Jagdmesser ("Skinner / Häuter" - Wildsau)

10 November 2015 at 21:13
Guten Abend zusammen,

wollte mal kurz mein neuestes Werk zur Diskussionsrunde freigeben. Stahlkombi wie üblich 2767 mit 2842. Verhältnis 1:1.
Griff aus Hirschhorn, Beschläge und Nieten aus Messing (CuZn Leg.) Gravur (soll zwei Wildschweine darstellen). Klingenlänge 12cm mit Aufbrechhaken und Anti-Rutsch Riffelung für den Daumen. Gesamtlänge ca. 24cm. Lederscheide vom Schwein
( 3mm dickes Leder mit eingearbeiteter Innenscheide um ein Durchschneiden der Nähte zu verhindern ( Doppelkreuznaht)) Hoffe es gibt auch Jäger unter uns
Messer_kompl_1.jpgKlinge_1.jpgGravur_re.jpg


Schönen Abend noch.

Beste Grüße aus dem Schwarzwald/wild

Seb
11 November 2015 at 08:55
Hallo Sep

Sehr schönes Messer ,mir gefällt dein Scrimshaw  besonders gut .Ein Sache vielleicht aus meiner Erfahrung als Jäger bzw.mit Jägern du solltest am Anfang der Naht eine Niete setzten ,denn meine Jagdkollegen schaffen es immer wieder im Eifer des Gefechts trotz Innenkehle diese zu Durchschneiden und den Faden zu erwischen .Ist nur ein Tip.

Didi
Last edit: 11 November 2015 at 08:57, Dietmar C
11 November 2015 at 09:21
Hallo Dietmar,

danke für die positive Resonanz. Die Innenscheide, um welche die eigentliche Scheide herum genäht ist, ist auch vernietet. Aber du meinst bestimmt hier:
Da hast du Recht, ist eine gute Idee.
SAM_6017.jpg

Ist zwar optisch nicht unbedingt ein Leckerbissen, aber deutlich besser als eine aufgeschnittene Naht.

Danke und Gruß Seb
Last edit: 11 November 2015 at 09:40
11 November 2015 at 10:13
soll zwei Wildschweine darstellen

Na, die hast du doch toll hinbekommen... so, wie den Rest des Messers !
Tolle Arbeit !!!
Gruß Knifesmith


"Was der Schmied verträgt, zerreißt den Schneider"! 
11 November 2015 at 11:14
Ja, ein schönes, stabiles Teil, klasse vernietet. Hast Du die Gravur auch selbst gemacht?
Ich hätte gerne ein Bild hochkant gesehen, ob die Damastzeichnung auch unter den Griffschalen zu sehen ist. Ist schwierig die zu erhalten wenn man den Griff schleift.
VM
11 November 2015 at 11:29
Hallo Volker,

da hast du recht, sie ist sehr schwierig zu erhalten wenn man die Griffschalen schleift. Und da ich ja manchmal sehr praktisch veranlagt bin, habe ich sie natürlich mit überschliffen. Aber sieh selbst:
volker_1.jpgvolker_2.jpg

Ab Übergang zum Griff ist das Muster also leider nicht mehr zu erkennen. In der Klinge natürlich schon.

@Knifesmith: Danke, aber hab auch schon bessere Gravuren hinbekommen. Das Problem dabei ist oft das Motiv - ein Wildschwein hat leider nicht so viel Kontaste wie jetzt z.B. ein Tiger oder Leopard. Naja, solange man es erkennen kann, ist ja gut. Danke

Gruß Seb
11 November 2015 at 11:31
@Volker 
Ich klebe mit gutem Abklebeband den Griff links und Rechts ab so das nur noch der Rücken zusehen ist und dann mit einem feinen Pinsel vorsichtig mit Fe3 einstreichen und nachätzen.

@Sep
Ja so meinte ich das mit dem Niet,,, Perfekt 

Didi 
11 November 2015 at 11:51
Wieder mal eine super Idee Didi, werde ich beim nächsten Messer auch mal probieren.
Bei dem nicht mehr, da ich den Griff schon mit Möbelwachs versiegelt habe.

