Re: Küchenmesser aus Damast

30. März 2016 um 19:24
Falls ich fachlich falsche Begriffe verwendet hab tut es mir leid. Habe nach besten Wissen und Gewissen geschrieben. Auf den Begriff "Stauchung" bin ich gekommen weil ich die Klinge, vor allem zu Schluss viel hochkant geschmiedet habe um auf die gewünschte Form zu kommen. Meines Erachtens habe ich die Klinge im Schneidenbereich also gestaucht. Wenn das nicht der richtige Begriff war bitte ich vielmals um Verzeihung.

Den Begriff "Walkschliff" Habe ich auf der Homepage von Janis (Xerxes) aufgeschnappt. >Klick mich<

Wenn ich das Prinzip dieses Schliffes falsch verstanden habe war dies ebenfalls nicht in meiner Absicht.

Vor dem Härten habe ich die Klinge 3mal Normalisiert (Auf dunkel Orange erhitzt und an der Luft auf etwa 600° abkühlen lassen) und Weichgeglüht (Auf dunkel Rot erhitzen und dann in Holzasche einbuddeln). Die Klinge war dann so weich das ich sie problemlos feilen konnte.

Was das Härten angeht muss ich sagen, dass ich leider keine andere Möglichkeit habe als in der Esse zu härten. Um die Temperatur zumindest grob einzuschätzen zu können habe ich ein abgeschrotetes Reststück von der Klinge bei verschiedenen Temperaturen gehärtet um in etwa die Temperatur zu erwischen wo der Damast schon hart wird aber noch nicht so warm wird das Grobkorn, Entkohlung oder Risse sich bilden. Hat aber leider nicht ganz so hin gehaut.

Angelassen habe ich mit einem glühenden Stahlstück vom Rücken her. Den Rücken und die Klingenspitze blau und die Schneide gelb. Ich weiß, dass bei einer so sensiblen Klingenform das Anlassen im Ofen besser ist aber ich bin eben etwas ungeduldig.

Denn Riss zu fotografieren habe ich bereits versucht, bin aber kläglich gescheitert. Er ist so schon schwer zu sehen und auf den Fotos einfach nicht auszumachen. Die lange ist ca. 9mm.

Und ihr braucht euch keine Sorgen machen dass ich durch manche Kommentare verärgert wurde. Ich weiß dass sie hilfreich gemeint sind und dass ich noch ein blutiger Anfänger im Thema Messerbau bin. Und an die anderen Anfänger im Forum: die hier genannten Temperaturen müssen nicht unbedingt stimmen. Haltet euch da lieber an die Profis.

Mit freundlichen Grüßen,
Felix

Zuletzt bearbeitet: 30. März 2016 um 19:24, Felix Diemling

Re: Küchenmesser aus Damast

29. März 2016 um 20:36
  
Zuletzt bearbeitet: 29. März 2016 um 20:36, Felix Diemling

Re: Küchenmesser aus Damast

29. März 2016 um 20:36
Die Klinge habe ich ja direkt nach dem Härten eingespannt. D. h. sie war ja schon auf ca 70° abgekühlt. Ist es dann nicht egal wenn sie den Schraubstock berührt? Die Temperaturdifferenz ist ja relativ gering. Und danke für die ausführlichen Ratschläge. Weden beim nächsten Messer beherzigt. 
Mit dankenden Grüßen,
Felix 

Re: Küchenmesser aus Damast

29. März 2016 um 19:46
@Seb
Die Stähle weiß ich leider nicht genau. Hab sie bei Messerschmied den ich kenne gekauft. Hat nur gesagt das es ein Nikel und ein Manganstahl ist. Das Öl habe ich mit einem Flachstahl vorgewärmt auf ca. 70°. Da ich vom Rücken her erwärmt habe um die Schneide zu schonen könnte es sein das der Rücken etwas wärmer war. Kann das ein Grund für den Riss sein? Nach dem Härten habe ich die Klinge schnell in den Schraubstock eingespannt um den Härteverzug zu richten. Könnte also auch da passiert sein. Auf jeden Fall danke für die Blumen. Und das Alter Stimmt.

