30. April 2016 um 22:26
Hi Willi, ein sehr schönes Gerät, sieht sehr kräftig aber doch aus als ob man auch was in Präzision einspannen kann.

Viele Güße, Andreas!
30. April 2016 um 22:38
Hallo zusammen,

 

Da ich mich ja langsam wieder auf die Zeit mit Werkstatt und auf einen richtigen Umzug vorbereiten musste, fing ich langsam im letzten Herbst wieder aufzurüsten.
Ich habe mich hingesetzt und ein Tischchen entworfen und es beim Schmiedemeister des Vertrauens zusammenschweissen lassen.
Die Basis für einen hundealten Flaschenschraubstock, den ich einem Bekannten ( auch Metaller) zu verdanken habe.
Das Tischlein wiegt locker 35 Kg, ist 1m hoch hat oben eine 12er Stahlplatte 35x35 cm und unten eine Standfläche von 50cm x50cm.
Den Platz wie vorher werde ich vermutlich nicht mehr haben, also kleine und auch mobile Lösungen.
Der Tisch kann auf dem Boden verschraubt werden, M12, das ganze 4x sollte reichen.
Den Schraubstock habe ich mit 3 x 10 er Schrauben befestigt, die Ankerstrebe habe ich beigesteuert und beim Schmied einschweißen lassen.
Das Loch für den Anker wurde aufgedornt- nicht gebohrt  !
Als ich das Ding damals abgeholt habe, stellte ich fest, dass ein 3 er BMW kurz nicht wirklich geeignet ist, so was zu transportieren. Rein gings gut, aber raus habe ich doch schon ein wenig Mühe gehabt.

Nach dem Zusammenschrauben musste ich es sofort ausprobieren und war hellauf begeistert. Durch die relativ große Höhe von einem Meter plus 28 cm vom Schraubstock über der Platte ist es perfekt auf meine 1,94 Länge angepasst.
Feilen, ohne sich krumm zu machen- einfach genial.
Die unteren Querstreben sind rein zufällig so angeordnet, dass man den linken Fuß draufstellen kann. So wackelt das Ding nicht mal- selbst unangeschraubt.
Ich habe gleich mal einen Rohling in Fasson gebracht. Ging wunderbar.

Der Schraubstock selbst ist wie gesagt alt, ca 15 kg schwer und definitiv von irgendeinem Dorfschmied angefertigt. Der Gute hat's mit der Präzision auch nicht wirklich genau genommen. Das Ding ist in sich leicht verwunden, etwas asymmetrisch- komischerweise schließen die Backen millimetergenau. Glücklicherweise hat auch niemand mit einer Flex oder irgendwelchem Vorschlaghämmern oder Meißeln daran rumhantiert, so dass er außer ein paar Feilmacken und leichten Kerben unversehrt ist.
Die Spindel war auch nicht ausgeschlagen, die Feder noch intakt.
Ich bin immer wieder begeistert, wenn ich sehe, wie die damals mit einfachen Mitteln Werkzeuge hergestellt haben, die bei guter Pflege Generationen überdauern.

Das gute Stück mitsamt dem Tischchen kriegt nächste Woche einen schönen Leinölfirnisanstrich, farblos, da sieht man ihm seine Ruppigkeit und sein Alter bei einer schönen Patina an.

Viele Grüße, Andreas!

