16. Juli 2014 um 19:17
Ich hatte derletzt ein sehr aufschlussreiches Gespräch mit meinem (seit rund 34 Jahren immer noch dem selben!) Versicherungsvertreter. Der ist keiner mit Sicherheit kein Dummschwätzer und auch kein "Ich will Dir da noch was verkaufen"-Typ, was er aber hauptjob-mäßig macht sind Betriebshaftpflichtversicherungen , hier die Essenz:

Haftpflicht ist eine Pflicht, aus der keiner, auch nicht mit 10 unterschriebenen Haftungsauschlußerklärungen, rauskommt!

(Wir reden hier nicht von einer Brandblase!)

Kurse geben? Da wird´s noch viel schwieriger, da gibt es dir Form der erweiterten Aufsichtspflicht (oder so ähnlich...) wenn etwas passiert gibt´s auf jedenfall ein Problem.
Von der Versicherungspflicht kann Euch keiner und am allerwenigsten derGeschädigte entbinden. Sprecht doch mal mit einem Betriebsinhaber der ausbildet. Gesetzlich wird ein Wochenend-Kurs genauso gehandhabt wie eine 3-Jährige Lehre.

Fragt mal eure/n Versicherungsvertreter....

Freddie
I´d rather have a crooked knife than a broken one...

Freddie

www.dermesserschmied.de
www.messerschmiedekurs.info
www.schmiedemarke.de
1. August 2013 um 10:56
Noch ein kleiner Tip!

Hast Du schonmal mit Kindern gearbeitet?

Probiere zu Hause unter "kontrollierten Bedingungen" mal aus was geht! Kinder wirds ja sicher einige in Deiner Nahbarschaft geben...

Schmieden auf eigene Gefahr als Schild ist zwar OK... Aber sichere Dich über den Veranstalter ab. Ich schmiede öfter mal mit Kindern. Es ist noch nie was passiert! Soll aber nicht heißen, dass nichts passieren kann!

Ein ganz wichtiger Tip!

Du bist der Chef am Amboss! Das muss jeder verstehen und auch begreifen! Vor allem die Kinder! Mama und Papa haben während des Schmiedens nur zuzusehen! Nichts zu sagen! Vor allem nicht: "Peter guck mal zu mir!"

 Paletten im halben Euroformat auf die Du eine stabile Holzplatte nagelst sind günstig und gut für die Kinder zum drauf stehen.

Und: Halte Dir den Rücken frei! Arbeite vor einer Wand oder sperre vor allem hinter der Esse großzügig ab! Feuer hat magische Anziehungskraft! Auf klein und groß!!! Hinten hast keine Augen und das Kind das mit Dir schaft braucht 100% Aufmerksamkeit und Zeit! Versuche keine Massenabfertigung!

Und halte auch zwei Wasserbehälter zum abkühlen bereit! Je nach Werkstück und Anzahl der geschmiedeten Teile wird das Wasser schnell warm, dann kanns passieren dass die Kinder beim anfassen erschrecken.

Heißes Werkstück immer in Behälter 1 bis es auf Wassertemperatur 1 ist und anschließend in Behälter 2 die Restwärme entsorgen! das vermeidet böse Überraschungen!!!

Gruß

Oli
8. Mai 2013 um 10:10
Peter,und die großen Kinder die sich Eltern nennen sind da auch nicht anders,maulen höchsten rum wenn man weiträumig absperren würde und fragen dann noch oft,mit Holzkohle geht das auch ? .

