die Lebensdauer des Öles verlängern?

Zuletzt bearbeitet: 14. September 2016 um 07:48, G. C.
13. September 2016 um 20:17
Ja,  tausend Dank! Für mich waren die Abkühlkurven im kont. ZTU immer recht interessant,  nur dass mir die entsprechenden Zeiten dazu stets gefehlt haben. Hundeshagen hat hier nur qualitative Vergleiche zwischen den Abschreckmedien. Das ist jedoch nicht hilfreich,  wenn man nicht weiß was die Basis ist. 
13. September 2016 um 19:08
h@ bummi .. schliesse mich daus an.. herzlichen dank..

Hab zwar in einigen Büchern schon was dazu gelesen.. aber so schön kurz, pregnant nochmal durchgelesen, bekommen weitsschweifige Sätze aus den Büchern auch mal Sinn.


13. September 2016 um 15:58
@bummi: danke für deine Beiträge! Von einem echten Härteprofi zu lesen macht echt Laune.
Du schreibst gut verständlich und ausführlich. Gerne mehr davon!  
13. September 2016 um 08:13
Danke bummi für die Antwort. Ich finde das ganze sehr interessant. Hätte ich früher in das alles rein schnuppern können wäre ich heute warscheinlich heute nicht in der IT tätig.

Und für mich geht kein Wissen zu weit. Wissen ist wie ein Puzzle. Wenn man etwas nicht versteht muss man das dazu passende Puzzleteil finden. Ausserdem bin ich jemand der Wissen sammelt und sich für alles interessiert. Bin nur jemand der aus Büchern nicht viel lernt. Ich brauch immer wem der mir das ganze erklärt. Ist find ich viel verständlicher und ausserdem kann man Fragen stellen.
Zuletzt bearbeitet: 13. September 2016 um 12:03, G. C.
12. September 2016 um 20:05
Habe es gefunden.
Wasser abschreckgeschw.   200k/sec.  C geht auch, da absolut.
Öl                                               100k/sechs.  
12. September 2016 um 19:42
P.s was wichtiges vergessen beim abschrecken. 
Die dicke des Teiles spielt eine grosse Rolle.
Grosse dicken müssen schneller abgeschreckt werden, das geht soweit das bestimmte teile nicht mehr durchhärtebar sind und ein sogenannter schalenhärter entsteht, aber keine angst bei unseren Messern belanglos.
Jetzt komme ich zu den legierungselementen , aber das führt jetzt zu weit.
12. September 2016 um 19:31
Hallo Jungs,  zuerst zum Öl. Härteöl haben eine determiniert zusammensetzung für bestimmte stähle und abschreckgeschwindigkeiten .
Für unsere Zwecke sind dünnflüssige  öle im Notfall sogar Petroleum oder diesel brauchbar . Bisschen feurig, sollten nur Kenner machen.
Alt heisst , nicht grosse mengen ins gleiche Öl,  russpartikel setzen sich ab und bilden oxidschichten. Alle 2 Monate ein messer, da hält das schon ein Jahr.
Pflanzenöle riechen auch ranzig wenn sie umkippen.
Grosses Gefäß und immer vorwärmen, sollte mindestens 30grd haben.
Zum abschrecken, alte Regel,  so schnell wie nötig- nicht wie möglich. Vermeidung von Spannungen.
Unsere messer schrecken im warmen dünnflüssige Öl gut ab.
Zuerst kommt Wasser - kann man mit Zusätzen optimieren, weich machen oder schroff. Mit lauge versetzt  höchste abschreckwirkung, mit Kalk sehr mild.
Dann kommt Öl.  Gibt's abschreckende,  soviel grd. Pro Zeiteinheit.  Das Buch muss ich erst suchen.
Dann kommt flüssiges Salz,  spezialbehandlung so genanntes bainitisieren .Für uns belanglos.
Jetzt kommt Luft,  Gebläse oder ruhend. Nimmt man für hss oder sehr hoch legere stähle. Im vakumofen wird stickstoff auf das teil geblasen.
Auf das ztu , du meinst die sogenannte perlit Nase. Eine Gefüge Insel sehr weit oben und sehr weit links. 
An dieser nase musst du mit deiner Abschreckung vorbeikommen, das erreichst du mit der entsprechenden Abschreckung.
Tauchst du ein  dann erhält du perlit statt martensit.  Das ist weich.
Konnte ich dir den Mechanismus naheliegend. Habe stark vereinfacht, in der Industrie werden dafür extra Programme entworfen-  mein Job u.a. 
Aber frag ruhig,  freut mich wenn ich was erklären darf.
Gruss fritz