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Endlich eine ordentlich Schnörkelzange!
27 October 2013 at 19:01am Freitag habe ich mich zu etwas durchgerungen, das ich schon viel zu lange aufgeschoben hatte! Eine ordentliche Schnörkelzange. Ich hatte mir bis jetzt immer mit einem Zangenverschnitt beholfen, den ich in meiner grauen Anfangszeit mal zum Pfeilspitzenschmieden gemacht hatte. Ausgangsmaterial war 16mm rund Baustahl. Arbeitszeit, bis die Zange so aussah, wie auf den Bildern war knapp unter 2h. Sie ist weitestgehend bis zum "Finish" geschmiedet. Ich musste lediglich an einem Teil des Mauls 0,5mm weg feilen und ca. 1mm von der Spitze des einen Mauls weg schleifen.
Hier ein paar Bilder:
Anwendungsbeispiel:
Vergleich von oben nach unten: 1. Versuch, 2. Versuch, 3. Versuch:
Hier noch ein Video, auf dem man die Zange in Relation sieht und gut den abgesetzten und somit parallelen Schenkel gut erkennen kann: http://www.youtube.com/watch?v=sY5AFdQbKSc
LG, euer
- Daniel
Re: Calla Kerzenständer
27 October 2013 at 14:01
Du warst dir mal wieder nicht zu schade gewesen eine ausführliche und Konstruktive Kritik zu schreiben. Erst mal danke für das Lob! Ich muss hierzu sagen, dass ich mir einiges an künstlerischer Freiheit gelassen habe. Ich finde halt glatte Blätter sehen geschmiedet selten besonders gut aus. Ich habe in so einem tschechischen Video mal eine Lilie gesehen die wirklich fast 100% originalgetreu ausgesehen hat. Das hat aber ein Meister mit Zuschläger aus 60x10mm Flachstahl (o.Ä.) ausgeschmiedet und die Möglichkeit hatte ich gestern Abend nicht. Was vielleicht noch ein bisschen besser ausgesehen hätte, wären die "water leaves" die Aspery so oft verwendet, aber auch dazu braucht mal viel spezielles Werkzeug und Zeit...
Du hast Recht, es waren glaube ich exakt 980mm. Ich habe es nicht Feuergeschweißt, weil ich erstens finde, dass ein warmgewalzter Stab Stahl nicht so natürlich und lebendig aussieht, wie wenn man das ausschmiedet. Die Struktur ist eine Verjüngung von der Blüte abwärts, dann läuft es parallel und dann eine Verjüngung vom Blatt abwärts. Und zweitens, weil man bei diesen Materialstärken die Schweißnaht fast immer sieht, drittens das Aussehen des Stahls auch wegen der Oxidation leidet und viertens so was immer abbrechen kann, bei den schlechten Stahlqualitäten, die wir heute haben. Hätte ich den Rundstahl so überschmiedet, dass er genau so schön aussieht, wie das Ausgeschmiedete und so stark angestaucht, dass eine feste und unsichtbare Verbindung entsteht, die sich auch in die Gesamtstruktur einschmiedet, das dann verschweißt und das Schweißgeschmadder dann sauber gemacht, dann hätte ich sicher fast genauso lange gebraucht. Von Fehlversuchen mal ganz abgesehen... Ich habe im Feuerschweißen nicht allzu viel Erfahrung. Jemand, der das aus den FF kann, für den wäre das sicherlich eine Möglichkeit Zeit zu sparen. Am liebsten wäre es mir jedoch das mithilfe eines Lufthammers auszurecken, das geht schnell und du hast die Qualität einer Arbeit aus einem Stück.
Mit den Biegungen gebe ich dir Recht. Die hätten flüssiger aussehen können. Da habe ich noch net so viel Erfahrung drin und in Ermangelung von Arbeitszeit gestern um Mitternacht habe ich mich entschieden, dass das für das Auge des Leihen flüssig genug aussieht. Mithilfe eines Gasbrenners und mehr Zeit und ggf. die richtigen Schablonen ginge da sicher noch einiges.
Danke nochmal, dass du dir die Zeit gemacht hast, das ein wenig zu analysieren.
Liebe Grüße
- Daniel
Calla Kerzenständer
27 October 2013 at 01:30LG
- Daniel
Re: Videos - Zangen aus Rundmaterial
26 October 2013 at 01:25Hier eine Schnörkelzange, die ich heute mit der Technik aus dem dritten Video geschmiedet habe:
Von oben nach unten: erster Versuch, zweiter Versuch, dritter Versuch:
Arbeitszeit von Anfag bis Ende knapp unter 2h. Ausgangsmaterial 16mm rund Baustahl.
Ach ja und hier ist mein Rounding Hammer auf Peter Brunner´s Amboss balanciert:
Ich habe ihn mit Joshua McLaren als meinem Zuschläger bei Brian in Amerika geschmiedet.
