14. Februar 2015 um 12:36
Ich habe zwar wenig Ahnung von Rasiermessern, aber wenn dieses einen "Nageltest" bestehen soll (der Nagel wird unter das Messer gehalten und die Klinge Runtergedrückt, und man sieht diesen Abdruck oben auf der Klinge (also die Wölbung des Nagels) glaube ich kaum das das ein extrem hoher kohlenstoffstahl ist. Aber.. das ist gefährliches Halbwissen..
Es ist sinnlos zu sagen: Wir tun unser Bestes. Es muss dir gelingen, das zu tun, was erforderlich ist.
13. Februar 2015 um 23:49
1,5%C kannst du sicherlich noch verwenden...
Als Rasiermesser z.B.
13. Februar 2015 um 23:33
Alles klar, so langsam glaube ich es dann doch einfach. Solche 1.5%C Messer sind dann wahrscheinlich mehr zur zierde und um einfach schön scharf dazustehen.
Ich habe mir schon überlegt, dass ich die Blattfeder die ich noch habe erstmal einfach zu nem ersten Sax ausschmieden werde, um dann mit bei dem richtigen die Fehler nicht nochtmal zu machen

Danke für eure Geduld
13. Februar 2015 um 23:12
Servus Lenni,

Dein Hiebmesser braucht eine Kombination aus Flexibilität und Schärfe. Ideal hierfür geeignet ist ein Federstahl, da dieser sehr einfach und in großen Mengen zu bekommen ist, und von der Wärmebehandlung auch machbar ist. Dieser erhält bei richtiger Verarbeitung eine sehr hohe Flexibilität, bleibt dabei jedoch wirklich recht lange scharf.

Natürlich kannst du ein Sax auch aus einem Stahl mit höherem Kohlenstoffgehalt schmieden. Dabei gehst du aber ganz stark das Risiko ein, das gerade bei Wärmebehandlungsfehler von Anfängern (und da zähle ich mich auch mit dazu, weil ich in solch hochlegierten Ebenen keine Erfahrung habe) dein Messer sehr schnell *pling* macht.

Und, nur um das nochmal Anzumerken: Kommt doch bitte mal von eurem Materialhype runter. Jeder will nur noch ausgefallenere, Hoch und Höchstlegierte Stähle mit Drölfzigtausend Legierungsbestandteilen verwenden. Bleibt doch mal am Boden, und verwendet Materialien die euch zur Verfügung stehen.
Mit der Stahlwahl ist es wie im Leben, man muss Kompromisse machen. Es gibt nicht DEN besten Stahl für was weis ich was.
Das ist genauso Überdimensioniert wie Zangen aus Titan, oder Warmarbeitsstahl für Gesenke...

Unsere Ambosse sind auch nur C60, wenn überhaupt... und ihr schmiedet da Zigtausende Klingen, Werkzeuge und ähnliches darauf, gebt andauernd Schläge von gehärtetem, kalten Material (Hämmer) drauf... na und? Wenn ein Amboss mal ne Macke bekommt, hat er halt ne Macke. Ist er durchgenudelt, ist er halt hinüber. Das kommt in den seltensten Fällen, sprich in einem Menschenleben kaum vor... Die Teile sehen dauernd Wärme auf ihrer Bahn.... Wärmebehandelt man deshalb alle paar Wochen den Amboss neu? Hat man angefangen die jetzt aus Warmarbeitsstahl zu machen?
Nicht?
Komisch...
Halten trotzdem mehr als ein Jahrhundert.

Achja, was ich fast vergessen hab... nimm doch bitte einfach irgendeinen Federstahl, bzw. Stahl im bereich von 0,6-0,8%C mit genügend Flexibilität, der leicht Erhältlich ist....
Wer weiß obs dir beim Schleifen nicht abbricht... dann wars halt eben doch "nur" ein Federstahl... und kein Teurer gekaufter...

Grummel
13. Februar 2015 um 10:26
Hi Lenni,

Sax = Haumesser.
Das Messer muss Hiebbelastung und Torsionsbelastung überstehen, wie Timm schon gesagt hat.
Bei 1,55% C könnte es durchaus vorkommen, dass beim entsprechenden Gebrauch teilweise große Ausbrüche an der Schneide auftreten.

Welchen Anwendungszweck muss das Messer für Dich erfüllen?

