ich hatte noch einige Schlackenstücke vom Gelände eines Rennofens. Die wollte ich eigentlich in einem "Minirennofen" neu einschmelzen, um das Eisen daraus zu bekommen. Hat leider nicht funktioniert.
Ich habe dann die Schlacken möglichst klein zerschlagen und alle magnetische Stücken in einen "Lehmball" eingepackt und im Schmiedefeuer ziemlich erhitzt. Nach dem zerschlagen des Lehmballes war ......nichts! Also das Prozedere nochmal wiederholt, hatte ein Feuerchen, da wurde es mir langsam Angst um meine Feldesse. Das Feuer war schön begrenzt, damit nicht soviel Wärme verloren ging. Das "reinsehen" tat schon in den Augen weh.
Nach gut 20min bekam ich wirklich Angst und hab das Gebläse abgestellt. Nach dem Zerschlagen des Lehmballes (der war nicht hart gebrannt, sondern eher ziemlich körnig/ bröckelig) hatte ich 2 Eisenstückchen, die "irgendwie dickflüssig" zusammen gelaufen waren. Ungefähr ein gutes halbes Schnapsgläschen voll.
Die beiden Stücke habe ich dann grob in Form geschmiedet, auf einander gelegt und el. großzügig zusammen geschweißt. Am Bach habe ich dann schönen, feinen, weichen Sand (gibt ja kein Borax mehr für Privat) geholt und damit die beiden Stücke Feuerverschweißt. Das hat, wider erwarten, auf Anhieb funktioniert. War das erste Mal!
Dieses Eisenstück habe ich dann an ein Moniereisen angeschweißt. Mit einer Zange das kleine Stück ausschmieden ging irgendwie nicht so richtig. Danach zu einem Flacheisen ausgeschmiedet, die Mitte etwas gestaucht und dem Messerchen langsam die Form gegeben. Das Ganze hat so einen Spaß gemacht, hatte den Photoapparat griffbereit liegen und ......keine Bilder gemacht. Mist!
Dann hab ich das Messer so richtig mit Genuß in Form gefeilt. Ja, ehrlich, gefeilt. Das war auch nicht soooo viel Arbeit, da ich durch das wenige Eisen die Form schon sehr genau ausgeschmiedet habe. Das sah dann so aus:
![K640_Latene.jpg](http://static2.yooco.de/n/ec/146156/u/8c/4585355/storage/K640_Latene.jpg)
Vor einiger Zeit hab ich mal einen Jagdnicker, einen Bodenfund, ersteigert, um zu sehen, wie die Angel aussieht und im Messer befestigt ist. Da war eine Kordel um die Angel gewickelt und der Hohlraum mit einer undefinierbaren, bröseligen Masse ausgefüllt und natürlich hinten vernietet. Diesen habe ich als Modell genommen und mein Messerchen danach geformt.
![K640_Latene2.jpg](http://static2.yooco.de/n/ec/146156/u/8c/4585355/storage/K640_Latene2.jpg)
Leider ließen sich einige, ich nehme mal an, es sind Schlackeneinschlüsse gewesen, nicht mehr rausfeilen. Könnte die "Naht" vom Feuerverschweißen sein. Schade, war eben sehr wenig Eisen.
Danach habe ich das Messer in Öl gehärtet. Vorher habe ich mit einer Schlüsselfeile einige Feilstriche auf der Angel gemacht. Das Härten war leider nicht möglich. Erneute Feilstriche nach dem Entfernen des Kohlenstoffes ergaben nur minimal weniger "pack an" der Feile. Egal, soll ja kein Gebrauchsmesser werden, sondern nur ein Messer mit Vergangenheit.
Ein kleines Rehgehörn lag auch noch im Keller rum, das habe ich dann als Griff verwndet, damit ich das Messerchen besser zum Polieren halten kann.
![K640_Latene3.jpg](http://static2.yooco.de/n/ec/146156/u/8c/4585355/storage/K640_Latene3.jpg)
Jetzt, beim nächsten langweiligen Fernsehfilm, schön, wie früher gelernt, mit Schmirgel, Kreide und Öl poliert, ein Bierchen oder zwei, dabei und fertig.
Gruß Dieter