Gruß Maik
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8. Mai 2013 um 08:26
@ Daniel
wollte nur erwähnen, das mit den Dellen, mein kleiner Amboss hat eine kleine vom ersten "Auseneinsatz"(inzwischen fast ausgeschliffen)

@ Maik
auf manchen Märkten wollen sie keine Steinkohle wegen des Schwefelgeruches, Koks knallt ab- u zu, da bleibt nur Holzkohle
---- und soo kleine Kinder lass ich nicht ran, siehe Hammertest, die vertöste ich dann auf´s nächste Jahr

Gruß Peter
7. Mai 2013 um 19:27
Hier wird zwar auf Schürzen usw.hingewiesen aber ich würde kein fremdes Kind ran lassen wenn ich keinen Vollschutz dabei hätte,nicht nur Zunder auf der Haut können zum Problem werden,bei den Heutzutage beliebten Plastik-Klamotten ist auch schnell mal dort ein Loch reingebrannt,deshalb arbeite ich auch ungern mit Holzkohle wegen Funkenflug,entweder auf Bodenniveau mit direkter Holzglut oder noch besser Gas.

Gruß Maik
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7. Mai 2013 um 16:33
Danke Peter! Ich habe zum Glück einen alten Kohlswa B38, der eine enorme Härte aufweist. Der muss schon Jahrzehnte alt sein und ist von Schweden über die Niederlande zu mir gekommen und Hämmer konnten dem bis jetzt nichts anhaben. Hatte auch schon einige brutale Fehlschläge von unerfahrenen Schmieden darauf und kein Kratzer.
7. Mai 2013 um 10:13
Hallo Daniel,
bedenke auch, dass Kinder u. U. nicht das werkstück treffen und Dir dann Macken in Deinen Amboss hauen können!
Das wäre sehr schade - darum habe ich mir einen 750gr Hammer aus C45 gemacht und NICHT gehärtet. Funktioniert wunderbar auch wenn er jetzt nach zig Jahren ein wenig zusammensackt (wahrscheinlich weil ich ihn auch für Kleines nehme).
Ihre "Kunststoffklamotten" lasse ich sie ausziehen - die Eltern sehen das immer sofort ein - dann gibts einen Baumwollschurz von mir, toitoi bis jetzt noch nie etws passiert.
Und als Mass ob sie "schmieden" dürfen: sie müssen den Hammer mit EINER Hand halten können!

Versichert bin ich über den Veranstalter - meine Regel, sonst kann er selber schmieden
Absperren mit genügend Abstand ist selbverständlich , sonst stehen die Zuschauer fast auf dem Amboss und als Nebeneffekt können mehr zugucken.

Ist einfach und für jeden verständlich und wird genao so auch akzeptiert - am Amboss bin ich resp. Du der Boss und saft wo´s langgeht
ach ja, meist mache ich dann kleine Hufeisen aus 6mm rund.
Hoffentlich hat´s geholfen
Gruß Peter
6. Mai 2013 um 13:55
Mal wieder eine sehr ausführliche und wertvolle Antwort von dir Willi! Vielen Dank!
6. Mai 2013 um 11:34
Also ich denke, dass du einen Mittelweg finden musst.

Wenn ein Kind in einer nicht ganz passenden Schürze steckt, ungewohnte Arbeitshandschuhe an hat und eine Schutzbrille aufhat mit der es sich nicht einwandfrei bewegen kann ohne dieselbe wieder zu verlieren, dann macht das Schmieden den Kindern auch nicht mehr Spaß.
Also guck, dass du es nicht übertreibst und Verletzungen eher durch deine Vorgehensweise verhinderst.

Hier kann ich dir nur empfehlen möglichst einfache Dinge zu machen!
Auf keinen Fall Feuerschweißen und erst recht nicht feuerschweißen lassen!!

Die allerwenigsten Leute verstehn was du da machst und wie schwierig die jeweilige Arbeit gerade ist. Diejenigen, die es verstehen haben meist sehr viel Verständnis wenn man sich auf einem solchen Markt/Fest nur auf Nägel o.ä. beschränkt.

