Servus Christoph,
Generell erstmal sind zum Feuerschweißen wichtige Punke: (alles Aufgeführte ist Meine Meinung, also zusammengeführtes was sich für mich aus diversen Gesprächen, Büchern und eigenen Erfahrungen herauskristalisiert hat. Für Fehler entschuldige ich mich schonmal im Vorraus, ich lasse mich gerne Berichtigen)
Feuerführung
Material
Sauberkeit und Schnelligkeit
Ein Auge für die Temperatur
Erfahrung
Ich denke Jörg hat im letzten Post Koks mit Fettkohle verwechselt, da Koks fast keine fremden Bestandteile beinhaltet. (Hundeshagen, S. 16, 2.1.2)
Bei Fettkohle stimme ich zu, die Feuerführung ist wichtig. Du solltest genügend abgeflammte Kohle (also einen guten Gluthaufen) haben und das Feuer vorher gut Entschlacken. Bei Fettkohle kannst du auch einen "Deckel" zusammenbacken lassen, dadurch erhältst du eine "Feuerhöhle" in der sich die Hitze gut hält. Auch hier gilt so gut wie möglich Abflammen (=Entgasen) lassen.
Den Trick von Jörg würde ich noch ein wenig abwandeln. Bei Federstahl und Legierten Stählen kann man sich darauf nicht verlassen, die sind bei Funkenflug bereits Überhitzt da ihre Schweißtemperatur niedriger ist (hängt mit dem C-Gehalt zusammen). Bei Baustahl noch möglich, allerdings nur mit genügend Erfahrung und Vorsicht zu genießen, da kann auch mal das ganze Werkstück davonbrutzeln. Ich habe eine ähnliche Technik gesehen die ich auch meist für meine Baustahlverschweißungen anwende: Die Luftzufuhr nach Gefühl abstellen, und das Werkstück am Griff leicht anheben (so das es mit der Spitze oder dem Hitzemittelpunkt mittig im Feuer liegen bleibt). Erscheinen in dem kleinen Loch zur Feuermitte, also unter dem Griff/Werkstück Funken ist es soweit.
Allerdings möchte ich dazu erwähnen das es bei Funken auch beim Baustahl schon eine Überhitzung vorliegt, die richtige Schweißtemperatur ist kurz davor, ein kräftiges Weißgelb die Glühfarbe (in der Werkstatt also praktisch leicht abgedunkelt) und das Flussmittel (in meinem Fall Quarzsand) umhüllt die Oberfläche. Sätze wie "Das muss richtig Funkensprühen" kann man also vernachlässigen. Weder gut für das Material, noch für die Schlackebildung in der Esse.
Zum Flussmittel, wann hast du das Borax aufgetragen? Ich habe gehört man soll es bei Kirschnrot auftragen bin da aber auch kein Spezialist da ich hauptsächlich mit Quarzsand schweiße.
Bleibe auch erstmal bei gleichen Stählen, üb erstmal mit Baustahl, der ist Billig und noch recht leicht zu handhaben (gerade mit Borax). Dann kannst du mal den Federstahl probieren.
Auch auf die Technik beim Schmieden sollte man schauen. Bei großflächigen Verschweißungen (z.B. bei zwei Flachstählen aufeinander) solltest du Mittig beginnen und dich nach aussen vorarbeiten. So presst du die Verunreinigungen samt Flussmittel aus dem Werkstück und verhinderst somit Einschlüsse. Bei anderen Verbindungen ist es sinvoll vorher einen "Scarf" zu schmieden. Dies ist in diesem Video sehr schön beschrieben:
Scarf Theory by Mark AsperyEine Haube wie von Martin beschrieben wird dir sicherlich helfen, die Glühfarben genau zu erkennen.
Ich hoffe es hat geholfen ;)
Viele Grüße,
Alex