Lg Felix 

Re: Küchenmesser aus Damast

29. März 2016 um 17:42
Ich hoffe das man die Stauchung auf dem Foto besser sieht. Bei der Schneidkante geht die Masserung des Damastes eng zusammen. Ich denke, dass das daran liegt das ich die Klinge beim Feinschmieden sehr dünn ausgeschmiedet habe.
Für die Form und Größe des Messers habe ich mich von Jannis (Xerxes) inspirieren lassen. 
Geht sehr gut zum Brot und Gemüße schneiden. Mehr hab ich noch nicht versucht.
Lg Felix

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Küchenmesser aus Damast

29. März 2016 um 16:12
Mein zweites Damastmesser ist fertig!
Diesmal ist es ein simpler Lagendamast mit 198 Lagen. Was mir am Damast gut gefällt ist das man sieht wie er an der Schneidkante gesaucht wurde. Holz ist Kastanie. Die Klinge hat einen Walkschliff. D.h. sie ist leicht ballig auf Null ausgeschliffen. Leider ist beim Härten ein kleiner Riss im Klingenrücken entstanden. Gehärtet habe ich in alten Motoröl. Die Klinge habe ich ungefähr 2 min auf "Orange" gehalten und dann abgeschreckt. Hat wer eine Ahnung was ich falsch gemacht habe?

Daten:
  • Gewicht: ca.:100g
  • Klingenstärke am Ricasso: 1.7mm
  • Klingenhöhe am Ricasso: 37mm
  • Gesamtlänge: 294 mm
Hoffe sie gefällt euch. Kirtik ist wie immer erwünscht.
Lg Felix
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Re: wenige Lagen

28. März 2016 um 21:05
Der Damast passt sehr gut zum Griff.
Für mich sieht der Griff aus wie ein Helles Holz das von einem Pilz befallen wurde. Vieleicht Apfel oder was in die Richtung?
Lg Felix 

Re: Endlich fertig

28. Februar 2016 um 15:32
Ich bin auf der Suche nach einem Kontaktrad für meinen Bandschleifer. Und da die vom Kleinen Messerladen >Klick mich< mir zu teuer sind bin ich auf der Suche nach einer preiswerten Alternative. Dabei bin ich auf dieses >Klick mich2< Rad gestoßen. Hat wer Erfahrung ob sich so ein Rad als Kontaktrad eignet? Überderhen könnte ich es. Weiß nur nicht ob das bei der Beschichtung hinhaut. Außerdem habe ich Bedenken wegen der hohen Drehzahlen. Diese Rollen sind ja nicht für Belastungen über 2000 1/min ausgelegt. Kann sich aufgrund der Fliehkräfte der Gummiebelag lösen? 

Lg Felix 

Re: Anfänger frage

23. Februar 2016 um 20:49
Es ist ziemlich egal wie du das Damsatpacket ausschmiedest. Das Muster kommt immer zur Geltung. Wenn du die "Rechte" oder "Linke" Seite oben hast bekommst du eben Streifendamst. Wenn du es so ausschmiedest wie du es zuletzt gefalten hast bekommst du ganz normalen wilden Damast. Du kannst vor dem Ausschmieden noch Stufen reinschleifen dann bekommst du Leiterndamast.
Lg Felix 

Federhammer zum mitnehmen

19. Februar 2016 um 12:37
Ich weiß nicht wie man auf die Idee kommen kann, aber zumindest reduziert die Feder die Erschüterungen die beim schmieden auftreten.  >Klick mich<
Lg Felix
 

Re: Buchbesprechung "Håvard Bergland - Die Kunst des Schmiedens"