 

 

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Zuletzt bearbeitet: 30. April 2016 um 22:39, Andreas Pötzsch
2. Mai 2016 um 11:07
Hallo Andreas,

 
 
schöner Schraubstock herzlichen Glückwunsch!
Was macht Dich so sicher daß ein Dorfschmied den Schraubstock hergestellt hat?
Schmieden lernt man am Amboß

2. Mai 2016 um 20:58
Hallo!

Ich habe das Dingelchen entrostet, gangbar gemacht und dazu komplett auseinandergenommen.
Sind nicht wirklich viele Bauteile.
Ich habe nicht mal Ansatzweise eine Marke gefunden, die auf eine gößere Firma oder etwas kleineres schließen läßt.
Die Löcher für die Ankerplatte sind z.B.aufgedornt und nicht alle gleich groß, differieren um ca 0,6 mm und sind nicht perfekt rund.
Die Backen haben zahlreiche Hammermarken, nicht von der Nutzung, eher von der Herstellung.
Dann sind sie nicht perfekt parallel und symmmetrisch. Die Spindelführung und Verbindung von Ankerplatte und Backen sehen auch sehr individuell aus.
Ein Betrieb der Kleinserie fertigt oder selbst manche Handwerker haben auf geschmiedeten Teilen ihre Marken, bei meinem Urgroßvater wars ein F. Kaiser in einem Rahmen mit zwei Strichen unter den Buchstaben.
Ja, das wären für mich Kriterien die so in Frage kommen...



Viele Grüße, Andreas.
Zuletzt bearbeitet: 2. Mai 2016 um 20:59, Andreas Pötzsch
4. August 2018 um 04:59
Hallo miteinander.
Am wochenende möchte ich mir einen alten gebrauchten heuer front schtaubstock ansehen und evtl  zulegen.
Auf was sollte man achten beim kauf des gebrauchten


Vg stefan
4. August 2018 um 15:25
Hallo

Das ganze sollte nicht allzusehr ausgeleiert sein. Oft sind die Backen vermurkst und durch das flexen beschädigt und verschliffen .Parallel schliessende Backen  ist sicher Bedingung  Im Idealfall haben die Flächen der Backen noch Gripp ,oder wie sagt ihr dem? .Einige Schweisser touchieren mit der Elektrode den Schraubstock zum abklopfen der vorstehenden Umhüllung .Der Hebel zum anziehen sollte nicht  krumm und vermurkst wie ein Fleischhacken  sein oder grobe  Hammerschläge durch das anziehen per Hammer vorweisen.Die bewegliche Backe sollte nicht allzuviel Spiel haben ,sonst ist das Trapezgewinde an der Spindel ausgeleiert. Wenn ich nicht so weit weg wäre ,könntest du bei mir einen abholen.

Gruss Welder
Zuletzt bearbeitet: 4. August 2018 um 15:32, Welder
4. August 2018 um 18:45
...ich mag die von Heuer nicht besonders. Die haben für mich eine zu ungenaue Führung, weshalb ich Leinen etc. den Vorzug gebe.
Allerdings mag das "Spiel" der Führung auch den Vorteil haben, nicht parallele Werkstücke gleichmäßiger zu spannen.
Dafür würde ich mir fürs s Schmieden eher einen Flaschenschraubstock zulegen.

Greets aus der Holledau

Fred
Unikate müssen nicht zwingend schön sein, nur einzigartig.

5. August 2018 um 12:59
Schraubstock.jpg
Hallo Leute, 
zugegebenermaßen ist das kein Bankschraubstock, aber eines meiner besten Werkzeuge!

LG Christoph
5. August 2018 um 15:42
Tolles Teil gefällt mir, da darf es auch mal etwas gröber zugehen.
Mit vielen Grüßen aus dem Nordpfälzer Backofen
Alex
Schmieden, kann man am besten am Amboss.
6. August 2018 um 09:25
Hallo Christoph!
Kannst Du den Schraubstock mal skizzieren und vermessen?
Materialdicken, Höhe, Spindeldurchmesser und Steigung...
Da ich nirgends einen finde überlege ich mittlerweile ernsthaft einen zu bauen.
Gruß
Oli
8. Oktober 2018 um 14:46
Ich nutze Schraubstöcke von Heuer und bin damit sehr zufrieden. Alternativ sollen auch die von Leinen ganz gut sein.
Wer schlechte Arbeit leistet, schiebt die Schuld dem stumpfen Werkzeug zu.