Du kannst natürlich vorher zuhause ein paar Arbeiten vorbereiten, die du auf einer Art Schautisch ausstellst. Hier kommen dann neben Kerzenständern usw. auch Äxte und Messer sehr gut!
Wenn du es mit dem Veranstalter absprichst, kannst du Dinge von diesem Tisch auch verkaufen.
Nur Vorsicht: Arbeiten mit Kindern und gleichzeitig verkaufen geht nicht so gut, hier wäre ein zweiter Mann sehr praktisch!

Ich habe gerade bei jüngeren aber auch bei älteren Kindern die Erfahrung gemacht, dass es hilft das Werkstück selber festzuhalten, die Kinder nur schlagen zu lassen und ab und zu mal selber mit dem Hammer etwas korrigieren.
Ich empfehle immer so zu arbeiten.

So vermeidest du direkt mehere Dinge:
1. das Werkstück wird von dir sellber erhitzt und ist also nicht zu heiß, sodass es Funken spritzt.
2. die Kinder können sich auf das Schlagen konzentrieren während das Werkstück sicher auf dem Amboss liegt und nicht fliegen geht. wenn sie es selber halten und es sich dann aus der Hand schlagen endet das schnell böse!
3. die Kinder kommen nicht auf die Idee das Werkstück einfach so anzufassen, sodass Verbrennungen ausgeräumt werden.
4. niemand steht an deinem Feuer und greift unbewusst an heiße rumliegende Werkstücke.

Ich hab die Erfahrung gemacht, dass die Kinder bei solch einer Arbeitsweise eigentlich überhaupt keine Schutzkleidung brauchen, da die Arbeit sehr gut von dir kontrolliert wird.

Wichtig ist aber, dass du die Kinder einzeln abfertigst und den Überblick behältst.
Lass die Kinder ruhig in einer Schlange stehn. Einer schmiedet und der nächste darf schonmal die Tretesse/Kurbelesse ankurbeln und sich dabei die Arbeit schonmal anschaun.

Als Ideen kann ich dir nur mein Standart-Programm empfehlen (einfache Dinge):
-Knoten
-Schnecken
-Spiralen
-Schnecken
-Nägel
(die Zweckmäßigeit ist meist sehr nebensächlich!)

Letzter Punkt:
Verwende dünnes Material! Also 6mm bis 8mm Rundstahl!
Die wenigsten schlagen wirklich feste zu, da sie sich aufs Treffen konzentrieren.
(und immer mit dem Spruch anspornen: "Wir sind in einer schmiede und nicht einem Streichelzoo!" )

Gruß
Willi
www.schmiedekunst-weyer.de
6. Mai 2013 um 01:09
Ja stimmt! Uuhm nun ja soweit ich weiß, dürfen Messer in Deutschland doch erst ab 18 verkauft werden, oder nicht? Nur weil das Kind dann selbst drauf rum geklöppelt hat, darf ich ihm das doch nicht einfach mitgeben, oder ist das kein Problem?
5. Mai 2013 um 18:50
Theoretisch darf ich einen unter 18 Jährigen ja noch nicht mal ein Messer machen

Wo steht das den ?.

Vergess nicht eine Brandsalbe und Kühlakkus,was schmieden mit Kindern alles Probleme machen kann wirst du dann schon merken wenn es soweit ist.


Gruß Maik
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5. Mai 2013 um 14:32
=) Vielen Dank! Das sind sehr hilfreiche Tipps! Bei Schutzbrillen, etc. gibt´s für mich da keine Kompromisse. Da muss notfalls auch der Realismus drunter leiden. Vielleicht finde ich ja eine mittelalterlich aussehende Brille, die ich dann mit Fensterglas ausstatten lasse. Ich würde dann Schmiedeschürze, Schutzbrille, Wegwerf-Ohrstöpsel und ggf. Handschuhe bereit stellen. Entweder einen niedrigeren Amboss, oder halt einen Tritt für kleine Menschen.

Ich denke eine Plexiglasscheibe ist bei normalem Schmieden denke ich nicht so von Nöten, wenn ausreichend Sicherheitsabstand eingehalten wird. Beim Feuerschweißen schon. Da muss ich nochmal schauen, wie ich das mache.

