Ein neuer im Stall
Ein neuer im Stall
20 May 2017 at 20:00
Grad bin ich dabei meinen neuesten Amboss zu "renaturieren!
Es ist ein S & H No.4 von 1916 mit 60 kg. Der verstorbene Vorbesitzer war ein Schlosser, der ihn nur kalt fuer Richtarbeiten genutzt hat. Die Kanten sind zwar arg "bespielt" aber als linkshaender hab ich noch nutzbare Ecken. Dafuer ist die Bahn recht plan.
Leider hatte der Erblasser eine andere Vorstellung von schoen, er hat mit einer Faecherscheibe das meisste von Herstellungs u. Feuerschweissspuren blank und Plan geschliffen, dann das ganze mit unsaeglichem Glimmerlack zugeschmault so das der Arme im Fundzustand aussah wie Chinagussschrott!
Auf den Fotos hat er eine Behandlung mit Abbeizer, Nitroverduennung und Drahtbuerste hinter sich. Jetzt noch ein Probeschmieden und wenn er bei mir bleibt (als portabler fuer Events), wird er mit Bremsenreiniger entfettet Bahn und Horn mit Unterbodenschutz gestrichen,dann einen Strick um das Haus und fuer min 2 Monate in einer Guellegrube versenkt bis die Schleifspuren wegoxydiert sind. Danach Dampfstrahler und Drahtbuerste und mit eingedickter Natronlauge (Kaltbruenierung) eingepinselt. Dann abwaschen und Leinoelfirniss. Danach sieht der Amboss fast so aus wie mit natuerlicher Schmiedehaut und ich hab den Uebereifer meines Vorgaengers hoffendlich etwas wett gemacht!
Gruss
Alex
Es ist ein S & H No.4 von 1916 mit 60 kg. Der verstorbene Vorbesitzer war ein Schlosser, der ihn nur kalt fuer Richtarbeiten genutzt hat. Die Kanten sind zwar arg "bespielt" aber als linkshaender hab ich noch nutzbare Ecken. Dafuer ist die Bahn recht plan.
Leider hatte der Erblasser eine andere Vorstellung von schoen, er hat mit einer Faecherscheibe das meisste von Herstellungs u. Feuerschweissspuren blank und Plan geschliffen, dann das ganze mit unsaeglichem Glimmerlack zugeschmault so das der Arme im Fundzustand aussah wie Chinagussschrott!
Auf den Fotos hat er eine Behandlung mit Abbeizer, Nitroverduennung und Drahtbuerste hinter sich. Jetzt noch ein Probeschmieden und wenn er bei mir bleibt (als portabler fuer Events), wird er mit Bremsenreiniger entfettet Bahn und Horn mit Unterbodenschutz gestrichen,dann einen Strick um das Haus und fuer min 2 Monate in einer Guellegrube versenkt bis die Schleifspuren wegoxydiert sind. Danach Dampfstrahler und Drahtbuerste und mit eingedickter Natronlauge (Kaltbruenierung) eingepinselt. Dann abwaschen und Leinoelfirniss. Danach sieht der Amboss fast so aus wie mit natuerlicher Schmiedehaut und ich hab den Uebereifer meines Vorgaengers hoffendlich etwas wett gemacht!
Gruss
Alex
Stahl---ist Männerknete!
20 May 2017 at 21:46
...ich schließe mich mit der Meinung von der Bahn dem Kunstschlossernußbach an, bin mir jedoch nicht ganz sicher, ob ich auch die Sache mit der Aufschweißung für gut halte. So ein altes Teil sollte doch auch zeigen dürfen, was er in 100 Jahren alles erdulden mußte!?
Es kommt halt auch auf den Verwendungszweck an. Wenn man scharfe Kanten braucht heiligt der Zweck natürlich die Mittel...
Wenn ich nicht irre, sollten zumindest "Restkanten" am guten Stück vorhanden sein, die dafür ausreichen könnten!
@ Volker - wie war das nochmal mit dem Wärmeeinfluß durch das Schweißen auf die angrenzende Bahn. Wird die neben der Naht nicht weich???
Es kommt halt auch auf den Verwendungszweck an. Wenn man scharfe Kanten braucht heiligt der Zweck natürlich die Mittel...
Wenn ich nicht irre, sollten zumindest "Restkanten" am guten Stück vorhanden sein, die dafür ausreichen könnten!
@ Volker - wie war das nochmal mit dem Wärmeeinfluß durch das Schweißen auf die angrenzende Bahn. Wird die neben der Naht nicht weich???
Unikate müssen nicht zwingend schön sein, nur einzigartig.
Last edit: 20 May 2017 at 21:54,
Holledauer
21 May 2017 at 00:38
Moin, alle!
Da der Amboss fuers portabele "Vorfuehrschmieden" bei Fruehlings-, Erntedank- und sonstigen Festen gedacht ist wo mein 20kg zu leicht , der 50er zu neu und der Steckamboss einen zu massigen Stock/Fuss hat den ich nicht ins Auto krieg mag dieser einfach 100 jaehrig aussehen und sich gut arbeiten lassen. Ich will ihn ja nicht "schoen" haben, sondern die Gewaltkur vom Vorgaenger weitest tarnen/rueckgaengig machen.
Da sind die kanten nicht so wichtig. Da der Amboss leider ein niedliches Gesenkloch von knapp 23□ mm hat und meine kleinsten Gesenke 25mm haben die perfekt in einem Anderen sitzen muss ich eh ein paar neue machen, da kann auch ein Wuerfel mit scharfen Kanten bei sein zum Absetzen.
Wenn ich den Amboss zuhaus zum arbeiten braeuchte wuerd ich die Kanten aufschweissen, da ginge die Funktionalitaet vor!
Gruss
Alex
Da der Amboss fuers portabele "Vorfuehrschmieden" bei Fruehlings-, Erntedank- und sonstigen Festen gedacht ist wo mein 20kg zu leicht , der 50er zu neu und der Steckamboss einen zu massigen Stock/Fuss hat den ich nicht ins Auto krieg mag dieser einfach 100 jaehrig aussehen und sich gut arbeiten lassen. Ich will ihn ja nicht "schoen" haben, sondern die Gewaltkur vom Vorgaenger weitest tarnen/rueckgaengig machen.
Da sind die kanten nicht so wichtig. Da der Amboss leider ein niedliches Gesenkloch von knapp 23□ mm hat und meine kleinsten Gesenke 25mm haben die perfekt in einem Anderen sitzen muss ich eh ein paar neue machen, da kann auch ein Wuerfel mit scharfen Kanten bei sein zum Absetzen.
Wenn ich den Amboss zuhaus zum arbeiten braeuchte wuerd ich die Kanten aufschweissen, da ginge die Funktionalitaet vor!
Gruss
Alex
Stahl---ist Männerknete!