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Gruß Maik
WS ist bestimmt noch bekannt. Unter diese Bezeichnung fallen die Werkzeugstähle, sowohl für Kalt- als auch für Warmarbeit z.b. 105WCrMn6 4 oder X 210 Cr 12
SS sind die Schnellarbeitsstähle z.b. S18-0-1 oder S12-1-4-5 , die je nach Legierung Arbeitstemperaturen bis
ca. 550° Celsius zulassen.
Das S bedeutet Schnellarbeitstahl die Zahlen geben die Legierungsbestandteile in % an.
In der Reihenfolge W(o) Mo V(a) Co , wobei Kobalt für einen Schnellarbeitsstahl nicht unbedingt nötig ist.
So war das mal in Deutschland.
Da der Mensch nun dazu neigt immer alles besser machen zu wollen und der westliche Mensch auch einen Hang dazu hat Englisches zu übernehmen,
kam man auf die Idee, sehr standfeste Schnellarbeitsstähle nach dem englischen
-High Speed Steel- HSS zu nennen, (was aber in der Stahlnormung nie aufgetaucht ist.
Dort ist immer alles beim S geblieben).
Das wurde dann umgedeutscht in Hochleistungsschnellschnittstahl oder Hochleistungsschnellarbeitstahl ( Boah wat n Wort).
Man wollte wohl durch die Bezeichnung HSS den Eindruck eines höherwertigen Schnellarbeitstahles vermitteln.(Marketingstrategie)
Heute da unsere Leute in Brüssel schon seit Jahren an der neuen Stahlnormung arbeiten, hat man ein H dazu geschrieben und nennt das Zeug HS z.b. HS2-10-1-8
Im Grunde hat sich am Stahl nichts geändert. Das Kind hat nur neue Namen bekommen.
Wenn es in der DDR kein HSS (In Westdeutschen Fachbüchern habe ich die Bezeichnung übrigens
auch nicht gefunden) gab, wird das wohl daran liegen, das man die Bezeichnung des Klassenfeindes nicht benutzen wollte.
Fazit: Es gibt gute und schlechte Schnellarbeitsstähle und das was man in Baumärkten verkauft ist wohl meistens nicht so gut.
MfG Heinz