...ich habe mich verliebt!

20. Januar 2018 um 17:20
Seht selbst:

Chinesische Bloggerin

Nein, nicht in das Mädchen (obwohl, ein bisschen schon...), sondern in ihre Universalwaffe:

Messer.jpg

Sie benützt dieses Messerchen als ebensolches, als Axt, Beil, Hammer (der Rücken ist bestimmt so 5-8mm breit, schätze ich), und wenn mich nicht alles täuscht, sogar als Maurerkelle!
Kurz: ich möchte so ein Teil nachschmieden!
Wobei ihr mir helfen könnt: was man da am Besten als Ausgangsmaterial nimmt: Ein Stück Blattfeder, Baustahl mit einlaminierter Schneide aus Federstahl? Oder habt ihr eine bessere Idee?

Den Griff möchte ich allerdings nicht so gewickelt, sondern massiv ausgereckt.

Also her mit euren Vorschlägen, und bleibt nicht so lange an den Videos hängen...
20. Januar 2018 um 17:54
Mein erster Instinkt sagt mir C45 bis C60. Blattfedern gehen bestimmt auch gut. C60 dürfte bei richtiger Wärmebehandlung wohl die bessere Schneide geben. Oder Du laminierst Klingenstahl in einen C45. Das wäre dann wohl der Hybrid der Oberklasse ;)
Grüße aus dem Oberberg

Steffen
20. Januar 2018 um 19:37
Ein cooles Werkzeug erstmal, obwohl ich eigentlich nicht so super viel von multitools halte (weshalb mein Rucksack auch immer riesig wird) 
Ich denke eine Blattfeder wäre am besten geeignet für die Aufgaben-
ich würde aber wahrscheinlich (da das Schmieden dann weit weniger anstrengend ist) eine Feile in Baustahl einlaminieren, wie bei einer Axt aufgemeißelt und eingeschweißt, denke ich.

Den Griff würde ich allerdings auch wickeln, da das Ganze dann Kopflastiger ist (zum Hacken)
Außerdem zieht ein massiver Metallgriff mehr Wärme aus der Hand als ein gewickelter, der sich schneller aufwärmt.
Und wenn du irgenwann mal ein Messer mit sehr langer Reichweite brauchst kannst du es wie einen Speer montieren
Und als Kerzenleuchter oder wenn mans schön dicht macht als Schnapsglas kann man die Tülle auch noch verwenden


Was mir grad noch einfiel: wenn du die Fläche wo eigentlich die Spitze sein sollte auch noch anschärfst hast du noch einen riesen Stechbeitel, und besser graben kannst du damit dann auch.
Um ehrlich zu sein, dieses Messer klingt für mich nach viel Zeit am Schleifstein
Viel Spaß beim schmieden!
VG, Edgar
20. Januar 2018 um 21:10
Am Anfang des Films hört man wie der Stahl klingt, dieses Geräusch aber auch die Art des Werkzeugs läßt mich vermuten daß es sich um einen einfachen Stahl handelt. Solche Werkzeuge kenne ich aus Thailand, die sind dort aus max c45 , wenn es Werkzeuge sind die auch zum Hacken verwendet werden sind die nicht gehärtet und werden nach Bedarf an einem Stein, einer Feile oder an Schleifpapier geschäft.
Schmieden lernt man am Amboß

20. Januar 2018 um 22:39
Volker, genau das hab ich mir auch gedacht. Das kann kein besonderes Material sein, ich hatte sogar den Verdacht, dass das einfacher Baustahl, also ein 8mm-Blech ist, was grob in Form geklopft und dann zurechtgeschliffen wird.
LKW-Blattfedern mögen vielleicht 10mm dick sein, aber dann sind sie sicher nicht so breit. Und es macht sicherlich auch eine Menge Arbeit, das auf Klingendicke auszuschmieden. Nichtsdestotrotz ist das Ding giftscharf, das sieht man z.B., wenn sie Schinken schneidet. Oder Bambusstämme durchhackt.
Laminieren war auch meine Idee, aber das ist auch zu aufwendig für einen chinesischen Bauernhof mit einer mittelalterlichen Ausstattung. Allerdings habe ich große Hochachtung vor den Chinesen! Was die mit einfachsten Mitteln auf de Reihe kriegen, ist phänomenal! Das macht ja auch den Reiz dieser Videos zum Großteil aus (OK, das Mädel ist auch nicht ganz ohne...).

