Verzug beim Härten
Ich beispielsweiße (auch wenn ich sehr selten Messer mache) härte Federstahl nur in Öl.
C45 würde ich wohl trotzdem im Wasser härten.
Die Rahmenbedingungen werden dann allerdings durch die Gewünschten Werkstoffeigenschaften und (falls vorhanden) durch die Klingengeometrie gesetzt.
Viele Grüße,
Alex
Gruß Martin
Danke für die Antwort!
Tut es auch billiges Brat- oder Salatöl, wenn man gerade kein Altöl zu Hand hat? Und was macht den Unterschied zwischen Abschrecken im Öl und dem im Wasser? Gibt es eine Faustregel, für welchen Stahl man besser Öl oder Wasser nimmt, wenn man keine Herstellerangaben hat?
Falls immernoch nicht gerade dann ebven erneut auf Härtetemperatur bringen und ein erneuten abschrckversuch unternemen dann sollte das gelingen . Die Mehrfachhärtung hat keinen schädlichen einfluß auf die endhärte oder das Gefüge.
So nun viel erfolg beim Probieren.
PS ich nehme zum Härten altes schwarzes Motoröl von meinem Diesel stinkt etwas aber sonst alles gut .
Gruß Martin
Hallo Schmiedefreunde,
als Neuling im Schmiedehandwerk habe ich euer Forum schon seit einer Weile studiert und viel Gefallen daran gefunden. Und da ich jetzt auch eine Frage habe, habe ich die Gelegenheit genutzt, mich endlich mal anzumelden
Nachdem ich in den wenigen Wochen, seit ich mit dem Schmieden angefangen habe, hauptsächlich ein paar Zangen und kleinere Kunstschmiedearbeiten gemacht habe, wollte ich mich auch mal an ein Messer herantrauen. Ausgangsmaterial war eine PKW-Spiralfeder. Das Schmieden der Klinge hat soweit ganz gut funktioniert, ich war mit dem Ergebnis durchaus zufrieden. Doch dann kam die Wärmebehandlung. Zuerst habe ich die Klinge normalisiert, dann gehärtet. Dazu die Klinge auf etwas über antimagnetisch erhitzt und dann in Wasser abgeschreckt. Danach war die Klinge leider krumm. Nicht sehr, aber doch so, dass es mich gestört hat. Also hab ich die Klinge erhitzt, gerichtet und dann nochmal so gehärtet wie zuvor. Jetzt habe ich zwar eine gerade Klinge, aber am Klingenrücken haben sich mehrere querverlaufende 1-3mm tiefe Risse gebildet. Mist.
Okay, dieses Messer ist wohl nicht mehr zu retten, aber meine Frage ist, was habe ich falsch gemacht, bzw. was sollte ich beim nächsten Mal anders machen?
War Wasser nicht das richtige Abschreckmedium? War es ein Fehler, ein zweites Mal zu härten? Hätte ich die Klinge besser vorher noch Spannungsarmglühen sollen? Wenn ja, wie? Oder lag es an etwas ganz anderem?
Schon mal vielen Dank für jegliche Hilfe!
hier noch ein Link zu einem Video aus Japan.
Bei etwa 1:50 wird ein 2 lagige Klinge gerichtet. Der Stahl ist auf der linken Seite, das Eisen auf der rechten (wenn man von oben auf den Rücken schaut). Die Klinge hat sich vom Stahl weg gebogen.
Klick
Ich würde mich das ja so nicht trauen. Aber scheinbar geht das.
Grüße
Jörg
Das Einschlagen von Richtmarken ist der richtige Weg.
Wichtig: 3Lagenklingen bei jedem Schmiedevorgang um 180°wenden, ansonsten drücksd du deine Schneidleiste sicher aus dem Mittel.
Sie lassen sich auch nach dem häten einfach kalt richten, nur: die Schneidlage kann dabei sehr schnell feinste Risse bekommen, und die sind gar nicht gut.
lg
Walter
Ich denke, das beste wird sein, beide Seiten so exakt wie möglich auszuschmieden um eine ordentliche klingengeometrie zu bekommen. Ich danke auch Jannis für die genaue Beschreibung des Normalisierens, ist auf deiner HP auchnsuper beschrieben, das habe ich so noch in keinem Buch gelesen, besonders das 'scharf normalisieren' kannte ich überhaupt nicht.
LG aus dem stürmischen Niederösterreich!
Stephan
Wenn eine Klinge sich überhaupt nicht ohne Verzug härten lässt schmier ich sie mit schamortierten Ton ein schaben ein paar mm ab und härte sie halt partiziell dann läst sich zumindesten gut richten .Ist nur eine Möglichkeit die aber bei einer Damastklinge durch die Härtelinie nicht immer schön ist,und natürlich funktioniert es auch nicht immer .Knack.............
Aber eine Notlösung
Didi
Gruß Jannis