Mich beschäftigt seit längerem eine Frage. Ich hab hier ein paar Luppenstücke verschiedener Rennofenfahrten. Es reizt mich sehr diese zu verarbeiten. Es ist für mich aber sehr mühsam diese mit der Hand zu raffinieren und damit zu reinigen. Also frage ich mich was genau beim Raffinieren passiert. Damit meine ich nicht den Ausgleich von Legierungselementen wie Kohlenstoff oder Phosphor. Es geht mir dabei wie die Schlacke ausgetrieben wird. Spätestens nach dem 2. Falten ist die Oberfläche doch sehr glatt. Damit kann doch Schlacke eigendlich nur über Zunder oder der Meißelstelle beim Falten entweichen, oder? Das würde aber heißen es wäre Effektiver immer längs zu Meißeln oder wie im Bremecker Hammer gemacht die Luppe gleich längs wie ein Buch aufzumeißeln. Selbst wenn man das Material immer möglichst kurz und breit halten würde und immer auf einen zu falten würde wäre das effektiver als wenn man die Packete vor dem Falten sehr in die Länge zieht. Aber die Japaner z.B. falten auch nur 2 x quer und danach noch etwa 7x längs. Betrachtet man raffiniertes Material, ist der unterschied zwischen 5x gefaltetem Material und 10x gefalteten Material schon enorm. Nach dem Falten, sieht an der gebogenen Stelle sehr schön wie nach jeden Arbeitsgang sehr schön wie das Gefüge immer gleichmäßiger wird.
Auf was ich hinaus will. Ich habe eine einfache selbstgebaute Reckwalze (Bilder in meiner Galerie). Kann man damit Luppen effektiv säubern/raffinieren? Treibt man beim Hämmern mehr Schlacke aus als bei der Walze? Wenn nur an der Meißelstelle gereinigt wird wäre eine Walze ja ungeeignet es sei dem man würde schön in die Länge walzen und dann jedes mal nicht nur 1x Falten sondern gleich 2 oder 3 x .
Wie sind eure Meinungen dazu?
Luppen raffinieren
Luppen raffinieren
2 ноября 2014 г., 15:03
4 ноября 2014 г., 10:49
Hallo Klaeus,
Was du meinst nennt sich Ausheizen und ist die Vorstufe zum Homogenisieren oder Raffinieren, wie du es auch nennen willst.
Beim Ausheizen geht es darum so viel Schlacke wie nur möglich von der Luppe zu entfernen.
Fangen wir also ganz vorne an.
Nachdem der Rennofen herunter gefahren wurde, wird aufgehört zu blasen und die Ofenbrust geöffnet . Mit Haken und Zange zieht man die Luppe. Diese ist normalerweise in rotglügendem Zustand.
Vorsichtig werden alles blättrige und krümeliges Eisen mit einem Holzhammer beigedrückt/geschlagen.
Und ab jetzt passiert meistens etwas das in meinen Augen immer wieder falsch gemacht wird: Die Luppe ist jetzt keine 1000° mehr warm, und meist wird mit Vorschlaghämmern auf die Luppe eingedroschen um sie so dicht wie möglich zusammen zu schlagen.
Die Fayalitische Silikatschlacke hat aber einen Schmelzpunkt um die 1150°C so dass sie im teils festen und teils teigigem Zustand im inneren der Luppe samt Holzkohle verbleibt.
Dieses gemeinsame Zuschlagen kommt beim Publikum zwar sehr gut an, schadet in meinen Augen dem gewonnen Eisen alledings sehr, da der ganze Dreck plus nicht bemerkte Überlappungen im Ausgangsmaterial beim weiteren Verarbeiten für jede Menge Schweissfehler sorgen.
Es ist wesentlich sinnvoller, gleich einen Ausheizherd neben dem Rennofen anzulegen diesen beim herunterfahren des Rennofens schon auf Schweisstemp. zu bringen um dann die gezogene Luppe darin auf weissglut zu bringen. Hierbei tropft die anhaftende Schlacke grösstenteils ab und die Holzkohle verbrennt. Anschliessend kann die Luppe nun vorsichtig Kompaktiert werden. So lässt sich ein einschliessen von grösserer Mengen Schlacke und Kohle in der Eisenluppe verhindern und ausserdem ist ein Schweissen des Eisens sicherer.
Anschliessend kann dann je nach Wunsch und Bedarf gefaltet werden. Ist ein Kaliber erreicht welches durch deine Walze passt gibt es keinen Grund darauf zu verzichten, allerdings ist die fürs Ausheizen gänzlich ungeeignet.
Der Ideale Hammer zum Ausheizen für Luppen ist sicherlich ein Aufwerfhammer.
Gruß Rom.
Was du meinst nennt sich Ausheizen und ist die Vorstufe zum Homogenisieren oder Raffinieren, wie du es auch nennen willst.
Beim Ausheizen geht es darum so viel Schlacke wie nur möglich von der Luppe zu entfernen.
Fangen wir also ganz vorne an.
Nachdem der Rennofen herunter gefahren wurde, wird aufgehört zu blasen und die Ofenbrust geöffnet . Mit Haken und Zange zieht man die Luppe. Diese ist normalerweise in rotglügendem Zustand.
Vorsichtig werden alles blättrige und krümeliges Eisen mit einem Holzhammer beigedrückt/geschlagen.
Und ab jetzt passiert meistens etwas das in meinen Augen immer wieder falsch gemacht wird: Die Luppe ist jetzt keine 1000° mehr warm, und meist wird mit Vorschlaghämmern auf die Luppe eingedroschen um sie so dicht wie möglich zusammen zu schlagen.
