Neusilber Löten

26. Februar 2013 um 17:22
Moin Moin,

 

ich würde gerne Neusilber CuSn12Zn24 weich 0,8mm stak verlöten und suche dafür eine geeignete Anleitung.
Benötigt werden eine Tätigkeitsbeschreibung sowie die erforderlichen Werkzeuge.

Danke schon mal im Voraus

Uwe

www.Schlei-Schmiede.de
26. Februar 2013 um 17:57
Liege ich da falsch ? ,bei mir ist das Rotguss woraus auch die Fittige für zB.Wasserleitungen sind,ist Neusilber nicht mit Ni-Anteil ?.
Willst du mit Flamme oder E-Löten ?,bei Weichlot ist auf jeden Fall die Lötzinnpaste nicht schlecht,dann brauchst du nur noch etwas Zinn dazu geben.

Gruß Maik
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26. Februar 2013 um 18:38
Hallo Maik,


auf der Platte die ich zu einer Hülse verarbeiten möchte steht Neusilber mit der angegebenen Werkstoffnummer. Hier mal ein PDF link. http://www.tuerkis-gmbh.com/cms/de/pdf/N12_D.pdf

Ob mit Flamme oder Kolben gelötet werden soll ist mir noch unklar, ich warte da noch auf die Erfahrungswerte aus dem Forum.
Ich betrete mit Neusliber absulutes Neuland und ist hoffentlich keine Magie.



Gruß Uwe 
  

 
www.Schlei-Schmiede.de
26. Februar 2013 um 19:21
Es gibt verschiedenen Neusilberarten. Je nach Farbton das richtige Silberlot heraussuchen.
Neusilber ist deutlich schwerer zu biegen als z.B. Kupfer und muss hin und wieder weichgeglüht werden.
Dazu ein Flussmittel das von der Temperatur her zum Lot passt.

Für kleine Stücke genügt ein Handlötbrenner mit Campingkartuschen.
Vorgehensweise unterscheidet sich hier kaum von normalem hartlöten: Saubere Verbindung, kleine Spalte richtiger Temperaturbereich.
Am besten die Stücke mit einem Draht zusammenbinden.

Weichlöten habe ich noch nicht versucht.
Grüße,
Eisenbrenner.
26. Februar 2013 um 19:31
Hatte sonnst auch nicht gewusst was Neusilber ist,habe es nur an Klangschalen gelesen das diese im Nickel legiert waren.
Mit E-Löten meine ich mit Heißluftlötgerät,wenn du keines hast,wenn bekannte sowas nicht haben,Baumärkte verleihen auch vieles,aber wenn du es öfter gebrauchen kannst (Farbe ablösen/Trecker mit starten usw.)würde ich nach Markengeräte auf Flohmärkte sehen oder eben ein preiswertes Teil.

Gruß Maik

PS. wenn du nicht viel zu löten hast,bettle bei einem Klempner nach Zinnhaltige-Lötpaste,wenn du das Zinn darin schmelzen siehst,kannst du Zinnlot dazu tun,ich ärgere mich nur immer wenn beim einlöten von Messig/Bronze usw.auch was auch die Stahlklinge läuft,das ist ohne den Stahl mit anzuschleifen nicht abzubekommen.
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Zuletzt bearbeitet: 26. Februar 2013 um 19:38, Maik Schnitzer
26. Februar 2013 um 19:48
Wenns dir um die Festigkeit geht würde ich hartlöten.
Ich denke der Farbton lässt sich auch mit Silberlot besser anpassen, da es mehr oder weniger Kupfer enthalten kann.

Die Gerätschaften dazu kosten dich um die 10 Euro.
Lot noch einmal 8 Euro ,Flußmittel je nach größe.
Dazu hab eich ein Y-Tong Stein dann kann ich das ganze in (gefließten) Wohnräumen machen.
Eine Zange benötigst du auch.
Vorgehensweiseam Beispiel bei einer Messerabschluskappe:
Ich benutze  ein seperates Flußmittel und knipse vom Stangenlot kleine Ecken ab.
Dann trage ich innen das Flumittel auf und kann mit einer Pinzette die Lotstücke plazieren.
Durch das Lot halten sie gut.
Dann hänge ich es meist am Haltedraht gerade auf, so kann ich die Lötflamme derart platzieren das sie möglichst viel vom Werkstück befeuert. Sonst wirds eher knapp mit der Temperatur.
Nach und nach Schmilzt das Flussmittel und auch das Lot. Zieht es das lot dünnflüssig in die Spalten(Kapelarwirkung) und verteilt sich auf der Oberfläche ist die richtige Temperatur erreicht. Tut es das nie (bis zum Verbrennen des Flussmittels) war die Oberfläche nicht sauber genug.

Beim Knipsen unter einem Lappen arbeiten sonst hüpft das Lot irgendwo hin und beim Löten für gute Belüftung sorgen, das Flussmittel ist scharf und entwicklelt dämpfe.
Zuletzt bearbeitet: 26. Februar 2013 um 19:50, Eisenbrenner
26. Februar 2013 um 23:15
Vielen Dank an Euch, die Ratschläge haben mich weiter gebracht und ich werde es mit hartlöten versuchen, da sich solch ein Brenner in meiner Werkstatt befindet. Lötpaste und Silberlot bekomme ich hoffentlich beim örtlichen.
Für Neugierige und interessierte habe ich gerade noch eine Anleitung im Netz gefunden.
http://www.bengs-modellbau.de/magazin/tutorial/hartloeten-silberlot-anleitung/



Gruß Uwe
www.Schlei-Schmiede.de
Zuletzt bearbeitet: 27. Februar 2013 um 21:19, Uwe
27. Februar 2013 um 18:28
Hallo zusammen,

Interesantes Thema. Hartlöten halte ich für die beste Lösung. Da muß allerdings das Lot und das Flußmittel zusammenpassen.

