Ein Hammer geht spazieren
21. Februar 2019 um 23:41
Hallo zusammen,
bie diesem Hammer muss ich mal kurz aus der Versenkung kommen.
Hartmann-Hämmer wurden früher alle mit dem Namen „Jupp“ bezeichnet. Es handelt sich daher nicht um ein eigenständiges Fabrikat, sondern um einen originalen Hartmann-Hammer.
Durch die eher filigrane Rippenkonstruktion bei dem 30er Hammer wirst du bei dieser Art der Aufstellung -wie bereits schon hinreichend erwähnt- keine besonders lange Freude haben. Das Teil wird dir irgendwann brechen, was außerordentlich schade wäre! Dieser Hammer ist absolut selten!
Ganz entscheidend ist die Kraftableitung über die Schlagachse, welche auch den Masseschwerpunkt eines Fundamentes darstellen sollte.
Aus diesem Grund ist auch das Fundament von Oli seinem Parx eher suboptimal. Die breite Masse hinter der Schabotte seines Hammer bringt bezüglich der Gegenmasse so gut wie nichts, außer dass die Maschine aufgrund ihrer längsliegenden Kuberwelle weniger rumschunkelt. Gut, wenn man in diesem Fall einen soliden, und enstprechend dimensionierten Betonboden in der Werkstatt hat.
Von der Unterseite sind die Hartmann-Hämmer -übrigens ganz im Gegensatz zu Bêché- in der Regel sehr sauber und eben.
Warum baust du dir nicht eine entsprechend große Wanne aus kräftigen Stahlblechen, das Ganze mit Durchbrüchen für die Gabeln des Hubwagens versehen (natürlich vom Schwerpunkt her an der richtigen Stelle positioniert), stellst den Hammer darauf, und verfüllst alles mit Beton, bis die Maschine komplett untergossen ist? Dabei würde ich zusehen, dass das Fundament so weit wie nur irgendwie möglich nach vorne vor die Schabotte gezogen wird.
Du könntest natürlich auch den Beton sauber glattziehen, und denn Hammer anschließend darauf setzen. Dann bräuchtest du aber zwingend eine Zwischenlage, wie z.B. Eisenfilz, der übrigens auch für die schwedischen Jupiter-Hämmer empfohlen wird, welche ja direkt von den Hartmann-Hämmern abstammen. Eine Bitumenbahn, wie Oli sie beschrieben hat, geht natürlich auch (und ist bedeutend billiger), ebenso eine Vulkolanplatte (diese allerdings wieder deutlich teuerer).
Jannis (Xerxes) hatte hier in diesem Forum übrigens mal sehr anschaulich dokumentiert, wie er seinen 40er Hartmann auf so ein Betonfundament gesetzt hatte. Schau doch mal dort nach, und lasse dich inspirieren.....
Was grundsätzlich kapitale Schäden an den Hämmern betrifft, so habe ich das schon öfter mal gesehen, und zwar sowohl bei Hartmann, als auch Bêché. Das ging los mit abgesprengten Schwalbenschwänzen an der Schabotte, bis hin zu Rissen innerhalb der Zylinder und am Gestell.
Dass die alten Hämmer von Kuhn (z.B. Modell KB 1, K23 usw.), trotz ein paar nicht zu leugnender konstruktiver Schwachpunkte, qualitativ nichts taugen, kann ich jetzt nicht bestätigen. Habe selber so ein Gerät, welches schon 45 Jahre auf dem Buckel hat, und dabei einwandfrei und zuverlässig läuft.
Die aktuelle Serie von Kuhn (2000 K/CF) halte ich persönlich aber von der Konstruktion her im Vergleich zu den Vorgängermaschinen für eher minderwertig.....
Grüße!
bie diesem Hammer muss ich mal kurz aus der Versenkung kommen.
Hartmann-Hämmer wurden früher alle mit dem Namen „Jupp“ bezeichnet. Es handelt sich daher nicht um ein eigenständiges Fabrikat, sondern um einen originalen Hartmann-Hammer.
Durch die eher filigrane Rippenkonstruktion bei dem 30er Hammer wirst du bei dieser Art der Aufstellung -wie bereits schon hinreichend erwähnt- keine besonders lange Freude haben. Das Teil wird dir irgendwann brechen, was außerordentlich schade wäre! Dieser Hammer ist absolut selten!
Ganz entscheidend ist die Kraftableitung über die Schlagachse, welche auch den Masseschwerpunkt eines Fundamentes darstellen sollte.
Aus diesem Grund ist auch das Fundament von Oli seinem Parx eher suboptimal. Die breite Masse hinter der Schabotte seines Hammer bringt bezüglich der Gegenmasse so gut wie nichts, außer dass die Maschine aufgrund ihrer längsliegenden Kuberwelle weniger rumschunkelt. Gut, wenn man in diesem Fall einen soliden, und enstprechend dimensionierten Betonboden in der Werkstatt hat.
Von der Unterseite sind die Hartmann-Hämmer -übrigens ganz im Gegensatz zu Bêché- in der Regel sehr sauber und eben.