LG
- Daniel
Re: Lochhammer - Fragen zur Bahn
27 September 2013 at 01:10- Daniel
Re: Federstahlspirale abwickeln
30 August 2013 at 00:26Es macht auch Sinn das begradigte Stück hin und wieder mal abzuschroten und ein neues anzufangen. Wie ich finde ist alles über 700mm nicht mehr angenehm von Hand zu halten, da das Gegengewicht zu groß ist und es weg wippt. Ferner braucht man selten einen Laufenden Meter Federstahl am Stück... ist dann auch nicht so gefährlich abzurollen.
Womit ich zur zweiten Methode komme. Oft braucht man eh nur kurze Stücken Stahl, gerade wenn man Punzen, etc. schmieden will. Dazu empfiehlt es sich genau eine Wicklung abzutrennen. Das ist von der Hebelwirkung günstiger als nur eine halbe Wicklung oder nur 180mm für ein Handwerkzeug abzuschneiden. Also wenn du an einem Punkt anfängst und dann so lange an der Spirale entlang fährst, dass zu an dem gleichen Punkt ein Stück weiter unten ankommst, dann ist das eine Wicklung. Den Punkt an dem du angekommen bist, machst du dann warm und nimmst die Feder in einer Zange (am besten mit Faulenzer) und steckst sie so auf das Rundhorn, dass du an der heißen Stelle Abschroten kannst. Ich habe dazu sogar ein eigenes Werkzeug (Foto) geschmiedet, geht aber auch mit einem Handmeisel. Dann kannst du den Ring warm machen und mit Hilfe des Schraubstocks und einer Zange gerade biegen und dann auf dem Amboss richten.
Ich hoffe du kannst mit den Tipps etwas anfangen!
Liebe Grüße
- Daniel
Re: Schlagzeichen fertigen lassen
26 August 2013 at 02:11unter diesem Link: http://schmiededaseisen.de/forum/handschlagstempel_von_hopbach-9343737-t.html#9343737 findest du einen Erfahrungsbericht, den ich meiner Zeit mit der Firma Hopbach gemacht habe! Kann die nur weiter empfehlen!
Gruß
- Daniel
Re: Werkzeugsatz für Jerry
6 July 2013 at 23:11Re: Werkzeugsatz für Jerry
6 July 2013 at 17:43danke für das Lob! Das Design und die Technik dieser Werkzeuge stammt hauptsächlich von Brian Brazeal, ich habe aber meine ganz persönliche Note, die ich in meine Werkzeuge einfließen lasse.
Das T-Shirt kannst du hier bestellen: http://www.amazon.de/Standard-Edition-Schmied-Evolution-T-Shirt/dp/B008QV8SEU/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1373125351&sr=8-1&keywords=Schmied+Evolution
Gruß
- Daniel
Re: Erfahrungen mit 55NiCrMoV7 für Schmiedewerkzeug?
6 July 2013 at 17:25http://www.youtube.com/watch?v=PPded5fJnrk
http://www.youtube.com/watch?v=9E18lLSoQPc
http://www.youtube.com/watch?v=QhIE8brZPag
http://www.youtube.com/watch?feature=player_detailpage&v=nCETra-GCMU
http://www.youtube.com/watch?feature=player_detailpage&v=9hYLwFU2abU
Den Schliff kannst du hier ganz gut erkennen:
So ein Durchschlag ist sogar noch einfacher. Du musst einfach nur einen mittelharten Stahl wie C45 oder 42CrMo4 in 30mm rund nehmen und eine sehr lange (30-40cm), sich gleichmäßig verjüngende Spitze schmieden. Erst vierkant, dann achtkant, dann sechzehnkannt und dann sehr sauber rund. Dann hämmers du das wie beim Meißel progressiv flach.
Hast du das Loch im Hammer, dann schlägst du den Durchschlag ein, bis er das Loch ausfüllt und dir als Amboss im Auge des Hammers dient. Daher muss er auch aus Werkzeugstahl sein. Nun kannst du zum Beispiel die Ausbeulung, die durch das Lochen und Treiben entstanden ist zurückschmieden und so das Haus des Hammers schmieden. Oder du schmiedest die Ausbeulung sogar zu Backen aus, so wie bei meinen Werkzeugen auf den Bildern oben. Wichtig ist, dass du von beiden Seiten in das Loch gehst und somit eine Sanduhrform erzeugst. Bei einem Hammer sollte die größere Seite des Loches oben sein. Dann kommt der Stiel von unten rein und wird oben durch einen oder mehrere Keile in die Form gepresst, was es unmöglich macht, dass der Kopf einfach abfliegt.
Ich hoffe, das konnte dir etwas Aufschluss bringen.
