Nachdem ich es mittlerweile kapiert habe mit dem Bildformat fürs Forum, hole ich etwas aus, vorab Entschuldigung.
Die folgenden Bilder zeigen ein Messer, dass ich zum kürzlichsten 60ten Geburtstag meines Vaters gemacht habe. Vorab, er hat einen Waffenschein und ansonsten trägt er dass auch nicht mit sich rum, nur falls es Bedenken gibt.
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Als Ausgangsmaterial diente ein altes Ladewagenmesser aus Chrom-Vanadiumstahl. Die Funkenprobe und anschließender Härteversuch versprachen die nötigen Vorraussetzungen.
Ich fertigte erst eine grobe Skizze und begann mir dann ein Stück Flachstahl herauszutrennen. Als Anfänger hatte ich mich für einen Vollerl entschieden, 4mm Edelstahlpins und stabilisierte Esche.
Beim Schmieden des Messers habe ich viel gelernt, vor allem bei der Arbeit mit der Schneidfase. Hier war es mir besonders wichtig, dass ich sie vorschmiede und nicht nur am Ende komplett schleife. Auch den Griffbereich wollte ich so wenig wie möglich schleifen müssen.
Die Spitze habe ich wie einen Sax erst nach unten geformt und dann den restlichen Verlauf leicht gebogen wie eine Banane. Frühere Versuche haben beim Arbeiten an der Schneidfase gezeigt, dass sich so das Messer dann gerade/aufrichtet.
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Es gäbe natürlich noch mehrere Techniken, aber da ich diese noch nicht beherrsche (zum beispiel das Strecken der Fase nach unten mit der Hammerkante ohne Biegeverzug), habe ich mich damit begnügt. Natürlich ist es mir nicht wie bei einem Meister von der Hand gegangen, wäre ja auch komisch wenn... aber irgendwann war ich dann zufrieden.
Beim Vorschleifen kam ich allerdings dazu, die ursprüngliche Form abzuändern und zwar angelehnt an Bowie-Messer oben eine Schräge zur Spitze hin zu machen. Es gab dem ganzen eine aggressivere Form fand ich, da die schräge sehr flach war.
Sei noch angemerkt, dass ich kein Freund von Fingermulden bin, daher nur leicht angedeutet.
Zum Härten verhielt sich der Stahl wie ein 80CRV2, auf 840 Grad war er nicht mehr magnetisch und ich schreckte ihn in lauwarmen Rapsöl ab. Danach folgte noch ein Besuch im Backofen bei 200 Grad für eine Stunde und nach nochmaliger Abkühlung eine weitere. Ergebnis Strohgelb...
Die große Schneidfase habe ich dann grob per Bandschleifer und dann per Hand fertig gemacht, wobei hier noch Luft nach oben ist, bin hierbei noch nicht so sicher wie es sich gehört. Aber das bekomme ich noch in den Griff... aja Griff
Ein paar
Wegwerf-Fichten-Probeschalen (yeah, geiles Wort) später wurde dann alles vorgebohrt, Pins aus Edelstahl, Griffschalen vorab geschliffen (Eschenholz) und schlussendlich mit 5min Epoxy verklebt und fixiert. Zukünftig werde ich aber auf 24Std Epoxy umsatteln, mit dem schmalen Zeitfenster ist es mir zu stressig
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Tja, mein Vater hat sich gefreut, fast so wie ich. Ein übertrieben langes Messer, aber zum Glück ist es zumindest eines geworden.
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Das zweite Messer auf den Bildern ist leider von der Schneide etc. noch nicht fertig... habe es Schurkenmesser genannt, keine Ahnung warum, aber die Spitze habe ich bewusst frech nach oben gezogen.
Für die Zukunft hoffe ich, mich zu verbessern und auch andere Messerarten zu fertigen. Auch wie oben schon erwähnt, Werkzeuge interessieren mich.
Seeeeehr viel Text, ich weiß, das kann ich leider nicht abstellen
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Grüße
Servus Moarei
Zuletzt bearbeitet: 24. Dezember 2020 um 02:36