18. Februar 2016 um 20:41
Hier ist der Link zum ersten Teil der Serie: >Klick mich<. Die anderen sollten dann auf der rechten Seite erscheinen.
Kommt es mir nur so vor oder verwenden die einen Schmiedehammer als Setzhammer (5:57)? Wenn das so ist bin ich nicht damit einverstanden. Hart auf hart ist nie gut.
Das Buch von Bergland habe ich auch. Wärmstens zu empfehlen. Auch wenn ich finde das man als Hobbyschmied mit der Herstellung eines Rades und ähnlichen Spitzfindigkeiten wenig anfagen. Aber dafür ist es mehr als vollständig ;).
Lg Felix 

Re: Anfänger frage

18. Februar 2016 um 19:32
Du musst das Packet nicht um 90° drehen. Durch unregelmäßigkeiten vom Schmieden und durch das Schleifen kommen die Lagen sehr schön zur Geltung. Es geht auch wenn du das Damastpacket um 90° drehst. Dann bekommst du einen Damast der Streifendamast heißt, ich bin mir aber mit dem Namen nicht sicher. Unten hab ich noch ein Bild von einer Taschenmesserklinge mit 198 Lagen. Ausgeschmiedet ohne das Packet um 90° zu drehen.
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Lg Felix
Zuletzt bearbeitet: 18. Februar 2016 um 19:32, Felix Diemling

Re: Erstes "Kursmesser"

10. Februar 2016 um 19:57
mit dem man sie rasieren konnte.

Ei ei ei da hat sich der Fehlerteufel eingeschlichen: soll natürlich "sich" heißen.
Das Holz ist Zwetschke. Aber zu der sagt ihr in Deutschland ja Pflaume oder?
Lg Felix 

Erstes "Kursmesser"

9. Februar 2016 um 19:00
Das Küchenmesser hat ein Freund von mir mit meiner Hilfe aus einer alten Feder geschmiedet. Allerdings hab ich das Feinschmieden und denn ersten Schliff selbst gemacht. Mein Freund hatte bis zu dem Tag noch nie geschmiedet und wir wollten das Messer an einem Tag fertig bringen. Den Griff hat er dann fast komplett selbst gemacht. Ich weiß es sind noch viele Schönheitsfehler drinnen aber er war über beide Ohren zufrieden als er am Abend mit einem Messer heimging mit dem man sie rasieren konnte. (Hat bis dato noch nie ein so scharfes Messer in der Hand gehabt).

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Lg
Felix 

Re: Kohleesse Konzeptfragen

29. Januar 2016 um 20:24
Ich bin in meine Beitrtag etwas falsch verstanden worden. Das erste was ich mache wenn ich in die Schmiede gehe ist das ich mir Gehör- und Augenschutz aufsetze. Und denn lasse ich im Normalfall auch auf bis ich die Schmiede verlasse. Bei größeren Schleif- und Schweißarbeiten oder beim Härten in altem Motoröl trage ich zusätzlich noch die Halbmaske von M3. Aber ich halte es nicht für notwendig Atemschutz zu tragen wenn  ich nur ein 10ner Rund drchschneide oder eine Handhabe anschweiße. Da beides nur kurz dauert und ich eine Absaugung in der Schmiede habe halte ich die Belastung für sehr gering. Das beim Schweißen auch UV-Strahlung auftritt hab ich ehrlich gesagt nicht gewusst. Ich habe zwar bei lange Schweißarbeiten ohne lange Ärmel bemerkt das die Unterarme etwas gerötet waren. Habe es aber auf die Wärmestrahlung geschoben die ja nicht wirklich schädlich ist. Werde aber ab jetzt immer mit langen Ärmel schweißen wenn ich mehr alls eine halbe Elektrode verbrate. 

Ich hoffe das niemand glaub ich nehme die eigene Gesundheit auf die leicht Schulter. Auch wenn ich zugeben muss das es bei meinem Beitrag so rüberkommen kann. Ich habe Brandblasen als lästig aber nicht für gesundheitsschädlich gehalten, hab ja nichts von der UV-Belastung gewusst.

Lg Felix