Erster Messer Versuch aus Baustahl

27. Februar 2013 um 14:09
so, hier Mein erstes Messer,

 

Links die Vorlage, Recht der Eigenversuch incl. Pfriem.

Der Stahl ist damit er nicht bricht entspannt und nur die Klinge ist bereits gehärtet!
Fehlen tut nur noch der Holzgriff und der Feinschliff zur endgültigen Schärfe...
Achja, das Messer ist an einigen Stellen die normal Brüniert würden mit Messing gebürstet.


Vollbild


messer.jpg 

Zuletzt bearbeitet: 27. Februar 2013 um 14:10, Thomas
27. Februar 2013 um 17:18
Mahlzeit,
deinen Aufwand in allen Ehren aber Baustahl eignet sich nicht für Messerklingen. Durch den niedrigen Kohlenstoffgehalt ist er wenig bis garnicht härtbar. Insofern würde ich dir, so schmerzhaft es ist, dazu raten nicht noch weiter Zeit zu investieren und lieber mit dem erlernten des ersten Versuches ein neues Messer mit geeignetem Stahl anzufangen.

Ein Messer was ständig stumpf ist/wird macht keinen Spass. Sieh es als Lehrgeld und auf gehts zu neuen Taten :) Für deinen ersten Versuch ist es gar nicht schlecht geworden.

Mfg Pascal
27. Februar 2013 um 18:25
Das soll doch ein Messer für meine Feinde werden  

es wird fertig gestellt!
 
27. Februar 2013 um 20:43
Das soll doch ein Messer für meine Feinde werden

Möchtest du dieses Messer an all deine Feinde verschenken?

Rom. 
27. Februar 2013 um 21:07
magst auch eins haben?
27. Februar 2013 um 21:32
Versuch doch mal die Schneide zu dengeln. Würde mich auch mal interessieren was das an Härte bringt. Was für Baustahl hast du denn verwendet? Flacheisen oder diese Armierungseisen. Bei Armierungseisen kann man härten, mach ich immer für solche Absperrungsstangen (wo das Flatterband festgemacht wird). Bringt zwar nicht die Härte wie z.B. C45 aber doch spürbar.
Zuletzt bearbeitet: 27. Februar 2013 um 21:36
28. Februar 2013 um 17:36
Ist Armierungseisen B500B 20mm

Habe direkt nachm härten den "Feilentest" gemacht. Vorher Butter weich und nun um einiges härter. Klar das ich so mit dem Stahl nicht die Topwerte erwarten kann wie das wohl viele hier von einem messer eben erwarten. Doch für meine zwecke recht das aus um das gute butterbrot aufm mittelalterlager zu schmieren

 
Zuletzt bearbeitet: 28. Februar 2013 um 17:38, Thomas
28. Februar 2013 um 17:58
Na dann passts doch   Ich werd bei Gelegenheit da mal n bisschen probieren, mit härten und härten+dengeln. Wenn das für ne Sichel taugt wäre ich auch zufrieden.

Wurden Sicheln mit Schneidlage oder Sensen eigendlich gehärtet?
28. Februar 2013 um 18:04
also eine sichel würde ich prinzipiell auch härten...

gibt es ein verfahren mit dem man die härte in etwa herausfinden bzw messen kann 
28. Februar 2013 um 18:22
Ich vermute beim Härten würde eine Sichel sich extrem werfen, da das Material viel zu dünn ist. Außer man spannt sie ein. Ist aber nur Theorie.
28. Februar 2013 um 19:17
Sicheln werden, soweit ich weiß, nicht gehärtet, da sie sonst beim dengeln platzen würden. Sie werden einfach scharf gedengelt und abgezogen.
Es ist sinnlos zu sagen: Wir tun unser Bestes. Es muss dir gelingen, das zu tun, was erforderlich ist.
28. Februar 2013 um 19:23
Wurden Sicheln mit Schneidlage oder Sensen eigendlich gehärtet?