Theoretisch darf ich einen unter 18 Jährigen ja noch nicht mal ein Messer machen und dann mit nach Hause nehmen lassen, wenn die Eltern da nicht eingewilligt haben. Also werde ich auch hauptsächlich gerade so Geschenkideen anbieten und auch machen lassen. 
5. Mai 2013 um 10:27
Hallo Daniel,

ein sehr sensibles Thema, das Schmieden mit Kindern. Der IFGS hat dafür eigene Regeln aufgestellt, die die Mitglieder einhalten sollten. Du solltest Schmiede-Schürzen in verschiedenen Kindergrößen vorhalten. Vergiss nicht, verschiedene Schutzhandschuhe bereitzuhalten - die gibt es in unterschiedlichen Größen günstig im Baumarkt (Gartenabteilung). Dazu sind lederne Gamaschen von Vorteil, weil die Kinder selten richtiges Schuhwerk an haben (ggf. Selber aus Leder zuschneiden und mit Schnallen versehen). Eine Schutzbrille ist meist günstig zu haben, sieht natürlich nicht besonders gut aus bei einem Mittelaltermarkt. Gleiches gilt für eine Plexiglas-Wand von ca. einem Meter Höhe. Eine Absperrung ist ja ganz gut, aber nicht sicher genug gegen Funkenflug. Denn gerade in Höhe der Kinderaugen finden die meisten Funkenspritzer statt. A hte darauf, dass du eine variabel einstellbare Stufe vor dem Amboss hast, die du auf die jeweilige Größe der Kinder einstellen kannst. Du weißt selber, wie unangenehm ja sogar gefährlich es ist, wenn die Höhe des Ambosses nicht zur der des Schmiedes passt.

Es wäre bei diesen Vorbereitungen von Vorteil, wenn du einen Helfer hättest, der die "Einkleidung" der Kinder vornimmt. Wenn diese Person das richtig spannend macht, dann wird schon die Vorbereitung des Schmiedens für die Kinder zum Erlebnis. Dieser Helfer kann auch erklären, was gleich bein Schmieden stattfindet. Dadurch kannst du dich voll aufs Schmieden und die Sicherheit konzentrieren.   

Die Beschilderung - wie von den Kollegen bereits ausgeführt - sichert dich weitgehend von Haftungsproblemen ab.  
   
...und ein letzter Tipp: Die meisten Kinder wollen ein Messer oder ein Schwert schmieden. Sei kreativ und lenke sie auf "friedliche" Alternativen. Kaum ein Junge will weiterhin ein Messer machen, wenn man ihm als Alternative einen Schlüsselanhänger als Geschenk für die Mutter vorschlägt. Dann solltest du aber eine kleine Urkunde bereithalten, die du dem Kind übergibst und das es herzeigen kann. Da sind der eigenen Kreativität keiner Grenzen gesetzt. Ernenne sie zum Hilfsschmiede auf Lebenszeit oder so... 
2. Mai 2013 um 22:14
Ja das wollte ich auch so halten. Absperren und deutlich schreiben, dass ich keine Haftung für Leib, Leben und Eigentum in diesem Berreich übernehmen werde. Dahinter haftet dann eh der Veranstalter. Will ein Kind schmieden, muss der Vater einwilligen und zustimmen, dass ich keine Haftung übernehme.
2. Mai 2013 um 22:06
Veranstalter machen es sich einfach,die schließ0en jegliche Haftung aus.

Wenn du nicht mehr einnimmst als das ganze Spiel kostet,braucht du auch nichts mit Gewerbe.

Wenn du weißt wieweit was heißes spitzen kann,sperre weiträumig ab und mache ein Schild das näher herantreten auf eigene Gefahr geht,Kinder sollten nicht drunter durch kriechen könnenEltern passen erst auf wenn es zu spät ist,umgekehrt gildet aber das gleiche
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