einstielen von Setzhammer, Schrote und co.

25. Oktober 2014 um 19:39

Ich wollte mal fragen wie ihr beim einstielen von Hilfshämmern, Schroten und Hilfsgesenken  vorgeht
 Erst passend schleifen , Stiel vorher in Wasser oder nicht, wie stramm solllte das ganze zusammenpassen etc.

Gruß vom Niederrhein

Michael
25. Oktober 2014 um 23:10
 Hi Michael,
ich mache die Stiele nicht nass sondern stiele einfach ein ohne zu verkeilen.

Grüße

Jörg
25. Oktober 2014 um 23:24
Nass machen ist schlecht! Beim trocknen werden die Stiele zu lose!

Und die Stiele vor dem Einstielen trocken lagern!
26. Oktober 2014 um 07:27
Hallo,

Ich nehme meistens sogar Frischholz aus der Hecke für meine Setzhämmerstiele...  Das heißt ich schlage möglichst im Winter ein paar schöne, recht grade Stiele in den Weidehecken hinter der Schmiede (Weißdorn Hasel, oder was man so kriegen kann). Die Rinde laße ich auch dran das die Stiele nicht so schnell so trocken werden, denn je feuchter das Holz ersteinmal bleibt, desto mehr federn die Stiele ja auch ab.. Die werden dann grob vorne angespitzt mit der Ziehklinge, das sie eben in die Augen stramm passen... ein paar mal auf dem Ambossstock aufgedötzt.. und dann sollte es passen.. Falls die im Lauf der Zeit noch zu stark eintrocknen (was Aufgrund der Luftfeuchte in meiner Schmiede eher langsam passiert) arbeite ich die Stiele ggf. noch nach.
Es ist sinnlos zu sagen: Wir tun unser Bestes. Es muss dir gelingen, das zu tun, was erforderlich ist.
26. Oktober 2014 um 11:13
Hallo zusammen,

Also ich hab mal gelernt daß man dafür trockene Stiele nehmen soll, diese schrumpfen dann nicht mehr so stark.
Hat ja nicht jeder solche Verhältnisse in der Schmiede wie Hacheschmied


Grüße,

DerSchlosser
Ein Hoch dem ehrbaren Schmiedehandwerk!
26. Oktober 2014 um 12:50
Also es wird immer gelehrt dass man Hilfshammerstiele nicht verkeilen soll. Das soll Prellschläge vermindern. Ich halte davon gar nichts. Es gibt nichts nervigeres als wenn ständig der Hammerkopf lose ist. Ich habe von meinem Vater sogar Hilfshämmer bei denen Rohre als Stiel an die Köpfe geschweißt wurden. Wenn der Zuschläger sauber trifft (und das sollte er sowieso immer) und der Hilfshammer sauber aufliegt, gibt es keine Prellschläge.

Bei mir werden Hilfshämmer genau wie die Schmiedehämmer eingestielt. Und wenn der Stiel beim einstielen zu feucht war und der Hammerkopf locker wird weil der Stiel bei der Trocknung schrumpft, kann man natürlich den Hammerkopf ins Wasser stellen damit dieser wieder fest wird. Ob das die richtige Lösung ist ?  Früher oder später wird der Kopf wieder locker, also schlage ich lieber noch nen Keil rein. Als Willi bei mir zu besuch war, hat er mir am letzten Tag als er alleine geschmiedet hat einige meiner Hämmer nachgekeilt, weil diese locker wurden. Dafür bin ich ihm noch immer sehr dankbar.  
26. Oktober 2014 um 14:41
Es ist eine der alten Debatten:
Die einen sagen Stiele nicht festkeilen, um Prellschläge zu vermeiden. Die anderen sagen festkeilen um ein wegfliegen zu verhindern.
Letztlich ist es jedem selber überlassen.
Ich für meinen Teil schließe mich Klaus an und keile meine Werkzeuge fest. Nicht unbedingt bombenfest wie einen Schmiedehammer, aber fest genug, dass nichts wackelt oder wegfliegt.

Gruß
Willi

PS@Klaus:
Sag einfach Bescheid! Wenn wieder ein Hammer lose ist, dann komm ich dich wieder besuchen
www.schmiedekunst-weyer.de
26. Oktober 2014 um 14:46
Deshalb ja die trockenen Stiele! Wenn Du mit trockenem Holz arbeitest hast keine Schwindung mehr. Dann kannst auf den Keil wenn Du sauber gearbeitet hast verzichten.

Auch das Austielen geht dann leichter wenn die Hilfshämmer (Vor allem Schrotmeißel etc.) nachgearbeitet werden müssen.

Vergiss aber eines nicht: Der Zuschläger wird auch mal müde! Das geht tagelang und auch stundenlang gut...

Ich persönlich verkeile keinen Hilfshammer. Passe aber die Stiele sauber ein nach dem trocknen.

Und von Wasser halte ich nichts! Sorgt nur dafür, dass die Stiele schneller faulen.


Gruß Oli
26. Oktober 2014 um 17:24
Das mit den Nacharbeiten finde ich eben auch sehr praktisch.. bei nicht eingekeilten Stielen..

Rohre an Hämmer als Stiele anschweißen hingegen.. irgendwie dreht sich bei mir da was im Magen um... aber ok.. wers mag. Allerdings möchte ich zu bedenken geben das die Setzhämmer gerne auch aus C45- oder ähnlichem Stahl bestehen... ob da eine Schweißnaht unbedingt das haltbarste ist, wenn mans einfach so "anbrät" weiß ich nicht...

Aber was Willi schreibt denke ich ist hier auch die Kernaussage: Jeder macht das wie er damit am Besten und effektivsten arbeiten kann. Es hat da alles so sein Für und Wider
Es ist sinnlos zu sagen: Wir tun unser Bestes. Es muss dir gelingen, das zu tun, was erforderlich ist.
26. Oktober 2014 um 17:57
@ Willi

ES IST EIN HAMMER LOSE!!! 

Mensch, das war ja einfacher als an der Lampe zu reiben

@ alle
Um das mal deutlich zu sagen, ich halte es auch nicht für ne gute Lösung ein Rohr als Stiel anzuschweißen. Das es sicher ist, dafür habe ich gesorgt. Ich wollte damit nur sagen, dass man auch damit arbeiten kann ohne dass man sich die Hand prellt.