Die Fayalitische Silikatschlacke hat aber einen Schmelzpunkt um die 1150°C so dass sie im teils festen und teils teigigem Zustand im inneren der Luppe samt Holzkohle verbleibt.
Dieses gemeinsame Zuschlagen kommt beim Publikum zwar sehr gut an, schadet in meinen Augen dem gewonnen Eisen alledings sehr, da der ganze Dreck plus nicht bemerkte Überlappungen im Ausgangsmaterial beim weiteren Verarbeiten für jede Menge Schweissfehler sorgen.
Es ist wesentlich sinnvoller, gleich einen Ausheizherd neben dem Rennofen anzulegen diesen beim herunterfahren des Rennofens schon auf Schweisstemp. zu bringen um dann die gezogene Luppe darin auf weissglut zu bringen. Hierbei tropft die anhaftende Schlacke grösstenteils ab und die Holzkohle verbrennt. Anschliessend kann die Luppe nun vorsichtig Kompaktiert werden. So lässt sich ein einschliessen von grösserer Mengen Schlacke und Kohle in der Eisenluppe verhindern und ausserdem ist ein Schweissen des Eisens sicherer.
Anschliessend kann dann je nach Wunsch und Bedarf gefaltet werden. Ist ein Kaliber erreicht welches durch deine Walze passt gibt es keinen Grund darauf zu verzichten, allerdings ist die fürs Ausheizen gänzlich ungeeignet.
Der Ideale Hammer zum Ausheizen für Luppen ist sicherlich ein Aufwerfhammer.
Gruß Rom.
Mit besten Grüssen
Rom.
Rom.
Последнее редактирование: 4 ноября 2014 г., 11:00
4 ноября 2014 г., 17:52
Hallo Klaeus,
Romain hat ja schon alles wichtige gesagt. In meinem Video Teil2 vom ersten Rheinischen Rennfeuertreffen sieht man schön wie die Schlacke aus der Luppe läuft beim verdichten und zwar bei 14:14 min. Link:
Klick.
Der pit03.
Romain hat ja schon alles wichtige gesagt. In meinem Video Teil2 vom ersten Rheinischen Rennfeuertreffen sieht man schön wie die Schlacke aus der Luppe läuft beim verdichten und zwar bei 14:14 min. Link:
Klick.
Der pit03.
4 ноября 2014 г., 18:24
Ideal ist eine etwas erhöhte Bodenesse mit Seitenwind. So kann sich die Schlacke unten in der Esse sammeln, und verstopft die Düse nicht. Im oben zu sehenden Fall habe ich die Schlackenfaust samt Schieberkasten meiner Esse abmontiert und einfach offen gelassen, die mit Lehm erhöhte Seitenwindesse steht einfach auf der Feuerschüssel.
Gruß Rom.
Gruß Rom.
Mit besten Grüssen
Rom.
Rom.
8 ноября 2014 г., 9:31
Hallo Jörg,
Warum Schwanz oder Aufwerfhammer?
Die Schlagkraft dieser Hämmer ist zwar nicht weiter regelbar, dafür haben sie aber richtig Platz zwischen Bär und Amboss, dh man kann auch grössere Luppen ohne sie zu zerteilen bearbeiten .
Ein Lufthammer hat ebenfalls viel lichte Weite, aber es ist mir einmal ein Unglück passiert bei welchem ein Brocken der Luppe in teigigem Zustand in den Arbeitszylinder des Bäres geflogen ist. Der Bär befand sich gerade am oberen Totpunkt und stand Unterkante Bär 3-4 cm im Zylinder. Beim abwärts eilen verkeilte sich das Luppenstück zwischen Bär und Zylinderwand und riss einen fingerdicken Span in die Wand. AUS (Bild)
Eine grössere Reparatur folgte.
Mein Federhammer hat ebenfalls nur 5-10cm lichte Weite.
Ich plane seit längerem an einem Schwanzhammer oder Aufwerfhammer. Gerade Akatienstämme habe ich schon im Wald bereit liegen. Ich würde ihn in den 3 Punkt meines Traktors hängen, um damit im Wald auf einem grösseren Felsen neben einer Bodenesse arbeiten zu können......mal sehen. Jedenfalls könnte ich wenn ich wieder genug Luppen zusammen hätte dort Ausheizen.
Gruß Rom.
Warum Schwanz oder Aufwerfhammer?
Die Schlagkraft dieser Hämmer ist zwar nicht weiter regelbar, dafür haben sie aber richtig Platz zwischen Bär und Amboss, dh man kann auch grössere Luppen ohne sie zu zerteilen bearbeiten .
Ein Lufthammer hat ebenfalls viel lichte Weite, aber es ist mir einmal ein Unglück passiert bei welchem ein Brocken der Luppe in teigigem Zustand in den Arbeitszylinder des Bäres geflogen ist. Der Bär befand sich gerade am oberen Totpunkt und stand Unterkante Bär 3-4 cm im Zylinder. Beim abwärts eilen verkeilte sich das Luppenstück zwischen Bär und Zylinderwand und riss einen fingerdicken Span in die Wand. AUS (Bild)
Eine grössere Reparatur folgte.
Mein Federhammer hat ebenfalls nur 5-10cm lichte Weite.
Ich plane seit längerem an einem Schwanzhammer oder Aufwerfhammer. Gerade Akatienstämme habe ich schon im Wald bereit liegen. Ich würde ihn in den 3 Punkt meines Traktors hängen, um damit im Wald auf einem grösseren Felsen neben einer Bodenesse arbeiten zu können......mal sehen. Jedenfalls könnte ich wenn ich wieder genug Luppen zusammen hätte dort Ausheizen.
Gruß Rom.
Mit besten Grüssen
Rom.
Rom.