Ich komme nicht drauf,Unterschied von SS und HSS ?

3. März 2012 um 19:26
Frage mich schon länger,nur durch ihre Stahlliste: http://www.stahlberater.de/ ,ist mir der Unterschied noch weniger klar,den mit ähnlichen Zusammensetzungen habe ich DDR Listen,die aber unter der Bezeichnung Schnellarbeitsstahl also SS geführt wurden.

Gruß Maik
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3. März 2012 um 20:09
Ich vermute mal dass die Bezeichnung HSS (High Speed Steel oder auch hochleistungs Schnellarbeitsstahl) neuer ist, bzw. damals im Westen verwendet wurde und sich einfach durchgesetzt hat

EDIT: Außerdem ist ja SS als Abkürzung in unserem Land, mit der Geschichte, wohl auch eher ungeeignet
Zuletzt bearbeitet: 3. März 2012 um 20:11, Ines
3. März 2012 um 20:17
SS ist einfach nur ein alter begriff der meines wissens nahc nach dem 2WK abgeschaft wurde. Aber da hat man mir vieleicht auch mist erzählt.

Hier ein Beispiel:

HSS 10-4-3-10 → Hochleistungsschnellarbeitstahl(HSS), 10% Wolfram, 4% Molybdän, 3% Vanadium, 10% Cobalt
3. März 2012 um 20:20
Ne,HSS zumindest als Bohrer gab es auch schon,wer weiß wie viele davon Exportiert wurden und die Geschichte vor 45 gab es im Osten auch.

Gruß Maik
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3. März 2012 um 20:22
ok dann hat man mir nur n mist erzählt. Gut zu wissen ;)

Gruß Ilja
6. März 2012 um 19:02
Hallo

Na Ja. Das ist nicht ganz einfach aber grobgesagt SS Stähle werden heute, am untersten Limit das es gerade noch zulässt daß sich ein Stahl SS Stahl nennen darf, für Billigbohrer verwendet.  Um damit Baustahl zu bohren mit niedrigen Schnittgeschwindigkeiten so um die 15 -20m/min und bei guter Schmierung gerade noch vertretbar. Bezugsquellen Discounter u.Ä.

HSS für Hochleistungsschnellschnittstähle da kann man bei Baustahl mit Schnittgeschwindigkeiten um 40m/min rechnen.
Längere Standzeiten auch bei zB. Niro Stählen und anderen Legierungen.
Etwas mehr kann ich später mal berichten.

Grüße und viel Spaß beim bohren.
6. März 2012 um 19:29
In einem  lustigen Forum habe ich Gestern was von 2009 gelesen,da ging es um Sägeblätter und jemand nachgefragt hat was das SS darauf bedeutet,ist dann aber zwischen zwei zu Hartmetall streitereien übergegangen und der andere hatte wohl keine Lust mehr sich zu rechtfertigen und dann war da auch Schluss.
Jedenfalls lief es auf Alte und Neue Bezeichnungen raus und das HSS jetzt nur noch HS heißt.

Minderwertig ? im Zusammenhang mit Bohrern könnte das Stimmen,kenne aber keine mit SS Bezeichnung,über die mit Titan/ium usw. will ich gar nicht erst Reden.

In dem DDR Fachbuch gibt es die Bezeichnung HSS nicht und von der Zusammensetzung her ist dort kein Qualitätsunterschied unter der Bezeichnung SS.

Gruß Maik
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7. März 2012 um 20:04
Hallo,
ich versuch mal eine Erklärung.

 

WS ist bestimmt noch bekannt. Unter diese Bezeichnung fallen die Werkzeugstähle, sowohl für Kalt- als auch für Warmarbeit z.b. 105WCrMn6 4 oder X 210 Cr 12

SS sind die Schnellarbeitsstähle z.b. S18-0-1 oder S12-1-4-5 , die je nach Legierung Arbeitstemperaturen bis
ca. 550° Celsius zulassen.
Das S bedeutet Schnellarbeitstahl die Zahlen geben die Legierungsbestandteile in % an.
In der Reihenfolge W(o) Mo V(a) Co , wobei Kobalt für einen Schnellarbeitsstahl nicht unbedingt nötig ist.

So war das mal in Deutschland.

Da der Mensch nun dazu neigt immer alles besser machen zu wollen und der westliche Mensch auch einen Hang dazu hat Englisches zu übernehmen,
kam man auf die Idee, sehr standfeste Schnellarbeitsstähle nach dem englischen
-High Speed Steel- HSS zu nennen, (was aber in der Stahlnormung nie aufgetaucht ist.
Dort ist immer alles beim S geblieben).

Das wurde dann umgedeutscht in Hochleistungsschnellschnittstahl oder Hochleistungsschnellarbeitstahl ( Boah wat n Wort).

Man wollte wohl durch die Bezeichnung HSS  den Eindruck eines höherwertigen Schnellarbeitstahles vermitteln.(Marketingstrategie)

Heute da unsere Leute in Brüssel schon seit Jahren an der neuen Stahlnormung arbeiten, hat man ein H dazu geschrieben und nennt das Zeug HS z.b. HS2-10-1-8

Im Grunde hat sich am Stahl nichts geändert. Das Kind hat nur neue Namen bekommen.

Wenn es in der DDR kein HSS (In Westdeutschen Fachbüchern habe ich die Bezeichnung übrigens

auch nicht gefunden) gab, wird das wohl daran liegen, das man die Bezeichnung des Klassenfeindes nicht benutzen wollte.

Fazit: Es gibt gute und schlechte Schnellarbeitsstähle und das was man in Baumärkten verkauft ist wohl meistens nicht so gut.

 

MfG Heinz

Zuletzt bearbeitet: 8. März 2012 um 12:38
16. März 2012 um 23:13
da kann ich nur zustimmen, weil im Stahlschlüssel gibts kein Hochleistungsschnellstahl sondern nur Schnellarbeitsstähle.
Deren Werkstoffnummern beginnen bei 1.3202 und enden bei 1.3392.
Die Bezeichnung erfolgt nach EN ISO 4957 mit dem Kennbuchstaben HS und nachfolgend Zahlen.
Wenn 4-stellig, die in der Reihenfolge W, Mo, V und Co die Massenanteile in ganzen gerundeten Zahlen angeben.
z.B.: 1.3202   HS 12-1-4-5  die ältere Bezeichnung ist S 12-1-4-5
und 3-stellig, gleiche Reihenfolge aber dann ist KEIN Co legiert!
z.B. 1.3302:   HS 12-1-4  alte Bezeichnung : S 12-1-4
               - soweit der Stahlschlüssel

Die Bezeichnung HSS war ein Täuschungsmanöver.

Euer Peter
14. Juni 2012 um 20:15
Hallo Maik,
HSS ist die englische Bezeichnung für unseren guten alten DDR Schnellstahl.
Minderwertig stimmt auch nicht . Im Stahlschlüssel  - Qualitäts und Edelstähle -  steht auf Seite 358
was das beinhaltet, da ist z.B. ein x79WCo18.10 dabei , wahrlich kein Billig Produkt mit Wolfram und
Cobalt.
Also es ist das gleiche .
 gruss fritz
15. Juni 2012 um 07:07
Danke Fritz,läuft auch immer auf nur ein Bezeichnungsdingsbums herraus,selbst im Stahlschlüssel heißt es Schnellarbeitsstähle und es wird im Wirrwarr nur das H zu SS dazu gedichtet,warum auch immer.

Gruß Maik
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