Zu Kupferlegierungen:
Kupfer und Zink  gibt Messing  Verwendung Bleche, Wellen für Drhteile
Kupfer und Zinn  gibt Brionce  Verw. Büchsen Laufringe u.Ä.
Kupfer Zinn und Zink gibt Rotguß wie schon erwähnt Gußteile für Armaturen.
Kupfer und Nickel gibt Neusilber früher waren Zirkel Reißzeuge unedler Schmuck und heute Messerbacken und Beschläge.

Und da ist nicht zu rütteln dran. Ein edleres Lot eignet sich auf jeden Fall z.B. Silberlot.

Habe mal ein Verkaufgespräch mitgehört, da hat ein Goldschmied einer Frau, die über Nickelallergien klagte und beim Kauf darauf aufmerksam machte, einen Fingerhut aus Neusilber verkauft. Sauerei (Eierskandal Rinderhack u.Ä. .

Grüße
Gerhard
28. Februar 2013 um 11:29
Hallo, ich geh die Sache nicht so wissenschaftlich an

Bei dünnen Legierungen mit Kupfer verwende ich immer eine Schränk Naht. Flußmittel - Boraxpulver in Wasser gelöst -
Lot - Kupferlot mit Schmelzpunt so um die 700 Grad.
Bei Bedarf kann die gezainte Naht noch verhämmert werden.
Bei einer Stoßnaht werden sich bei weiterer Bearbeitung immer Risse bilden. 
28. Februar 2013 um 16:45
Hallo Kupferschmied,

Wie sieht so eine gezainte Naht aus? Kannst du ggf. Ein Foto davon übermitteln?
Wenn ich es richtig verstanden habe lötest du mit einer Überlappung und treibst diese dann auf die erforderlich Stärke, oder?
Werde wahrscheinlich erst dieses Wochenende zum Löten kommen und euch auf den laufenden halten. Wird hoffentlich keine Materialschlacht werden!

Gruß Uwe
www.Schlei-Schmiede.de
28. Februar 2013 um 17:43
Ein Foto würde ich auch gerne sehen. Ich hab das mal in der Fernsehserie "der letzte seines Standes" gesehen. Da wird mit dem Meissel die Kanten in regelmäßigen Abständen geschlitzt und die 2 Seiten mit der Zahnung ineinandergesteckt. So hat man eine Überlappung zum Löten die aber noch zusätzlich verzahnt ist. Hatte ich schon ganz vergessen. Wie überhämmert man das denn dann? Mit zwischenglühen? Kann man das auch kalt oder sollte angewärmt werden?

Kann man eigendlich mit den alten Lötkolben die man ins Feuer legt auch Hartlöten? Wenn man das Werkstück auf einem glühenden Flacheisen auf Temperatur hält, könnte das doch gehen. Hat das mal jemand gesehen?
Zuletzt bearbeitet: 28. Februar 2013 um 17:50
28. Februar 2013 um 19:58
Es fehlen immernoch Angaben zum Werkstück,geht es um eine Zwinge für einen Messergriff oder wofür die Röhre ?

Wenn es um Optik auch geht,nimm auf jeden Fall Lot zum Material,würde dann erst mal an einem Stück etwas Lot aufschmelzen um zu sehen ob ein Farbunterschied da ist.Ein ausdünnen zum überlappen ist da auch von Vorteil,mit entsprechendem Weichglühen,kannst du die Überlappung auch bis auf 0 treiben,vielleicht noch einfacher als schleifen,mußt aber beim löten aufpassen das du mit der Temperatur nicht zu hoch kommst und dir das ausgedünnte wegschmilzt.
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1. März 2013 um 18:35

Hallo,

so ich habe zwei Fotos von der Hülse erstellt. Die Hülse soll in einem Damast
Ring als Inlett eingearbeitet werden. Die überstehenden Enden werden später um gebörtelt
und geschliffen. Wie am Anfang schon beschrieben ist die Hülse aus Neusilber Stärke 0,8mm (
CuSn12Zn24 weich ). Siehe Fotos;



   Huelse003.jpg

Huelse002.jpg



     Gruß Uwe

www.Schlei-Schmiede.de
2. März 2013 um 21:14
Hi,
auf meiner Page siehst du bei den Bechern verschiedene Gefäße mit ner Schränknaht.
Das Material wird beidseitig, wie beim Sensen dengeln, ausgedünnt, auf einer Seite schwalbenschwanzförmig eingeschnitten und dann mit der anderen Seite verbunden (einmal den Schwalbenschwanz nach oben, das andere mal nach unten biegen). Mit Draht zusammen spannen und verlöten (oder mit Schlaglot arbeiten) und dann bei Rotglut verhämmern. Versuch es mal erst mit Kupfferblech und Messinglot.
Demnächst stell ich ne Arbeitsanleitung ins Netz.
Viel Spaß beim Probieren 
cu
Herbert 
3. März 2013 um 17:44
Da das nur ein Innenring ist,kannst du auch alles weich Löten,wird ja am Finger nicht zu sehen sein,so brauchst du aber mit der Temperatur nicht so hoch gehen und man könnte es bei bedarf auch leichter wieder ausschmelzen ohne das "Neusilber" zu verändern.

Gruß Maik

PS.Lies mal Beitrag 2 durch,deshalb habe ich dein Neusilber in Strichelchen gesetzt.
Klick
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Zuletzt bearbeitet: 3. März 2013 um 17:50, Maik Schnitzer