Beste Grüße Seb
11 November 2015 at 15:12
Auch von mir meine Hochachtung. So schmieden können ist ja die eine Sache, daneben auch noch so gravieren können ... Hut ab!!!
Danke auch an Didi für die geteilten Weisheiten ;) Wieder ein paar potentielle Fehler ausgemerzt

Gruß,

Lenni
11 November 2015 at 20:29
Sehr schönes Messer. Das die Gravur Wildschweine darstellen soll, brauchst du nicht extra schreiben. Die sehen toll aus.

Ich habe heute EisenIIIChlorid in der Apotheke geholt. Vom Preis mal abgesehen, kauft ihr auch 10%ige Lösung und verdünnt die dann noch oder bezieht ihr die pur. S

Sorry das ich in deinen Threat spamme, aber es passt gerade, dank Didi seinem Tip
Lehrling ist Jedermann, Geselle ist, wer was kann, Meister ist, wer etwas ersann
11 November 2015 at 21:07
Hallo Acetylen,

freut mich dass es dir gefällt. Ich persönlich verwende eigentlich ausschließlich 37,5%ige Schwefelsäure  welche als Batteriesäure oder Akkumulatorsäure erhältlich ist. Ich variiere normalerweise nur mit den Ätzzeiten und den Zwischenschliffen mit feinem Schmirgel. Zudem verwende ich auch manchmal ältere Säure, wenn ich einen langsameren Ätzvorgang haben möchte. Bei Schwefelsäure (oder Säure generell, dass weis ich nicht genau ) gilt generell: Je wärmer, desto schneller ätzt sie und natürlich auch umgekehrt. Aber nicht übertreiben mit dem erwärmen

Beste Grüße Seb
12 November 2015 at 07:59
Hallo Sep / Acetylen

Zum Ätzen verwende ich ca. 35-40%. Lösung bei Zimmertemperatur  wichtig ist die Vorarbeit, je unsauberer vorgeschliffen wurde um so schäbiger die Oberfläche.Durch die Konzentration hab ich kurze Haltezeiten d.h. ca 1min in die Lösung raus abwaschen 2000 Schmirgel die schwarze Oberfläche abschleifen wieder 1min rein usw.... bis mir die Ätzung gefällt die kurzen Haltezeiten verhindern das Bilden von "Krätze" auf der Oberfläche.  Säuren verwende ich schon lange nicht mehr da bei der Ätzung üble Gase entstehen, sowohl Geruch als auch die Gefahr durch Verätzung und einatmen der Gase haben mich bewogen diese nicht mehr zu verwenden.Hatte ständig Löcher im Shirt und in der Hose.GRINS:)
Klar das FE3 sollte man nicht saufen aber es ist mir lieber als die Säuren.Auch hierbei handelt es sich um meine persönlichen Erfahrungen es gibt viele verschieden Meinungen wie man Ätzen sollte dies ist nur eine davon.



und jeder nach seiner Colör........ 


Der Didi

Last edit: 12 November 2015 at 11:56, Dietmar C
12 November 2015 at 17:47
Hey Didi,

danke für die gute Beschreibung. Wie du sagst, macht halt jeder ein wenig anders, aber die Ergebnisse deiner Ätzbilder sprechen ja deutlich für sich. Echt klasse!

Beste Grüße Seb
12 November 2015 at 19:18
Ich sehe trotzdem mal zu das ich meine 10 prozentige wieder los werde. Satte 20 Euro für 250 ml. Bei amaxxx kosten 2 l 40% 15 euro.

Danke für eure Hilfe
Lehrling ist Jedermann, Geselle ist, wer was kann, Meister ist, wer etwas ersann
12 November 2015 at 19:41
Schönes Messer und schönes scrimshaw.
Grüße Peter 
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Einfach nur schön das Schmiedeleben