Liebe Grüße
- Daniel
Werkzeugsatz für Jerry
6 July 2013 at 15:16über YouTube bin ich vor einem Jahr mit einem Schmied in Schweden in Kontakt gekommen, mit dem ich mich auf Anhieb sehr gut verstanden habe, da wir neben dem Schmieden auch noch andere Hobbys und Interessen teilen. Nachdem ich ihn für ein Jahr quasi nur "online" kannte habe ich ihn vom 23.06. bis zum 30.06.2013 auf dem Hof seiner Familie in Värmland, Schweden besucht. Mit ihm als Zuschläger konnte ich ihm den langjährigen Wunsch nach einem Rounding Hammer und einem orderntlichen Satz Werkzeuge erfüllen.
Die Werkzeuge auf dem Foto haben sich schon in der Praxis bewähren müssen und sehen demnach teilwerise nicht mehr ganz so poliert aus... von links nach rechts seht ihr: Rounding Hammer, Warmschrotmeißel, Abschrot, Ballhammer Oberteil, Ovales Lochdorn für Hämmer und Gesenkoberteile, Durchschlag ("Drift") für Hämmer und Gesenkoberteile, Schlitzmeißel, rechteckiger Lochmeißel, ovaler Lochmeißel und ein Gravurmeißel zum Schreiben auf Steinplatten. Unten dann noch einen Flaschenöffner als Geschenk für einen Freund von Jerry und ein Brieföffner für Markus, einem Mitglied des Wikinger-Reenactment Dorfes in Nysäter, der uns an einem Abend freundlicherweise die dortige Wikingerschmiede hat benutzen lassen. Oben rechts sieht ihr ein Beil, das wir als Geschenk für Jerry´s Vater geschmiedet haben. Die Gesenke sind aus einer 30mm Achse, der Rouding Hammer aus einer 50mm Hydraulikstange und die Handwerkzeuge aus einer Spiralfeder geschmiedet.
Video zum Rounding Hammer: http://www.youtube.com/watch?v=ZNfA0TRm-yU
Im Gegenzug zu etwas selbstgemachtem Holzteer und altem schwedischem Schmiedeeisen (und auch anderen Dingen wie z.B. die Munition, als er mir das Schießen mit Jagtwaffen beigebracht hat) habe ich ihm noch einige meiner anderen Werkzeuge wie Ballhammerunterteil, Setzhammer und Cupping tool dagelassen, da wir nicht das Material und Werkzeug hatten die selbst zu schmieden und ich eh in ein paar Tagen bei Brian Brazeal komplett neue Werkzeuge machen werde. Nun kann ich demnächst leichter reisen, wenn schon fast alle Werkzeuge bei ihm vorhanden sind ^__^. Was ich auch auf alle Fälle vorhabe, es hat mir einen riesen Spaß gemacht mit seiner Familie zu Wohnen und mit ihm zusammen zu arbeiten. Er wird jetzt eine 4-Jährige Ausbildung auf der "Järnakademien", der rennomiertesten Schmiedeschule in Schweden durchlaufen und definitiv seiner neuen Werkzeuge mitnehmen. In den Ferien wird er mir dann sicherlich auch zeigen, was er dort gelernt hat =)!
Also dann, wenn neue Fotos und Videos kommen, werde ich dich hier auch noch posten.
Bis dahin liebe Grüße, euer
- Daniel
Re: Erfahrungen mit 55NiCrMoV7 für Schmiedewerkzeug?
6 July 2013 at 14:31beide Stähle sind ziemlich gut. Sie lassen sich gut schmieden und haben eine gute Performance. Zwei Dinge jedoch: 42CrMo4 ist sehr zäh. Wenn du Werkzeuge aus Material größer als 50mm machen willst, rate ich eher zu einen reinen Kohlenstoffstahl wie C45. Der 56NrCrMoV7 ist auch angelassen sehr hart. Zu hart für meinen Hammer, der von den Werkzeugen, die ich gemacht habe Dellen bekommt (Er ist ein ziemlich weich angelassener EN08 Hammer). Ferner ist er ein Lufthärter, wenn du also noch nicht so viel Erfahrung im Hitzebehandeln hast, kann es ggf. sehr gefährlich werden, wenn der gehärtet ist und du dann drauf schlägst und da was absplittert. Solche Splitter bohren sich in den Körper wie Geschosse! Den 42CrMo4 kann ich definitiv für alle kleineren Gesenk Ober- und Unterteile empfehlen. An sonsten geht Federstahl auch immer!
Gruß
- Daniel
Re: "Superangebot" bei willhaben!
6 July 2013 at 14:17Re: Roundinghammer geschmiedet in Lüdenscheid
19 June 2013 at 18:42Ich könnte in drei Wochen einen mit den YoungSmiths für dich machen. Den könntest du dann von uns kaufen und damit unsere Aktivitäten sponsern. Wir sind über jeden cent Unterstützung dankbar, um die Umkosten der Veranstaltungen und Reisen zu finanzieren.
Gruß
- Daniel