Wie lange muss Damast geätzt werden?

10 de junho de 2013 11:50
Hallo zusammen,

ich habe letzte Woche eingekauft und endlich mal etwas profesionelleres Material für das Herstellen von Damaststahl gekauft.
Bisher habe ich mit einer Stahlkombi gearbeitet, die ich eher zufällig durch ausprobieren entdeckt habe.

C45 und alte Blattfedern von einem kleinen Lkw, den ich zerlegt habe, haben mir relativ gute Ergebnisse geliefert was den Kontrast angeht.

Nun habe ich über Daniel Lea, diese Seite gefunden und gleich mal ein bisschen was bestellt. Danke Daniel nochmal!
Neben ein bisschen C45 habe ich gekauft:
-1.2842 (90MnCrV8)
-1.2767 (45NiCrMo16)
Die Kombi habe ich bei verschiedenen Damastschmieden gesehn.

Nun zu meiner eigentlichen Frage:

Da ich nicht an andere Säuren gekommen bin und auch nicht sonderlich scharf darauf bin verwende ich immer Essigessenz (16%). Ich habe auch mal Kaffe benutzt, bin aber wieder davon weg.

Bei der alten Stahlkombi habe ich den Damast häufig härten müssen um das Muster sichtbarer zu machen und ich habe die Stücke meist bis zu 15 Stunden in die Essigessenz gelegt.
Bereits nach 1,5 Stunden hat man zwar schon etwas gesehen, aber das Muster ließ sich sehr leicht abreiben.
Aber auch trotz der langen Ätz-Zeit habe ich zum Beispiel meinen Armreif mit einer dünnen Lackschicht überziehen müssen um das Muster zu erhalten.

Als ich nun am Freitag den neuen Stahl ausprobiert habe, habe ich festgestellt, dass bereits nach einer guten halben Stunde ätzen das Muster im ungehärteten Zustand voll sichtbar war und sich auch nicht mehr abreiben ließ.

Der Sicherheit halber habe ich das Stück dann die Nacht über drin gelassen was dazu führte, dass ich am nächsten Morgen die einzelnen Sichten des Damasts richtig fühlen konnte.

Nun hängt das Ergebnis ja immer vom Ätzmedium und den Stählen ab.
Dieses stark unterschiedliche Verhalten der Stähle hat mich jedoch etwas stuzig gemacht.

Was habt ihr für Erfahrungen gemacht?
Was für Ätz-Zeiten würdet ihr empfehlen und gibt es soetwas wie eine Regel nach der man sich je nach Stahl richten kann?

Gruß
Willi
www.schmiedekunst-weyer.de
10 de junho de 2013 23:33
Aber bitte nicht alles in einen Topf werfen,Stahl ist nicht gleich Stahl und Säure ist nicht gleich Säure
Habe ich das getan?
Eigentlich war das ja genau meine Festellung, dass jeder Stahl und jede Säure anders reagiert.

Wenn meine Frage nicht klar genug formuliert war, dann hier nochmal.
Bei einer gewöhnlichen Kombi wie oben angesprochen (1.2842 mit 1.2767) im Essigbad:

-wie lange muss man ätzen damit das Muster einigermaßen hält?
-wie lange dauert es z.b. eine Tiefenätzung zu erreichen?

Ich werde, wie ich gerade merke, nicht drum herum kommen, aber noch habe ich keine Bücher zu solchen Dingen......

Gruß
Willi

PS:
Ansonsten werde ich halt wieder auf mein altes Prinzip zurückgreifen:
Ausprobieren, viel kaputt machen, daraus lernen.

Ich dacht es wär was schade um den neuen Stahl...
www.schmiedekunst-weyer.de
Última edição: 10 de junho de 2013 23:37, Wilhelm Weyer
10 de junho de 2013 16:21
Warum kommt das Thema immer wieder zum Vorschein ? weil es wohl das Non Plus Ultra nicht gibt.

Aber bitte nicht alles in einen Topf werfen(oder doch ),Stahl ist nicht gleich Stahl und Säure ist nicht gleich Säure,auch wenn es aus dem gleichen Glas/Becher/Flasche oder sonst was ist,es gibt genauso auch Verfallsprosse usw.

Eigentlich steht auch alles soweit schon geschrieben und man kommt durchs Ignorieren zu einem anderen Ergebnis wie auch immer,es verwenden ja auch immernoch welche "Baustahl" in einer Messerklinge und sind scheinbar zufrieden damit.

Gruß Maik
Homepage
10 de junho de 2013 13:43
Hallo Willi!
Da ich noch nicht so wahnsinnig viel Damast gemacht habe, schreib ich dir mal was ich bisher schon alles erlebt habe:
Mein letztes Damastprojekt was ein Paket (bzw. danach ein Messer) aus Baustahl (schweißbar) und Feilenstahl. Diese habe ich dann mit 25% Essigessenz geätzt und zwar über nacht... also ca. 12h das gab einen schönen Kontrast der auch gegen Abrieb recht gut hält.
Vor längerer Zeit habe ich mal mit nem Kumpel Feilenstahl und einmal ein Messer von einem Maishecksler in Schwefelsäure geätzt... das teil hab ich ganze 4 Tage in der Brühe liegenlassen, der Kontrast der danach rauskam war recht dürftig (gut, die Schwefelsäure war auch schon recht verdünnt, schätzt jetzt mal so 20-40%) und hielt auch gegen Abrieb nicht lange... Den Messerdamast von oben hab ich auch in der selben Brühe nochmal anätzen lassen, nur um das Muster zu sehen, das dauerte ca. 5 min dann war ein schönes und starkes Muster zu sehen.

Viele Grüße,
Alex