Sensen ja!

Quelle: "Von bergischen Menschen und den Stätten ihrer Arbeit", von Siegfried Horstmann, RGA Buchverlag Remscheid.
Ein lesenswertes Buch, kostet nur 3,50€klick

Gruß,

DerSchlosser
Ein Hoch dem ehrbaren Schmiedehandwerk!
Zuletzt bearbeitet: 28. Februar 2013 um 19:24, Martin Hartung / DerSchlosser
28. Februar 2013 um 19:35
Klaus, Sensen und Sicheln werden aus C45 (Bröckel nennen sie das) gemacht und im Öl gehärtet. Wenn du dieses
Sensenhammer
Museeum besuchst, und die Orginale Besatzung, (alles ältere Herren), am Hammer erlebst bleibt dir der Verstand stehen. Abgesehen davon dass man auch als kundiger Besucher nicht wirklich mitbekommt wie der glühende Stahl von einem Langen rechteckigem Querschnitt zu einem breiten gekrümmten scharfen Blatt wird, ist der Rest der Reise durch das Museeum ebenso rational dass einem bewusst wird was wahres "Können" bedeutet. Die schleifen die Sensenblätter indem sie auf einem Brett lauf dem Bauch liegend, mit der linken Hand ( zutreffend bei rechtshändern gegen eine Holzscheibe halten und mit der rechten Sand dazwischen geben. Das geht sowas von schnell, unglaublich. Ein Mitgied dieser Truppe war eine Sizilianerin, eine alte kleine Dame ganz in Schwarz, mit Händen die eine ganz lange Geschichte erzählen. Anschliessend kam die Härterei. Es wurde von diversen Geheimnissen erzählt. Eigendlich da das ganze aus wie eine riesigen Fritöse.
Keiner hier sollte dieses Museeum verpassen! Die Sensen wurden von einem Russen per Hand lackiert. Wolfgang Mehlmann führte uns, seinerzeit selbst Schmied bei Kuhlmann, mit tiefgehendem sarkastischem Humor....ein wahrer Könner.
@ Aura, wenn du dein Werkstück bei Kirschroter Glut (ca.800°C) abschreckst, und auf Heugelb (280°C) anläßt, und eine neue Schlichfeile so gerade noch einen Hauch von Material abnimmt (klebt) ist die Härte brauchbar. Wer möchte die Rockwell angeben? 

Gruß Rom.
Zuletzt bearbeitet: 28. Februar 2013 um 20:00, Martin Hartung / DerSchlosser
28. Februar 2013 um 20:02
Früher wurden Sensen mit eingeschweisster Schneidlage hergestellt.
Heute aus C45, so wie Rom schreibt.

PS: hab mal den Link richtig gesetzt.
PPS: wir schweifen ab

Gruß,

DerSchlosser
Ein Hoch dem ehrbaren Schmiedehandwerk!
Zuletzt bearbeitet: 28. Februar 2013 um 20:03, Martin Hartung / DerSchlosser
28. Februar 2013 um 20:07
Vielen Dank Rom. Werde ich gleich mal anschauen.

Was Aura´s Messer angeht. Er hat ja schon klar gemacht, dass es ihm nicht um eine Leistungsklasse geht. Was meine Erfahrung angeht mit diesen Armierungseisen: Das ist kein Werkzeugstahl - klar. Aber er nimmt Federhärte an und muss nicht zwingend angelassen werden, da er einfach zu wenig C hat um wirklich spröde zu sein. Grundsätzlich halte ich die Idee für gut, z.B. beim schmieden mit Jugendlichen oder Kindern. Damit kann man schnell und ohne Aufwand billig Buttermesser machen die Ihre Aufgabe erfüllen, nämlich abends am Feuer Brotzeit machen.

Mein erstes Messer war aus Federstahl der so verbrannt war.......  naja reden wir nicht drüber
Zuletzt bearbeitet: 28. Februar 2013 um 20:11