Warum baust du dir nicht eine entsprechend große Wanne aus kräftigen Stahlblechen, das Ganze mit Durchbrüchen für die Gabeln des Hubwagens versehen (natürlich vom Schwerpunkt her an der richtigen Stelle positioniert), stellst den Hammer darauf, und verfüllst alles mit Beton, bis die Maschine komplett untergossen ist? Dabei würde ich zusehen, dass das Fundament so weit wie nur irgendwie möglich nach vorne vor die Schabotte gezogen wird.
Du könntest natürlich auch den Beton sauber glattziehen, und denn Hammer anschließend darauf setzen. Dann bräuchtest du aber zwingend eine Zwischenlage, wie z.B. Eisenfilz, der übrigens auch für die schwedischen Jupiter-Hämmer empfohlen wird, welche ja direkt von den Hartmann-Hämmern abstammen. Eine Bitumenbahn, wie Oli sie beschrieben hat, geht natürlich auch (und ist bedeutend billiger), ebenso eine Vulkolanplatte (diese allerdings wieder deutlich teuerer).
Jannis (Xerxes) hatte hier in diesem Forum übrigens mal sehr anschaulich dokumentiert, wie er seinen 40er Hartmann auf so ein Betonfundament gesetzt hatte. Schau doch mal dort nach, und lasse dich inspirieren.....
Was grundsätzlich kapitale Schäden an den Hämmern betrifft, so habe ich das schon öfter mal gesehen, und zwar sowohl bei Hartmann, als auch Bêché. Das ging los mit abgesprengten Schwalbenschwänzen an der Schabotte, bis hin zu Rissen innerhalb der Zylinder und am Gestell.
Dass die alten Hämmer von Kuhn (z.B. Modell KB 1, K23 usw.), trotz ein paar nicht zu leugnender konstruktiver Schwachpunkte, qualitativ nichts taugen, kann ich jetzt nicht bestätigen. Habe selber so ein Gerät, welches schon 45 Jahre auf dem Buckel hat, und dabei einwandfrei und zuverlässig läuft.
Die aktuelle Serie von Kuhn (2000 K/CF) halte ich persönlich aber von der Konstruktion her im Vergleich zu den Vorgängermaschinen für eher minderwertig.....
Grüße!
22. Februar 2019 um 08:19
Guten Morgen Wolfgang,
an anderer Stelle hatte ich schon mal beschrieben, dass ich für meinen PARX, den ich inzwischen weitergegeben habe, ein einfaches und kostengünstiges aber zugleich sehr effektives mobiles Fundament gegossen habe.
Kufen aus Hartholz (oder wahlweise Stahl) passend für den Hubwagen auslegen, Schalungskasten mit fester Bodenplatte drauf, Rahmen aus Winkelstahl einpassen Bewehrungrein, verschweißen und dann ausgießen . Ganz wichtiges Detail: die Kufen durch die Bodenplatte im Beton verankern! mittels Dachstuhlnägeln, Gewindestangen, Bolzen, langen Schlüsselschrauben oder sonstwas. Sonst läufst Du Gefahr dass die Kufen beim Rangieren abreißen oder der Betonblock dir vom Tablett wandert
Maße musst Du selber sehen, aber sei nicht zu minimalistisch. Masse kannst du auch durch Breite und Länge gewinnen nicht nur in der Höhe. Bin bei ca. 90x130 gelandet oder so, also knapp oberhalb Europalette.
Habe seinerzeit beim PARX gute Erfahrungen mit einer hohen Aufstellung gemacht , bei meinem Berger bin ich mit Oberkante Untergesenk jetzt nochmals höher gegangen.
Als Schwingungsdämpfung haben sich Streifen von Fallschutzmatten bei mir bewährt.
Auf die Ästhetik habe ich damals keinen besonderen Wert gelegt, da ist noch Luft nach oben. Brauchen wir hier nicht zu diskutieren 😉
Gruß Thorkell
an anderer Stelle hatte ich schon mal beschrieben, dass ich für meinen PARX, den ich inzwischen weitergegeben habe, ein einfaches und kostengünstiges aber zugleich sehr effektives mobiles Fundament gegossen habe.
Kufen aus Hartholz (oder wahlweise Stahl) passend für den Hubwagen auslegen, Schalungskasten mit fester Bodenplatte drauf, Rahmen aus Winkelstahl einpassen Bewehrungrein, verschweißen und dann ausgießen . Ganz wichtiges Detail: die Kufen durch die Bodenplatte im Beton verankern! mittels Dachstuhlnägeln, Gewindestangen, Bolzen, langen Schlüsselschrauben oder sonstwas. Sonst läufst Du Gefahr dass die Kufen beim Rangieren abreißen oder der Betonblock dir vom Tablett wandert
Maße musst Du selber sehen, aber sei nicht zu minimalistisch. Masse kannst du auch durch Breite und Länge gewinnen nicht nur in der Höhe. Bin bei ca. 90x130 gelandet oder so, also knapp oberhalb Europalette.