Wenn Du noch einen Literaturhinweis möchtest: Messerklingen und Stahl von Roman Landes.
Da steht auch genau das drin wozu dir Lutz und Timm geraten haben: "Für ein hochwertiges Haumesser wird ein Kohlenstoffgehalt von rund 0,6 bis 0,8 % angestrebt. Die sinnvolle Gebrauchshärte eines solchen Stahls liegt bei ca. 52-65HRC" (vgl. S. 123f)
Ein Stahl der diese Kriterien erfüllt: C 75 W.
Viele Grüße!
  Nils
13. Februar 2015 um 09:47
Ich bitte Dich, Ironie ist mir ein Fremdwort! Je härter desto besser, in allen Lebens und Arbeitslagen. Flexibilität und Zähigkeit sind vollkommen überbewertet.. vor allem bei stark beanspruchten Wuchtklingen.
Es ist sinnlos zu sagen: Wir tun unser Bestes. Es muss dir gelingen, das zu tun, was erforderlich ist.
Zuletzt bearbeitet: 13. Februar 2015 um 09:50
13. Februar 2015 um 09:32
Muss ich das mit ironischem Unterton lesen Lutz?

Der 1.2379 ist ja auch ein 1.6% C Stahl oder hab ich mich jetzt vergoogelt? Naja. Ich mach mal die Scheuklappen druff, hab davon nichts gelesen und probiers mal mit dem C70 aus...


11. Februar 2015 um 17:05
Stimmt, das ist bestimmt eine ganz tolle Idee, mach das doch so!
Es ist sinnlos zu sagen: Wir tun unser Bestes. Es muss dir gelingen, das zu tun, was erforderlich ist.
10. Februar 2015 um 17:12
Meine Kollege schmiedet oft ein Sax aus D2/1.2379 (60-61HRC) Stahl.
LG Rafael 
10. Februar 2015 um 11:22
Vorteil: Futzenhart und kann bestimmt auch Stahl hobeln (so wie jeder gut gehärtete Stahl mit, sagen wir mal, 0,7%C oder so ^^).

Nachteil: Viel zu hart und in etwa so flexibel wie ein Stück Granit. 

Fazit ganz dolle Idee, so ein Zeug für ein Hiebmesser zu verwenden, das fiese Torsionsbelastungen und sonstige Unbill ertragen muß.


Löse dich vom Gedanken "Viel hilft viel".

 
10. Februar 2015 um 09:02
Hehe, ja keine Frage. Das hat er wohl schon gesagt. Die Vor und Nachteile hätten mich halt interessiert und wie schlimm da jetzt was ins Gewicht fällt. Die Saxe von dem Herren sehen so richtig verdammt gut aus und so musste ich mich halt schon stark wundern :/
9. Februar 2015 um 13:39
Hallo,

hatten wir das thema nicht schon obenstehend erschlagen?

Timm schrieb doch alles über 0,7%..... dem schließe ich mich so an....

Es ist sinnlos zu sagen: Wir tun unser Bestes. Es muss dir gelingen, das zu tun, was erforderlich ist.
Zuletzt bearbeitet: 9. Februar 2015 um 13:43
9. Februar 2015 um 12:20
Habe grade mit dem guten Herren von diesem youtube Video hier gesprochen (klick) gesprochen und der meinte er hat einen NC6 Stahl benutzt (ist glaube ich ne polnische Bezeichnung?) AUf jedenfall hat der Stahl ganze 1.3% Kohlenstoff! Ist das nicht viel zu brüchig für nen Sax? Liege ich da verkehrt?
5. Februar 2015 um 08:58
Hehe ja da haben wir wieder das Problem von den modernen Stählen und der historischen Authentizität ... ja verdammt ... VIelleicht mach ich erstmal eine Monostück als grobes Gebrauchswerkzeug und dann mach ich nochmal ein einlaminiertes. So kann ich wenigstens erstmal ein Sax schmieden ohne die Gefahr, dass ich die Schweißarbeit von davor ruiniere...
5. Februar 2015 um 00:02
Natürlich, sofern der Ofen groß genug ist. ^^

Wenns aufwendig sein soll, kannst du natürlich auch den c70 einlaminieren oder aufsohlen, aber besser wird der Sax dadurch nicht, höchstens ein wenig historisch korrekter.
Zuletzt bearbeitet: 5. Februar 2015 um 00:03, Timm Esemann