Ich werde mal schauen, ob ich möglichst große Blattfedern irgendwo abstauben kann, denn das wird wahrscheinlich mein favorisierter Ansatz sein. Und dann brauche ich noch jemand, der mir die Untertitel zu den Rezepten übersetzt, denn das war der eigentliche Zweck dieser Videos....

@Edgar: die Idee mit dem Schnapsglas hat was...
20. Januar 2018 um 22:52
Wenn Du keinen Krafthammer nutzen kannst dann nimm doch vom Schrott eine alte Sandschippe oder einen Spaten, dann schmiedest Du eine Tülle dran und bist schon fast fertig.
Schmieden lernt man am Amboß

20. Januar 2018 um 23:02
Wo ihr gerade von Wald und Wiesenstahl redet. Könnte die Schneide schlicht aufgekohlt sein? Ich denk mir dass gerade alte Chinesische Dorfschmiede noch aus jedem Schrott Kaltarbeitsstahl machen können...
Grüße aus dem Oberberg

Steffen
21. Januar 2018 um 11:23
man könnte auch ein Stück alte Eisenbahnschiene nehmen. Es gibt Leute die machen daraus Hämmer, oder auch Schaufeln.
Dann hast Du genügend Masse zum Ausrecken und Breiten. Du benötigst allerdings einen Krafthammer oder einen Zuschläger mit viel Muskelschmalz

Gruß DerSchlosser
Ein Hoch dem ehrbaren Schmiedehandwerk!
21. Januar 2018 um 12:06
Wieso Dorfschmiede? Diese Messer kann man auch heute noch so kaufen. Die Schneiden sind richtig schön hart (60-62HRC). C45 und Schaufel fallen also schon mal ganz einfach aus. Ich würde eher auf etwas in Richtung C75 tippen.

Grüße Willy 
Das kann man so machen, muss man aber nicht.
21. Januar 2018 um 12:29
UNIVERSAL RINDEN SCHÄLEISEN Rindenschäler von Ochsenkopf #1592645

Sicher gibt es bei uns so etwas zu kaufen....
Schmieden lernt man am Amboß

Zuletzt bearbeitet: 21. Januar 2018 um 12:32
21. Januar 2018 um 15:31
Vielen Dank für eure Hilfe!
Also Eisenbahnschiene fällt flach, ich habe gerade meinen Zuschläger (Spitzname "Thor"...) darauf angesprochen, er hat aber abgewunken.
Das Rindeneisen zielt knapp, aber deutlich am Thema vorbei, es ist als Messer unbrauchbar. Ihr habt aber Recht, dass man solche Hackmesser auch kaufen kann, aber da fehlt dann der Reiz des selbstgemachten:

chinesisches Hackmesser

Es ist aber wohl, wie Willy vermutet, schon richtiger Kohlenstoffstahl. Ich werde mich mal auf die Suche nach ein paar LKW-Blattfedern machen, ich glaube, das ist der praktikabelste Weg. Oder ein passendes C60-Halbzeug. Mal sehen...

Hier mal ein Bericht eines Grillers, der sich in China dem Thema auf der Urlaubsreise mal angenommen hat:

Neue Messer

Vielleicht muss ich mich auch mal auf die Reise nach China begeben...
Zuletzt bearbeitet: 21. Januar 2018 um 15:46, Klopfer
22. Januar 2018 um 06:10
Nettes Werkzeug! Aber nichts, was nicht auch eine gute Axt kann Spaß beiseite. Baustahl würde ich nicht empfehlen, dann müsstest du alles aufsohlen, was du als Arbeitsfläche haben möchtest. Da wird die Soße teurer als das Fleisch. Grad wenn du sagst, dass sie das Werkzeug auch zum Schlagen nutzt. Ich denke mit einer Blattfeder bist du gut bedient, sowas gibt es in China denke ich auch zur genüge, so dass das ganze gar nicht soooo unauthentisch wird.