Habe seinerzeit beim PARX gute Erfahrungen mit einer hohen Aufstellung gemacht , bei meinem Berger bin ich mit Oberkante Untergesenk jetzt nochmals höher gegangen.
Als Schwingungsdämpfung haben sich Streifen von Fallschutzmatten bei mir bewährt.
Auf die Ästhetik habe ich damals keinen besonderen Wert gelegt, da ist noch Luft nach oben. Brauchen wir hier nicht zu diskutieren 😉
Gruß Thorkell
Zuletzt bearbeitet: 22. Februar 2019 um 08:22,
Thomas Diedler
23. Februar 2019 um 14:43
Hier noch ein paar Unterlagen, welche bezüglich dieses Hartmann-Lufthammers von Interesse sein könnten....
Zuletzt bearbeitet: 23. Februar 2019 um 14:45,
Sebastian
24. Februar 2019 um 10:29
Herzlichen Dank an alle Beteiligten! Ihr habt meine Blickwinkel deutlich verändert, ich werde noch in mich gehen, was die endgültige Ausführung des Fundamentes betrifft.
Ich könnte ja mein jetztiges "Fundament" um weitere zwei oder vier I-Träger ergänzen* und danach die Hohlräume (minus Hubwagentunnels), reichlich bewehren, mit Beton ausgießen und schön einrütteln. Auf den originalen Hartmann-Zeichnungen ist das Fundament ein Kubus, der die Bodenplatte des Hammers gleichmäßig überragt. Allerdings einen Meter tief . Ich glaube aber, dass dieses große Volumen eher zum Schutz der Nachbarn vor Erschütterung dienen sollte, als der Langlebigkeit oder der Zielgenauigkeit des Hammers.....meine Schmiede ist irgendwo im Nirgendwo und 30 Meter von unserem Wohnhaus entfernt.
Für Transportzwecke müßte ich mir noch eine gute Lösung für die Befestigungsschrauben (bzw eine "schöne" Möglichkeit des Ausbaues derselben) einfallen lassen - kein wirkliches Problem.
Ich möchte den Hammer ja noch viiieeeele Jahre nutzen
Wolfgang
*ist ohnehin angedacht, nur hatte der "Schrotter meines geringsten Mißtrauens" gerade keine 160 I-Träger lagernd---
24. Februar 2019 um 13:12
Ich glaube aber, dass dieses große Volumen eher zum Schutz der Nachbarn vor Erschütterung dienen sollte,
Nö. Es dient nur der einwandfreien Funktion des Hammers, Zur Entkoppelung/Erschütterungsververmeidung sind andere (teure)Maßnahmen erforderlich.
Wie gesagt: die "Kleinfundamente vonParx, anderen Hammerbesitzern und mir, sind reine Kompromisslösungen.
Richtig, richtig ist es nur nach Fundamentplan oder über Spezialfundamente die berechnet wurden. Ich kenne Lösungen mit 200mm dicken Kleinformatblechen(1000mmx2000mm das sind dann etwa 3,2 Tonnen Stahl unterm Hammer) als Fundament von 65 Kg-Hämmern und Schwingungsdämpfern um die im Nebenraum stehenden CNC-Maschinen nicht zu beschädigen. Kostenfaktor fürs Material ohne Blech so 5000€ pro Hammer.
Ich bin auf Deine Lösung gespannt!
Gruß
Oli
Zuletzt bearbeitet: 25. Februar 2019 um 12:19
24. Februar 2019 um 13:22
Wegen unserer "Blechschachteln" werden wir Besitzer von Meitinger Federhämmern immer wieder geutzt, aber hier beim Thema werden die Vorteile solcher Blechkisten greifbar, nicht nur wegen den Kosten.
Holzstamm dunter und gut ist, eine Blechkonstruktion kann das auf dauer vertragen.
Schmieden lernt man am Amboß
Zuletzt bearbeitet: 24. Februar 2019 um 13:24
11. Mai 2020 um 16:29
Ich habe vor einiger Zeit, wie schon vor längerer Zeit angekündigt, 4 weitere 160er I-Träger unter meinen Hammer gestellt. Interessant war die Beobachtung, daß die 4 neuen nach der Montage echt fest unter dem Hammer lagen - ich interpretiere das so, daß die ersten vier Träger das Pflaster schon ein paar Zehntelchen nach unten gerüttelt haben. Beim Schmieden steht der Hammer wie Bock und bewegt sich kein bißchen, zumindest nach der Methode "Hand auflegen"
Das weiter oben angesprochene 50 x 50 Quadrateisen habe ich ohne Probleme an einer Seite auf einen Keil hinausgeschmiedet - zwar noch nicht sehr schön aber immerhin.
Als Maschinenbauer ist mir der Beton irgendwie suspekt...
Grüße aus Ö:
Wolfgang
Die sternförmigen Anrisse im weiter oben beschriebenen Garagenboden werden sicher vom mangelhaften Unterbau UNTER dem Beton und seine mangelnde Schichtdicke hervorgerufen worden sein
Meine Meinung!
W